Ich hab mir beim Pfannkuchen essen mal Gedanken gemacht, was ich hier so schreiben könnte.
1. Vorweg: Ich habe anscheinend eine grundlegend andere Vorstellung davon, was einen Spitzenpolitiker ausmacht, als die meisten hier. Er muss imo nicht überragend kompetent, geeignet und erfahren sein. Was er sein muss ist medienwirksam. Er soll den Kram, der beschlossen wird, verkaufen und sein hübsches Gesicht dafür hinhalten. Er soll Sympathie für seine Partei sammeln. Und er soll Leuten das Gefühl vermitteln man würde gute Arbeit leisten. Wenn ich mir so die Umfragewerte des letzten Jahres anschaue und die allgemeine Beliebtheit und Stimmung gegenüber Gutti, dann muss ich zumindest sagen, dass er diese Aufgabe erfüllt hat wie kein anderer derzeit. Obwohl er unsicher agiert hat und obwohl er in so einige Pfützen getreten ist, hat er anscheinend trotzdem weiter Sympathie und Zustimmung gesammelt,- und das ist doch recht bemerkenswert.
2. Dass er sich mit seinem Doktor denkbar falsch verhalten hat kann man wirklich nicht bestreiten. Hätte er gleich alle Karten auf den Tisch gelegt wäre er meiner Meinung nach vielleicht sogar im Amt geblieben. So hat er nur noch mehr Angriffsfläche und noch mehr verdiente Kritik auf sich gezogen. Dass er sich jetzt (indem er von sich in der dritten Person redet) sogar noch als Opfer hinstellen kann unterstreicht hierbei sogar noch meinen ersten Punkt. Sagenhaft.
3. Ich mochte Guttenberg. Er war mal wieder ein Franke mit echten Erfolgsaussichten (höhö Beckstein). Wie gesagt, Blenden gehört für mich an den öffentlichen Positionen zum Geschäft.
4. Hier wurde mehrmals gesagt, dass man in Arbeiten für die Geisteswissenschaften kaum einen Erkenntnisgewinn feststellen kann. Dem widerspreche ich heftig. Ich bin zwar selbst eher der Naturwissenschaftler aber will hier mal anmerken, dass man dort -selbst bei praktischen Arbeiten- ja auch kaum neue Erkenntnisse erzielt, sondern sie doch oft nur nachvollzieht und aufbereitet. In Jura, Soziologie und Co. dagegen werden explizit ja auch eigene Sichtweisen und Interpretationen verlangt. Die Naturwissenschaftler, die ich kenne jedenfalls, lesen sich ein Thema bis zu Vergasung an und schreiben es dann in eigenen Worten auf und hinterlegen es mit ihren eigenen Experimenten o.ä.. Die Soziologen, die ich kenne, lesen zwar Primär-, ihre Sekundär- und Tertiärquellen durch, sollen dann aber doch eigene Schlüsse liefern. (Ich kenne allerdings keine Doktoranden, wenn es dort übermäßig anders ist, dürft ihr mich gerne belehren).
5. Finde ich Medien- und Oppositionsarbeit in diesem Fall fragwürdig. Um ihn aus dem Amt zu kicken hätte auch die Hälfte an Aufwand gereicht, die meiste Arbeit hat er schließlich selbst übernommen. Ich hätte gerne gehabt, dass die aktuelle Lage um gefallene Soldaten eine neue breite, öffentliche Debatte um die Einsätze lostritt. Stattdessen sind sie fast untergegangen, weil ein Einzelner beschissen hat. Der Zirkus Maximus in Berlin , wo sich die Redner nach dem Diss am Pult abgeklatscht haben, war meiner Meinung nach jedenfalls hart unnötig/übertrieben, eben WEIL gerade so viel wichtigere Dinge passieren.
