Der schlaue Fragen Thread

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    • Partizip Aktive Handlung in dem Moment != Status/Zustandsbeschreibung

      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • ich spreche ja mittlerweile häufig von existenzen, damit sich auch keiner der sich nicht als person identifiziert sich angegriffen fühlt. die eigene existenz zu leugnen schaffen nur sehr wenige ich glaube auf die brauch man keine rücksicht nehmen.
      Ich streame danke deutsche trap music und spiele nebenbei dota auf www.twitch.tv/pertzo
    • Stefanovic schrieb:

      Wie war das nochmal mit den Studierenden/Lernenden? Hab mal aufgeschnappt, dass man Leute die in der Kneipe sitzen auch nicht als Biertrinkende bezeichnet. Unnötiger Schwachsinn und ganz sicher keine natürliche Entwicklung von Sprache.
      Warum ist das ganz sicher keine natürliche Entwicklung?

      Und wenn es keine natürliche Entwicklung ist, warum soll das zwangsläufig schlecht sein?

      e: zweite Frage etwas unglücklich. Hast du so nicht gesagt :1f634:
      Responsibility's cool, but there’s more things in life
      Like getting your dick
      Rode all fucking night
    • Sollten nicht gerade die Existenzleugner offended sein, wenn man ihnen dreist Existenz unterstellt?
      and combined with this image of what we should be doing there comes the inability to read or appreciate anybody who does something entirely different.
      MATLOK siGNAtuRtriGGer
    • DerGerd schrieb:

      ich spreche ja mittlerweile häufig von existenzen, damit sich auch keiner der sich nicht als person identifiziert sich angegriffen fühlt. die eigene existenz zu leugnen schaffen nur sehr wenige ich glaube auf die brauch man keine rücksicht nehmen.
      *Existierende
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading
    • @MCHEIDIBRAK für mich ist es halt keine. Kann ja jemand anderes anders sehen, aber ich habe ja mitunter das Gefühl wenn ich mit bestimmten Menschen oder innerhalb bestimmter Institutionen sprechen wollte meine Sprache in einer Form anpassen müsste, welche für mich weniger effizient ist. Und die Studien, dass das generische Maskulinum zu patriarchischem Denkmustern führt würde ich gerne Mal sehen.
      "There comes a moment when creation ceases to be tragic, it is simply taken seriously. Then the person deals with hope, but hope is not his task. His task is to turn away from excuses."
    • Nur weil das generische Maskulinum schon ewig existiert, ist es nicht weniger falsch oder weniger diskriminierend.
      Früher hatten Frauen noch weniger rechte und waren deswegen in offiziellen Texten nicht gemeint.

      Sehe nicht warum man das beibehalten sollte. Richtiges Müllargument.
    • Stefanovic schrieb:

      @MCHEIDIBRAK für mich ist es halt keine. Kann ja jemand anderes anders sehen, aber ich habe ja mitunter das Gefühl wenn ich mit bestimmten Menschen oder innerhalb bestimmter Institutionen sprechen wollte meine Sprache in einer Form anpassen müsste, welche für mich weniger effizient ist. Und die Studien, dass das generische Maskulinum zu patriarchischem Denkmustern führt würde ich gerne Mal sehen.
      Man passt seine Sprache immer den Zuhörern an.
      Das Problem ist für dich wohl das "weniger effizient[e]". Das sehe ich ähnlich.

      Zum Denkmuster:
      Doktorrätsel
      A change is as good as a rest.

    • Alice schrieb:

      Nur weil das generische Maskulinum schon ewig existiert, ist es nicht weniger falsch oder weniger diskriminierend.
      Früher hatten Frauen noch weniger rechte und waren deswegen in offiziellen Texten nicht gemeint.

      Sehe nicht warum man das beibehalten sollte. Richtiges Müllargument.
      OK und das hat sich bei Beibehaltung der Form geändert. Aber du kannst mir bestimmt zig Untersuchungen und Belege dafür geben, dass dem nicht so ist.
      "There comes a moment when creation ceases to be tragic, it is simply taken seriously. Then the person deals with hope, but hope is not his task. His task is to turn away from excuses."
    • Nein, eigentlich nicht. Fühle mich im übrigen auch von Müllargument beleidigt, aber das stört dich ja auch nicht. Mich übrigens auch nur insoweit, dass ich dich nicht für voll nehmen kann.
      "There comes a moment when creation ceases to be tragic, it is simply taken seriously. Then the person deals with hope, but hope is not his task. His task is to turn away from excuses."

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Sprache als solches war schon immer ein Metrum der Kommunikation bei dem eine Nachricht erst codiert wird (von dem Sender) und dann von dem Empfänger decodiert.

