DotA-Inside RPG I Kapitel IV Wellen der Finsternis

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  • Larten wurde von lauten Geräuschen geweckt. Nach der anstrengenden Reise und dem Gespräch mit dem Metallweber hatte der Vampir sich in eine kleine Höhle im oberen Teil des Bergs zurückgezogen, um ungestört schlafen zu können. Verdammt, das sieht nach einem handfesten Angriff aus, gerade wo meine Messer unter Bearbeitung sind. Zum Glück habe ich noch meine Hände.
    Mit diesen Gedanken lief Larten schnell dem nächsten Kampfgeschehen entgegen, noch schienen keine Dämonen tiefer in den Berg eingedrungen zu sein, die Verteidigungslinien der Lizards waren weitgehend gut organisiert. "Hier komme ICH!!", brüllte der Vampir, der ohne Waffen und Rüstung über 3 Lizards sprang um direkt an der Front kämpfen zu können und die Verluste der Lizards in Grenzen zu halten. Promt sah er sich neben seinem alten Führer wieder, dem jungen ambitionieren Echsenmensch, der jetzt jedoch aus zahlreichen Wunden blutete.
    "Larsen!", rief der junge Lizard erfreut. "Immernoch Larten, und pass lieber auf", antwortet Larten und wehre mit der flachen Hand die Streitaxt eines größen Hörnerdämons ab. "Danke!", keuchte sein Gegenüber und konzentrierte sich wieder voll auf den Kampf, denn der Dämon war keineswegs besiegt und schon nahten 2 kleinere Dämonen heran. Larten sprang an dem Hörnerdämon hoch, bohre seine 2 Daumen in dessen Augen und gab ihm eine Kopfnuss mitten unter sein großes Strinhorn. Der Dämon brach zusammen und begrub noch einen der kleineren Dämonen unter sich.
    Larten wandte sich dem anderen zu, der seinen Lizardfreund schon in Bedrängnis brachte, da er aufgrund seiner Größe den meisten Attacken leicht auswich. Der Vampir zögerte nicht lange, krümmte seine Hand zu einer Kralle und stieß seine stahlharten Fingernägeln in den Bauch des Dämons. Dieser hatte den Angriff nicht einmal kommen sehen und kippte reglos um. "Zieh dich lieber zurück Kleiner", sagte Larten dem Lizard, welcher ungläubig auf Lartens Hände starrte, die jetzt in blutigem Rot schimmerten. "Ja Larten", erwiderte er und drehe sich um. Mal sehen ob ich noch den ein oder anderen Lizard retten kann.
    So stürzte sich Larten wieder in das Gemetzel, und bald schimmerten nicht nur seine Hände blutig, sondern sein ganzer Körper. Nimmt dieser Angriff denn gar kein Ende...?

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  • Benam spürte wie sich zwei neue Seelen in der Stadt befanden, die genau dasselbe Muster, wie das der Blutghoule aufwiesen. Dieser trottelige Zivot... Benam hatte sich auf der Mauer, die die kleine Festung innerhalb der Stadt umgab, niedergelassen. Das große Tor innerhalb der Mauern war einfach eingedrückt worden und auf dem Platz vor dem großen Turm befanden sich 10 der Blutghoule. Der Turm war komplett weiß gemauert, doch sah man keinen einzigen Stein durch Fugen herausragen. Die Wände des Turmes waren so glatt, dass sogar die Blutghoule keine Chance hatten sie zu erklimmen. Benam konnte die restlichen paar Seelen der Stadtbewohner hinter den großen Obsidiantoren des Turmes spüren. Sie hatten sich scheinbar hier gegen die Angreifer verschanzt und außer ein paar Kratzern war es den Ghouls nicht geglückt nennenswerte Schäden an dem Tor zu hinterlassen. Das Tor muss irgendwie magisch verstärkt sein... Die Menschen und Dunkelelfen drinnen sollten keine großen Probleme haben die Zeit bis die Ghouls verdursten auszuharren. Dann bemerkte er plötzlich die Seele, die er noch nicht hatte identifizieren können. Eine Gestalt hatte sich von ihm unbemerkt durch das Tor bewegt und ging nun auf die Gruppe der Ghoule zu. Die Gestalt war mit demselben Mantel verhüllt, wie es auch erst der Urdämon gewesen war, doch trug sie weder das alte Schwert noch waren ihre Bewegungen gleich. Benam atmete leicht auf, als ihm klar wurde, dass dies nicht der Urdämon sein konnte, aber was es auch war. Es war mächtig genug die Identität seiner Seele vor Benam zu verhüllen, aber alleine gegen 10 Blutghoule bestehen zu können... Wenn dieser Narr sich von den Ghoulen zerfetzen lässt, dann werde ich mich mit mindestens 10 neuen rumprügeln müssen... Er wollte gerade zu der Gestalt eilen, um ihn von der Ghoulhorde wegzuholen als ein Ghoul sich zu der Gestalt umdrehte und auf sie zu rannte. Verdammt! Das schaffe ich nicht mehr rechtzeitig! Schnell duckte sich Benam wieder auf der Mauer, um nicht auch von dem Ghoul gesehen zu werden. Doch der Ghoul sprang die Gestalt nicht an. Kurz vor ihr bremste er ab und begann an ihr zu schnüffeln, wie ein Hund. Die Gestalt streckte eine Hand nach dem Ghoul aus und begann ihm über den Kopf zu streicheln. Was zur Hölle geht hier vor? Diese Gestalt hat niemals genug magische Fähigkeiten, um diesen Zauber gewirkt zu haben, aber warum greifen ihn die Ghoule dann nicht an? Die Gestalt ging weiter durch die Reihen der Ghoule hindurch bis sie schließlich vor dem steinernen Tor angekommen war. Die Ghoule stellten sich hinter der Gestalt auf, scheinbar auf eine irgendeine Aktion von ihr wartend. Wie soll dieser Kerl eine magisch geschütztes steinernes Tor aufbrechen? Noch während er diesen Gedanken hatte hob die Gestalt beide Arme und richtete sie auf das Tor. Benam sah wie sich dünne Fäden aus dem Mantel der Gestalt entlang seines Armes schlängelten und auf den Torspalt zuhielten. Benam strengte sich an zu sehen was es mit diesen Fäden auf sich hatte. Sie kamen ihm irgendwie bekannt vor, er hatte sie schon oft bei seinen Opfern gesehen. Sind das etwa Adern? Schoss es Benam durch den Kopf. Die Adern verschwanden in kleinen Unebenheiten zwischen den Torflügeln und für eine kurze Zeit war kein Geräusch zu vernehmen, nicht einmal ein Vogel traute sich die Stille zu durchbrechen. Dann hörte man ein lautes Knarren und Benam sah wie die Adern das Tor einen handbreiten Spalt auseinander trieben. Doch weiter kamen sie nicht. Benam konnte spüren, wie die Magie dieses Tores gegen die gewaltsame Öffnung ankämpfte. Auch die Gestalt schien das zu bemerken, denn nun griff sie mit den Händen in den Torspalt und plötzlichen wuchs der Armumfang der Gestalt um das vierfache an. Mit einem lauten Krachen schlugen die Torflügel auf und gegen die Wand des Turmes. Die Torflügel fielen mit einem erneuten lauten Krachen auf den Boden. Benam konnte nicht glauben was er da gesehen hatte. Diese Gestalt hatte ein magisch versiegeltes Tor mit purer Gewalt aufgebrochen. Noch während die Ghoule an der Gestalt vorbei in den Turm rasten, um sich frisches Blut zu holen, begann sich Benam in Schlieren aufzulösen. Er musste Zivot hiervon berichten. Da Benams Körper schon fast verschwunden war konnte er nicht sehen, wie die Gestalt sich zu ihm umdrehte, während die Adern wieder in den Ärmeln des Mantels verschwanden und seine verschwindende Gestalt von dunklen Augenhöhlen fixiert wurde.

    Zivot sah sich mittlerweile nur noch fünf der ehemals sieben Ghoule gegenüber gestellt. Er hatte mit angesehen wie zwei der Kreaturen, wie es Benam beschrieben hatte, wegen Blutmangels zusammengebrochen und dann wieder in die Erde eingesickert waren. Das änderte aber nichts an seiner heiklen Lage. Er sah sich immer noch fünf dieser Kreaturen gegenüber, die bisher jeden seiner Angriffe locker weggesteckt hatten. Zudem würde er nicht mehr lange unter der Erde ausharren können. Die Kreaturen waren ihm immer näher gekommen. Mit ihren knochigen Nasen schnüffelten sie über den Boden und bald würden sie ihn gefunden haben. Zivot war sich ziemlich sicher, dass ihn eine Bewegung innerhalb der Erde verraten würde. Er musste in die Offensive gehen. Ein Ghoul war ihm gefährlich nahe gekommen, er war nur noch maximal einen Meter von seinem Versteck entfernt und kam mit seinem Kopf immer mehr in seine Richtung. Da fiel ihm eine Stelle am Kopf des Ghouls auf. Dort wo bei den meisten Kreaturen die Schläfe war hatten die Ghoule ein kleines Loch, durch das man auf ihr Gehirn blicken konnte. Mit jedem Herzschlag konnte Zivot sehen, wie sich eine Knochenplatte kurz vor das Loch schob und das Gehirn so schützte. Die Chance ist war gering, aber es ist im Moment wohl meine einzige... Ich brauche nur ein verdammt gutes Timing... Er zählte den Rhythmus ab, wann das Gehirn frei lag. 1 und 2 und 3 und 4 und... Zivot ließ einen dünnen und spitzen Stalagmiten aus der Erde schießen kurz bevor der Kopf des Ghouls seine Position erreicht hatte und tatsächlich landete er einen Treffer! Der Ghoul brach sofort zusammen und verschwand langsam in der Erde. Die ganzen jetzt nur noch vier Male... Doch er hatte keine Zeit sich einen Plan für die restlichen vier Ghoule zu überlegen, denn diese kamen bereits durch den Tod ihres Artgenossen aufmerksam geworden auf sein Versteck zugerast. Schnell fuhr er aus der Erde empor und ließ vor sich eine Mauer hochfahren kurz bevor die Ghoule auf ihn trafen. Die Mauer wurde unter dem Aufprall der Ghoule stark erschüttert und Zivot hatte für kurze Zeit Angst, dass sie nach hinten auf ihn selbst kippen könnte. Doch die Mauer hielt. Schnell formte Zivot mit seinen Händen einen Halbkreis, sodass sich die Mauer um die Ghoule herum bog und eine Kuppel über ihnen bildete. Verreckt ihr Bastarde... Zivot ballte seine Hände ineinander und in der Kuppel schossen überall Stalaktiten aus der Decke und Stalagmiten aus dem Boden. Er ließ die Kuppel zusammenfallen und sah wie zwei der Ghoule in der Erde versanken, doch von den anderen beiden war keine Spur zu sehen. Da entdeckte er zwei Löcher am Boden der Kuppel und ehe er einen klaren Gedanken dazu fassen konnte packte ihn ein starker Arm am Bein und ein Ghoul zog sich genau vor ihm in die Höhe. Mit einem lauten Brüllen hob er Zivot an seinem Bein hoch in die Luft und warf ihn gegen die nächste Häuserwand. Mit einem lauten krachen brach die Häuserwand ein und das Haus stürzte auf Zivot herab. Mit einem Stöhnen richtete sich Zivot aus den Trümmern auf, während seine Haut langsam wieder ihren Ursprungszustand annahm. Ich habe es wohl gerade noch rechtszeitig geschafft mich durch meine Steinhaut zu schützen... Das war verdammt knapp.. Er begann sich gerade aufzurichten als er hinter sich ein Knurren vernahm. Beide Ghoule standen direkt vor ihm und holten gerade mit ihren Klauen aus, um ihn zu zerfetzen. Zivot blieb lediglich noch soviel Zeit um seine Augen zu schließen.. Doch der Schmerz kam nicht. Zivot öffnete langsam wieder seine Augen und sah wie beide Ghoule langsam in der Erde versanken. Er schien Glück gehabt zu haben und hatte in der Kuppe die beiden neuen Ghoule getötet, sodass die beiden Alten an Blutmangel verendet werden. Zivot atmete tief durch. Langsam begab er sich zurück zu dem Brunnen und setzte sich auf dessen Kante. Er blickte hoch in den Himmel. Die Sonne war schon fast auf ihrem höchsten Stand. Benam wird wohl bald hoffentlich wieder da sein...