hm ja, das wars erstmal
Edit:
6. Meiner Meinung nach ist das jetzt nur ein Abschied auf Zeit. Er wird wiederkommen. Wie, Wann und Wo bleibt die Frage.
1. Vorweg: Ich habe anscheinend eine grundlegend andere Vorstellung davon, was einen Spitzenpolitiker ausmacht, als die meisten hier. Er muss imo nicht überragend kompetent, geeignet und erfahren sein. Was er sein muss ist medienwirksam. Er soll den Kram, der beschlossen wird, verkaufen und sein hübsches Gesicht dafür hinhalten. Er soll Sympathie für seine Partei sammeln. Und er soll Leuten das Gefühl vermitteln man würde gute Arbeit leisten. Wenn ich mir so die Umfragewerte des letzten Jahres anschaue und die allgemeine Beliebtheit und Stimmung gegenüber Gutti, dann muss ich zumindest sagen, dass er diese Aufgabe erfüllt hat wie kein anderer derzeit. Obwohl er unsicher agiert hat und obwohl er in so einige Pfützen getreten ist, hat er anscheinend trotzdem weiter Sympathie und Zustimmung gesammelt,- und das ist doch recht bemerkenswert.
2. Dass er sich mit seinem Doktor denkbar falsch verhalten hat kann man wirklich nicht bestreiten. Hätte er gleich alle Karten auf den Tisch gelegt wäre er meiner Meinung nach vielleicht sogar im Amt geblieben. So hat er nur noch mehr Angriffsfläche und noch mehr verdiente Kritik auf sich gezogen. Dass er sich jetzt (indem er von sich in der dritten Person redet) sogar noch als Opfer hinstellen kann unterstreicht hierbei sogar noch meinen ersten Punkt. Sagenhaft.
3. Ich mochte Guttenberg. Er war mal wieder ein Franke mit echten Erfolgsaussichten (höhö Beckstein). Wie gesagt, Blenden gehört für mich an den öffentlichen Positionen zum Geschäft.
4. Hier wurde mehrmals gesagt, dass man in Arbeiten für die Geisteswissenschaften kaum einen Erkenntnisgewinn feststellen kann. Dem widerspreche ich heftig. Ich bin zwar selbst eher der Naturwissenschaftler aber will hier mal anmerken, dass man dort -selbst bei praktischen Arbeiten- ja auch kaum neue Erkenntnisse erzielt, sondern sie doch oft nur nachvollzieht und aufbereitet. In Jura, Soziologie und Co. dagegen werden explizit ja auch eigene Sichtweisen und Interpretationen verlangt. Die Naturwissenschaftler, die ich kenne jedenfalls, lesen sich ein Thema bis zu Vergasung an und schreiben es dann in eigenen Worten auf und hinterlegen es mit ihren eigenen Experimenten o.ä.. Die Soziologen, die ich kenne, lesen zwar Primär-, ihre Sekundär- und Tertiärquellen durch, sollen dann aber doch eigene Schlüsse liefern. (Ich kenne allerdings keine Doktoranden, wenn es dort übermäßig anders ist, dürft ihr mich gerne belehren).
5. Finde ich Medien- und Oppositionsarbeit in diesem Fall fragwürdig. Um ihn aus dem Amt zu kicken hätte auch die Hälfte an Aufwand gereicht, die meiste Arbeit hat er schließlich selbst übernommen. Ich hätte gerne gehabt, dass die aktuelle Lage um gefallene Soldaten eine neue breite, öffentliche Debatte um die Einsätze lostritt. Stattdessen sind sie fast untergegangen, weil ein Einzelner beschissen hat. Der Zirkus Maximus in Berlin , wo sich die Redner nach dem Diss am Pult abgeklatscht haben, war meiner Meinung nach jedenfalls hart unnötig/übertrieben, eben WEIL gerade so viel wichtigere Dinge passieren.
hm ja, das wars erstmal
Edit:
6. Meiner Meinung nach ist das jetzt nur ein Abschied auf Zeit. Er wird wiederkommen. Wie, Wann und Wo bleibt die Frage.
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