Jetzt möchte ich die erste Analyse vorstellen. Zunächst erstmal die dazugehörige Kurzgeschichte:
Kaum hatte die Vorstellung begonnen, ertönte...
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Nun die Analyse: Um zu verstehen was genau der Autor meint, muss man sich zunächst die Eigenschaften der Einzelnen Personen/Objekte genau vor Augen führen. Da wäre zuerst natürlich der Königstiger, der als natürlich, schön und edel charakterisiert wird. Es handelt sich hierbei aber eben auch offensichtlich um ein wildes Tier, welches eben auch gefährlich ist und unter Kontrolle gehalten werden muss. Und zwar natürlich vom Dompteur, der Mensch, der ganz im Gegensatz zum quasi schon "naiven" Tiger nicht seinen Gefühlen folgen darf und nicht selbstgenügsam ist, so wie der Tiger durch seine Schönheit. Und, der mit der harten Aufgabe versehen ist die Kontrolle zu bewahren!
Jetzt aber tötet der Dompteur, als wäre er selbst ein wildes Tier ( "Der Dompteur war über seinen schönsten Königstiger hergefallen und hatte sich in dessen Nacken verbissen" ) den naiven/natürlichen/gefährlichen Tiger, den er eigentlich, ganz zvilisiert, vorführen sollte. Seine offensichtlichen Hass auf diesen, oder auch auf die Eigenschaften für die dieser steht, überträgt er jetzt auf seine Mitmenschen und gerät selbst außer Kontrolle.
Der Dompteur hat es nicht geschafft in seiner Rolle als Beherrscher des Tigers ( Eigenschaften! ) sich auch Verständnis bzw. eine persönliche Bindung zu diesem zu bewahren. Er selbst nimmt nicht an der naiven und gefährlichen Natur teil sondern reduziert seine Rolle auf den missgünstigen Verwalter, der es dann aber am Ende selbst nicht mehr aushält und zur Bestie wird. Seine Mitbürger wiederum haben nicht den Mut, für die Eigenschaften für die der Tiger steht einzutreten sondern unterwerfen sich ihm.
Kaum hatte die Vorstellung begonnen, ertönte...
...ein einstimmiger Entsetzensschrei des Publikums: Der Dompteur war über seinen schönsten Königstiger hergefallen und hatte sich in dessen Nacken verbissen. Als sich die Besucher hastig aus dem Zelt drängten, gab das Tier schon kein Lebenszeichen mehr von sich. Die anderen Gefleckten, Gestreiften und Geringelten preßten sich mit eingezogenen Schwänzen ans Gitter und heulten auf, als sich der Dompteur erhob, um sich auf die Tür des Käfigs zu stürzen, in dem er seine Attraktion vorführte.
Die metallenen Stäbe flogen auseinander, und er stürmte ins Freie. Unaufhaltsam stampfte er in seinen hohen, schwarzen Stiefeln sporenklirrend auf die Straße und durch sie.
„Der Dompteur ist los! Der Dompteur ist los!" ächzte es von Haus zu Haus; er selber aber schrie und dröhnte und donnerte durch die Gassen, knallte mit der Peitsche und schnalzte mit den Fingern, daß niemand davon verschont ward. Seinen Weg säumten auf Händen stehende Straßenbahnschaffnerinnen, auf Wäscheleinen balancierende Hauswarte, oder in strammer Haltung gelähmte Feuerwehrleute, die erst seinetwegen und dann vor ihm ausgerückt waren.
Bei jedem Peitschenknall sprangen Großväter in ihren Stuben keuchend auf den Tisch oder auf den Ofen, wo sie mit angewinkelten Armen hocken blieben.
Der Dompteur ist los! Der Dompteur ist los! Angst und Schrecken und erstaunliche, eilfertig ausgeführte Dressurleistungen griffen immer weiter um sich. Auf ihren Stühlen in ihren Wohnungen kauerten die Bewohner der Stadt, auf den Peitschenknall lauernd, der ihnen erlaubte, zu Boden zu springen und knurrend und murrend in die Küche oder ins Bett zu schleichen.