    Zivot hatte noch nicht lange gewartet als sich bereits Benams Gestalt begann vor ihm zu formen. Er wollte ihm gerade von seinem grandiosen Kampf erzählen als er in dessen Augen sah und etwas in ihnen fand, das er bisher noch nie dort gesehen hatte: Furcht. Zivot blickte Benam fragend an: ,,Was ist passiert? Hast du die restlichen Einwohner gefunden?" ,,Sie sind alle tot..." ,,Aber warum das denn? Wir hätten die Informationen eventuell gebrauchen können!" Benam blickte ihn finster an: ,,Ich habe sie nicht getötet, ich bin nicht einmal nah genug herankommen, um mit ihnen zu reden... Die Seele, die ich nicht identifizieren konnte... Wir sollten hier verschwinden, hier gibt es nichts mehr zu holen für uns!" Benam packte Zivot grob am Arm und begann die Teleportation. Nach ein paar Sekunden hörte er Zivots Stimme etwas zögerlich von der Seite: ,,Was wird das?" Benam blickte sich um. Sie standen immer noch an genau derselben Stelle. Aber das ist unmöglich, was geht hier.. Benams Gedankengang wurde von einer dunklen Stimme unterbrochen, die zu einer verhüllten Gestalt hinter ihnen gehörte: ,,Das wird hier nicht mehr funktionieren, Seelenfresser.." Benam und Zivot fuhren beide gleichzeitig herum und sahen in zwei leere Augenhöhlen, die zu einem kahlen Menschenschädel gehörten, der von magischen Zeichen und Symbolen komplett übersät war. Benam überwand seinen Schrecken zuerst: ,,Wer seid ihr und was hat das zu bedeuten?" Die Gestalt fing an mit ihrem breiten Mund, der eher an einen Frosch als einen Menschen erinnerte, an zu lachen: ,,Es spielt keine Rolle für euch wer ich bin , lediglich was ich will. Ich will eure Artefakte für meinen Meister und da eure Fähigkeit nicht funktionieren wird, werdet ihr mir die Artefakte freiwillig aushändigen oder ich werde dem Ganzen etwas nachhelfen müssen..." ,,Dann wurdet ihr also von dem Urdämon geschickt?", schaltete sich Zivot in das Gespräch ein. ,,Ganz recht und um euern Grübeln ein Ende zu bereiten, Seelenfresser: Die Erde auf der ihr euch befindet ist keine gewöhnliche Bluterde, wie ihr sie kennt. Sie wird von mir kontrolliert, obwohl ich sie nicht beschworen habe und sie ist fähig eine magische Barriere um ihre Grenzen zu errichten, die es niemanden erlaubt sich auf magische Weise rein oder raus zu bewegen." Benam hatte in der Tat noch nie etwas von solch einer Bluterde gehört, der Urdämon musste sie modifiziert haben. Was ein Dämon... Da kam Benam eine Idee: ,,Und was sollte mich daran hindern mich an den Rand der Bluterde zu bewegen und die Erde dann einfach auf natürliche Weise zu verlassen?" Zivot blickte Benam anerkennend für diesen Einfall an. Die Gestalt lächelte lediglich: ,,In der Tat werde ich mich um diese Lücke kümmern müssen..." Mit diesen Worten schossen mehrere dutzend Adern aus den Ärmeln der Gestalt und bohrten sich in die schwarze Erde. ,,Das ist gar nicht gut...", hörte Benam Zivot neben sich flüstern, als die Gestalt auch schon damit begann Blut in die Erde zu pumpen. Es dauerte nur wenige Augenblicke bis unzähliges Knurren zu hören war und der Boden kurz darauf zu beben anfing. Benam und Zivot stützten sich beide auf den Brunnen und sahen wie dutzende Blutghoule um die Gestalt herum aus der Erde stiegen und sie fixierten. Benam zählte knapp 100 der Kreaturen, die sich um die Gestalt drängten und scheinbar auf einen Befehl warteten. Die Gestalt ließ die knurrenden Geräusche der Blutghoule selbst aus seinen Mund ertönen und die Masse der Monster bewegte sich schnell auseinander auf die Ränder der Stadt zu. Die Gestalt blickte sie wieder an. ,,Meine Freunde werden die Grenzen der Stadt patrouillieren. Solltet ihr versuchen zu fliehen, werden sie euch kriegen. Ich habe es mir übrigens anders überlegt, ihr sollt wissen wer euer Ende sein wird. Mein Name ist Zûlta." Benam hatte Zûltas Ansprache für seinen Angriff genutzt. Noch bevor dieser zu ende geredet hatte, hatte sich Benam hinter ihn Teleportiert mit einem Streich seines Schwertes schlug er den Arm des Mannes ab und wollte gerade zum nächsten Streich ausholen, als er bemerkte, dass kein Tropfen Blut aus dem Arm kam. ,,Hey... das war unfair..." Zûlta drehte sich noch nicht einmal um. Plötzlich schossen Adern und Sehnen aus seiner Schulter und verbanden sich mit dem am Boden liegenden Arm. Ohne eine wirkliche Chance zu haben das ganze zu realisieren packte der abgetrennte Arm Benam an seinem eigenen Arm. Der Armumfang nahm plötzlich um das vierfache zu und Benam sah wie die Haut unter dem Druck der anschwellenden Muskeln fast zerriss, da wurde er von dem Arm wie eine Puppe in die Höhe gerissen und gegen den Brunnen geworfen. Zivot sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite, als Benam wie ein lebendiges Geschoss in den Brunnen einschlug und das Steingebilde völlig zerstörte. Er schlitterte noch ein paar Meter weiter und prallte gegen die nächste Häuserwand, die von dem Aufprall immer noch erzitterte. Stöhnend blieb er liegen. Zûltas Arm nahm wieder seine normale Form an. Die Sehnen und Adern zogen den Arm wieder in seine Ursprungsposition. Zivot sah wie Sehnen die Haut an der Verbindungsstelle durchschnitten und den Arm so wieder "annähten". Benam kam langsam wieder zu sich. Unter Schmerzen stöhnend richtete er sich langsam auf, er spürte, dass mehrere seiner Rippen gebrochen waren und viele Knochen kurz davor gewesen waren. Noch ein direkter Treffer von diesem Kerl und es ist vorbei... Zûlta lächelte ihn an: ,,Dann können wir wohl jetzt die Sache ernsthaft angehen.." Er streifte seinen Umhang ab. Sein Körper war lediglich mit einem Lendenschurz bedeckt, aber überall in seiner Haut und an den Gelenken konnten Benam und Zivot die Sehnen sehen, die seinen Körper scheinbar zusammenhielten. Denn der Körper selbst war keineswegs der eines Menschen, lediglich der Kopf und ein Arm waren der eines Menschen, ansonsten sah Benam ein Bein eines Elfen, einen Arm eines Lizards und viele andere Bestandteile von Dämonen und anderen Kreaturen, die diese Welt bewohnten. ,,Nun werdet ein Teil meiner Sammlung!" Zûltas Beinmuskeln schwollen an und er raste auf Zivot zu. Schnell ließ dieser einen Erdwall vor sich hochschießen. Mit einem lauten Krachen brach Zûlta, dessen Armmuskeln nun auch wieder angeschwollen waren, durch den Erdwall, als wäre er Luft und packte Zivot an seinen Schultern. ,,Ich mag euren Kopf...", kam es aus Zûltas Kehle, aus der nun mehrere Adern und Sehnen auf Zivot zuschossen. Die Sehnen spannten sich um seinen Hals, während die Adern Zivots Kiefer mit Gewalt öffneten und in seinen Rachen eindrangen. Zivot spürte wie die Adern sich in seinen Hals bewegen und in sein Gewebe stachen. Zûltas Kiefer klappte weit nach unten und holte aus, um Zivots Kopf abzutrennen. Mit einem kräftigen Schlag durchtrennte Benam die Adern und Sehnen, die aus Zûltas Kehle kamen. Dieser brüllte und warf Zivot gegen Benam. Schnell ließ Zivot seine Haut zu Granit werden bevor er auf Benam traf. Benam war allerdings vorbereitet gewesen und ließ blitzschnell ein Portal vor sich entstehen durch das Zivot flog. Ein anderes Portal entstand einige Meter über der Erde und Zivot flog durch es hindurch und versank ohne ein Geräusch in der Erde. Zu spät merkte Benam wie Zûlta auf ihn zugestürmt kam. Adern schossen aus dessen Hand und umschlossen Benams Gestalt. Zûlta war nun direkt vor ihm und holte zum tödlichen Schlag gegen den bewegungsunfähigen Benam aus. Plötzlich schossen mehrere Stalagmiten aus dem Boden und spießten, den sich in der Vorwärtsbewegung befindenden Zûlta auf. Die Adern um Benam erschlafften und er nutzte die Chance sofort, um ein bisschen Abstand von Zûlta zu gewinnen. Zivot tauchte hinter Benam aus der Erde auf. Gemeinsam beobachteten sie wie ihr Gegner sich langsam aus den Stalagmiten zog und die Sehnen sofort darauf begonnen die Löcher in seinem Körper wieder zuzuflicken. Zûltas Muskeln nahmen wieder ihre normale Form an und Benam bemerkte wie dieser leicht humpelte als er auf sie zukam. ,,Zivot hast du gesehen, wie er leicht gehumpelt hat?", flüsterte er seinem Gefährten zu. ,,Ja, glaubst du, dass diese Muskelerweiterung Nebenwirkungen hat?" ,,Es scheint ganz so zu sein. Falls es der Fall ist, wird er versuchen den Kampf möglichst schnell zu beenden. Die Zeit ist unser Verbündeter." Zivot nickte ihm zu, dass er verstanden hatte. Er legte seine Hände auf den Boden und eine Kuppel schob sich über den langsam näher kommenden Gegner, der keinerlei Anstalten machte dieser auszuweichen. ,,Das sollte uns etwas Zeit.." Zivot konnte seinen Satz nicht beenden, denn vor ihnen schossen zwei Arme aus dem Boden, die sie jeweils an der Kehle packten und dann ihre Muskelmasse vervierfachten. Benam sah wie Sehnen und Adern an dem Arm hingen, die in die Erde hinein führten. Er keuchte auf, als sich der Griff um seinen Hals verstärkte. Mit aller Kraft versuchten Benam und Zivot sich von dem Griff zu befreien, doch die Hände bewegten sich keinen Millimeter. Mit einem Donnern trat Zûlta ein Loch in die Erdkuppel mit einem muskelerweiterten Bein und kam auf sie zu. Dabei zogen sich die Gefäße immer weiter in seinen Körper wieder ein bis er schließlich direkt vor ihnen stand und seine Sehnen die Arme, immer noch mit ihnen beiden im Griff, an seine Schulter annähten. Grinsend hob er sie beide empor und verstärkte noch einmal den Druck auf ihre Hälse. Warum drückt er nicht einfach mit voller Kraft zu und beendet es? So schoss es Benam durch den Kopf. ,,Nun wo ihr nicht mehr so viel rumzappelt könnt ihr mir sicherlich sagen, wo ihr eure Artefakte aufbewahrt?!" ,,Fahr zur Hölle!", krächzte ihm Benam als Antwort entgegen. ,,Falsche Antwort..." Benam spürte wie sich der Druck um seinen Hals immer mehr verstärkte. Gleich würde es vorbei sein... Doch dann nahm plötzlich Zûltas Bein wieder seine normale Form ein und als ob das Bein sein Gewicht nicht mehr richtig tragen konnte, knickte er leicht seitlich ein und lockerte den Griff um Benams und Zivots Hals vor Überraschung. ,,JETZT!", schrie Benam und ließ eine schwarze Energiekugel in seiner Hand entstehen, die er auf den Arm, an dem Zivot hing niederfuhren ließ worauf dieser durchtrennt wurde und Zivot frei war. Dieser reagierte sofort und ließ einen Stalagmiten Zûltas anderen Arm durchtrennen. Ein anderer Stalagmit fuhr direkt vor ihm aus der Erde und durchbohrte ihn dort wo sein Herz sein sollte. Benam wollte jedoch auf Nummer sicher gehen und trennte mit einem Hieb seines Schwertes den Kopf des bewegungsunfähig gemachten Zûlta ab. Der Kopf fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden und der Körper sackte in sich zusammen. Benam brach vor Erschöpfung fast zusammen. Alle Knochen taten ihm weh und seine Brüche waren immer noch nicht verheilt. Auch Zivot war fast am Ende seiner Kräfte. Erschöpft stützte er sich auf der Erde auf. Plötzlich vernahmen sie ein Geräusch vor ihnen und blickten erschrocken auf. Mit Entsetzen sahen sie wie aus allen abgetrennten Körperteilen ihres Gegners Sehnen und Adern zu den anderen Teilen schossen und sich zusammenzogen. Innerhalb weniger Sekunden lag Zûlta wieder komplett zusammengenäht am Boden und seufzte auf: ,,Ihr seid wirklich zwei lästige Typen..." Langsam richtete er sich wieder auf und blickte sie an. ,,Ihr solltet euch selbst nicht überschätzen, Zûlta. Wir wissen, dass eure Kraft Nebenwirkungen hat." Benam musste versuchen Zeit zu gewinnen, er musste unbedingt etwas Energie tanken, bevor er diesen Kampf weiterführen konnte. ,,In der Tat birgt meine Kraft Schwächen... Wenn ich meine Muskeln zu oft anschwellen lasse, dann sind unglaubliche Schmerzen, Krämpfe und letztendlich das Reißen der Muskeln die Folge... Allerdings habe ich gelernt diese Nebenwirkungen zu... sagen wir umgehen. Ich ersetze in regelmäßigen Abständen meine belasteten Körperteile mit denen von meinen Opfern und wie ihr an meinem Bein gesehen habt, ist wohl wieder Zeit für Ersatz..." Mit diesen Worten kam Zûlta langsam auf sie zu. Er ließ die Muskeln an seinen Armen anschwellen und löste die Sehnen von seinen Schultern. Schneller als sie reagieren konnten kamen die Arme auf sie zugeschossen und packten sie am Hals, aber diesmal blieb es nicht dabei. Die Arme drückten Benam und Zivot mit sich weg und ließen sie in ein Haus krachen. Das Haus erzitterte unter dem Aufprall und brach langsam in sich zusammen. Zûltas Arme schnellten zurück und setzten sich wieder an seine Schultern. Zivot spürte wie mehrere seiner Knochen gebrochen waren unter anderem auch sein linker Arm. Benam konnte sein rechtes Bein nicht mehr spüren und mittlerweile schien es ihm als hätte er mehr gebrochene als heile Rippen. Sie hatten beide Glück, dass nicht der Großteil des Hauses auf sie gestürzt war, sondern lediglich leicht entfernbares Holz. Beide arbeiteten sie sich langsam aus den Trümmern hervor. Benam versuchte sich aufzurichten und stützte sich dabei auf ein paar Trümmer. Direkt vor ihm tauchte plötzlich Zûlta auf und holte mit einem angeschwollenen Arm zum Schlag aus. Benam sah alles wie in Zeitlupe, kein Geräusch war zu vernehmen nichts schien sich zu bewegen außer der Faust, die auf ihn zuraste und sein Ende bedeuten würde. Dann hörte er es: Ein lautes Reißen direkt vor ihm. Zûlta brach mitten im Schlag ab und sein Arm fiel leblos an seine Seite. Sie standen sich eine Gefühlte Ewigkeit lang so gegenüber und starrten sich bloß an. Jedenfalls glaubte Benam, dass ihn die leeren Augenhöhlen hasserfüllt anstarrten. Dann unterbrach ein schmatzendes Geräusch die Stille und ein Stalagmit fuhr in Benams Sichtfeld, als dieser sich durch Zûltas Brust bohrte. Dieser lachte nur auf: ,,Wann lernt ihr es endlich? Ihr könnt mich nicht töten!" ,,Du scheinst aber auch nicht gerade viel erfolgreicher zu sein", verspottete ihn Zivot, der langsam aus den Trümmern kam und sich seinen Arm an die Seite hielt. Zûlta stieß ein wütendes Brüllen aus, das sich stark von seiner eigentlichen Tonlage unterschied. Überall um sie herum antworteten dem Brüllen dutzende andere dieser Art. Zûlta grinste Benam an: ,,Sie werden es beenden und ich meinen Körper etwas 'auffrischen'." Benam und Zivot war ihre Verzweiflung anzusehen. Die einzige Möglichkeit die Blutghoule jetzt schnell loszuwerden war Zûlta zu töten, doch das stellte sie vor ein großes Problem. Da kam Benam eine Idee. Er zog sein Schwert humpelte hinter den aufgespießten Gegner und schlug den oberen Teil seines Schädels ab. Bevor sich der Schädel wieder zusammenfügen konnte packte Benam das Zûltas Gehirn und versuchte es herauszuzerren. Zûlta wusste zwar nicht, was sie vorhatten, doch er versuchte alles es zu verhindern. Adern schossen überall aus dem Gehirn und aus dem Schädel und hielten das Organ gepackt. Benam ließ das Gehirn mit einer Hand los und packte sein Schwert. Er durchtrennte die Adern, die an dem Gehirn zerrten mit einem Streich und hielt nun das Gehirn in seinen Händen. Aus den Augenwinkeln sah er wie Blutghoule in den Gassen auf sie zurasten. Er musste darauf hoffen, dass Zivot seinen Plan durchschaut hatte. Schnell warf er Zivot das Gehirn zu und fiel dabei von seinem eigenen Schwung aus dem Gleichgewicht gebracht auf den Boden. Die Blutghoule waren schon fast heran. Es waren mindestens 20 von ihnen die in wenigen Sekunden bei ihnen sein würden. Zivot fing das Gehirn mit seiner Hand auf, wobei es ihm fast aus dieser glitt. Schnell legte er das Gehirn vor sich - die Ghoule waren nur noch wenige Meter entfernt - er zog ein spitzes kleines Messer aus seinem Gürtel und schnitt einen bestimmten Teil des Gehirns ab - keine 50 Meter trennten sie jetzt noch von den Ghoulen - er setzte das Messer an seinen Hinterkopf und schnitt einen Faustgroßen spalt in ihn - 20 Meter - er packte die Gehirnhälfte, aus der bereits Adern schossen, um sich wieder mit dem anderen Teil zusammenzufügen und führte sie mit einem Ruck in seinen Hinterkopf ein - 5 Meter - Zivot wurde Ohnmächtig. Ist es etwa gescheitert? schoss es Benam durch den Kopf. Er sah wie mehrere Ghoule auf ihn zusprangen. Er schloss seine Augen und erwartete ein paar alte Freunde in der Hölle wieder zu sehen. Doch das Wiedersehen sollte noch etwas warten. Langsam öffnete Benam seine Augen und sah wie die Blutghoule nur ein paar Zentimeter von seinem Gesicht entfernt in den Boden einsickerten. Zûltas Körper war in seine einzelnen Bestandteile zerfallen und die Adern und Sehnen lagen schlaff auf dem Boden. Benam sah wie von Zûltas totem Körper aus die Erde begann wieder eine normale Farbe anzunehmen. Die schwarze Bluterde wich immer weiter zurück und bald war sie völlig verschwunden. Benam lächelte als er spürte wie Zûltas Seele in seinen Körper einfuhr und brach darauf vor Erschöpfung zusammen.

    Terons Gestalt drehte sich plötzlich um. Es war kein Geräusch oder Geruch, das ihn hatte aufschrecken lassen in diesem einsamen Wald. Sein Auge der Gegenwart war erwacht. Einer seiner Brüder war gestorben. Er würde es sofort dem Meister mitteilen müssen, danach würde er erst Rache nehmen können.
  • Die untoten Horden rannten immernoch auf Dragon Rock an. Larten hatte bereits an 2 Fronten gekämpft, doch es schien beinahe aussichtlos, ohne seine Waffen konnte er die Feinde nicht schneller töten als bereits neuen heranwaren. Die Echsenkrieger waren als feste Einheiten eintrainiert, sodass Larten nach einiger Zeit an einer Frontlinie sogar im Weg stand. Ohne meine Waffen werde ich mir etwas besseres einfallen lassen müssen. Aber moment, mal schauen was sich in diesem Berg nicht noch alles finden lässt, ich denke ich habe vorhin etwas gesehen.
    Schon rannte Larten in das innere des Berges, mit einer seltsamen Flöte an den Lippen. Ich hoffe es gibt hier genug giftige Spinnen, die ich benutzen kann.
    Larten stimmte also eine unkomplizierte Melodie an, denn auf diese kam es ja nicht an. Sie diente nur zur besseres Übermittlung und zum Aufmerksammachen der Spinnen. Bald folgten Larten schon mehr als Hundert Spinnen, die emsig hinter ihm her krabbelten. Nachdem er einmal ganz hoch und fast ganz runter in dem Berg gelaufen war folgten im keine Hundert Spinnen mehr, sondern ein ganzes Heer. Es sah so aus als würde hinter Larten eine Welle her kommen! Das müssen genug sein, die werden viel Verwirrung stiften und an einer Front die Dämonen für kurze Zeit zurückdrängen.
    "Larsen, warte!", erschall es auf einmal aus einem Seitengang. "Ich haben deinen Waffen hier. Waren bei Schmied er so schnell gearbeitet wie möglich!" Es war der junge Lizard, mit dem Larten sich angefreundet hatte. "Danke dir kleiner, hoffe die taugen jetzt noch was" sagte Larten und beeilte sich nun umsomehr, wieder an die Front zu kommen.
    Am ersten Kampfschauplatz den er sah angekommen, ließ er die Spinnen einen kleinen Aufhang hochlaufen, auf dem Armbrustschützen standen. "Stürtzt euch auf sie!" kam der gedankliche Befehl des Vampirs, und das Heer der Spinnen sprang auf die Dämonen. Diese waren zuerst sehr verwirrt, doch bald schrieen sie vor Schmerzen. Ein Spinnenbiss mochte nichts schlimmes sein, aber in diese Menge wurde es gefährlich.
    Larten rannte wieder selbst an vorderste Front, um nach den Spinnen zu sehen, als ein kleinerer Dämon ausholte und eine Feuerkugel, die größer als er selbst erschien, auf die von Spinnen befallenen Dämonen schleudern wollte. Ich hoffe diese Waffen hier halten, was sie versprechen.Damit sprang Larten zwischen die Spinnen und den Feuerball! Auf einmal war er sich des Feuerballs gedanklich bewusst, es war ganz einfach ihn mit den Messern aufzunehmen, doch diese wurden unglaublich heiß. Der Vampir konnte die Hitze nicht unter Kontrolle bringen, daher schoss er den Feuerball einfach gleich zurück. Ich werde wohl noch ein wenig üben müssen, mit meinen Messern Zauber zu beherrschen. Mit seinen Messern und den Spinnen auf seiner Seite konnte Larten den Lizards gut helfen und diese konnten ein paar Einheiten von dieser Frontlinie auf eine andere verlegen. Der Kampf ging weiter!

