Marxismus-Leninismus - Wichtiges und lesenswertes?

    • Marxismus-Leninismus - Wichtiges und lesenswertes?

      Ahoi dotasource.de,feniox,dUrChGeNuD3Lt,Taschenrechner?, und alle, die ich ausversehen nicht kennen sollte.

      Ich werde am Mittwoch einen Vortrag zum Thema Marxismus-Leninismus halten und wäre dankbar wenn ihr mir lesenswertes empfehlen könntet.
      Bisher habe ich mich mit einer Vortragsreihe von J.M. Bochenski aus dem Jahre 1973 (Marxismus Leninismus, Wissenschaft oder Glaube) befasst und habe hier noch "Das Schwarzbuch des Kommunismus (Band 1) rumstehen.
      Da ich mich noch zu den etwas Jüngeren zählen kann ist mir "Das Kapital" noch ein Bisschen zu anspruchsvoll (imba Ausrede?), an das Kommunistische Manifest, Hegel,Kant und Feuerbach habe ich mich auch noch nicht rangewagt, oberflächliches Wissen ausgeschloßen.
      Ich bin für Bücher in Verbindung mit dem Kapitalismus oder/und Religion (Christentum) aber auch Materialismus sehr dankbar.
      Mir geht es um die Ideologie an sich und von daher denke ich, dass ich mich da nicht zu stark an der DDR und auch an der Umsetzung in der Sowjetunion orientieren sollte.
      Informationen über den Marxismus-Leninismus heute, z.B. in China usw., erwünscht!

      Edit:
      Lesenswert?:
      Der Crash des Kapitalismus: Warum die entfesselte Marktwirtschaft scheiterte und was jetzt zu tun ist

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      TeTuBE schrieb:

      Skilled/Aktiv/Mannered sucht Team
    • Ich habe mit 15 "das Kapital" gelesen, wenn man sein Hirn kurz einschalten kann sind Marx' Texte nicht so besonders schwer zu verstehen. Wenn das...
      Da ich mich noch zu den etwas Jüngeren zählen kann ist mir "Das Kapital" noch ein Bisschen zu anspruchsvoll (imba Ausrede?), an das Kommunistische Manifest, Hegel,Kant und Feuerbach habe ich mich auch noch nicht rangewagt, oberflächliches Wissen ausgeschloßen.
      stimmen sollte, dann bleibt die Frage, was du noch genau erzählen willst? Nur aus Zusammenfassungen lässt sich nichts machen. Zumindest Marx' Grundkonzepte, einschließlich seines Menschenbildes, das nun wirklich nicht besonders schwer ist, solltest du auf jeden Fall dazu nehmen und am besten - und sei es nur aus einzelnen Auszügen - selbst lesen und verstehen, wenn die der Rest "zu schwer" (-.-') ist, dann beruf dich auf Schülers-Liebling Wikipedia.
    • Kann feniox da nur zustimmen. Die Originalbücher sind bei so einem heiklen Thema wirklich hilfreich und andere Quellen eher eine Interpretation, obwohl das für einen Vortrag in der Schule sicher auch reicht denke ich. Hast insgesamt ein ziemlich schwieriges Thema gewählt. Wenn du nur eine Woche Zeit für den Vortrag hast und er auch nicht so groß werden soll bzw. nicht so streng benotet wird, dann würde ich dir allerdings nur Das Kapital empfehlen wenn es dich wirklich interessiert.
      Ist aber gut, dass du nicht Hegel oder Kant gelesen hast die kann man wirklich niemandem empfehlen, da sie aus dieser nervigen Epoche kommen in der kryptische, schwafelige Texte zum "guten Ton" gehörten.
      Necessity brings him here, not pleasure.
    • Nun ja um Marx wirklich zu checken muss wohl auch Adam Smith und Konsorten kennen.
      Allerdings wenns dir um die Ideologie geht, musst du das kapital nicht wirklich gelesen haben (für Referate auf Schulniveau). Da sollte man eher das ABC des Kommunismus von Bucharin und andere Dinge kennen. Du solltest dir nochmal überlegen worum es die geht:
      "Marxisumus" ist zunächst eine materialistische Gesellschaftsphilophie. Leninismus ist die Umdeixlung desselben auf die Zustände des feudalen vorrevolutionären Russlands, dargelegt v.A. in Leninis "Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus" (dünnes gut zulesendes Buch btw^^).
      "Marxismus-Leninismus" ist die von den beiden obrigen Punkten losgelöste Staatsideologie der UdSSR und vieler seiner Satelleitenstaaten (wozu China nicht unbedingt gehört!).
      Wie gesagt überleg dir nochmal genau, worum es dir gehen soll.
      In diesem Zusammenhang ein Zitat von Herfried Münkler " Die Marxisten haben fast ohne Ausnahme Marx falsch verstanden".