Endlich, drei Abende später, gelang es, den Dompteur einzufangen und zum Bürgermeister zu machen; seitdem herrscht in der Stadt wieder Ruhe und Ordnung. Und ein ganz unglaublicher Aufschwung des Zirkuswesens läßt sich nicht länger leugnen.
Die metallenen Stäbe flogen auseinander, und er stürmte ins Freie. Unaufhaltsam stampfte er in seinen hohen, schwarzen Stiefeln sporenklirrend auf die Straße und durch sie.
„Der Dompteur ist los! Der Dompteur ist los!" ächzte es von Haus zu Haus; er selber aber schrie und dröhnte und donnerte durch die Gassen, knallte mit der Peitsche und schnalzte mit den Fingern, daß niemand davon verschont ward. Seinen Weg säumten auf Händen stehende Straßenbahnschaffnerinnen, auf Wäscheleinen balancierende Hauswarte, oder in strammer Haltung gelähmte Feuerwehrleute, die erst seinetwegen und dann vor ihm ausgerückt waren.
Bei jedem Peitschenknall sprangen Großväter in ihren Stuben keuchend auf den Tisch oder auf den Ofen, wo sie mit angewinkelten Armen hocken blieben.
Der Dompteur ist los! Der Dompteur ist los! Angst und Schrecken und erstaunliche, eilfertig ausgeführte Dressurleistungen griffen immer weiter um sich. Auf ihren Stühlen in ihren Wohnungen kauerten die Bewohner der Stadt, auf den Peitschenknall lauernd, der ihnen erlaubte, zu Boden zu springen und knurrend und murrend in die Küche oder ins Bett zu schleichen.
Endlich, drei Abende später, gelang es, den Dompteur einzufangen und zum Bürgermeister zu machen; seitdem herrscht in der Stadt wieder Ruhe und Ordnung. Und ein ganz unglaublicher Aufschwung des Zirkuswesens läßt sich nicht länger leugnen.
Nun die Analyse: Um zu verstehen was genau der Autor meint, muss man sich zunächst die Eigenschaften der Einzelnen Personen/Objekte genau vor Augen führen. Da wäre zuerst natürlich der Königstiger, der als natürlich, schön und edel charakterisiert wird. Es handelt sich hierbei aber eben auch offensichtlich um ein wildes Tier, welches eben auch gefährlich ist und unter Kontrolle gehalten werden muss. Und zwar natürlich vom Dompteur, der Mensch, der ganz im Gegensatz zum quasi schon "naiven" Tiger nicht seinen Gefühlen folgen darf und nicht selbstgenügsam ist, so wie der Tiger durch seine Schönheit. Und, der mit der harten Aufgabe versehen ist die Kontrolle zu bewahren!
Jetzt aber tötet der Dompteur, als wäre er selbst ein wildes Tier ( "Der Dompteur war über seinen schönsten Königstiger hergefallen und hatte sich in dessen Nacken verbissen" ) den naiven/natürlichen/gefährlichen Tiger, den er eigentlich, ganz zvilisiert, vorführen sollte. Seine offensichtlichen Hass auf diesen, oder auch auf die Eigenschaften für die dieser steht, überträgt er jetzt auf seine Mitmenschen und gerät selbst außer Kontrolle.
Der Dompteur hat es nicht geschafft in seiner Rolle als Beherrscher des Tigers ( Eigenschaften! ) sich auch Verständnis bzw. eine persönliche Bindung zu diesem zu bewahren. Er selbst nimmt nicht an der naiven und gefährlichen Natur teil sondern reduziert seine Rolle auf den missgünstigen Verwalter, der es dann aber am Ende selbst nicht mehr aushält und zur Bestie wird. Seine Mitbürger wiederum haben nicht den Mut, für die Eigenschaften für die der Tiger steht einzutreten sondern unterwerfen sich ihm.