Vom CD zum Download-Zeitalter

    • feniox schrieb:

      Twilight- schrieb:

      Ich sehe nicht ein, warum ich eine überteuerte CD einer Band, die sich sowieso schon dumm und dämlich verdient, kaufen soll, wenn ich's im Internet zwar illegal und in schlechterer Quali auch gratis bekomme.
      Du gehst also auch zum Porschehändler und klaust ein Auto, mit der Begründung, dass die sich sowieso schon dumm und dämlich verdienen?


      Ja wenn der Händler das Auto nur einmal baut und dann mit minimalen Kosten vervielfältigt um jedes weitere für einen überteuerten Preis zu verkaufen.. dann würden die Leute auch Porsche klauen.
    • Ich kauf mir nur CDs von Künstlern die das Geld brauchen, namentlich sind das fast nur Schweizer Künslter.

      Sehe absolut keinen Grund warum ich die grossen Künstler ala Eminem und Co noch unterstützten sollte, haben alle mehr als genug geld.

      Und ich lad alles was ich will über Torrent runter.

      Und wer bei Youtube seine Lieder heruntelädt, hat entweder ein schlechtes Gehört oder scheisst auf Qualiät.

      und die CD wird nicht aussterben.
    • Staiger hatte da mal was sehr interessantes in seinem Blog zu geschrieben:

      [...]
      Jetzt kommt ein kleiner Vortrag.

      Wenn wir uns die Geschichte der Musik anschauen, dann glaube ich, dass die Menschen Musik gemacht haben, seit sie auf zwei Holzstöcken einen Beat erzeugen konnten. Irgendwie scheint es für den Menschen aus irgend einem Grund, wahnsinnig wichtig zu sein, Musik zu machen. Die Vorstellung, dass ein Künstler mit seiner Musik Geld verdient oder besser gesagt, die Vorstellung, dass überhaupt so etwas wie eine Künstlerpersönlichkeiten existiert, gibt es vielleicht seit grob 200 Jahren. Beethoven war einer der ersten, der diese Position für sich in Anspruch genommen hat. Davor waren die Musiker eine Art Handwerker, angestellt bei irgendwelchen Bischöfen oder Grafen, zwischen Tischler und Kutscher und eben nicht viel mehr Wert als das übrige Gesinde, bei dem sie ja auch essen mussten/durften.

      Die Vorstellung, dass man mit konservierter Musik Geld verdienen kann, ist noch nicht einmal 100 Jahre alt. Wahrscheinlich entstanden die ersten richtigen Plattenfirmen in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Wir reden hier also über eine Industrie, die gerade einmal 90 Jahre alt ist. Natürlich haben sich die Plattenfirmen zu irgendeinem Zeitpunkt so verhalten als wäre ihr Geschäft das aller-, allerwichtigste auf diesem Planeten. Natürlich haben sie sich aufgrund von Milliarden Umsätzen und diversen kolumbianischen Nahrungsergänzungsmitteln ein unfassbares Ego angefressen und wirklich gedacht, dass sie etwas sehr, sehr wichtiges für die Menschheit tun. Natürlich haben sie gedacht, dass das ihre Welt ist und wir nur darin leben. Konsumenten, die man mal hierhin und dorthin schicken kann. „Hey da generieren wir mal einen Hype. Das Thema boxen wir durch. Los, lass uns die Kampagne starten. Da geben wir jetzt alle Gas." Hahaha. Jetzt ist es vorbei. Aus. Ende. Der eine merkt's früher, der andere später. Aber was bleibt ist 90 Jahre Musik Industrie gegen 4 Millionen Jahre Musikgeschichte. Ein Wimpernschlag im Zeitkontinuum. Insofern. Nicht weinen! Es ist wirklich nicht schlimm, dass sich diese selbstüberschätzte Branche voller untalentierter Langweiler, die nichts anderes zu tun haben als das Talent anderer Leute auszuschlachten nun langsam selbst zersetzt. Willkommen im Mittelalter.
      Denn genau so wenig wie die Menschen aufhören werden, Sex zu haben, werden sie aufhören Musik zu machen. Es ist nur wieder wie Früher. Also wie richtig Früher. Früher, als die Menschen sich nach ihrer Broterwerbsarbeit zum Feierabend auf dem Marktplatz getroffen haben und diejenigen, die gut Geige gespielt haben, dort eben Geige gespielt haben und diejenigen, die besonders gut Geige gespielt haben, auch am Wochenende Geige gespielt haben, auf irgendwelchen Hochzeiten und Dorffesten: GEGEN GELD! Vielleicht konnten sich damit einige, besonders gute Geiger, sogar ihr ganzes Leben damit finanzieren, auf jeden Fall war es aber so, dass nur die Leute damit Geld verdient haben, die A) wirklich Musik machen wollten und B) die wirklich Talent hatten. Das ist doch schön. Das ist doch super. Da freue ich mich und ich freue mich auch darüber, dass so etwas schönes wie Musik aus so etwas hässlichem wie dem sogenannten Verwertungsprozess herausgenommen wird, denn nichts ist Schrecklicher, wie wenn diese Plattenfirmenmenschen anfangen von Produkten zu sprechen.

      Und das schreibe ich so, weil ich diesmal lange darüber nachgedacht habe. Und solange mich Manuellsen das noch denken lässt in seinen Träumen, solange schreibe ich das auch noch auf.

      staiger
      trifft das recht gut.
      Geht da halt auch um Labels die Pleite gehen und das zum Beispiel BMG sich aus der Hiphopszene verabschiedet hatte etc , trifft aber auch auf CDs gut zu wie ich finde.
      ...und außerdem bist du ein Lauchkopf!

      Last name "ever", first name "greatest"
    • So, dann will ich auch mal was dazu schreiben.
      Ich bin selbst Musiker im Elektronischen Bereich (Techno/Minimal/Experimental).
      Ich habe früher Musik nur geladen, aber mittlerweile kaufe ich mir sie Legal wobei das immer noch alles im Netz (Beatport.com; Zeroinch.com) stattfindet, da es das Zeug was ich kaufe meist nur auf Vinyl oder halt im Internet gibt.
      Im Technobereich verdient mittlerweile fast kein Künstler mehr genug Geld um davon Leben zu können. Nur die Absoluten Größen, die nebendem Produzieren natürlich auch noch auflegen (DJ) müssen können ihren Lebenunterhalt mit der Musik bestreiten.
      Heutzutage nimmt man durch die Songverkäufe fast nichts mehr ein, der Großteil des Geldes (ca. 3/4) kommt durch Auftritte zustande.
      Nun steckt man aber fast alles Geld was man einnimmt in neues Musik Equipment. Das heißt man macht eigentlich Musik um mit dem verdienten Geld weiter Musik machen zu können.
      Viele Musiker üben daher nebenbei noch einen normalen Beruf aus, was natürlich bedeutet, dass sie weniger Musik machen können.
      Es ist schon sehr schwierig geworden über die Runden zu kommen, selbst wenn man Erfolg hat und das finde ich schade. Besserung ist momentan noch nicht in Sicht aber ich hoffe natürlich darauf. Ich will auch garnicht, dass sich alle Musiker (bzw die Labels) dumm und dämlich verdienen, aber momentan sieht es in der Musikbranche dermaßen mau aus, dass man wenn man nciht grade ein Genie ist lieber einen normalen Berufszweig wählen sollte, da das Risiko zu groß ist, dass man am Ende nicht davon leben kann und man dann errstmal verschissen hat.
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