      @giles

      Ich
      finde Kants Texte weder kryptisch noch schwafelig. Er bedient sicher einiger Wendungen und Wört die im 18. Jahrhundert üblich waren und es heute nicht mehr sind. Abgesehen davon ist Kant für micht ein Beispiel an sprachlicher Klarheit und Präzision
      Wenn du was kryptisches willst, kannst du dir ja mal Nietzsche reinziehen^^
    • Barabas schrieb:

      Allerdings wenns dir um die Ideologie geht, musst du das kapital nicht wirklich gelesen haben (für Referate auf Schulniveau). Da sollte man eher das ABC des Kommunismus von Bucharin und andere Dinge kennen. Du solltest dir nochmal überlegen worum es die geht:
      Wobei gerade dieses ABC Aussagen wie "Laut Marx darf es gar kein Privateigentum geben!" beinhalten, die einfach vollkommen falsch sind, auch seine Abstufung zwischen Proletariat und Bourgeoisie ist eine VOLLKOMMEN andere als jene, die vor allem heute im Umlauf ist, schließlich würde heute niemand mehr einen Manager als Proleten bezeichnen, was Marx jedoch getan hat.

      €: Nietsche zu lesen ist bedeutend angenehmer als Kant, könnte allerdings auch daran liegen, das er kein gnadenloser Moralapostel war, sondern angenehm gewagte Thesen vertrat ;)
    • Genau das meine ich mit meinem Münklerzitat^^
      Aber solche Abweichungen kann man eben auch ohne Kenntnis des Kapitals über Sekundärliteratur rausfinden. Ausserdem ist es immer echt leichter mit solchen "offensiven " Texten zu arbeiten als mit sehr elaborierten Werken wie es die meisten Schriften von Marx sind :)

      Kann sein das Nietzsche besser zu lesen ist, allerdings sollte man sich fragen, was das Ziel einer philophischen Schrift ist. Und dazu gehört meiner Meinung nach nicht die blumige Sprache, sondern die Eindeutigkeit, die bei Nietzsche imho an allen Ecken und Enden fehlt. Auch aus diesem Grund war es für die Nazis möglich seine Werke zu missbrauchen. Kant so zu vergewaltigen wäre ungleich schwerer gewesen^^
    • Nunja lesen und verstehen sind nicht das gleiche, wenn du verstehst was ich damit sagen will.
      Ich frage mich dann nur warum es so viele Interpretationshilfen und Kurse gibt, die dem Verständnis beitragen, wenn es doch so leicht sein soll.
      Für mich sah es nur ziemlich anspruchsvoll aus, wenn ich mich da geirrt haben sollte - umso besser! (Wäre für einen Link(Kommunistisches Manifest/Kapital) sehr dankbar,denn Google will mir nicht wirklich einen guten Link ausgeben, was wohl daran liegt, dass ich zu blöd bin die richtigen Suchbegriffe zu verwenden. :O
      Naja, Wikipedia ist zwar schön und gut aber Fachbücher sind noch besser und wenn du eben meinst es sei nötig jene Werke gut zu kennen, dann werde ich sie eben doch lesen. ~_~

      Was denkst du darüber zusätzlich noch Robert Kurz - Marx lesen: Die wichtigsten Texte von Karl Marx für das 21. Jahrhundert zu lesen?
      Das Problem ist, dass ich nur 3 Tage habe (1 zum Vortrag schreiben) und keine 4 Wochen, Vorwissen natürlich vorhanden aber eben eher weniger Orginalquellen.