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  • Krekkus stand immer noch auf einem der Felsbalkone auf der mittleren Bergebene und dirigierte die Artillerieeinheiten.
    Mit seinem Fernrohr beobachtete er die feindlichen Bewegungen und gab den Schützen Anweisungen für deren Schüsse.
    Regelmäßig durchbrachen mehrere brennende Baumstämme den Regen und rissen große Löcher in die feindlichen Stellungen.
    Ein Blitz schoss am Berg vorbei und mit diesem zog eine Sinphonie aus explosivem Donner und nervenzerreißenden Schreien durch die Lüfte.
    Der Blitz enthüllte eine Horde fliegender Kreaturen, die sich dem Balkon näherten.
    Krekkus schaltete blitzschnell: Er erteilte einem Boten den Befehl, sofort eine Truppe Armbrustschützen hochzuschicken.
    Danach holte er aus einem kleinen Köcher, welches an seinem rechten Bein befestigt war, einen dünnen Holzpfeil heraus, während er gleichzeitig seine Schwanzspitze nach vorne schwenkte.
    Er war schließlich ein Meisteringenieur und Stratege, und beschäftigte sich in seiner Freizeit akribisch mit dem Erfinden neuer Waffen- und Verteidigungssysteme. Deshalb wunderte es keinem seiner fünf Brüder, dass er auch einige seiner Spielsachen an ihm selbst ausprobierte.
    An seiner Schwanzspitze hatte er nämlich ein kleines Rohrkonstrukt festgeschnallt, wo er nun den Pfeil hineinschob.
    Er streckte seinen langen Schwanz nun kerzengerade nach hinten und versetzte ihn etwas nach oben, sodass der Pfeil nicht wieder aus dem Rohr herausrutschen konnte. Dann nahm er wieder sein Fernrohr - welches er einige Jahre zuvor einer Zwergenkarawane abgekauft hatte - hervor, und schaute sich die grässlichen Fluggestalten noch einmal an.
    Große fledermausartige Kreaturen näherten sich Krekkus und seinem winzigen zwölf-mann Artillerieposten mit immer größerer Geschwindigkeit und die Schreie drangen ihnen durch Mark und Bein.
    Ohne groß zu zögern nahm er einen der Gargoyles ins Visier und drehte sich um die eigene Achse, wobei er seinen Schwanz mit ein paar Sekunden Verzögerung erst mit in durch die Luft schwang.
    Als er ein Maximum an Drehgeschwindigkeit erreicht hatte, streckte er seinen Schwanz lediglich für einen kurzen Moment exakt in die Richtung seines Ziels und mit einer sagenhaften Präzision und Schnelligkeit wurde der Pfeil aus dem Schaft der Schussvorrichtung geschleudert, um kurz darauf den Gargoyle mit einer gigantischen Wucht vom dunklen Himmel zu holen.
    Nun war der Schwarm nur noch etwa einhundert Meter vom Artillerieposten entfernt. Krekkus schaffte es gerade noch, einen weiteren Gargoyle abzuschießen, als er bemerkte wie diese anfingen, die großen Belagerungswaffen der Echsen zu beharken. Einige von ihnen aber, genauer genommen zwei an der Zahl, machten seltsame Bewegungen in der Luft, als würden sie etwas in ihren Klauen festhalten und auf die Plattform herablassen. Jedoch konnte er keinerlei Dämonen außer den Gargoyles erkennen.
    Nun hörte er plötzlich Schreie seiner eigenen Truppen: Einer der Schützen, die an der Ballista arbeiteten wurde getötet. Doch nicht von den Gargoyles. Denn diese wurden beinahe allesamt von einer Truppe Armbrustschützen zerrieben, die kurz vorher in Begleitung eines Boten auf der Plattform ankam.
    Alles was Krekkus nun hörte war dieser entsetzliche Schrei, der seine Nerven förmlich durchbohrte. Blut spritzte aus dem plötzlich aufgeschlitzten Bauch eines weiteren Lizardschützen und besprenkelte die Klaue einer noch nie zuvor gesehenen Kreatur.
    Krekkus wusste nun, womit er es zu tun hatte. Er legte gerade einen weiteren Pfeil in den Schaft der Schleuder als er hörte wie seine Truppen von dieser einzigen Kreatur dezimiert wurden. Immer mehr Blut spritzte aus den fallenden Körpern seiner toten Kameraden, jedoch konnte er nun die Kreatur immer besser erkennen.
    Er hatte seine lange Sense nicht dabei, da er nicht für einen Nahkampf gerüstet war, deshalb musste er improvisieren. Er brüllte den Boten irgendwelche Befehle zu, worauf dieser sofort wieder in den Berg verschwand, dann schleuderte er einen Pfeil auf das nun blutrote, jedoch mittlerweile sichtbare Ungetüm. Es war noch dürrer als ein simpler Ghoul., jedoch fast doppelt so groß. Doch dessen Umriss nach zu Urteilen, muss es an einigen Stellen des Körpers gepanzert sein.
    Sein Verdacht bestätigte sich, als der Pfeil mit einem hallenden Klang an der Brust des Dämons abprallte. Die Kreatur griff die immer noch verwirrten Armbrustschützen an und schien Krekkus zunächst zu ignorieren. Doch als dieser einen langen Dolch zückte und versuchte den Dämon von hinten zu erstechen, reagierte die dürre Kreatur blitzschnell und sprang hinter den Häuptling. Krekkus hatte gerade noch genug Zeit, um sich zu ducken, da zog auch schon die große Klaue des Dämons haarscharf an seinem Kopf vorbei. Er wich danach nicht sofort zur Seite, sondern drehe sich mit dem gesamten Körper nach rechts bis er dem Dämon ins Gesicht zu blicken schien, analysierte kurz dessen Aussehen (so gut, wie es bei einem unsichtbaren ging) und Schlug mit der linken Faust so fest wie möglich zu. Der Dämon reagierte so schnell wie vorher und parierte den Schlag mit beiden Händen, wobei er anschließend Krekkus’ Hand nicht mehr losließ sondern fest im Griff behielt. Dies nutzte der Meisterstratege eiskalt aus, senkte seinen Kopf, und drehte sich wieder um die eigene Körperachse, um den Dämon aus dem Gleichgewicht zu bringen. Doch dieser bewahrte sich vor einem Sturz, indem er die Hand des Echsenhäuptlings sofort losließ, als dieser bereits eine hohe Drehgeschwindigkeit erreicht hatte. Krekkus machte den Eindruck als würde er durch das Taumeln gleich zu Boden knicken, worauf der Dämon sofort zum Angriff ausholte. Jedoch wurde diese Aktion ebenfalls vom Echsenmenschen einkalkuliert und er stabilisierte seine Drehung, indem er noch mehr Geschwindigkeit annahm. Noch bevor der Dämon reagieren konnte, traf Krekkus’ Schwanzspitze den unvorsichtigen Dämonen und peitschte diesen mit einer enormen Wucht zu Boden, während man das Knacken einiger Extremitäten hörte. Der Regen hatte mittlerweile fast das ganze Echsenblut von der Kreatur abgewaschen, und dieser war in Begriff, wieder unsichtbar zu werden. Also zückte Krekkus geschwind seinen Dolch und rammte es dem Dämon in den Nacken, hebelte dann die Klinge ruckartig an, womit er der finsteren Kreatur das Genick brach und dessen unheiliges Leben beendete.
    Das war verdammt knapp, wer hätte gedacht, dass die Dämonen unsichtbar sein würden...
    Plötzlich schoss ihm ein unheimlicher Gedanke durch den Kopf
    Verdammt! Es wurden insgesamt zwei unsichtbare Dämonen auf die Plattform geschleust ... wo ist der zweite hin?
    Noch ehe er zu Ende denken konnte, spürte er einen stechenden Schmerz in seinem Rücken. Der zweite Dämon hatte inzwischen sämtliche Echsenmenschen auf dieser Plattform getötet und war im Begriff auch Krekkus’ Leben ein Ende bereiten zu können. Krekkus drehte sich blitzschnell um, nur um die Silhouette des Dämons durch den Regen zu beobachten, wie dieser auf ihn angehechtet kam. Er kniff fast schon die Augen zu, als er ein zischendes Schwingen hinter sich wahrnahm. Also duckte er sich so schnell er konnte, und legte sich flach auf den Boden, während der Dämon in der Luft von einer fast fünf Ellen langen Klinge zerteilt wurde. Da die Dämonen sich sofort auflösten, sobald sie starben, konnte Krekkus nicht genau deren Körperstrukturen erkennen. Er hörte nur, wie jemand das lange Schwert in den Boden steckte und ihm eine Hand gab.
    „Na Bruder? Komme ich noch rechtzeitig?“, fragte der junge Häuptling Nydon frech und gelassen.
    „Der Krieg ist nichts, womit man spaßen sollte, Junge. Wo ist Yunon? Solltest du nicht auf ihn aufpassen?“, sprach Krekkus während er sich an der Hand von Nydon hochzog und seine Wunde am Rücken ertastete.
    “Nun, der Alte ist jetzt unten bei Bruder Gyulkus, auf dem Weg hierher bin ich jedoch einem Boten begegnet, der von dieser Plattform kam. Der Erzählte etwas von unsichtbaren Dämonen. Da dachte ich, ich greife euch mal unter die Arme.“
    “Und der Bote?“
    „Der meinte, er müsse das an sämtlichen Fronten melden.“
    „Gut, nun komm, lass uns unsere gefallenen Brüder bestatten!“
    “Es ist mir eine Ehre“, sagte der Junge diesmal in einem ernsten Ton.

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  • Seine Klingen hatten nicht mehr die Farbe von Stahl, sondern waren benetzt mit dem Blut von unzähligen Dämonen. Corwyn wütete verheerend unter seinen Feinden, egal wohin er seine Schwerter führte, sie trafen immer ihr Ziel. Seine Klingen hackten Arme und Hände ab, durchbohrten Köpfe, stachen in die Brust von Dämonen; Corwyn verschmolz dank seiner dunklen Lederrüstung, die ihm ein wenig Schutz und viel Bewegungsfreiheit gewährte, nahezu mit der Dunkelheit und kam wie ein tödlicher Schatten über seine Feinde. Den Mantel hatte er schon lange abgeworfen, er hinderte ihn nur daran seinen Gegnern mit tödlicher Präzision und Geschwindigkeit den Tod zu bringen.
    Die Echsen, die Corwyn in der Kaserne gefunden hatten, waren gewohnt miteinander als Gruppe und in Schlachten zu kämpfen und dies spiegelte sich auch in der Zahl der Verluste wieder – nahezu keine. Dadurch, dass die Echsen als eine Einheit kämpften konnte Corwyn sich an ihrer Kampfweise anpassen und die meisten Dämonen von der Seite her überraschen.
    Jetzt stand Corwyn etwas hinter den Reihen der Echsen um die momentane Lage der Schlacht in Erfahrung zu bringen. Grade als er einen Überblick über die Situation hatte, hörte er wieder diesen unmenschlichen Schrei, der ihm die Nackenhaare aufrecht stehen ließ, gefolgt von einem Donnern und Blitzen am Himmel.
    Was bei den Göttern war das?
    Kurz nach diesem bestialischen Schrei, hörte er einen weiteren Schrei – den eines Lizards. Corwyn schaute zur rechten Seite des Schlachtfelds, wo er noch zusehen konnte wie ein Lizardkörper leblos zu Boden ging. Kurze Zeit später fiel ein weiterer Lizard geköpft in den vom Regen in Matsch verwandelten Boden.
    Was geht hier vor sich?
  • "Hast du schon deine neue Fähigkeit ausprobiert?" fing Benam neugierig an nachdem sie sich vom Kampf erholt hatten und schon einige tage auf dem Weg nach Lot unterwegs waren.
    "Ja, wie es aussieht waren nur teile von Zûlta's Fähigkeiten angeboren. Glücklicherweise sind die mir nützlicheren, sprich die Muskel-Erweiterung an mir weitergegeben worden." erwiderte Zivot gelassen.
    "Ich habe Durst, es wird bald dunkel also werde ich Wasser holen gehen während du unser Lager aufschlägst. Ich glaube es sind keine 3 tagesmärsche mehr bis wir aus diesem verfluchten Wald heraus sind und endlich Lot erreicht haben."
    Zielstrebig ging Zivot Richtung Bach-rauschen während Benam Gedanken-versunken ein Lager-Feuer entfachte. Schon seit geraumer Zeit hatte Benam das Gefühl, dass sie etwas verfolgte und auch an diesem Tag ist er das Gefühl nicht losgeworden.

    Plötzlich fing es an um Benam kalt zu werden, das Feuer wurde immer kleiner, doch noch ist die Sonne nicht untergegangen und er konnte klar und deutlich sehen was die Ursache der Kälte war. Ein in Blaues Gewand umhüllte Gestalt kam aus dem Schatten der Bäume heraus. "Ich dachte ihr seid ausgestorben" fing Benam an, "nie im Leben hätte ich erwartet noch jemals eine von eurer Sorte zu sehen. Die einzige Rasse, die die Sammlung der Seelenfresser ewig unvollständig lassen wird. Ein Eiself!" fuhr er fort.
    "Ich habe mir schon gedacht, dass nur Kreaturen wie die Seelenfresser dazu in der Lage sind eine so große Anzahl an Artefakten zu sammeln, nur leider muss ich die euch jetzt abnehmen." sprach der Eiself ruhig.
    "Ich muss dich leider enttäuschen, der Mensch der mich begleitet trägt die Artefakte bei sich, jedoch wirst du nicht dazu kommen dich seines Anblicks zu ergötzen da ich dir vorher den Gar ausmache." erwiderte der Dämon kampflustig.

    Die Wasser-stelle ist doch weiter als gedacht, aber wenigstens sieht das Wasser hier Glas klar aus. Zivot war schon mit den Wasserbeuteln auf dem Rückweg und betrachtete eines der Artefakte genauer. Nicht mehr lang und ich werde die mächtigste Person auf der Welt sein. - Er hat also die Artefakte bei sich!
    "Wer ist da, wenn du die Artefakte willst, dann kämpfe doch anstatt mich feige von hinten zu Beobachten und gierig an diese Prachtstücke zu denken!" Schrie Zivot herausfordernd in den Wald hinein.
    Zivot spürte wie ein Wind an ihm vorbeifuhr und sich mit Wirbeln eine Gestalt vor ihm bildete. Es war eine in einem braunen Mantel gehüllte Gestalt. "Wie ist euer Name?"
    fragte Zivot keck. "Jenos" wurde ihm geantwortet.
    "Interresante Technik die ihr da habt, nur leider wird das bald meine sein." rief Zivot aus.
    "Ein MENSCH will MIR, einem Hüter des Gleichgewichts drohen? HAHA ... HAHAHAHA!!!"
    Zivot nutzte die Unvorsichtigkeit des Gegners aus und schlug sofort zu. Jenos, der nicht gleich merkte dass der Mensch nicht gescherzt hatte, war ein Ausweichen zu spät, hatte jedoch keine Panik da er nur einen einfachen Schlag eines durchschnittlichen Mannes erwartete den er meistens nicht einmal spürt.
    Doch als sich der gesamte Oberarm Zivots innerhalb von Bruchteilen von Sekunden ums vierfache vergrößerte, merkte er erst in welcher Gefahr er steckte, doch fürs Ausweichen war es zu Spät.

    Mit einem lautem Knall flog Benam gegen einen Baum, der Eiself stand viele Meter entfernt und behielt immer einen großen Abstand zu Benam. Benam hatte nicht erwartet dass Frost -wie er sich ihn später vorstellte- so schnell so starke Eis-Zauber zaubern konnte. Der Gesichtsausdruck von Frost verriet jedoch, dass es noch lange nicht alles war, mit einer raschen Abfolge von Mund-Bewegungen und ein daraufhin glühen einer Rune auf der Stirn des Eiself, schossen eisige Arme aus dem Boden und hielten Benam an den Beinen fest. An den Stellen wo Benam festgehalten wurde, bildete sich eine Eisfläche die sich Langsam auf die Hüfte vorzuarbeiten. Gleichzeitig schossen mehrere flache Eisdiskusse ein Benam zu. Benam konnte jedoch rechtzeitig reagieren und teleportierte sich aus dem eisigen Gefängnis hinter Frost um ihn mit einer schon geformten schwarzen Energieball zu töten. Frost der schon eine solche Situation gegen einen Seelenfresser erwartete, ließ eine Eiswand zwischen ihn und Benam erscheinen. Benam ließ sich von diesem Hindernis nicht beirren und ließ ein kleines Portal in der Wand entstehen wodurch er seinen Energieball hindurch-stecken konnte und somit eine direkte Attacke auf den Bauch von Frost durchführen konnte.
    Frost hat dies nicht erwartet doch trotzdem ließ sein Siegeswillen nicht nach. Jähzörnig beschwor er zwei riesige Arme die Benam griffen und auf den Boden knallen ließ. Daraufhin beschwor Frost noch eine Wolke über dem verletzten Benam der kleine Eis-Dolche regnen ließ die willkürlich auf den Boden und auf Benam nieder prasselten.

