feniox schrieb:
Für 20€ bekommt man eigentlich so ziemlich jede normale CD.Twilight- schrieb:
[...]die mich aber meistens insgesamt nur um die 20€ kosten[...]
er redet hier aber nicht von einer cd...

feniox schrieb:
Für 20€ bekommt man eigentlich so ziemlich jede normale CD.Twilight- schrieb:
[...]die mich aber meistens insgesamt nur um die 20€ kosten[...]
Ja wenn der Händler das Auto nur einmal baut und dann mit minimalen Kosten vervielfältigt um jedes weitere für einen überteuerten Preis zu verkaufen.. dann würden die Leute auch Porsche klauen.feniox schrieb:
Du gehst also auch zum Porschehändler und klaust ein Auto, mit der Begründung, dass die sich sowieso schon dumm und dämlich verdienen?Twilight- schrieb:
Ich sehe nicht ein, warum ich eine überteuerte CD einer Band, die sich sowieso schon dumm und dämlich verdient, kaufen soll, wenn ich's im Internet zwar illegal und in schlechterer Quali auch gratis bekomme.
trifft das recht gut.[...]
Jetzt kommt ein kleiner Vortrag.
Wenn wir uns die Geschichte der Musik anschauen, dann glaube ich, dass die Menschen Musik gemacht haben, seit sie auf zwei Holzstöcken einen Beat erzeugen konnten. Irgendwie scheint es für den Menschen aus irgend einem Grund, wahnsinnig wichtig zu sein, Musik zu machen. Die Vorstellung, dass ein Künstler mit seiner Musik Geld verdient oder besser gesagt, die Vorstellung, dass überhaupt so etwas wie eine Künstlerpersönlichkeiten existiert, gibt es vielleicht seit grob 200 Jahren. Beethoven war einer der ersten, der diese Position für sich in Anspruch genommen hat. Davor waren die Musiker eine Art Handwerker, angestellt bei irgendwelchen Bischöfen oder Grafen, zwischen Tischler und Kutscher und eben nicht viel mehr Wert als das übrige Gesinde, bei dem sie ja auch essen mussten/durften.
Die Vorstellung, dass man mit konservierter Musik Geld verdienen kann, ist noch nicht einmal 100 Jahre alt. Wahrscheinlich entstanden die ersten richtigen Plattenfirmen in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Wir reden hier also über eine Industrie, die gerade einmal 90 Jahre alt ist. Natürlich haben sich die Plattenfirmen zu irgendeinem Zeitpunkt so verhalten als wäre ihr Geschäft das aller-, allerwichtigste auf diesem Planeten. Natürlich haben sie sich aufgrund von Milliarden Umsätzen und diversen kolumbianischen Nahrungsergänzungsmitteln ein unfassbares Ego angefressen und wirklich gedacht, dass sie etwas sehr, sehr wichtiges für die Menschheit tun. Natürlich haben sie gedacht, dass das ihre Welt ist und wir nur darin leben. Konsumenten, die man mal hierhin und dorthin schicken kann. „Hey da generieren wir mal einen Hype. Das Thema boxen wir durch. Los, lass uns die Kampagne starten. Da geben wir jetzt alle Gas." Hahaha. Jetzt ist es vorbei. Aus. Ende. Der eine merkt's früher, der andere später. Aber was bleibt ist 90 Jahre Musik Industrie gegen 4 Millionen Jahre Musikgeschichte. Ein Wimpernschlag im Zeitkontinuum. Insofern. Nicht weinen! Es ist wirklich nicht schlimm, dass sich diese selbstüberschätzte Branche voller untalentierter Langweiler, die nichts anderes zu tun haben als das Talent anderer Leute auszuschlachten nun langsam selbst zersetzt. Willkommen im Mittelalter.
Denn genau so wenig wie die Menschen aufhören werden, Sex zu haben, werden sie aufhören Musik zu machen. Es ist nur wieder wie Früher. Also wie richtig Früher. Früher, als die Menschen sich nach ihrer Broterwerbsarbeit zum Feierabend auf dem Marktplatz getroffen haben und diejenigen, die gut Geige gespielt haben, dort eben Geige gespielt haben und diejenigen, die besonders gut Geige gespielt haben, auch am Wochenende Geige gespielt haben, auf irgendwelchen Hochzeiten und Dorffesten: GEGEN GELD! Vielleicht konnten sich damit einige, besonders gute Geiger, sogar ihr ganzes Leben damit finanzieren, auf jeden Fall war es aber so, dass nur die Leute damit Geld verdient haben, die A) wirklich Musik machen wollten und B) die wirklich Talent hatten. Das ist doch schön. Das ist doch super. Da freue ich mich und ich freue mich auch darüber, dass so etwas schönes wie Musik aus so etwas hässlichem wie dem sogenannten Verwertungsprozess herausgenommen wird, denn nichts ist Schrecklicher, wie wenn diese Plattenfirmenmenschen anfangen von Produkten zu sprechen.
Und das schreibe ich so, weil ich diesmal lange darüber nachgedacht habe. Und solange mich Manuellsen das noch denken lässt in seinen Träumen, solange schreibe ich das auch noch auf.
staiger
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