      Idealerweise und auch normalerweise gibt es dabei eigentlich relativ selten Probleme. Wenn jemand beispielsweise sagt "ich muss meinem Chef wohl noch ein bisschen Honig ums Maul schmieren, damit ich befördert werde", ist wohl fast jedem klar, dass das mit dem Honig nicht wörtlich zu verstehen ist.

      Ist ja auch eigentlich nicht so schwer und selbst Kinder können es ab ca. dem 10ten Lebensjahr ganz gut einordnen, ob eine Aussage jetzt wörtlich oder ironisch oder ernst gemeint oder ein bisschen ernst gemeint ist, genauso wie sie langsam mit den zahllosen Synonymen und Metaphern, die es in nahezu jeder mir bekannten Sprache gibt, umgehen können. Grundschullehrer kriegen dabei z.B. unter anderem beigebracht, dass sie auf Ironie eher verzichten sollen, weil eben die Kinder intellektuell noch nicht immer in der Lage sind, diese zu erkennen, weil sie offensichtlich noch nicht genug Erfahrung in den Feinheiten der zwischenmenschlichen Kommunikation gesammelt haben. Für Erwachsene ist das in aller Regel überhaupt kein Problem mehr.

      Man merke dabei also: Wichtig sind nicht die Worte an sich, sondern die Intention die dahinter steht. Wenn ich jemanden "Hurensohn" nenne macht es einen gewaltigen Unterschied, ob ich es im Spaß zu einem Kumpel sage, der mich gerade gepranked hat oder ob ich es zu jemanden sage, mit dem ich gerade in einer Bar Streit habe.

      Folglich ist auch die Idee, dass man Worte einfach ändert, um weniger "diskriminierend" zu sein, ziemlicher Unsinn. Nicht nur, weil man damit quasi der kompletten Bevölkerung ins Gesicht sagt, dass sie sich intellektuell auf dem Niveau der unter 10-jährigen bewegen, welche nicht in der Lage sind einfachste Synonyme und Metapher zu decodieren (z.B. "Liebe Studenten" zu --> "jeder, der studieren tut") , sondern weil es nach wie vor auf die Codierung und Dekodierung ankommt und nicht auf die Worte an sich (siehe Hurensohn).

      Ist aus meiner Sicht ein ziemliches Paradebeispiel für alles, was ich an der kulturellen Linken für falsch halte.
      Intellektuelle Bevormundung check.
      Zwanghafte Veränderungen von oben für den guten Zweck check.
      Oppression Olympics check.
      Realer sinnvoller Nutzen nicht gegeben check.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Alex- ()

    • Ist doch im Allgemeinen erstmal was Gutes, dass wir uns damit auseinandersetzen, ob Sprache zu Diskriminierung führt oder nicht. Finde generisches Maskulinum nicht per se schlecht, denke es würde viel mehr von Stärke der Nicht-Männer zeugen, wenn sie sich von einem generischen Maskulinum nicht beeinträchtigt fühlen würde und die Gesellschaft als ganze das grammatikalische Geschlecht nicht mit dem persönlichen Geschlecht des Arztes oder des Sekretärs in Verbindung bringen würden.

      Status quo ist nunmal, dass viele der Arzt, aber die Sekretärin denken. Solange das so ist, finde ich alle Arten von Sprachänderungen nice, die diese Vorurteile auf die Schippe nehmen. Ich hoffe aber, dass man eines Tages wieder vom Arzt reden kann, ohne das sich jemand angegriffen fühlt, allein schon, weil die ganzen politisch korrekteren Versionen länger, sprachlich hässlicher, geschlechterbinär oder sonstiges sind (mfg Lehrende, Lehrerinnen und Lehrer, LehrerInnen usw). Ist ja auch bei Flüchtling so, dass das dann zu Geflüchtete gemacht wurde, um die negativen Assoziationen aus dem Wort zu nehmen. Aber die Vorurteile werden dann ja nur einfach wieder in das neue Wort reingesetzt, sodass man ständig auf der Suche nach noch neutraleren Begrifflichkeiten bleibt.

      Man/frau/mensch/existenz sollte sich ja auch keine Angst machen, dass da irgendwie die Sprache widernatürlich verändert wird. Ja wird sie, aber ist sie vorher auch schon oft genug mit verschiedensten Motiven worden, und wir haben immer noch eine sehr ausdrucksreife, differenzierte Sprache, mit der wir kommunizieren können. Solange existenz sich über die Konsequenzen ihres Sprachgebrauchs bewusst ist (und das wird man durch die Debatten momentan wie gesagt), kann man ja immer noch reden wie man will.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
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