      Es ist nicht so als ob ich keine Lust hätte, im Gegenteil!
      Ich habe angeboten bekommen einen Vortrag zu halten weil es mich schon länger interessiert und auch andere dem nicht ganz abgeneigt zu sein scheinen.
      D.h. es ist freiwillig und es geht mir eher darum viel zu lernen und auch Wissen zu vermitteln als mit Wikipediawissen, das sich jeder selbst kostenfrei und schnell aneignen kann, zu prahlen.

      Edit:
      oha what the hell ich habe bisher nur feniox` Beitrag gelesen und lese eben die anderen.

      @giles
      Es gibt keine Note, da es sich um eine völlig freiwillige Arbeit handelt und ich plane 45 Minuten zu reden. :O

      TeTuBE schrieb:

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    • Habt ihr keine bessere Bücherei oder Bibliothek in der nähe, wo du es dir ausleihen/direkt lesen könntest?

      45 Minuten und das ohne Note? Wenn alle Menschen so selbstlos wie du wäre, hätte der Kommunismus sogar eine Chance :D
    • Es gibt zwar eine Bücherei aber da kann ich frühstens Dienstag hin und die oben genannten anderen Bücher zu bestellen dauert min. 2 Tage.
      In der Zwischenzeit, also SA/SO würde ich dann "Das Schwarzbuch des Kommunismus", Das Kapital/Kommunistische Manifest und Wikipedia lesen.

      Nunja, ich interessiere mich für Politik und Geschichte ebenso für Religion warum also nicht mein erarbeitetes Wissen teilen und dabei meine Vortragsweise verbessern? ;)

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      TeTuBE schrieb:

      Skilled/Aktiv/Mannered sucht Team
    • Parallelen zum Christentum? Bezieht sich das jetzt auf eine allgemein "vergötterung" von Marx und Lenin zur Zeiten der SU oder auf konkrete Inhalte? Bei letzterem dürfte es schwer werden, da vor allem Marx' Hauptthemen, die Arbeit und der Klassenkampf, sich doch Grundlegend von den christlichen Werten und Moral abgrenzen und unterscheiden. Von "Opium für's Volk" mal ganz abgesehen.
    • Zum Verständnis des kommunistischen Wesen im eigentlichen Sinne (frei von historischen Verzerrungen und Fehlinterpretationen), lies Peter Sloterdijk "Zorn und Zeit". (S.50ff.-S.61 "Vollendeter Kapitalismus: Eine Ökonomie der Generosität"). Behalte in deinen Hintergedanken immer, dass Kommunismus in unseren Köpfen und nicht in unseren Fabriken stattfinden sollte und widme dich mit diesen Gedanken wie oben genannt den Originalquellen wie zB dem "Manifest der Kommunistischen Partei" oder "Das Kapital". Wenn du nicht auf den Kopf gefallen bist und nicht davor zurückschreckst einen Abschnitt auch ein zweites Mal zu lesen, wenn du seinen Sinn nicht auf Anhieb verstanden hast, dann kommst du damit sicher weiter, als würdest den vorgekauten Standpunkt einer Sekundärquelle wiederkäuen.
      "Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden."

