Angepinnt Der Serien-Diskutierthread

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Südländer schrieb:

      Bin bei Folge 3, als Schotti auftauchte hatten sie mich.
      Grade schnell durchgeschaut, sind ja nur 3 Stunden, ultra geil! Schotti und Jonathan Frakes (der echte!) in einer Serie, hammer!


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • boobold schrieb:

      How To Sell Drugs Online (Fast)

      Deutsche(!) Netflixserie, der Name ist Programm und es wird Dotes gezockt. Need I say more?
      Danke, konnte gut diggen.

      Finde es vor allem nice, dass bei neueren Serien langsam der Humor unserer Generation durchkommt. Das meine ich völlig losgelöst von irgendwelchen Nerd Internet blabla witzen, sondern auch ganz normal in den Dialogen. Manche Lines holen mich so übel ab, weil sie einfach captions von Memes sein könnten.

      Spoiler anzeigen
      "Können los, bin geheilt".
    • Tropeanteil? Hab das Wort sogar extra gegoogelt aber da kam nichts raus.


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • Auf Empfehlung des Hauses jetzt tatsächlich auch mal diese neue deutsche Serie zu Gemüte geführt.

      War absolut 10/10. Bin hyped auf Fortsetzung. Fucking Jonathan Frakes. Die Serie hat mit Memes und Popcultureanspielungen (im weitesten Sinne) imo absolut den Zahn der Zeit getroffen. :1f525: :1f525:
    • Habs heute komplett angeschaut und hat schon echt Spaß gemacht. Neben der realistischen Darstellung unserer Generation finde ich auch den nüchternen, aufklärenden Umgang mit Drogen sehr gut. Ich denke die Serie hat ziemlich hohes Potential, ich bin aber sehr gespannt wie sie sich weiter entwickeln wird. Das größte Risiko imo wäre, wenn sie letztendlich doch noch in die von @twoplay angesprochenen archetypischen tropes zurückfällt. In der ersten Folge war ich skeptisch, da die Charaktere auf den ersten Blick unoriginell wirkten, aber erfrischenderweise wurde ja doch noch auf Differenzierung Wert gelegt.
      Ich mein, es gibt den Protagonisten, der ein socially awkward Nerd ist und Probleme mit Frauen hat, seinen witzigen, unattraktiven Nerd-Kumpel, die Angebetete des Protagonisten, die hübsch und beliebt ist, ihre token POC Freundin und natürlich den super beliebten, arroganten jock, der dem Protagonisten die Frau "wegnimmt". Augenscheinlich ein klassisches teen drama, was man so schon 1000x gelesen/gesehen hat. Und besondere Befürchtung hatte ich vor der sich potentiell anbahnenden Romantisierung und Idealisierung des nice-guy-trope, bei der bereits in hunderten von Filmen absolut inakzeptables und grenzüberschreitendes Verhalten von Nerds gegenüber Frauen als sympathisch und romantisch bagatellisiert wird (weil es sind ja harmlose nerds und sie verdienen doch auch mal Sex xydd) und die Frau die dumme Fotze ist, wenn sie ablehnt, oder alternativ keine dumme Fotze ist, weil sie schlussendlich nachgibt, was dann wiederum signalisiert, dass Stalking und Co legitime Ansätze fürs Approachen von Frauen sind.

      Was macht How To Sell Drugs bei den Charakteren also richtig:
      Spoiler anzeigen