    Blutig lag Jenos in einem Krater der durch die Wucht des Schlages verursacht wurde. "Ich gebe zu, ich habe nicht erwartet, dass mich jemals jemand bluten lassen würde, ich gebe zu, dass ich dich unterschätzt habe, aber das wird nicht ein weiteres mal geschehen." Mit diesen Worten löste sich Jenos in ein Windstoß auf der direkt auf Zivot zukam. Dem Menschen wurde jetzt erst bewusst wie schwierig es sein würde den Gegner zu besiegen, in der Windform schien alles durch ihn durchzudringen, er konnte ihn so nicht verletzen, geschweige denn töten. Der Wind der durch Zivot fuhr verursachte mehrere Tiefe schnitt-artige Wunden auf seinem Körper, Jenos nahm wieder Menschliche Gestalt hinter Zivot an nur um sich danach wieder in Wind-Form zu verwandeln und Zivot von hinten zu verwunden. Für Zivot waren diese Angriffe zu schnell als dass er sich jedes mal davor schützen konnte, ihm entging es aber nicht, dass Jenos offensichtlich immer wieder in die verwundbare Form wechselte um sein Ziel neu anzupeilen. Nach dem 5ten Angriff hörte Jenos auf, er merkte dass diese Art von Angriffen nicht ausreichen würden, da sich die Wunden des Menschen langsam regenerierten. "Mir scheint ihr seid eine sehr außergewöhnliche Person. Doch glaube nicht, dass mir die Ideen ausgehen, ich habe noch gar nicht erst begonnen dir meine Macht zu Demonstrieren." sagte Jenos langsam woraufhin er dreimal in die Hände klatschte. Zivot spürte plötzlich einen Druck auf ihn lasten als würden die Luft ihn von oben auf den Boden pressen. Er sah noch wie die Bäume vor seiner Nase zerschmettert wurden. Was er nicht sah war, dass aus fünf Richtungen große Windboen alle mit hoher Geschwindigkeit gleichzeitig auf Zivot zurasten. Auf der Stelle wo Zivot lag bildete sich nach dem Zusammentreffen ein Tornado der demolierend auf der selben Stelle wütete und die Bäume in der Umgebung entwurzelte.

    Benam lag blutüberströmt auf dem Boden, er war sich bewusst, dass er dem Eiself verletzt hat, jedoch dies nicht ausreichte um ihn zu töten. Er war zu schwach um noch zu kämpfen und lachte in sich hinein da er es nicht glauben konnte wie schnell und wie armselig er hier besiegt wurde. Auch der Eiself merkte dies, er hielt sich die Wunde an seinem Bauch zu und ging auf dem besiegten Benam zu. "Kaum zu glauben, dass mein Großvater von einem wie euch besiegt wurde."
    Benam hörte nicht zu, er konnte jetzt nicht sterben, er durfte jetzt nicht sterben. Er hatte noch etwas Kraft, genug um zu kämpfen war es nicht, um sich zu teleportieren ja. Er überlegte. Fliehen? auf dauer holt mich das Mistvieh ein. Überraschungsangriff mit letzter Kraft? Dazu war er in diesem Zustand zu langsam und wenn dies scheitern würde wär es definitiv vorbei mit ihm. Zivots Blut! Er hat mir nach dem letzten Kampf eine kleines Bisschen davon abgefüllt damit ich das in einem Kampf trinken kann. Meine Tasche liegt am Lager-Feuer, dass ist nah genug so dass ich mich teleportieren kann, und weit genug dass es mir Zeit verschafft bis er zu Fuß dort ankommt.
    Frost wollte grad mit einem aus Eis geformten Schwert in Benam stechen, doch davor löste sich Benam in Schieren auf. Frost hatte nicht erwartet dass er noch genug Kraft für sowas hatte, der Eiself fing an zu schreien: "Weit wirst du nicht gekommen sein! Ich spüre deine Aura ganz in der nähe! Dann ist es aus mit dir!"

    Als der Tornado langsam seine Kraft verlor und kleiner wurde, konnte Jenos seinen Augen nicht trauen. (eigentlich müsste der Mensch doch auf dem Boden zerfetzt oder vom Tornado herumgeschleudert und bewusstlos in den Trümmern liegen.) Um so größer war seine Entsetzen als er merkte wie ihn Hände an den Beinen packten und seinen Unterkörper in den Boden zogen. Zivot tauchte vor Jenos aus dem Boden wieder auf. "Wie war das nochmal? Ich dachte du wolltest mich nicht nochmal unterschätzen." sagte Zivot provozierend.
    Der Hüter erwiderte nur "du lernst es nie oder? mich kannst du nicht töten, ich bin zu mächtig für dich." Während er sich in Wind auflöste und sich vor Zivot wieder bildete. Zivot wusste, dass Jenos recht hatte, er hatte keine Ahnung wie er ihn töten konnte, sobald sein Gegner Gefahr witterte, verwandelte er sich einfach in Wind, von Jenos Zähheit wollte er erst gar nicht denken.
    Jenos zog ein schwert dass er unter seinem Mantel verbarg hervor. "Ich hätte nie geglaubt dies jemals gegen einen Menschen einzusetzen, doch du lässt mir keine andere Wahl."
    Zivot, der in seinen langen Jahren mit Waffen gut umgingen konnte steckte beide Hände in den Boden und zog langsam einen Langstock aus dem Boden.
    Der Mensch zögerte nicht und fing sofort an auf Jenos los zu gehen, mit einem schweren Hieb mit dem Langstock eröffnete er das Duell. Jenos parierte die Attacke mit Leichtigkeit woraufhin er sofort konterte und Zivot mit einer grazilen Bewegung in den Oberschenkel schnitt.
    Wie gewohnt schloss sich die Wunde wieder und Zivot wehrte den zweiten Angriff ab. Dazu konnte er darauf mit einer raschen folge von Schlägen Jenos verletzen und zurückdrängen, dass er sich in der Windform zurückziehen konnte.
    Als Jenos sich wieder orientieren konnte und einen Frontalangriff startete, versuchte Zivot durch einen Seiten-schritt auszuweichen. Entsetzt schrie er auf als er merkte, dass er sein Bein nicht mehr bewegen konnte.

    Gierig trank Benam aus der blutgefüllten Flasche. Frost konnte seinen Augen kaum trauen als er sah wie die Wunden des Dämons binnen kürzester Zeit verheilten.
    "Wie.. wie..w" stotterte Frost. Benam nutzte die unachtsamkeit des Eiselfen aus um sich mit neuer Kraft vor ihm zu teleportieren. Aus Gewohntheit ließ Frost wieder eine Eiswand entstehen um sich vor Nahkampfangriffen zu schützen. Sobald frost wieder realisierte, dass er angegriffen wurde, hielt er sich bereit sich von einem Portalangriff aus einer anderen Richtung zu verteidigen und den Seelenfresser ganz und gar auszulöschen. Doch auch Benam wusste, dass er ein zweites mal mit derselben Attacke nicht weit kommen würde, und ließ diesmal einen Energieball der zwar kleiner als der vorherige war, jedoch sah man, dass Benam es nicht so sicher führen konnte wie beim ersteren. Bald sah man auch schon warum, der Energieball glitt wie ein heißes Messer durch Butter, durch die Eiswand hindurch und traf den Eiself der zu spät ausweichen konnte direkt in die Schulter.

    Zivot lag am Boden. Er konnte seine Beine nicht mehr bewegen, konnte jedoch Jenos letzten Angriff noch parieren. "Wie du siehst wirst du mich nicht besiegen können, mein Schwert ist ein Unikat und mit einem seltenen Gift intrigiert. Dagegen gibt es kein Heilmittel, normalerweise würdest du dein Leben lang gelähmt sein, nur wie ich mir gut vorstellen kann wird das bei dir nur einige Tage anhalten." erklärte Jenos. Zivot hörte schon nichtmehr zu, er hatte nur noch ein zufriedenes Grinsen auf dem Gesicht.
    "Oh man, jetzt lacht er auch noch weil er gleich stirbt, dass mein Gift verrückt macht habe ich nicht gewusst. HAHAHA!" mit diesen worten schoss er in Windform auf Zivot zu und tauchte hinter ihm wieder auf. Der Hüter stach mit aller Kraft in den Rücken des Menschen der schmerzerfüllt aufschrie. Jedoch hatte Zivot genug Kraft im gleichen Moment eine Granit-Kuppel über beiden entstehen zu lassen. Jenos versuchte in Windform aus dem steinernen Gefängnis auszubrechen. Vergebens. "Was soll das? Mach das sofort wieder weg und ich verspreche dir ich verschone dich!" schrie Jenos verzweifelt wonach er nochmals versuchte sich durch Wind an den Wänden vor zuarbeiten.
    Zivot hingegen sank langsam in den Granit-Boden hinein.

    Frost lag verwundet am Boden, er hatte ein Loch in der Schulter, und eine Wunde am Bauch. Er wusste, dass er verbluten würde wenn er nicht so ein Trank wie der Seelenfresser trinken würde. "So ärgerlich aber auch dass ich deine Seele nicht fressen kann. Und da du anscheinend nur Magie beherrschst, ist mir dein Gehirn auch unnütz."
    Die letzten Worte verstand Frost nicht, es war ihm jedoch auch egal. Frost hatte nicht vor so demütigend zu sterben, am Boden verwundet und verblutend. Der Eiself nuschelte noch einen letzten Zauberspruch in sich hinein und mit aller Kraft die er noch in sich barg, verwandelte er sich in Eis. Jedoch nicht nur er, mit rasender Geschwindigkeit vereiste auch der Boden und alles in seiner Nähe. Benam war fassungslos über das Ausmaß an Magie Frost noch in sich hatte. Konnte jedoch seine Beherrschung wiedergewinnen und Teleportierte sich rechtzeitig zurück zum Gepäck. Schnell kehrte er alles zusammen was er greifen konnte, denn bald würde sich das Eis bis zum Lager vorgearbeitet haben. Auf einen Hinterhalt Angriff von Frost rechnete er nicht, denn eine Seele in dieser Eisigen Statue spürte er nicht mehr.
    Sofort teleportierte sich Benam weiter zu der Richtung in die Zivot zum Wasser holen gegangen war. Benam müsste jetzt gut zwei Kilometer vom Lager entfernt gewesen sein als er spürte dass die Magie aufgehört hat zu Wirken. Erleichtert und ausgeschöpft sank Benam zu Boden.

    Die Granit-Kuppel wurde immer kleiner, bald würde der Luftdruck so hoch sein, dass Jenos nurnoch in Windform überleben kann. Sobald die Kuppel nur noch Kopfgroß ist wird sie so instabil sein, dass sobald sich Jenos wieder in einen Menschen verwandelte seine menschliche Form durch die danach entstehende Explosion in Stücke zerrissen werden würde.
    Zivot lag mehrere Meter von der Kuppel entfernt und mit letzter Kraft die Kuppel verkleinert bis auch seine Hände, die er langsam zu einer Faust ballte und gleichmäßig mit der Kuppel kleiner werden ließ, gelähmt sein würden. Schade um seine Fähigkeit, die hätte ich nur zu gern gehabt Sobald er mit der Größe der Kuppel zufrieden war, schlief er noch auf derselben Stelle ein, so tief und fest, dass er nicht mal die wenige Minuten später darauf folgende Explosion hören konnte.
  • Etwa 14 Lizards rannten durch die Tunnel, die von einer wunderschönen Frau erhellt wurden, die hinter den Reihen der Krieger schwebte. Eine ihrer Hände leuchtete in einem klaren Blau während die andere ein noch helleres Licht erstrahlte. Ein Kreischen schallte durch die unheimlichen Höhlen, die immer weiter nach oben in den Berg führten. Das Licht in den Händen der Seraphim wurde immer stärker bis sie sich plötzlich umdrehte und ihre Hände zusammen legte als ob sie beten würde.
    Die Energie in ihren Händen verschmolz und verbreitete sich auf ihrem Körper, ihre zuvor leuchtend weißen Flügel verfärbten sich bläulich, wobei die Spitzen ein noch stärkeres Blau annahmen. Kurze Zeit später hörte Medea das Geräusch der nahenden Dämonenarmee und die gesammelte Energie schoss in Strahlen aus ihren Flügelspitzen und zielte auf den Boden, welcher sich mit einer ausbreitenden, dicken Eisschicht bedeckte und schließlich den gesamten Boden spiegelglatt werden ließ.
    Dies sollte sie eine Zeit lang aufhalten.
    Schnell schwebte Medea weiter durch die engen Tunnel und erreichte nach einiger Zeit eine Halle in der sich ein großer Steinwall befand, der gerade von den Lizards besetzt wurde. Zwei der Krieger gingen gerade über einen schmalen Pfad einem Tor entgegen. Schatten huschten die Wände entlang und das markerschütternde Kreischen hallte durch den steinernen Saal. Die dunklen Gestalten bewegten sich mit rasender Geschwindigkeit an den Wänden. Die zwei Lizards, von dem Kreischen alarmiert, drehten sich um. Die Augen weit aufgerissen starrten sie in Medeas Richtung. Ihr Blick war ausdruckslos und schließlich erschlafften ihre Körper und fielen tot zu Boden, während ihre blutigen Köpfe den Weg entlang rollten.
    "VERDAMMT, SCHLIEßT DIE TORE!", hörte sie durch den Raum hallen, die Stimme konnte sie eindeutig dem Zwerg Faran zuschreiben.
    Mit leuchtenden Händen flog sie auf die Befestigung zu und stellte sich auf den kleinen Turm.
    Anscheinend sind diese Kreaturen unsichtbar, doch sie werfen immer noch einen Schatten.
    Hastig verteilte sie die konzentrierte Energie auf ihren Schwingen und sprang in die Tiefe.
    Die Wesen haben mich jetzt sicher entdeckt, ich werde keine Zeit mehr haben noch mehr Energie zu kanalisieren. Ich muss sie schnell ausschalten oder unsere Verteidigung wird zusammengebrochen sein bis die anderen Dämonen auftauchen.
    Im Fall transformierte sich ihr weißes Kleid in eine goldene Rüstung und in ihren Händen formte sich ein leuchtender Bogen mit spitzen Enden. Kurz vor dem Boden spreizte sie ihre Flügel und fing sich auf. Ein weißer Blitz schoss aus einer ihrer Flügelspitzen und erhellte die Umgebung, während in etwa 4 Meter ein großer Schatten auftauchte, auf den sie sofort zuschoss.
    Den Bogen wie einen Speer in den Händen haltend flog sie dem Ziel entgegen.
    Langsam bohrte sich die Spitze in den Dämon. Blut spritzte auf die goldene Rüstung und ergoss sich auch über das Wesen, dessen Körperformen sich mit Blut bedeckten und diese sichtbar machten.
    Der Bogen steckte im muskulösen Rücken des Dämons, der etwa 2,50m groß war und an seinen Armen waren große Sensen angebracht. Medea wich zurück und riss den Bogen heraus, während sich der Dämon umdrehte und von der Verletzung unbeeindruckt auf sie zugerannt kam.
    Ihr war bewusst das sie dieses Ungetüm nicht so einfach im Nahkampf besiegen konnte und versuchte an Höhe zu gewinnen, doch der Dämon holte sie ein und griff nach ihrem Knöchel. Sie verschoss einen weiteren Blitz aus einer ihrer Flügelspitzen. Der Blitz traf den Dämon doch dieser schien auch diesem Angriff gewappnet zu sein.
    Mit einem lauten Knacken schleuderte er sie auf den Boden, wo die schwer verletzte Seraph schließlich reglos liegen blieb.

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  • Als Medea zu Boden ging zögerte Faran keinen Augenblick und sprang von dem Wall. Zielsicher landete er auf den Schultern des Dämons, der gerade der Seraph den Gnadenstreich geben wollte. Jener spürte den Zwerg auf seinen Schultern kaum, aber als Faran begann, seinen Kopf mit der Schaufel zu bearbeiten, packte er Faran und warf ihn unsanft zu Boden. Benommen richtete der Zwerg sich auf, und versuchte noch immer, den Dämonen aufzuhalten. Er hieb vergeblich mit seiner Schaufel auf die Füße des Dämonens ein, bis sich jener plötzlich zu Faran drehte und mit einem seiner Sichelarme ausholte, und Faran an der Schulter erwischte.
    Der kleine Zwerg flog durch die Luft, bevor er unsanft auf dem Boden landete. Verdammt, ich muss dieses Ungetüm aufhalten... Er griff nach seiner Schaufel, deren Griff blutverschmiert war, und zapfte einen kläglichen Rest Energie ab. Unter Aufwendung seiner gesamten verblieben Energie ließ Faran eine Wasserader, die sich knapp unter der Oberfläche befand, durch gelockertes Gestein nach oben dringen, wodurch der Boden aufgeweicht wurde, und der Dämon bis zur Brust im Schlamm versank. Dannach wurde ihm schwarz vor Augen.