      John Maynard Keynes
    • feniox schrieb:

      Parallelen zum Christentum? Bezieht sich das jetzt auf eine allgemein "vergötterung" von Marx und Lenin zur Zeiten der SU oder auf konkrete Inhalte? Bei letzterem dürfte es schwer werden, da vor allem Marx' Hauptthemen, die Arbeit und der Klassenkampf, sich doch Grundlegend von den christlichen Werten und Moral abgrenzen und unterscheiden. Von "Opium für's Volk" mal ganz abgesehen.
      Und vom "geistigen Fusel" nach Lenin aber mir geht es eher um Christliche Werte, die zweifellos enthalten sind.
      Kampf gegen Ausbeutung und Ungerechtigkeit,das "Paradies auf Erden" und die Befreiung von jedem Übel z.B.
      Wenn jemandem mehr einfallen sollten dann bitte posten. :)

      @dUrChGeNuD3Lt
      Ich werde es wohl versuchen, danke für die zahlreichen Hilfeversuche bisher.


      Btw:
      mlwerke.de/me/default.htm
      Was lohnt sich zu lesen? :O

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      TeTuBE schrieb:

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    • feniox schrieb:

      Bei letzterem dürfte es schwer werden, da vor allem Marx' Hauptthemen, die Arbeit und der Klassenkampf, sich doch Grundlegend von den christlichen Werten und Moral abgrenzen und unterscheiden.
      Das versteh ich nicht.
      Mal abgesehen von McGott, sind doch alle Christen gleich? Und jeder profiliert sich durch seinen Glauben, nicht durch seinen Reichtum, seine Güter und seine macht...oder?
    • In den paar Tagen wird es schwer werden, dir ein fundiertes Wissen zu
      Marx anzueignen. Versuch dir einen Überblick zu verschaffen und
      konzentriere dich dann auf bestimmte Fragestellungen zu dem Thema die
      dir relevant und bearbeitbar erscheinen. Das gesamte Marx`sche System +
      die Jahrzehntelangen zum Teil sehr intensiv und zumal auch ideologisch
      geführten Diskurse nachzuholen, zu verstehen und gar vorzutragen, wird
      dir nicht gelingen.

      Interessiert dich vor allem Marx philosophische Entwicklung und die
      Einbettung seiner Philosophie in seine Wirkungszeit des 19 Jhdts, dann
      kann ich dir die entsprechenden Kapitel in Karl Löwiths "Von Hegel zu
      Nietzsche" empfehlen. Das wäre wohl auch bis Mittwoch schaffbar.

      Als Zusatzliteratur zum Themenfeld Kapitalismus und Religion, welches
      du von Marx anhand der Pariser Manuskripte 1844 behandeln könntest,
      sind sicher Adam Smith "Der Wohlstand der Nationen" und Max Weber "Die
      prostestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" zu empfehlen.

      Zur etwaigen Frage wie/ob Marx nach dem Ende des Realsozialismus
      sinnvoll lesbar ist, kann ich dir Derrida`s "Marx` Gespenster. Der
      Staat der Schuld, die Trauerarbeit und die neue Internationale"
      vorschlagen.



      Das sind nur ein paar Tipps zu möglichen Behandlungsfelder, bei denen
      es bei Marx sicher unzählige gibt. Die Literatur zu Marx ist ziemlich
      unüberschaubar, versuch dich also, wenn möglich problemorientiert da
      hindurchzuwühlen. Den Gesamtkomplex referatwürdig vorzutragen ohne auf
      vorgefasste Interpretationen zu rekkurieren wird in der kurzen Zeit
      unmögich, lass also eher die Finger davon.



      edit: Christliche Inhalte transformiert in Marx zu finden ist
      interessanterweiße sehr wohl möglich. Auch hier verweiße ich auf Löwith
      "Von Hegel zu Nietzsche", das die Entwicklung der Projektionstheorie
      von Feuerbach und den Versuch die "verschleuderten" Energien der
      Religion in die Gattung rückzubinden bei Marx recht gut beschreibt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Cephalopeadlis ()

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