Yarox schrieb:
Ich finde es immer wieder amüsant, dass Menschen ohne irgendeine pädagogische oder didaktische Bildung meinen, sie könnten aus ihrer persönlichen Erfahrung Rückschlüsse über das große Ganze ziehen.
Referendare müssen meistens das Kennen dieser ganzen Methoden zeigen, weil die Seminarleiter es verlangen. Ist ja auch nicht so, dass durch solche Methoden Kompetenzen erworben werden, die heutzutage im Bewerbungsverfahren zwischen Absage und Zusage entscheiden können. Teamfähigkeit, Dinge anschaulich präsentieren können, ...
Dabei sind Lehrer aber genau so Opfer wie ihre Schüler am Ende. Der Lehrer soll Seelsorger, Nachhilfelehrer und Job-Center in einem sein. Das das bei 30 Schülern in der Klasse nicht klappt ist ja klar. Dazu kommen noch Eltern die einem auf den Sack gehen und am besten soll man auch noch 2-3 AGs leiten, ein langwieriges Schülerprojekt betreuen und nebenbei noch gut aussehen und ein gesundes Leben führen, da man schließlich Vorbild ist. Die Frage ist dann halt nur ob moderne Methoden uns hier wirklich weiterbringen, oder ob man nicht lieber Inhalte unterrichtet und den Rest in der gesparten Zeit in extra Fächern wie "Teammanagement", "Präsentieren" und "Wie komm ich im Leben klar" nachholt. Der Versuch alles in einem zu machen ist halt einfach schwachsinnig und schadet am Ende mehr als das es hilft.
Mein Punkt ist also das das ganze in der Schule falsch angegangen wird. Klar ist Teamfähigkeit wichtig. Präsentieren ebenso. Aber das ist eben nicht dadurch gelernt das man mal als Gruppe ein Plakat entwirft.
Präsentieren lernen? Gerne. Lass das Kind ne Ausarbeitung schreiben und es diese dann in 10 Minuten vorstellen. Wird so ja auch gemacht. Leider erst ab Klasse 11/12.
Teamfähigkeit soll gelernt werden? Okay. Gib den Kindern ein großes Projekt und überprüfe zwischendurch das auch jeder sich zu gleichen Teilen (und seinen Stärken entsprechend) einbringt. Klar ist das mehr Arbeit, aber das jedes Halbjahr einmal zu machen würde glaube ich wesentlich mehr bringen als jede 2. Stunde 25 Minuten was zu erarbeiten. Da unterhalten sich Jan und Johannes über das neueste Computerspiel, Susanne schreibt nen Liebesbrief an Klaus und die fleißige Sophie macht die Arbeit.
Viele dieser Unterrichtsmethoden gehen glaube ich stark davon aus das die Kinder auch mitmachen. Aber da sitzen halt selbst auf dem Gymnasium in einer heilen Welt wie Oldenburg mit einem Ausländeranteil von weit unter 10% und kaum finanzschwachen Familien viel zu viele Schüler wie ich. Die schaukeln sich die Eier und lassen die anderen arbeiten. Man stellt dann das von den anderen erarbeitete vor und alle sind mit dir zufrieden.
Wenn ich im Frontalunterricht sitze und nicht aufpasse dann komm ich irgendwann nicht mehr mit. Meistens schon am Ende der Stunde wo man dann 2-3 Aufgaben lösen soll. Und da merkt man dann doch das man beim nächsten mal lieber aufpassen sollte und nachfragt sobald man irgendwas nicht verstanden hat. Außerdem nimmt man in der gleichen Zeit doppelt so viel Stoff durch.
Aber klar. Das ist nur meine eigene Erfahrung. Ich hab kein pädagogisches Studium und kann nicht urteilen, da ich nur das berichten kann was ich bei mir und meinem Bruder feststelle.
Am Ende macht es wahrscheinlich eh die Mischung. Aber es sollte doch eigentlich nicht so sein das jeder der bis 3 zählen kann sich in der Schule die Eier schaukelt während man andere arbeiten lässt.
Frontalunterricht bei fast allen Lehrern war wie eine Oase des Wissens und der Ruhe - der Gewissheit das das was mir gerade erzählt wird auch richtig ist und nicht irgenwie stümperhaft von Otto und Karl auf nem Plakat zusammengefasst wurde.
Aber ich weiß nicht... Bin da vielleicht auch ein bisschen radikal in meinen Ansichten und ich weiß von meinem Onkel wie hart es ist alles vernünftig zu organisieren, da Lehrer fehlen, Eltern ein Schmerz im Hintern sind und allgemein alles langsam den Bach runtergeht, weil einfach kein Geld da ist. Es hat sich nur bei mir alles nach so viel verschwendeter Zeit angefühlt. Bei Kompetenten Lehrern hab ich wirklich gelernt. Ich hab das gelernte aufgenommen, verarbeitet, angewendet und behalten. Das ist aber leider nie beim Plakate erstellen passiert.
Schule sollte sich vielleicht einfach wieder ein bisschen mehr am Lernen orientieren und in der Zeit die man dabei einspart kann man dann wunderbar ab der 10. Klasse Berufsvorbereitenden Unterricht extra geben. Projektarbeiten. Teamarbeit. Wie schreibe ich eine Bewerbung. Warum sollte ich studieren (oder aber eben auch nicht). Wie fixe ich meine Toilette und wie zum Teufel öffne ich eine Weinflasche. Aber nein... Es werden Plakate gebastelt und man hat Diskussionsrunden mit neuen fancy Anordnungen, weil der Stuhlkreis zu langweilig geworden ist.
Luke LaLonde schrieb:
kurzes statement von mir:
-sunslayer und buktus sind irgendwie so nen bud spencer / terrence hill duo, nur dass sunslayer kleiner ist und permanent irgendwelche sprüche auf kosten von buktus raus haut