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  • Rachsüchtig riss der Dämon die Sicheln hoch und stach sie in Farans Herz. Der Zwerg stöhnte laut, während das Blut den Boden bedeckte und langsam in die Erde sickerte. Medea schlug die leeren, schwarzen Augen auf. Ihre Flügel wahren dunkel und löchrig, sogar ihre Haare wurden schwarz und zerzaust. Die Höhle war nun nur noch vom schwachen Licht der Fackeln beleuchtet. Ihr Bogen wurde größer und verformte sich, er hatte große Klingen an den Seiten und eine noch schärfere Spitze, die sich in den Bauch des überraschten Dämons bohrte. Die Klingen vergrößerten sich und rissen den bewegungsunfähigen in Stücke die sich über den Boden verteilten. Langsam richtete sie sich auf und watete durch die Stücke des Dämons zu Faran, der halb tot zwischen den Eingeweiden lag.

    Medea fasste sich zusammengekrümmt an die Stirn. Sie versuchte sich wieder zu beherrschen.
    Du brauchst mich doch, du bist schwach ohne mich.
    N-Nein, das stimmt nicht, lass mich in Ruhe.
    Du bist zu schwach, du wirst es nie ohne mich schaffen!

    Verzweifelt fiel sie auf die Knie.
    NEIN, SEI STILL.
    Anscheinend hatte sie wieder die Beherrschung erlangt. Hastig näherte sie sich dem nahezu verbluteten Faran. Sie kniete sich vor dem Zwerg nieder, ließ ihre Hände in einem grellen Licht erstrahlen und legte sie auf die Wunde. Jede einzelne Faser seines Herzens musste wieder zusammengefügt werden. Das Licht legte sich auf das durchtrennte Gewebe und fügte es, eins nach dem anderen, zusammen. Die Wunde begann sich langsam zu schließen und Faran regte sich wieder.
    "Gott sei dank, es war noch nicht zu spät", flüsterte sie und legte sich erschöpft auf den Boden.
  • Faran blickte verwundert auf. Was ist denn jetzt passiert, ich dachte ich wäre tot? Anscheinend hat mich dieses Wesen geheilt... Sogar meine Energie
    habe ich zurückerhalten, wenn auch nicht alles.
    Laute Kampfgeräusche hallten durch die Höhle, denn die niederen Dämonen hatten mittlerweile
    die Eisbarikade im Tunnel durchbrochen. Er sah sich kurz um, und erschuf schnell eine kleine Barriere aus Stein um das Wesen, das erschöpft am
    Boden lag. Das sollte sie vor verirrten Geschoßen schützen. Faran schätzte die Anzahl der Feinde ab, wartete auf eine günstigen Augenblick, um anzugreifen.

    Plötzlich stürmte ein Dämon geradwegs auf den kleinen Zwerg zu, doch Faran hob schlicht seine Hand und der Dämon wurde im Lauf von einem aus dem Boden wachsende Stalaktiten
    getötet. Da von Faran nun eine offensichtliche Gefahr ausging, stürmten die verblieben Dämonen geradewegs auf Faran hinzu, jedoch hatte dieser nur darauf gewartet.
    Wie einfältig sie doch sind... Zum Glück sind keine mehr von den Unsichtbaren übrig, das hätte ich gespürt.

    Als die Dämonen kaum drei Schritte von ihm entfernt waren, stieß Faran seine Schaufel lächelnd in den Boden, der Boden
    unter den letzten Dämonen brach ein und sie verschwande in der pechschwarzen Finsternis von Dragon Rock.

    Daraufhin wandte er sich an das Wesen und sprach:" Die nächste Welle wird nicht lange auf sich warten lassen, kommt, ich helfe Euch in den Berg, dort können wir etwas rasten."
    Das Wesen nickte lautlos und erhob sich schwankend richtung Minenausgang. Als sie die inneren Höhlen von Dragon Rock erreichten, sagte es:" Mein Name ist Medea, Abgesandte der Seraphim."
    Faran blickte sie an und antwortete:" Mein Name ist Faran, Meisterarchitekt der Zwerge, stehts zu Euren Diensten."
  • ,,Was gibt es zu berichten, Teron?“, sprach die Stimme seines Meisters Râ. Der Urdämon antwortete in einem verärgerten Ton. Er hatte zurzeit nicht gestört werden wollen.
    ,,Meister, Résh-Gul wurde von dem Seelenfresser und dem Menschen besiegt, ich habe es gesehen..", sprach Teron vorsichtig.
    ,,Hahaha, Résh-Gul dieser Narr, es war klar, dass er irgendwann von Schwächeren getötet werden würde bei seiner Selbstüberschätzung!", antwortete Teron eine neue Stimme. Er spürte die Präsenz von noch zwei anderen Gestalten. Die anderen drei waren also auch seinem Ruf gefolgt.
    Râ räusperte sich leicht: ,,Wo sind sie nach dem Kampf hingegangen, Teron?"
    ,,Sie sind in Richtung Lot aufgebrochen, Meister, mehr konnte ich nicht sehen."
    Eine tiefe Stimme meldete sich nun zu Wort: ,,Lot? Das ist nicht weit von meinem Standort entfernt, lasst mich sie töten und unseren Bruder rächen."
    ,,Bruder... Eine Schande wäre es mit so jemand verwandt gewesen zu sein...", war die Antwort einer eisigen Stimme.
    Das helle Lachen der ersten neuen Stimme ertönte wieder.
    Teron spürte wie Râ zornig wurde.
    ,,Ruhe, ihr Narren! Ich ändere hiermit unsere Pläne. Teron du gehst nach Demonas-Son, Layx dein Ziel ist Sander, Wôrgra gehe nach Necropol und Dúl, du wirst nach Al-harûn gehen. Es gibt Gerüchte von jeder dieser Städte, dass sich ein Artefakt in ihr befinden soll. Vergewissert euch dessen und kommt im Anschluss in das Drachengebirge, ich werde euch erwarten! Nun geht und verschon niemanden!"
    Der Kontakt wurde abgebrochen. Teron erhob sich aus dem Schneidersitz, in den er sich begeben hatte um sich besser zu konzentrieren. Er blickte nach Norden. Die Spitze des großen schwarzen Turmes war bereits auszumachen. Einen Tag vielleicht noch, dann hatte er Demonas-son erreicht.

    Teron ging durch die breiten Gassen der Stadt. Seine dunkel verhüllte Gestalt fiel zwischen den ganzen Dämonen und Kreaturen um ihn herum niemanden auf. Von den Kriegsvorbereitungen war hier nicht viel zu sehen.
    Die Hauptarmee der Dämonen hatte sich einige Kilometer von der Stadt entfernt versammelt auf den Angriffsbefehl wartend und täglich strömten neue Dämonen zu der Armee.
    Das machte die ganze Sache für Teron einfacher. Sich durch eine ganze Armee zu kämpfen wäre sicherlich anstrengender gewesen. Jetzt würde er nur ein paar Diener und vielleicht den Fürsten der Stadt töten müssen, wenn er sich unkooperativ zeigen würde. Er hatte von den Einwohnern gehört, dass der neue Fürst eine Art Doppelgänger des Seelenfressers war, der seinen Bruder getötet hatte. Er würde seinen Spaß haben.

    Er stand wenige Meter vor den Toren des Turmes mitten auf dem großen Platz. Hier waren wesentlich weniger Gestalten unterwegs und es herrschte eine fast unheimliche Stille. Teron trat näher an den Eingang, den zwei große Rüstungen mit Hellebarden in der Hand flankierten. Ein weiterer Schritt und er würde genau vor dem Tor stehen. Er zückte sein Schwert und die beiden Hellebarden trafen direkt so auf es, dass sie entgegen dem Ziel den Eingang nicht versperrten. Das Auge der Zukunft war erwacht.
    Terons Schwert war komplett schwarz, an einer Seite gezackt und hatte zwei kleinere Axtklingen in der Mitte der Klinge befestigt. Teron verkeilte die Klingen der Rüstungen an den Äxten und entwaffnete sie so mit einem Ruck. Die Dämonen griffen ihn an. Teron duckte sich unter einem Schlag hindurch, der erst eine Sekunde später ankam und durchtrennte das Metall der Rüstung mit Leichtigkeit. Der andere Dämon hatte sich hinter ihm aufgebaut und holte zu einem Schlag gegen seinen Rücken aus. Teron wehrte den Schlag in einer Drehung um seine eigene Körperachse mit einer Armschiene ab und trennte noch im Drehen den Helm von der Rüstung des Dämonen. Das Auge der Gegenwart war erwacht.
    Einige Minuten und Horden von toten Dämonen später stand Teron vor der Tür, die zum Thronsaal führte. Er legte eine Hand an das massive Holz der Torflügel. Das Auge der Vergangenheit erwachte. Das Tor begann leicht zu zittern, als das Holz plötzlich morsch und alt wurde bis es schließlich völlig in sich zusammenkrachte und Teron den Weg frei gab.
    Er sah einen langen seidenen Teppich der zu einem großen Thron führte, der von einer viel zu kleinen Gestalt eingenommen wurde. Um den Teppich herum standen lauter kleine in braune Mäntel gehüllte Wesen, die sich nicht rührten. Die Gestalt auf dem Thron stand auf und ging auf ihn zu. Knochenplatten umgaben die violette Haut, wo sonst eine Rüstung angelegt worden wäre, Hörner ragten aus dem Schädel und in der Hand führte der Fürst der Stadt ein Langschwert mit einer rot leuchtenden Klinge. ,,Wie könnt ihr es wagen in den schwarzen Turm gewaltsam einzudringen?", fuhr ihn Renam an. ,,Wisst ihr überhaupt mit wem ihr euch hier anlegt? Euer Tod ist bereits besiegelt!"
    ,,Wo ist das Artefakt?", antwortete ihm Teron.
    Renam stutze kurz bevor er seinerseits dem Eindringling eine Antwort gab: ,,Von was ihr auch immer sprechen mögt, das einzige was ihr hier finden werdet ist euer Tod!"
    Mit diesen Worten ließ Renam ein kleines Portal vor sich entstehen um sein Schwert in den Rücken Terons zu stechen, wo ein weiteres Portal entstand. Doch bevor er seinen Streich ausführen konnte steckte eine schwarze Klinge in seinem Herzen. Teron hatte sich umgedreht und das Portal seinerseits benutzt, um Renam die Klinge in sein Herz zu stechen. Langsam zog er das Schwert aus dem Dämon, der auf seine Knie sackte. Die braun verhüllten Diener gerieten auf einmal in helle Aufregung. Schnell eilten sie allesamt an Renam und Teron vorbei und stürmten aus dem Saal. Teron ging zu dem Dämonen und packte ihn an der Kehle. Er hielt ihn vor sich in die Luft und schlug ihn gegen die nächste Säule im Saal: ,,Wo ist das Auge?"
    Renam stöhnte unter dem Schmerz auf, er spürte wie das Leben ihn verließ: ,,Was ihr sucht ist schon lange nicht mehr hier, Na..."
    Teron warf den erschlafften Körper des Dämons zur Seite, wo dieser reglos liegen blieb. Sein Ziel war nun das Drachengebirge.
  • Der Sturm vermischte sämtliche Gerüche und so war es den Lizards unmöglich den Feind auch nur annähernd in der Dunkelheit zu orten.
    Die Dämonen nutzten dies natürlich aus und zogen deren Belagerungskreis enger, trieben somit die Truppen der Echsen einen nicht unerheblichen Schritt zurück in ihre Feste.
    Das Haupttor im Nordosten der Festung wurde von der momentan größten Streitmacht unter der Führung von Gyulkus verteidigt.
    Jedoch führten auch zahlreiche kleinere Torbereiche sowie ein Fluss aus (und vor allem auch nach) Dragon Rock. Zudem bahnten sich die Dämonen den Berichten nach einen Weg durch die Minen, welche momentan von einer Hand voll Schützen und dem Zwerg Faran verteidigt werden soll.
    Auch Berichte über Maßnahmen vom Halbelfen Corwyn sowie vom Vampir Larten gingen ein. Die Spurenleser und Boten der Echsenmenschen waren rund um die Uhr damit beschäftigt Lageberichte von einer Front zur nächsten zu überbringen.
    Einer dieser Fronten war der zweitgrößte Eingangsbereich von Dragon Rock: Das Westtor war zwar für viele Besucher und Flüchtlinge des Stadtstaates recht unbedeutend, jedoch lag dieses Tor unmittelbar vor der Westküste der Halbinsel, und damit verbunden wurden die meisten Handelsaktivitäten sowie -transaktionen von diesem Tor aus geführt.
    Das große Problem dabei war, dass dieser Torbereich schon immer etwas anfällig gegenüber Angriffen war, da die direkte Anbindung zum Meer die Überschaubarkeit dieses Gebiets deutlich einschränkte. Denn obwohl die zentralen Überwachungsstationen auf dem Berggipfel angebracht waren, konnten sich die Lizards durch die Wahl ihrer Artillerie- und Langstreckenwaffen bedingt (Ballista und Katapulte) kaum gegen einen Angriff vom Seeweg aus wehren.
    Die Zahl der Dämonen war auf dieser Seite der Festung zwar etwas kleiner, jedoch ließen auch die Verteidigungsanlagen auf eben dieser Seite etwas zu wünschen übrig.
    Immer wieder prasselten Wellen von dämoischen Angreifern gegen die Palisaden der Feste. Immer wieder drängten die beiden Häuptlinge Rex und Darion sie zurück. Doch auch ihre eigenen Truppen zeigten bereits Zeichen von Müdigkeit.
    Rex, ein begnadeter Schütze, der mit speziell angefertigten Armbrüsten von Krekkus Pfeile und Bolzen auf seine Feinde regnen ließ war sichtlich geschockt von der immensen Zahl der Dämonen.
    Seine Truppe an Axtkämpfern konnte zwar anfangs noch recht einfach Widerstand gegen die Dämonen leisten, doch wurden deren Ränge ebenfalls erheblich reduziert.
    Verdammt dachte der sich, während er fünf neue Bolzen in den weiten Schaft der Armbrust in seiner rechten Hand lud. Er war immer wieder dankbar für Krekkus' Ideenreichtum und handwerkliches Geschick.
    Doch Dankbarkeit allein wird mir dieses mal nicht zum Sieg verhelfen können ...
    Er analyiserte kurz die momentane Beschaffenheit des Geländes und eilte danach rasch auf einen mittlerweile unbemannten Wachturm, dessen ehemalige Besatzung bereits von den Dämonen zerfleischt wurde.
    Noch ehe er richtig auf dem Turm positioniert war schoss er die Bolzen bereits in die feindlichen Linien. Ein dumpfes Geräusch entstand, als sich die Bolzen in einen stattlich proportionierten Dämonenkrieger bohrten, dessen Körper sich Sekunden nach dem Ableben in violetten Flammen auflösten.
    Doch auch wenn er die Dämonen in Schach halten konnte, wurden seine eigenen Truppen dennoch kleiner. Er sah sich kurz nach hinten um und entschloss sich spontan zu einer neuen Taktik.
    Das wird er mir schon verzeihen dachte er mit einem lächeln und brüllte seinen Truppen befehle zu.
    "Zieht euch zurück, überlasst die Front erstmal Darion und mir! Fordert in der Kaserne neue Truppen an! ZIEHT EUCH ZURÜCK!
    Ohne zu zögern marschierten die Lizardtruppen in einer Verteidigungsformation zurück in den Berg. Die Dämonen nutzten diese Gelegenheit und zwängten sich gierig durch das Tor, während die ersten paar von Ihnen wieder Rex' Armbrust erlagen.
    Darion stieg auf den Wachturm von Rex hinauf und warf nur ein Wort zu seinem Bruder. "Bereit?"
    "Es kann losgehen!", sagte Rex während er drei weitere Dämonen abschoss. Die Zahl der Dämonen, die sich durch das Tor überfüllte Tor zwängten, wurde immer größer. Doch Darion stand immer noch auf dem Wachturm.
    Als die Flut von Dämonen immer größer wurde und sich ein Dutzend Schritte vom Turm bereits ein beachtlicher Tümpel an Dämonen angesammelt hatte, drehte der große Darion seine Augen nach hinten.
    Rex nickte nur lächelnd, ein Lächeln welches Darion kurz erwiederte.