      1. Auch wenn es erst so scheint, als würde die Serie das nice guy Phänomen fördern, merkt man kurze Zeit später glücklicherweise, dass es eigentlich nur Moritz selber ist, der sich in der Opferrolle sieht und Daniel als Arschloch wahrnimmt. Dabei ist Moritz derjenige, der das Nein seiner Freundin nicht akzeptiert, der unerwünscht auf der Party auftaucht und Stress macht, der sich in ihren Account hackt, absichtlich Nachrichten manipuliert und der seinen Freund vernachlässigt und ihn sogar beklaut. Die Serie schafft es zu entlarven, was ein nice guy wirklich ist: Ein Typ mit Minderwertigkeitskomplexen, der für sein rücksichtsloses Verhalten nicht unterstützt, sondern gerügt werden sollte (was u.A. durch die öffentliche Rede Lisas umgesetzt wird). Das angebliche Arschloch Daniel ist hingegen gar kein Arschloch und der Grund, wieso er bei den Frauen ankommt, ist nicht, weil er ein Arschloch ist (er ist es ja eben nicht), sondern weil er selbstsicher auftritt, verantwortungsvoll ist, sich aufrichtig interessiert, und, wie man an seiner gelassenen Reaktion auf die Provokation an der Hausparty erkennen konnte, eben kein krasses Ego-Problem hat, im Gegensatz zu Moritz.
      Daniel nervt vielleicht mit seiner (social media-) Selbstinszenierung, aber ansonsten ist er ein recht liebenswerter und bodenständiger Charakter. Gleichzeitig schwankt die Serie nicht ins andere Extrem und stellt Moritz durch und durch als Bösewicht dar, sondern erzeugt, trotz gravierender Fehltritte des Protagonisten und einer gewissen Antipathie des Zuschauers ihm gegenüber, viele Momente des Mitfieberns und Mitleids für Moritz. Ansonsten wäre er ja als Protagonist auch nicht sonderlich geeignet lel
      2. Mit Lisa gibt es, thank goodness, eine eigenständige weibliche Figur, die nicht lediglich untergeordnet zum Zwecke des love interests des männlichen Protagonisten eingesetzt wird. Wir bekommen Einblicke in ihr Seelenleben, die ein sehr realistisches Bild einer Jugendlichen im Prozess ihrer Selbstfindung mit all den Selbstzweifeln und Stärken ergeben.
      3. Lenny ist ne ziemlich coole Person, die als Moritz' sidekick Moritz immer wieder den nötigen reality check gibt, trotzdem aber mehr ist als nur die typische Karikatur des lustigen, übergewichtigen Jungen, sondern eine der Personen, mit denen zumindest ich mitunter am meisten relatieren konnte. Außerdem ist es erfreulich, dass er nicht auf seine Behinderung reduziert wird, sondern diese eben einfach vorhanden ist. So geht diversity in Filmen/Serien richtig.
      4. Dass das PoC Mädchen mal wieder nur Nebenfigur ist, könnte man eigentlich kritisieren, hier lasse ich es, weil ihre schauspielerische Leistung, im Vergleich zu ihren KollegInnen, imo für mehr Sprechanteil nicht geeignet wäre.
      5. Der alleinerziehende Vater des Protagonisten ist endlich mal kein vollständig inkompetenter Idiot in den Themen Haushalt und Erziehung. Regt mich zu Genüge auf, dass Männer in so vielen Filmen als total hifllose Dummköpfe dargestellt werden, wenn es um "Frauenbereiche" geht (hallo Til Schweiger). Sowas verstärkt ja nur die zwanghafte Identifikation mit traditionellen Rollenbildern in der realen Gesellschaft.
      6. Schotti ist der Beste.

      Die Serie verfügt also über oberflächlich sehr klischeehafte Charaktere und Charakterbeziehungen, hat es aber bisher geschafft, jene recht gut zu desintegrieren. Ich hoffe, sie behält das bei. Dass Lisa am Ende doch zurück zu Moritz geht, sehe ich kritisch, da seine aggressive und belästigende Taktik Lisa gegenüber nicht mit der Erfüllung des "Eroberungsziels" belohnt bzw. affirmiert werden sollte. Mal sehen, wie es weiter geht.


      Falls sich jetzt jemand fragt, warum ich einen langen Post über irgendeine Serie verfasse, den wahrscheinlich eh nur 2 Leute lesen werden: Es macht mir Spaß, über Filme oder Literatur zu schreiben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kola_mit_Ice ()

      - I actually love that about being a millennial, TBH. People can call us snowflakes and overly sensitive and high maintenance all they want. But I enjoy the fact that our generation and younger is VERY loud about the fact that we won't work garbage jobs, enduring garbage treatment, for garbage pay, under garbage bosses, with garbage benefits just for the "privilege" of working. Companies are making more money than ever. You've filled you Beverly Hills swimming pools with cash for years, and now you're crying that you "don't have the budget" to pay people what they're worth or give them good working conditions. Now people are calling nonsense. Good.
    • Bin jetzt selber erst mit 3 Folgen durch und finde es auf jedenfall fresh und unterhaltend.

      Anzumerken ist ja, dass es eine deutsche Produktion ist, die mMn aber anscheinend versucht sich auf den englisch Sprachigen Markt zu konzentrieren bzw. sich nicht zu sehr deutsch anfühlt.

      Habe das nicht confirmed, aber scheint so zu sein dass die englische synchro von den jeweiligen deutschen Schauspielern selber gemacht wurde, habe z.b. die Ep01 Anfangsszene nochmal auf Englisch geschaut und da hatte er einen natürlichen deutschen akkzent. Ist ganz cool.
      Auch all das texting ist auf Englisch und nicht Deutsch, es wurde also gezielt darauf geachtet, dass die breite Masse der Netflix Schauer (also Englisch Sprachige) eine gute Viewing experience haben.

      Und die cinematography fühlt sich nicht super deutsch an, vorallem für mich ungewohnt mit dem Stromberg/Tatortreiniger Schauspieler.
      DARK war z.B. super deutsch und hatte auch immer die nervige Indie Musik, die wohl donnerstags abends live in irgendeiner Berliner Hipster bar zu hören ist..


      Wenn ich das reduzierend dann betrachte, sind das halt die stereotypischen Rollen, samt naiven Elternteil und freche jüngere Schwester etc., aber mag die Meta und Popkultur Referenzen. Und nutzen von neuen Medien und Scene transitions.

      Ist für mich sehr ähnlich wie bei scoot Pilgrim vs the world: eine eigentlich sehr einfache Handlung, die aber durch ihre technische Umsetzung stark aufgewertet wird.


      Edit: Mache mir nochmal Gedanken über die Charakteren sobald ich ganz durch bin
    • Benutzer online 3

      3 Besucher