Motorradkauf Beratung (125ccm)

ich bin beeindruckt dass in zeiten von immer höherer spritpreise, steuern für abgaslastige fahrzeuge und allgemeinem parkplatzmangel in jedem dorf mit mehr als 10 einwohnern es tatsächlich leute gibt, die sagen, ein 125er schein würde sich nicht lohnen. krass.

ich hab den 125er selber gemacht mit 16, und es war eine RICHTIG gute entscheidung. man kriegt praxis, und praxis ist wichtiger als ALLES was man sonst wo lernen kann. man wird langsam an schnellere fahrzeuge herangeführt, und das ist richtig viel wert und kann durch keinen fahrlehrer oder führerschein ersetzt werden. grade beim motorradfahren ist es unglaublich wichtig seine eigenen fertigkeiten einschätzen zu können wenn man schon nicht die ganzen anderen hornochsen im straßenverkehr einschätzen oder davon abhalten kann, blödsinn zu veranstalten. das konsequente benutzen des schulterblicks lernt man nirgendwo so gut wie beim motorradfahren, und das ersetzt bisher KEIN elektronisches was-auch-immer-system.

ich selbst kann mir als student mit marginalem einkommen locker eine 125er leisten, und warum? weil sie KEINE steuern kostet und lächerlich wenig versicherung (~130 euro PRO JAHR!), dazu alle anderen unterhaltskosten wie reifen und öl lächerlich günstig sind (hab für zwei neue qualitätsreifen inkl. montage erst vor kurzem 170 euro gezahlt, das zahlt man für einen reifen beim auto ^^). dazu verbraucht die kiste selbst wenn ich sie trete nicht mehr als ~4 liter auf 100 kilometer, und bei etwas handzahmerer fahrweise werdens unter 3 liter. parkplatzsorgen sind mir fremd, zudem ist es doch glatter selbstbetrug wenn man wirklich glaubt, dass man in deutschland auf den meisten strecken dauerhaft schneller als 120 fahren kann. insofern ist eine 125er auch hier absolut ausreichend, jedenfalls für kurzstrecke: zweifelsohne nervt es gewaltig, auf längeren autobahnstrecken regelmäßig hinter LKWs herzuzuckeln weil am berg die leistung fürs überholen nicht reicht. ;)

klar, bei regen wirds unangenehm, aber eine gute kombi löst auch dieses problem zufriedenstellend. einzig schnee und eis sind der absolute feind eines motorrads, es ist aber auch nicht unbedingt so als hätte man da mit dem auto wirklich so viel bessere chancen - wenns glatt ist und man keine schneeketten hat ist man auch mit 'nem auto schnell mal geleckt. ich kann guten gewissens behaupten dass ich in diesem jahr bestimmt 280 tage im jahr mit meinem motorrad mobil war, und für den rest der zeit gibts jedenfalls hier im kölner raum ausreichende nahverkehrsangebote.

bzgl. des arguments "man erkennt eine 125er sofort" ... nein, tut man nicht ;) ich fahre dieses modell

bikez.com/pictures/honda/2006/…20credits%20-%20Honda.jpg

125er honda varadero. sieht aus wie ne große, hat die abmessungen ner großen, aber auch das gewicht. man erkennt sie eigentlich nur aufgrund der schmaleren reifen und der jeweils vorne und hinten nur einzelnen bremsscheiben sowie aufgrund des potts als 125er, ansonsten ist es mir auch schon passiert dass gestandene motorradfahrer und erst auf meinen hinweis hin überrascht ausriefen: "ach, stimmt ja, jetzt wo du es sagst!".
das motorrad ist super bequem, auch zwei personen fühlen sich darauf wohl, optisch mMn sportlich genug auch wenn man natürlich den tourer erkennt und es in sachen sportlichkeit keineswegs mit ner aprilla mithalten kann - dafür sitzt man weitaus bequemer, und aufgrund des besseren sichtfeldes auch sicherer (wobei das natürlich beim motorrad immer relativ ist...)
4-takter, schöne laufkultur und ausreichend giftige motorleistung sowie für einen 125er sehr ansprechender motorenklang. designtechnisch sowieso ein volltreffer mMn, natürlich gibt es noch attraktivere motorräder, aber als gesamtpaket und aufgrund des konzepts (tourer) trotzdem vollkommen gelungen. die möglichkeit ein topcase zu benutzen sollte man ebenfalls nicht außer acht lassen, sehr praktisch.

de.wikipedia.org/wiki/Honda_Varadero_125

kann ich wirklich uneingeschränkt empfehlen. klar, die motorleistung fehlt mir manchmal auch, und ich weiß wie geil es sein kann mit 260 über die autobahn zu pesen (vater fährt ne 1200er bandit S mit sportauspuff, fiese kiste, die fahr ich dann gelegentlich auch mal), aber realistisch gesehen - unnötig, überflüssig. das gesparte geld investier ich lieber in gute klamotten x)

Habe ne Zeit lang auch mit dem Gedanken gespielt mir ein Moped zu kaufen und A1 zu machen, aber wenn man ein gutes Netz öffentlicher Verkehrsmittel hat (hallo ich lebe in Tirol, das werdet ihr wohl auch hinbekommen :D) bzw. damit eh net am Abend/ in der Nacht fahren kann, sehe ich keinen Grund so viel Geld auszugeben (vorallem wenn man mit L17 A-Führerschein eh auch A1 bekommt :o) nur damit man etwa 1 Jahr weniger (L17) warten muss. Fahrpraxis bekommt man beim L17 auch genug...