    Mit einem riesigen Satz erhob sich Darion in die Höhe, nicht lange und seine massiven Panzerplatten zusammen auf seinem fast genauso massiven (wenn nicht noch massiveren), muskelbepackten Körper würden ihn wieder auf die Erde ziehen.
    Und eben dies geschah; mit voller Wucht prallte er auf den Boden mitten in den Dämonen. Ein Beben so gewaltig, dass man es auf der anderen Seite des Berges noch spüren konnte, ließ sämtliche Dämonen in Darions Nähe zu Boden fallen.
    Diese Chance ließ er sich nicht entgehen; er löste den Schild - ebenfalls eine spezielle Konstruktion von Krekkus - von seinem Rücken. Der Griff an der Rückseite des Schildes besaß einen ähnlichen Abzug wie die Armschienen von Gyulkus und löste einen Hebelmechanismus aus, welcher eine dolchlange Klinge aus dem Schild fahren ließ.
    Die Dämonen standen wieder auf und hechteten gierig auf Darion zu. Dieser ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, warf sein Schild nach hinten und fing ihn mit dem Schwanz wieder am Griff auf. Dann drehte der sich um die eigene Achse und hielt den Schild dabei senkrecht zur Kreisbahn, wobei er sich noch einmal mit den Händen vom Boben weiterstieß um die Geschwindigkeit der Drehung zu erhöhen.
    Einen Moment lang hörte man nur das Geräusch von mageren Körpern die mit dem Schild kollidierten und von diesem zerberstet wurden. Gerade als er sein Schild wieder zurückstecken wollte spürte er einen stechenden Schmerz in seinem Oberschenkel. Eine faustgroße Fleischwunde entstand wie aus dem nichts an Darions Bein.
    Kaum konnte er einen klaren Gedanken fassen, was überhaupt passiert war, wurde auch schon ein weiteres Stück seines Fleischs von seinem Körper getrennt.
    Er hörte nur noch diesen unerträglichen Schrei, der ihm fast noch mehr Schmerzen bereitete als die Wunden selbst.
    Auch Rex konnte seinen Augen kaum trauen, als er sah, wie sein Bruder von dieser unsichbaren Kraft in seine Schranken verwiesen wurde.
    Just in diesem Moment tauchte ein Flaggenträger auf und brüllte etwas zu Rex hinauf, was er nur halb verstand, jedoch sofort realisiete.
    Verdammt, sie sind unsichtbar! dachte er während er versuchte diese Botschaft an Darion zu übermitteln.
    Doch dieser hörte ihn kaum, alles was Darion vernahm war dieser entsetzliche Schrei, während ihm immer wieder Krallen aus ihm völlig fremden Richtungen seine Schuppen durchschnitten und in sein Fleisch eindrangen.
    Rex hatte keine Zeit um näher an Darion zu treten, um ihm die lebenswichtige Information zu übermitteln, er konnte sich nur noch auf den Instinkt seines Bruders verlassen.
    Er holte aus einem Köcher an der Hüfte fünf Pfeile mit jeweils kleinen Säckchen an der Spitze hervor und lud sie in seine Armbrust, dann zielte er auf Darion.
    Wir sind schließlich Brüder ... Mit diesem Gedanken schoss er die explosiven Geschosse in Darions Richtung.
    Als hätte dieser es gespürt nahm er sein Schild und schützte seine linke Flanke, der Richtung von der Rex' Geschosse geflogen kamen.
    Als die Pfeile auf den Schild trafen, schloss Darion langsam die Augen und zuckte leicht als eine immense Explosion tausende von Flammen von Darions nahezu undurchdringlichen Schild verstrahlen ließ.
    Die unsichtbare Kreatur fing Feuer, brannte während es wieder auf Darion zugestürmt kam, ignorierte förmlich die Flammen, welche von seinem unsichtbaren Körper ausgingen.
    Nun konnte der große Echsenmensch die Kreatur endlich sehen, steckte sein Schild wieder in die Halterung am Rückenpanzer zurück und holte tief Luft während er seinen Hals nach vorne Beugte und seinen Kopf nach unten richtete und die Augen wieder schloss.
    Der brennende unsichtbare raste blutrünstig auf Darion zu, sprang in die Luft und ließ im Hechtflug wieder einen markerschütternden Schrei von sich.
    Instinktiv hob Darion seinen Kopf in die Richtung des Dämons.
    *ROOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR*
    Das ohrenbetäubende Gebrüll Darions übertönte den demgegenüber lautlos wirkenden Dämonenschrei problemlos. Der Dämon fiel vor Darions Füßen auf den Boden und brannte immer noch. Er rührte sich nicht mehr wirklich, nur ein kurzes Zucken verriet, dass er noch am Leben war.
    "Der Brand ist gelöscht", murmelte der große Lizard und drehte sich mit dem Rücken zum Dämon, der sich jedoch just in diesem Moment aufrappelte und mit dem Gesicht voraus Darion entgegen sprang.
    Als hätte er es geahnt, streckte er seine Arme aus und ließ sich gelassen nach hinten Fallen. Der Schild, welcher die Form einer sehr flachen Kegel besaß zerdrückte mithilfe von Darions gewaltiger Masse den knöchrigen Körper des Dämons.
    Hmpf, ich hätte es kommen sehen müssen lachte Rex in sich hinein und kletterte vom Wachturm herab.

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  • Layx hasste die Wüste. Die Sonne schien unentwegt und brennend heiß auf ihn. Warum zur Hölle müssen wir uns eigentlich schwarze Umhänge anziehen?? Warum keine blauen... oder grünen! Ja, Grün ist eine schöne Farbe!
    So in seinen Gedanken versunken erklomm Layx die letzte Düne, die ihn noch von Sander trennte. Die Wüstenstadt wirkte völlig fehl am Platz in der Leere in der sie sich befand.
    Die Mauern der Stadt ragten mehrere Meter weit in den Himmel und Layx konnte von seiner erhöhten Position aus gerade noch die Dächer der unzähligen Steinhäuser erkennen. Der Marmorpalast hingegen mit seinen hohen Türmen und der riesigen Kuppel war deutlich zu erkennen. Layx musste innerlich lachen, welch eine Verschwendung von Luxus inmitten der Wüste dieser Palast darstellte.
    Ein paar hundert Meter von sich entfernt sah er wie dutzende Handelskarawanen von Kamelen gezogen und Söldnern begleitet in die Stadt hinein- und wieder hinausfuhren. Die Tore waren weit geöffnet und schienen jedem zugänglich zu sein.
    Hahahahahaha, das ganze scheint ja einfacher zu werden als ich dachte!
    Raschen Schrittes eilte er auf Sanders Haupttor zu.

    Leblos sackte der in weiße Leinen gehüllte Körper zusammen. Layx war zufrieden. Er hatte lediglich ein dutzend Menschen töten müssen, um sich sicher zu sein. Das Artefakt befand sich also scheinbar doch nicht in Sander, wie ihm der erste Wüstenbewohner mitgeteilt hatte. Die anderen 11 hatte er töten müssen, um sich auch ganz sicher zu sein. Acht hatten diese Information bestätigt, die drei Anderen meinten tatsächlich keine Ahnung davon zu haben wovon Layx sprach!
    Hahahaha, als wenn diese Idioten mich veräppeln könnten! Hahahahaha!
    Er trat aus der Taverne wieder in das grelle Licht der Sonne. Vor dem Gebäude hatten sich rund 50 Soldaten versammelt, die mit gezückten Waffen auf ihn warteten. Die geflohenen restlichen Gäste hatten scheinbar die Stadtwachen alarmiert. Er würde wohl doch nicht so ohne Mühen hier wieder heraus kommen, aber die Abwechslung würde ihm gut tun. Er zog ein langes extrem dünnes Schwert aus seinem Mantel und schlug die Kapuze zurück.
    Er sah wie die vordersten Soldaten bei seinem Anblick etwas zurückwichen. Sein Kopf war vollkommen rund und haarlos. Sein Gesicht wurde genau in der Mitte in zwei Teile getrennt: der eine komplett schwarz, der andere völlig weiß. Rote kleine Augen funkelten die Soldaten aus beiden Gesichtshälften an und seine schmalen blutlosen Lippen formten sich zu einem Grinsen, das bald zu einem schrillen Lachen wurde, bei dem
    er mehrere Reihen spitzer Zähne entblößte.
    Die Soldaten überwanden schnell ihren ersten Schreck, immerhin hatten sie schon viele merkwürdige Gestalten in einer so großen Stadt gesehen, und griffen Layx frontal an. Das große Säbel eines Soldaten fuhr auf ihn nieder und... traf ins Leere! Layx war komplett verschwunden. Verwundert blickte sich der vorgestürmte Soldat um, als er plötzlich einen stechenden Schmerz in seinem Bauch spürte. Er spürte wie Blut an der Innenseite seiner Rüstung hinunterlief und sah wie es auf den Boden tropfte. Erschrocken riss der Soldat die Augen auf und kippte leblos zu Boden.
    Die anderen Soldaten wichen von dem Leichnam zurück. Der Gegner war nirgendwo auszumachen, obwohl sie in alle Richtungen sahen. Plötzlich kippte ein weiterer Soldat tot um, dann ein anderer und ein weiterer.
    Einem Anderen wurden nacheinander alle Gliedmaßen abgetrennt.
    ,,Bleibt zusammen, RUHIG!", brüllte der Hauptmann der Soldaten, als er es sah. Er sah wie ein Schatten auf dem Boden auf einen seiner Soldaten zuhuschte und ein schmales, langes Schwert in das Herz des Soldatenschattens stach. Der Soldat brach sofort zusammen, aber von dem Ursprung des Schattens war nichts zu sehen.
    ,,Achtet auf den Boden Männer! Er greift mit seinem Schatten an, verteidigt eure Schatten!" Sofort richteten alle Soldaten ihr Blicke konzentriert auf den Boden. Wieder fiel ein Soldat in den Wüstensand. Wenige Sekunden später hörte er einen freudigen Schrei eines seiner Männer, der den Schild ins Leere vor sich hielt: ,,Ich habe seinen Angriff abgeblockt Hauptmann! Ich habe es ge..." Eine Hand erschien mitten in der Luft und packte den Soldaten an der Kehle. Layx Kopf formte sich genau am Hals des Mannes und biss ihm die Kehle durch. Sofort waren Layx Körperteile wieder verschwunden.
    ,,Hahahahahaha, ihr seid lustig, wenn auch nicht so lustig wie ich, aber irgendwie seid ihr auch langweilig... Also werde ich euch töten, hahahahaha!", Layx schrille Stimme erfüllte die gesamte Straße und viele Menschen blickten verwundert aus ihren Fenstern zu den Soldaten. ,,Netz der Schatten!"
    Der Hauptmann sah den Schatten des Fremden genau in ihrer Mitte auf dem Boden, als dieser sich zusammenballte, um dann in alle Richtungen mit dünnen und spitzen Verlängerungen ausschwärmte. Er sah wie alle
    seiner Männer von den Schatten durchbohrt wurden, wie die Köpfe der Menschen, die aus dem Fenster geblickt hatten, auf die Straße fielen, als Layx plötzlich direkt vor ihm auftauchte. Mit einem schrillen Lachen biss er in die Kehle des Hauptmanns. Dieser brach sofort unter großem Blutverlust zusammen und konnte gerade noch sehen, wie Layx rechter Arm verschwand. Er spürte einen unglaublichen Schmerz in seiner Brust und war sofort tot. Layx Armschatten fuhr aus dem Schatten des Hauptmanns und bildete sich wieder an seinem ursprünglichen Körper, das Herz des Hauptmanns in der Hand haltend. Mit einem lauten Schmatzen verschlang Layx das Herz und wollte sich so gestärkt auf den Weg zu den Drachenbergen machen, als er das Geräusch dutzender rennender Stiefel auf dem Boden hörte.
    Hahahahahaha, vielleicht werde ich mich auch erst noch etwas vergnügen! Vergnügen, hahahahaha!

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  • (Zehn Tage zuvor)

    Sanft kam Zheyt-lahirije auf dem Boden auf.
    In einer katzenartigen Hocke, mit den Fingerkuppen seiner rechten Hand den nächtlich-schwarzen Boden berührend, während er mit der umgedrehten Linken einen Dolch emporstreckte.
    Leise lächelte er.
    Der Wind streichelte sein schwarzes Gewand und das weiße Fell von Rêzh-ûn'Haýat.
    Diese Aufgabe musste er allein bewältigen...die Anderen müssen nun ohne ihn zurechtkommen, wenn sie...nein, das würde bestimmt nicht geschehen - die Dämonenheere würden nicht den Weg dorthin nehmen, bestimmt nicht.
    Er versuchte, sich ein wenig zu beruhigen und schaute auf den sich transformierenden Wolf.
    Augenblicke später stand Aurora neben ihm, ihre grünen Augen schauten ihn fragend, aber nicht verständnislos, an.
    „Zheyt-lahirije?", fragte sie leise, „wohin gehen wir?"
    „In den Südosten...in die eisigen Gefilde von Polarïa...", antwortete er knapp - mehr Worte bedurfte es nicht, noch nicht.
    Langsam richtete er sich wieder auf.
    Vielleicht hätte er doch mit der ganzen Gruppe reisen sollen...oder wenigstens einem weiteren Gefährten - nun, jetzt war es schon zu spät.
    Mit seinen Gedanken formte er ein Bild von ihm im Zimmer der Gaststätte, unweit außerhalb Muziya.
    Das Gebäude hatte ihm nicht behagt, zuviel Gewalt war im Laufe der Zeit in den Schankhallen geschehen, zuviele Intrigen wurden in den stickigen, dunklen kleinen Zimmern geschmiedet worden - wie eigentlich überall in Vashtuzhal, dachte Zheyt-lahirije bitter.
    Seine Gefährten, seine Freunde schienen es nicht so zu spüren wie er, diese Bedrückung, diese Last der Umgebung...
    Er wusste nicht, ob ihn das beruhigen sollte...
    Wieviel wusste er nicht?
    Gemächlich setzte er einen Fuß vor den anderen...das Gehen bereitete ihm manchmal auch Schwierigkeiten...es war nicht das Gewicht des Körpers, das auf seinen in tiefschwarzen Schuhen steckenden Schuhen lastete - es war das Gewicht der Jahre, der Taten, der Seele, das bleischwer war, jede Bewegung, sei es körperlich oder geistig, behinderte...
    Er hasste sich selbst wegen dieser Gedanken - er durfte seine Gruppe (guppewelchegruppeduhastsieverlassenduwirststerbensiewerdenallesterben) nicht im Stich lassen, durfte keine Schwäche zeigen (deinlebenbestehtnurausdarfunddarfnichtdu-narr)....
    Er beschleunigte sein Tempo.
    Wenn schon nicht wegen seiner selbst, dann sollte er wenigstens wegen des Rests der Welt stark sein - Yuhôllju würde Alles vernichten, wofür er lebte...und nicht nur das, es würde sogar die Ordnung, auf der dieses seiniges Leben basierte zerschmettern...(vernichtenzerstören)
    Der Vazhel hob seinen Kopf, mit neuem Mut, ja, fast stolz schritt er, wie ein König auf dem Weg zu seinem Thron (deinthronbestehtausdengebeinenderanderenzheytlahirije)...
    Aurora lächelte ihn an und er blieb stehen...umarmte sie und flüsterte:
    „Aurora...ich möchte, dass du weißt, dass ich nur dich liebe, nur dich geliebt habe, und nur dich lieben werde...egal, was passiert, egal, wie scheußlich dieser Krieg, der uns bevorsteht wird...selbst, wenn ich in einer dieser blutigen Schlachten sterbe - bitte, versprich mir nur, dass du an mich so denken wirst, wie ich damals war...vor neun Äonen...heute bin ich ein Wrack meiner Selbst, ich fühle es, Aurora...manchmal bin ich wie früher, aber dann...falle ich in Abgründe, die keiner zu ergründen vermag - ich selbst auch nicht...bitte, sei dann auch nicht unvorsichtig - wenigstens einer von uns soll diesen fürchterlichen Krieg überleben..."
    Sie duftete so wundervoll, fiel ihm auf, wenn er bei ihr war, fühlte er überhaupt nichts von dieser grauen Tristesse, die für ihn die Welt darzustellen drohte...es war, als ob alles seinen Schecken verlor und es nur noch sie gab, in einem friedlichen Blumenmeer...
    Eine einzelne Träne lief ihm über die Wange.
    Aurora sagte immernoch nichts, was vielleicht besser für ihn war, wie er fand.
    Der Magier küsste sie sanft und genoss nicht nur die Nähe zu ihr...sondern auch die Stille um ihn - und in ihm.
    Langsam löste er sich von ihr und ging wieder, noch schneller als vorhin in Richtung der Höhle.
    Er konnte nur hoffen, dass er sich nicht irrte, denn wenn er sich irrte...wärensieverlorendualternarrdualternarralternarrnarr...
    Eine Wärme an seinem Hals ließ ihn eine Hand dorthin schicken - suchend ertastete er das Amulett, das er bei dem toten Yuhôllju gefunden hatte (undwannhastduesdirumdenhalsgelegtdubistwahnsinnigzheytlahirijewahnsinnigirre)
    Angstvoll erwartete er wieder einen Zusammenbruch, einen Fall in diese schwere Trance, die ihm doch so viel offenbart hatte - doch nichts geschah, er fühlte nur die angeschwollene sengenden Hitze des Amuletts an seiner Hand, die ihn aber nicht verbrannte...
    Ein wahrhaft mächtiges Artefakt!
    Wenn er nun recht hatte, befand sich in jener Höhle, die er in Knuffels Erinnerungen sah, ein weiteres...
    Welches Amulett befand sich dort?
    Er wusste es nicht - (wieviel wusste er nicht?) - aber die Zeit würde es ihm offenbaren.
    Das Amulett von Knuffel hatte er genommen...es durch ein anderes ersetzt, das nicht diese Kraft hatte, die aber der Furbolg ohnehin nicht nutzte...
    Es befand sich in einer Tasche des Abajas und strahlte Kälte aus wie das Amulett um seinen Hals Hitze...Schwestern waren diese Amulette, aber gegensätzliche...
    Zheyt-lahirije wusste nicht genau, wie er die Macht der Amulette nutzen konnte, aber er hatte einen Verdacht, der allerdings nur auf seiner Deutung des Gedichts in einem der alten Bücher beruhte.
    Er würde Zeit brauchen, die er jetzt im Moment nicht hatte.
    Zum Glück war Polarïa nicht sehr weit entfernt...vielleicht würden sie es in drei, sicher aber in vier Tagen schaffen - von dort aus waren es wieder vier, höchstens fünf Tage bis nach Dragon Rock.
    Vielleicht würden sie es wirklich rechtzeitig schaffen.
    Vielleicht.
    Vermutlich.
    Wahrscheinlich.
    Er hasste diese Ungewissheit - manchmal war sie quälender als die schrecklichste, endgültigste Erkenntnis.
    Zheyt-lahirije beschloss innerlich, nicht zu rasten - ihm bereitete Schlaflosigkeit keine Schwierigkeiten, er merkte das Fehlen der für andere so wichtigen Ruhe nicht, und sicher würde auch Aurora es durchhalten können wennnichtwirstdusieebenverliereneswärenichtdaserstemaldassduandereopferst, zur Not würde er ihr etwas von seiner Lebenskraft magisch geben...
    Eigentlich eine böses Spottbild, von einem zynisch-bitteren Karikaturisten angefertigt - er, der Tote gibt einer Lebenden sein Leben...
    Schweigend gingen sie weiter - die Stille wirkte auf Aurora bedrückend, auf Zheyt-lahirije hingegen beruhigend.
    „Willst du nicht hören, wie ich zu einem Wolf wurde?"
    „Nicht jetzt...die Zeit drängt...wir haben viel zu verlieren...obwohl, wenn das, was ich glaube, stimmt...dann noch mehr zu gewinnen.", fügte er nachdenklich hinzu.
    Der Vazhel fing an, beschwörende Worte in der uralten Sprache der Toten zu murmeln.
    Sie klangen fast so, wie ein düsteres, selbstmörderisches Gedicht, mit einer beinernen Feder und Blut auf tote Haut geschrieben.
    Mit einem finsteren accelerando kam der Magier zu einem infernalischen Finale, was schließlich nach einer Pause in einem einzigen Wort endete:
    „Azhrin'ýe" - „Finsternis"
    Leiser Trab war zu hören, immer stärker werdend.
    Aurora musste einen leisen Aufschrei unterdrücken, heraus kam ein ersticktes Keuchen, als das Skelettross mit seinen diabolisch-feurigen Augen aus den den Weg säumenden Dickicht (einst waren es wahrscheinlich schattenspendende Bäume gewesen) heraussprang.
    „Es lebt immernoch?", wunderte sich die Elfe.
    „Es hat nie gelebt.", erwiderte Zheyt-lahirije bitter und bestieg das Ross mit einer Anmut und Schnelligkeit, die die der Elfen noch übertraf.
    Lächelnd reichte er ihr helfend die Hand, die sie nach einigem Zögern nahm.
    Mühelos schwang sie sich auf den Rücken des Pferds.
    „Nun, jetzt sollte die ganze Reise ein wenig kürzer sein.", lachte er und rückte seine Dolche in eine bequemere Position (wann hatte er sie überhaupt wieder in die Scheide gesteckt?).
    „Qûl.", befahl er, „Los!"

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  • Was ist das nur für eine Ausgeburt der Finsternis? Corwyn blickte konzentriert auf sein Gegenüber, auf den blut –und schlammüberströmten Dämon mit den langen Klauenhänden, der Corwyn gegenüberstand und sich die langen, spitzen Zähne leckte. Das Blut war leider nicht sein eigenes, sondern das der Lizards.
    Einen hohen Preis muss ich dafür zahlen, dass ich diesen Dämon sehen kann…
    Der Kampf dauerte nun schon eine Zeit lang, die übrigen Teilnehmer der Schlacht schienen den Kampf zwischen Corwyn und dem Dämon zu ignorieren, sie führten ihre Schlacht fort. Corwyn ist es bisher nicht gelungen den Dämon zu töten, er konnte ihm lediglich einige leichte Verletzungen zufügen; doch so gilt es auch für den Dämon. Corwyn hatte viele kleine Schnitte am ganzen Körper; noch machten sie ihm nichts aus, doch je länger der Kampf dauert, desto mehr Verletzungen würden hinzukommen und es würde keineswegs bei leichten Verletzungen bleiben.
    Corwyn hob seine Schwerter und der Dämon reagierte sofort, er sprang geradewegs auf Corwyn zu, die Klauenhände weit ausgeholt. Corwyn ließ sich auf die Erde fallen und tauchte somit unter den Schlägen weg, rollte sich schnell zur Seite, stand auf und ließ die Schwerter wirbeln. Er musste auf Schnelligkeit und Geschicklichkeit setzen, bei Kraft war ihm der Dämon weit überlegen. So tanzte Corwyn einen tödlichen Tanz mit dem Dämon, er machte Drehungen, Sprünge, benutzte Finten und deckte den Dämon unaufhörlich mit Schlägen ein.
    Doch der Dämon stieß noch einmal seinen unmenschlichen Schrei aus und Corwyn stockte in seinen Angriffen, dies nutzte der Dämon aus um ihn mit einem Schlag mit dem Handrücken von den Füßen zu heben. Corwyn landete zwar weich auf dem schlammigen Boden, doch der Dämon gönnte sich keine Pause und sprang auf Corwyn zu, der immer noch am Boden lag.
    Ich hoffe nur das klappt…
    Als der Dämon nahe genug heran gesprungen war, riss Corwyn eins seiner Schwerter mit beiden Händen nach oben und hielt es mit der Spitze genau in Richtung des Dämons; der Dämon konnte seinen Sprung nicht mehr stoppen, realisierte dies und holte mit seinen Klauenhänden noch einmal zum Schlag aus. Der Dämon landete mit dem Bauch genau in Corwyns Klinge und spießte sich somit selbst auf; doch Corwyn war noch nicht außer Gefahr, er hatte bis zum letzten Moment das Schwert festhalten müssen, damit der Dämon sich auch aufspießen würde, doch er befand sich nun immer noch in Reichweite der Klauenhände. Doch gerade als der Dämon sich aufspießte, beugte sich Corwyn mit dem Oberkörper nach hinten und streckte seine Arme weiter aus, sodass er mit dem Körper gerade auf dem Boden lag und somit dem Schlag des Dämons, der auf den Kopf zielte, entgehen konnte und das Schwert durch den Dämon treiben konnte.
    Der durchbohrte Körper des Dämons landete nun auf ihm, doch Corwyn atmete erstmal aus.
    Hoch gespielt, aber es hat funktioniert…
    Nun wollte Corwyn den toten Körper von sich wegschaffen, doch als er grade den Kopf wegschieben wollte, hob sich dieser und der Dämon starrte ihn wutentbrannt an, öffnete sein Maul und wollte zubeißen, doch Corwyn konnte der Attacke dank seiner Reflexe noch gerade so entgehen, in dem er sich erneut nach hinten beugte. Der Dämon mühte sich weiterhin ab, ihm den Kopf abzubeißen, doch Corwyn zückte schnell einen seiner Dolche, stach ihn in die Stirn des Dämons, trieb die Klinge bis ins Gehirn und beendete somit das Leben dieser Ausgeburt der Hölle.
    Das gefährlichste an diesem Vieh war ihr Mundgeruch...
  • Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit galoppierte Azhrin'ýe durch die Landschaft, während die noch einigermaßen freundliche Gegend um Muziya den ersten Ausläufern der Eiswüste Polarïas wich.
    Vor ihnen erstreckte sich das weiße, hochgipfelige Gebirge, das Polarïa umarmte.
    Die Sonnen wurden hinter diesen beeindruckenden Bergen gerade geboren, Zheyt-lahirije sah das malerische rosé-rot und lächelte wieder still.
    „Ich weiß nicht, ob er es schafft, durch diese Berge...wir...wir werden laufen müssen.", sagte er.
    Schweigend nickte sie, was er zwar nicht sah, aber spürte.
    Als sie endlich am Fuß des mächtigen Gebirges angekommen waren, glühten drei Sonnen bereits im Zenith auf sie hinunter.
    Das Ross blieb sofot stehen, und der Vazhel glitt herab und half Aurora wieder herunter.
    Gerade als sie mehr oder minder fest auf dem ebenfalls mehr oder minder festen Boden stand, zischte er eine Warnung und griff in eine Vordertasche seines Abajas.
    Säuberlich aufgereiht hingen ein halbes Dutzend silberner Wurfdolche an ledernen Aufhängungen.
    Geschickt nahm Zheyt-lahirije zwei zwischen die Finger und zielte.
    Warf.
    Die Klingen zischten bedrohlich, als sie mit ihrer rasiermesserscharfen Schneide die Luft vor ihnen zerschnitten.
    Die Yuhôllji auf einem kleineren Hügel neben dem Hauptgebirge hatten nicht die geringste Chance - tödlich getroffen sanken sie zusammen, Dolche in den Kehlen.
    „Zhuzh." - „Zurück."
    Die Klingen flogen wieder in Zheyt-lahirijes wartend ausgestreckte Hand.
    Schweigend verstaute er sie wieder in seinem Abaja und wartete.
    „Hier gibt es eine Abkürzung Aurora. Ich weiß nicht, wo...aber ich fühle es..."
    Wie ein tanzender Derwisch wirbelte Zheyt-lahirije durch die Gegend, bis er abrupt stoppte.
    Ein lodernder Stab aus Flammen erschien in seinen Händen - erstaunt blickte der Vazhel das Amulett, das um seinen Hals hing, an, und nahm das Gleißen des eingearbeiteten, riesigen Rubins wahr.
    „Zurück, Aurora...ich weiß nicht, was jetzt passieren wird...", schrie er, um das bedrohliche Prasseln des Feuers in seinen Händen zu übertonen.
    Eine Flammensäule schoss aus dem Boden und umgab den ruhigen Körper Zheyt-lahirijes.
    Feuer schoss aus seinen Fingern auf den Boden zu.
    Der Schnee schmolz und gab grau-schwarzes Gestein preis.
    Die Flammen bohrten weiter - die Hitze, die der Magier bloß als angenehme Wärme empfand, ließ den Stein glühen und schmelzen.
    Allmählich wurde etwas vor langer Zeit Vergessenes wieder sichtbar...
    Ein finsterer, lichtloser Tunnel mit einem gähnenden, schwarzen Schlund, aus dem schwarze, vermoderte Steinzähne ragten.
    „Einladend.", sagte er zynisch und sprang hinein - hatte er eine andere Wahl?
    Aurora landetete einige Augenblicke später neben ihm.
    Der Rubin seines Amulettes gleißte immer stärker, bis das Licht, das aus ihm hervorbrach, so stark war, dass Aurora den Rubin mit einer weiteren, pulsierenden Sonne verglich, die ihnen hier in der Finsternis Licht spendete.
    Die Luft roch verbraucht und schal, modrig - hier unten war wirklich über Jahrtausende hinweg niemand gewesen, niemand hatte geatmet.
    Aurora behagte dieser Tunnel nicht - doch Zheyt-lahirije blieb ruhig.
    Seine Fingerspitzen glühten noch immer von der vorhin erst freigesetzten magischen Energie.
    „Was ist das nur für ein Artefakt...", murmelten beide gleichzeitig.
    Kein gutes Zeichen.
    Nach einer, wie Aurora fand, unnatürlich kurzen Zeit kamen sie zu einer Abzweigung.
    „Wohin?", fragte Zheyt-lahirije das Amulett leise in der Sprache der Toten - „D'a phî?"
    Ein kleiner Flammenpfeil schoss aus dem Amulett - der nach oben raste.
    „Verdammt.", murmelte er.
    „Aurora - ich weiß wieder nicht, was passieren wird...bring dich in Sicherheit!"
    Flammenschlangen schossen aus dem Rubin und umschlangen seinen Körper.
    Riesige Feuerschwingen formten sich auf seinem Rücken und er schlug versuchsweise damit - er hatte wahrhaftig Kontrolle über die Flügel - und lachte.
    Eine Stichflamme schoss aus seinem Mund, die die Schlangen nach oben lockte - was nicht ganz stimmte:
    Sie bewegten sich nicht nach oben - sie wuchsen einfach nur empor, bis ihre (giftigen?, dieser Gedanke schoss Aurora durch den Kopf) nadelspitzen Fänge die niedrige Decke des Tunnels berührten.
    Die Serpenten bissen zu - das Gestein barst und blieb nach einer eigentlich tödlich ballistischen Flugbahn in vulkanisch glühenden Brocken vor Auroras Füßen liegen blieben - wirklich seltsam.
    Beunruhigend.
    Zheyt-lahirije lachte, lachte, als Feuer aus seinem Mund und seinen Augen schoss, als sein ganzer Körper ein Flammenmeer wurde.
    „Aurora...komm - nimm meine Hand!", sagte er, immernoch lachend und streckte ihr eine seiner brennenden Hände entgegen.
    „Nimm sie! Ich brenne Aurora, aber ich verbrenne nicht - nimm sie, wir haben keine Zeit zu verlieren!"
    Zitternd ergriff Aurora die Hand des Vazhel - mit zusammengekniffenen Augen, den Schmerz durch die Verbrennung erwartend.
    Was nicht geschah.
    Das Flammenmeer (die Flammenwüste?) weitete sich aus und Feuer verschlang den Körper der Elfe.
    Sie spürte, wie auch ihr diese bizarren Engelsschwingen wuchsen - aber in infernalisch-feuriger Ausführung.
    Sie schlug damit und schwang sich in die Luft, aus dem Tunnel hinaus, Zheyt-lahirije neben ihr, mit den Flügeln Gestein verbrennend.
    Hoch über dem Boden waren sie nun - Feuerengel.
  • Al-harûn war keine gewöhnliche Stadt. Die Hauptstadt der Zwerge befand sich im inneren eines gigantischen Berges und bestand aus hunderten Tunneln, die sich auf drei Verteidigungsringe erstreckten.
    Um den Berg herum waren mehrere Städte verteilt, in denen sich jeweils eine große Festung befand.
    In der Mitte dieser Festungen war jeweils ein großer Turm, in dessen Keller sich ein Tunnel in den Berg und somit in die Zwergenstadt befand.
    Die Tunnel waren von riesigen Eisentüren versiegelt, wie sie nur die meisterhaften Zwerge anfertigen konnten.
    Kaum einem Fremden wurde es gewährt Al-harûn zu betreten und noch niemanden war es gelungen gewaltsam in die Stadt einzudringen.

    Dûl stand vor einer der Festen in der westlichen Stadt um Al-harûn. Keine Gestalt war mehr auf den Straßen zu sehen und er konnte nur noch die Zwergenwachen auf und hinter den Mauern der Feste spüren.
    Langsam näherte er sich dem Tor. Er konnte kaum Angst der Zwergenwachen spüren. Die Soldaten der Zwerge waren dafür bekannt sogar einem Drachen ohne Angst entgegenzutreten.
    Er spürte die Blicke mehrerer Zwerge auf sich ruhen, die zwischen den Zinnen auf ihn hinterspähten, als er direkt vor dem Tor stand.
    Behutsam hob Dûl eine seiner behandschuhten Hände und klopfte Sanft gegen das Tor. Er senkte seine Kapuze etwas.
    Ein Guckloch etwa auf der Höhe seines Bauches öffnete sich und er hörte eine raue Zwergenstimme sprechen: ,,Geht weg Fremder. Kommt morgen wieder. Das Tor wird sich für niemanden bei Nacht öffnen."
    Die Luke schob sich wieder zu.
    Erneut klopfte Dûl sanft gegen das Tor. Die Luke wurde wieder geöffnet und die Verärgerung war dem Zwerg in der Stimme deutlich zu erkennen:
    ,,Geht jetzt oder wir..."
    Der Zwerg verstummte mitten im Satz. Dûl hatte seine Kapuze auf den Zwerg gerichtet. Langsam wich der Zwerg zurück. Er hörte wie der Zwerg auf seinen Hintern fiel
    und seine Kameraden zu ihm rannten.
    Ein nahm einen neuen Geruch war. Der Zwerg hatte sich in seine Hose genässt. Der Geruch von Angst war jetzt äußerst stark wahrzunehmen.
    Er sog die Angst des Zwerges in sich auf, ließ sich von ihr berauschen und hatte nur einen Gedanken: Mehr.
    Er holte mit einer Hand aus und schlug gegen das Holztor. Mit einen lauten Krachen wurde das Tor aus seinen Angeln gehoben und fiel auf die sich dahinter befindenden Zwerge.
    Langsam schritt er über das Tor und blickte auf einen Zwerg herab, der noch mit seinem Oberkörper unter dem Tor hervorragte.
    Wutentbrannt blickte der Zwerg ihn an und packte seine Axt. Der Zwerg sah in der Kapuze kein Gesicht, nur eine flüssige, silbrig glänzende Masse, die dauerhaft in Bewegung zu sein schien.
    Doch dann veränderte sich die Form. Die Gestalt wuchs zu einer riesigen Spinne an, deren Augen auf ihn gerichtet waren und deren Fühler ihn abtasteten.
    Schreiend ließ er seine Waffe fallen, er spürte wie sein Urin an seinem Bein hinab lief. Er hatte Angst, höllische Angst und verdeckte sein mit Tränen bedecktes Gesicht hinter den Händen.
    Dûl stand nach wie vor über dem Zwerg, keinen Finger hatte er gerührt. Nun zog er die Angst des Zwerges in sich und war entzückt.
    Er beugte sich über den Zwerg und umschloss mit seiner Hand dessen Kopf.
    Der Zwerg spürte eine unglaubliche Kälte an seinem Kopf, aber er wollte die Augen nicht öffnen, nicht solange er die Spinne vor sich hörte.
    Die Kälte wurde immer intensiver. Er fühlte sich auf einmal unglaublich schwach und schwer. Das Leben schien ihm nur noch eine Last zu sein und sein einziger Wunsch war endlich zu sterben und von dieser bitteren Welt zu verschwinden. Dann wurde er schließlich ohnmächtig.
    Behutsam ließ Dûl den Zwerg los. Der einst stattlich rundliche Krieger war nur noch Haut und Knochen und atmete nur noch sehr schwer und unregelmäßig.
    Inzwischen hatten sich dutzende Zwerge auf dem Hof der Feste eingefunden und Dûl umzingelt. Langsam kamen sie mit gehobenen Äxten näher.
    Plötzlich weiteten sich all ihre Augen. Sie ließen einer nach dem Anderen ihre Waffen fallen und wichen von Dûl zurück.
    Der Geruch von Angst war nun unglaublich stark. Er musste etwas warten, um auch alle Angst in sich aufnehmen zu können.
    Dann ging er festen Schrittes auf den Turm in der Mitte des Platzes zu. Bei jedem seiner Schritte gab die Erde etwas nach und je mehr Angst er in sich aufsog, um so schneller wurde sein Gang.

    Er blickte auf das große eiserne Tor im Keller des Turms. Das Tor war mehrere Meter groß und breit und füllte fast eine ganze Wand des Kellers aus.
    Um ihn herum lagen dutzende Krieger der Zwerge und wanden sich vor Angst auf dem Boden. Er hob seine Faust und ließ sie gegen das Eisentor krachen.
    Ein lauter Gong ähnlich dem einer Glücke ertönte und der Gesamte Turm fing an zu beben. Gestein rieselte von der Decke, doch das Tor hatte keinen Millimeter nachgegeben.
    Er spürte wie sich hinter dem Tor hunderte Zwerge versammelt hatten. Er roch ihre Entschlossenheit und ihren Mut, keine Angst, jedenfalls noch nicht.
    Plötzlich öffneten sich überall an dem Tor kleine Luken und ehe er reagieren konnte hagelten hunderte von Armbrustbolzen auf ihn nieder.
    Die Luken schlossen sich sofort wieder und kein Geräusch war zu vernehmen.
    Dûls Körper war von dutzenden Bolzen durchbohrt. Mit dumpfen Geräuschen fiel ein Bolzen nach dem anderen auf den Boden ohne irgendeine Spur an seinem Körper hinterlassen zu haben.
    Es war offensichtlich, dass ein gewaltsames Eindringen in die Zwergenstadt nur mit äußerst viel Aufwand verbunden sein würde.
    Also entschied sich Dûl für eine sicherere Methode. Er streckte seine Arme aus und richtete seine Kapuze gen Decke.
    Sein Körper fing an zu zittern, als zwei schemenhafte Gestalten aus seiner Kapuze krochen. Die Gestalten schwebten zu Boden und waren verschwunden.
    Dûl spürte wie die Schemen sich durch das eiserne Tor bewegten und durch die Menge der Zwerge hindurch.
    Bei den Zwergen breitete sich eine unglaubliche Kälte aus und immer wenn einer der Schemen einen Zwerg berührten, entzogen sie ihm dort all seine Kraft und Lebenswillen.
    Er spürte wie dutzende Zwerge zusammenbrachen und vom Tod zu reden begannen. Der Geruch von Angst wurde endlich erkennbar und immer stärker.
    Nach mehreren Minuten in denen noch zwei Bolzenhagel auf ihn niedergegangen waren kamen die Schemen wieder. Sie schwebten durch das Tor und krochen wieder in seine Kapuze zurück.
    Er sah wie die Schemen sich immer weiter in den Berg vorgearbeitet hatten, wie sie Angst, Schrecken und Todeswünsche unter dem kleinen Volk verbreitet hatten.
    Bis sie schließlich die Schatzkammer des Königs gefunden hatten. Doch er sah nicht was er suchte. Nur eine Rüstung und lauter Gold. Keine Spur von einem Artefakt.
    Er begann sofort den Rückweg anzutreten, bevor die Zwerge noch einmal ihre Armbrüste auf ihn loslassen würden.
  • Wôrgra musste sich beeilen, von allen hatte er den längsten weg zurücklegen müssen. Das eindringen in die Stadt stellte sich als kein großes problem Problem herraus. Solange man unbewaffnet war und sich einigermaßen unauffällig verhielt, konnte man wie man will herein und heraus spazieren.
    Rational ging Wôrgra die Möglichkeiten durch, wo ein Artefakt hätte sein können. Bei dieser großen Stadt Muss das Auge schon gefunden worden sein, nur wer hat es?Der Herrscher dieser Stadt könnte eins haben, nur ist er auf einer Reise, unwarscheinlich dass er so ein wichtiges Artefakt von seinen Dienern überwachen lässt. Hätte es ein anderer gefunden ist es höchst unwarscheinlich, dass er weiß was man damit anfangen kann. Also hat er es wohl irgendwo verkauft. Entweder der Markt oder die Arena wo man es als Preis hätte aushändigen können. Die Arena scheint mir am warscheinlichsten.

    Nun stand Wôrgra vor der Arena, er überlegte wie er am schnellsten an Information über das Artefakt herankommen konnte.Ich muss mich beeilen, sonst komme ich zu spät in den Drachengebirgen an, das würde den Meister verunstimmen. Wôrgra beschloss sich als Kämpfer dort anzumelden so sollte das am schnellsten gehen.
    Lautes Gejubel vom Pöbel war aus den Zuschauerplätzen zu hören. "Und aus Tor II kommt der riesige Wôrgra, seine Herkunft ist uns nicht bekannt, doch wird er sich gegen die anderen Kontrahenten durchsetzen? Er kämpft ohne Waffen, vielleicht ist er ja für eine Überraschung gut!!" hörte er den Kommentator schreien als das Tor langsam aufging.
    Langsam trat er hervor. Vor ihm waren schon ein Elf, und ein Mensch zugange, beide überragte er bei weitem. Nur der Oger, der auf ihn von der Seite zuraste und ihn mit der Keule niederstrecken wollte, war noch größer. Der Dämon jedoch streckte nur seine Hand in die Richtung des Ogers und plötzlich schoss eine silberne Flüssigkeit aus seiner Hand und traf auf den Oger auf der Ratlos stehenblieb und versuchte die Substanz vergeblich von sich zu schieben. Wie Schlangen umklammerte die Substanz den Oger der jetzt am Boden versuchte um sein Leben zu kämpfen. Und mit einer bloßen Handbewegung ließ Wôrgra Substanz erstarren. Nun war der Oger von metallsichen Fesseln Handlungsunfähig gemacht worden. "Hört her!" rief der mysteriöse Kämpfer in die Arena rein. Die Arena verstummte bei der Tiefen und dunklen Stimme des Dämons "Ich suche ein Artefakt, es ist eine kleine Kugel, sieht fast aus wie ein Auge und man nennt es Auge des Phoenix oder Auge des Hüters. Ich will dass derjenige, der es hat, mir es gibt oder derjenige der etwas darüber weiß mir alles verrät! Wenn nicht, dann..." mit einer weiteren Handbewegung Formte er ein Schwert aus der Substanz die, wie es schien, aus seiner Haut herausströmte. Fast schleichend ging er zum Oger und rammte ihm das Schwert in den Kopf.
    Plötzlich kam große Panik in der Menge auf. Die Zuschauer Strömten zu den Ausgängen doch sie merkten, dass dies zu Langsam voranging. Da rief einer aus dem Publikum "DER ARENALEITER!! DER WEISS ETWAS DAVON!! DA BIN ICH MIR GANZ SICHER!".
    Angsterfüllt stotterte der Arenaleiter der in einer seperaten Tribüne saß "Wachen ergreift ihn!".
    Die Augen des Arenaleiters und der des Dämons trafen sich. Ungewöhnlich schnell rannte Wôrgra auf den Arenaleiter zu, als er an der Mauer der Arena angelangt war, Sprang er mit einem Satz hoch und Krallte sich mit silbernen Raubtierählichen Krallen die nun seine Hände ersetzten an der Arenawand hoch. Mit einem Salto landete er vor dem Arenaleiter. "WO IST DAS ARTEFAKT?!" Schrie Wôrgra ihn an. Ratlos schaute der Arenaleiter ihn an. "WO IST ES?!" schrie Wôrgra erneut. Wachen stürmten auf den Dämon von hinten zu, die jedoch von metallsichen Stacheln die aus dem Ellbogen herausschossen kamen aufgespießt wurden. Als mehr Wachen reinstürmten ließ Wôrgra rasch ein Strudel aus seinem metallischen Blut Admantitum um seinen Körper strömen, dass sich binnen weniger Sekunden als hautenge Rüstung formte. Die Geschosse der Bogenschützen prallten an seinem Rücken und an seiner Brust ab. Die Rüstung beeinträchtigte seine schnelligkeit nur gering da sie nach seinem Willen, an bestimmten Stellen weicher und härter wurde und somit "intelligenter" als eine normale Rüstung war.
    "Ich frage dich ein letztes mal, WO IST DAS ARTEFAKT?!" schrie Wôrgra sichtlich genervt. "E....e...ein Vampir... ein Vampir hat ihn er hat ihn als Preis hier in der Arena gewonnen. Ich kann mich noch genau erinnern, bei dem Kampf wurde die halbe Arena zerstört." heulte der Arenaleiter voller Angst. "WIE HEISST ER!?" fragte der Dämon mehr befehlend als fragend.
    "Ich glaube Larten Crestgay oder so, ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber Larten Crestgay müsste es gewesen sein!" antwortete er nun etwas selbstsicherer.
    "Soweit ich weiss ist er mit Zheyt Lahire dem herrscher dieser Stadt auf einer Reise, wohin es ging weiss ich unglücklicherweise nicht. Mehr weiss ich nicht, ich weiss wirklich nicht mehr!" fügte der Arenaleiter weiter hinzu.
    "Dann hab ich hier nichtsmehr verloren. Gebt mir ein Pferd und ich verspreche euch ihr werdet mich das letzte mal gesehen haben."
    Mit einem angsterfüllten und zugleich aufgeregten Gesicht blickte er einen Wachen an der sofort ein Pferd holen ließ.
    Ich kann nicht nochmehr Zeit hier verschwenden, der Meister wartet.
  • Eliza saß am Rande des Waldes und lehnte an einem blatlosen Baum. Ihr Blick haftete so fest am Gebirge am Horizont wie die Eiszapfen an den Bäumen. Zwischen dem Wald und dem Gebirgszug lag ein Tagesmarsch durch eine frostige, felsige Einöde. Der kristallene Schnee bedeckte die weiten Ebenen und ließen sie wie ein Meer aus Eis aus denen Felsen ragten.
    Eine Woche schon saß sie am Wandrand und wartete auf ihren neuen Meister. Eliza begann nicht daran zu zweifeln, dass ihr neuer Meister bald ankommen würde. Sie würde ihn sofort erkennen.
    Es dauerte noch zwei weitere Tage ehe sie ihn sehen würde.

    Die Sonne kletterte langsam am fernen Gebirge hoch. Ihre Strahlen ließen die gefrorene Tundra in einem atemberaubenden Glanz erstrahlen. Eliza stand auf einem Hügel, um einen besseren Überblick über die Ebene zu haben.

    Die Sonne schien sich zu verändern... Ihr schien Flügel zu wachsen.
    Zwei Gestalten wurden sichtbar. Sie hatten Schwingen aus Feuer. Die gesamte Entfernung zwischen Wald und Gebirge legten sie in nur wenigen Minuten zurück.

    Die zwei Feuerengel landeten einige Meter vor Eliza. (Sie kannte den Ausdruck "Engel" natürlich nicht.) Ein Mann und eine Frau. Dort, wo ihre Füße den Boden berührten schmolz der Schnee und entblößte einen felsigen Grund. Die Flügel verschwanden langsam. Es schien, als ob sie vom Amulett, welches um den Hals des Mannes das Feuer aufsog. Das Amulett leuchtete in einer hellen Korona, bis es schließlich wieder verblasste.

    Eliza ließ sich auf die Knie Fallen. Ihr blick ging nach unten.
    "Mein neuer Meister. Erlaubt mir eure treueste Dienerin zu sein."
    Zheyt-lahirije hebte seine Brauen. "Dienerin? Ich euer Meister?"
    "Bitte... erlaubt mir euch zu dienen" Elizas Stimme war voller untertänigkeit.
    Der Vazhel sah zu Aurora herüber. "Etwas Unterstützung wird sicher gut sein... jedoch bin ich nicht euer Meister."
    "Jawohl, mein Gebieter" vorsichtig richtete sich Eliza auf. Der Fürst rollte mit den Augen.
  • Mit einem Streich von Gyulkus' Klauen wurden mehrere Dämonen gleichzeitig niedergeschmettert. Scheinbar besserte sich die Situation allmählich, und dies nicht nur an seiner Front. Auch von vielen anderen Fronten kamen Boten, deren Nachrichten neue Hoffnung in den Reihen der Lizards schöpften.
    Doch irgendetwas beunruhigte den Großhäuptling. Der Himmel ist immer noch dunkel und bewölkt, das Wetter immer noch rau und stürmisch. Dies war kein gutes Zeichen, wie er annahm.
    Kaum vernehmbar war die Benutzung eines Gehstocks zu hören und Gyulkus drehete sich um. Ein alter Echsenmensch näherte sich ihm langsam, er trug eine lange, federbeschmückte Robe, dessen Farben in der Dunkelheit des Gewitters jedoch verblasste. Seinen Kopf zierte eine riesige Federhaube, die fast bis zum Erdboden reichte und er trug eine Pfeife im Mund.
    "Gemach Junge, ich bin es", sagte der Ahnenhäupling Yunon, der sich auf seinem langen Stab stützte. Der Echsenschädel auf dem Stab leuchtete in einem matten, schwachen, rötlichen Ton.
    "Ich hoffe, es hat Euch nicht allzu sehr ermüdet, den Berg hinabzusteigen. Seid Ihr nicht in Begleitung gekommen?", fragte Gyulkus.
    "Nydon begleitete mich bis zur mittleren Ebene, er musste zur Hilfe Krekkus' eilen", entgegnete der Ahnenhäupling ruhig, nachdem er an der Pfeife zog.
    "Ich verstehe."
    "Wie ist die Lage?"
    "Die Situation bessert sich allmählich, die anderen Fronten melden Erfolgreiche Kämpfe, was mir jedoch Sorgen bereitet ist dieser Sturm. Je länger er wütet, desto länger werden wir hier verharren müssen."
    Plötzlich ertönte die Stimme eines seiner Hauptmänner. "Sie durchbrechen die linke Flanke!" hörten die beiden Häuptlinge noch bevor eine riesige Welle an Dämonen die Verteidigungslinien der Lizard durchbrachen.
    "Yunon!", rief Gyulkus hastig.
    "Gemach Junge", sagte der Alte Schamane und legte seine Rechte Hand auf den Schädel seines Stabs, der nun anfing rötlich aufzuleuchten.
    Gyulkus merkte, dass er Yunon Zeit verschaffen musste und rannte den Dämonen mit gezücktem Schwert entgegen. Er stieß das Schwert in die Brust eines Dämonenkriegers und bohrte gleichzeitig eine seiner Arkanitklauen in den Schädel des nächsten. Alles was Gyulkus erlegte verschwand innerhalb von Sekunden in Form von violetten Flammen.
    Doch nun wurde auch er langsam zurückgedrängt, er spürte bereits, wie die dämonischen Klingen der Feinde die ersten Dellen in seine Rüstung schlugen. Plötzlich bohrten sich wie aus dem nichts große Klauen in Gyulkus' Wade während die schmerzenden Schreie eines Dämons zu vernehmen waren.
    "Yunon!", brüllte er ungeduldig, sein Gesicht schmerzverzerrt.
    Das rötliche Leuchten des Schädels hatte sich mittlerweile zu einem flammenden Glühen entwickelt und als der Alte den Schädel wieder losließ ging das Glühen auf seine Hand über.
    Yunon streckte nun seinen rechten Arm gen Himmel und krempelte den Ärmel seiner Robe hoch. Ohne zu zögern bewegte er den Arm wieder runter und rammte ihn mit voller Wucht in den Erdboden, der erstaunlich leicht nachgab, als ob Yunon's Arm durch die Materie des Bodens glitt.
    Daraufhin brach der Boden unter Gyulkus Füßen hinweg woraufhin dieser blitzschnell hinwegsprang und somit Abstand zwischen ihm und den Dämonen aufbaute. Aus dem Boden, der nun immer heftiger bebte erhob sich plötzlich ein gigantischer Saurierschädel und verschlang buchstäblich die große Welle an Dämonen. Sofort zog Yunon seinen Arm wieder aus der Erde und der Schädel zog sich samt Inhalt ebenfalls zurück in die Erde.
    Kurz darauf stiegen unzählige violette Flammen aus dem Boden hervor und vergingen mit dem Wind.
    Yunon krempelte seinen Ärmel mit unverändertem Gesichtsausdruck wieder runter, während Gyulkus und seine Krieger mit glasigen Augen das Ende des Spektakels beobachtete.