Der schlaue Fragen Thread

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    • solange Frauen in gleichen berufen weniger Geld verdienen, als Männer, ist es in meinen Augen frech zu behaupten, Frauen würden in Deutschland nicht diskriminiert (vorausgesetzt meine bubble hittet nicht hart und der Verdienst ist gleich).
      Das sollte man sich einfach des öfteren bewusst machen und caren. Dann meckert man vielleicht auch weniger um die Gender Debatte.
      Nur weil die Frauen bei uns nicht so stark unterdrückt werden wie zb in Saudi Arabien, heißt das nicht, das wir uns auf dem Status quo ausruhen sollten.
      „Wissenschaft ist wie Sex. Manchmal kommt etwas Sinnvolles dabei raus, das ist aber nicht der Grund, warum wir es tun.“

      Richard P. Feynman
    • Wie hängt der Gender Pay Gap jetzt mit dem generischen Maskulinum zusammen? Oder willst du damit lediglich sagen, dass es noch andere potentielle Baustellen neben der Sprache gibt?

      Zum Gender Pay Gap: Wurde vor einiger Zeit hier schon recht ausführlich diskutiert. Wie hoch denkst du @myr-Q aufgrund der von dir angesprochenen "Bubble" denn, dass der Unterscheid ist? Mein letzter Stand war beim bereinigten Gap zwischen zwei bis sechs Prozent je nach Datengrundlage.

      Eine Frage an die besser informierten in der Runde: Gibt es eigentlich schon Tendenzen (aufgrund von Studien oder anderen Untersuchungen), was am ehesten die besagte Lücke erklärt? Beispielsweise tatsächlich Diskriminierung von außen oder aber aufgrund biologischer oder gesellschaftlicher Eigenarten schwächer in Gehaltsverhandlungen? Eine Kombination aus allem?
    • Habe Studie/Artikel gerade nicht zur Hand, aber eine Erklärung war, dass Frauen seltener nach mehr verlangen bzw. weniger anspruchsvoll (Anspruch an Gehaltshöhe) verhandeln.

      Grund dafür wird dann halt oft in der Sozialisierung ausgemacht.

      Teilsauce:
      gap.hks.harvard.edu/do-women-a…-natural-field-experiment

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von myplaren ()

      and combined with this image of what we should be doing there comes the inability to read or appreciate anybody who does something entirely different.
      MATLOK siGNAtuRtriGGer
    • Also ich kenne nur die bereinigte Lücke von etwa 2% die innerhalb des statistischen Fehlers liegt also wissenschaftlich nicht existent ist. Hab auch noch nirgends nen beispiel gefunden wo diese paygap zutreffen würde. Also wo für 100% die gleiche Tätigkeit mit gleicher Qualifikation eine Frau weniger bekommt und das nicht aus freier Verhandlung resultiert.

      der öffentliche Dienst beispielsweise wird übrigens nicht in die Statistik reingerechnet. So sollten selbst die 2% noch zuviel sein (wenn man annimmt, dass der öffentliche Tarifvertrag nicht geschlechterabhängig ist)

      Geht ja quasi eh nur um Berufe die nicht tarifgebunden sind. Zusätzlich gibts ja viele Betriebe die sich am Tarif orientieren (also quasi das gleiche zahlen) aber nicht dazugehören. Also für besonders schlecht und besonders gut bezahlte Berufe mag es unter Umständen sowas geben. Wobei ich auch das anzweifle weil Unternehmen dann ja einfach Frauen einstellen könnten um Geld zu sparen.

      Was ich aber deutlich eindeutiger finde sind andere Diskrimminierungen aufgrund eines Männerüberschusses in den meisten Berufen (gibts andersrum natürlich auch aber da mehr Männer arbeiten und ich da nen Beispiel kenne, geh ichs mal so rum an)

      Mein Chef in der Ausbildung (war nen Arsch und hat kurzzeitig überlegt mich zu seiner rechten Hand zu machen daher die insight) hat mal erzählt, dass er grundsätzlich weibliche Mitarbeiter ablehnt (es waren aussschliesslich etwa 20Männer in der Produktion), weil er nicht möchte, dass das "Balzgehabe" in der Halle losgeht. Kann mir vorstellen, das sowas öfters vorkommt.
    • ramius schrieb:

      Eine Frage an die besser informierten in der Runde: Gibt es eigentlich schon Tendenzen (aufgrund von Studien oder anderen Untersuchungen), was am ehesten die besagte Lücke erklärt? Beispielsweise tatsächlich Diskriminierung von außen oder aber aufgrund biologischer oder gesellschaftlicher Eigenarten schwächer in Gehaltsverhandlungen? Eine Kombination aus allem?

      Es gibt sehr, sehr viele unterschiedliche Gründe warum Frauen weniger verdienen als Männer. U.a.:

      1. Frauen Arbeiten mehr Teilzeit (fällt bei den meisten Statistiken aber weg, weil nur auf Vollzeitarbeiter geschaut wird)
      2. Frauen werden Schwanger und gehen in Mutterurlaub
      3. Frauen arbeiten in Branchen in denen man im Durchschnitt weniger verdient.
      4. Frauen sind aus verschiedensten gründen weniger in höheren Positionen zu finden.

      Aber selbst wenn man das alles raus rechnet, d.h. nur Personen mit dem selben Beruf und der selben Berufserfahrung betrachtet, gibt es immernoch einen unterschied von 1-2%.

      Btw. das mit den "Frauen sind schlechter in Gehaltsverhandlungen" ist zwar inzwischen ein ziemliches Meme, wird aber nicht von Daten gestützt. Z.b. Frauen gleich oft nach Gehaltserhöhungen wie Männer. Oft kommt auch noch hinzu dass gewisse Persönlichkeitsmerkmale bei Männern geschätzt werden, bei Frauen hingegen angekreidet werden.
    • Bereinigter Gender Pay Gap sind <6 %

      destatis.de/DE/PresseService/P…2017/03/PD17_094_621.html

      destatis.de/DE/ZahlenFakten/Ge…A48185F8C23.InternetLive2


      2. Link schrieb:

      Sofern nicht anders vermerkt, werden abhängige Beschäftigungs­verhältnisse aller Wirtschafts­abschnitte und Unternehmensgrößen in die Berechnung einbezogen, ausgenommen die Wirtschafts­abschnitte "Land- und Forstwirtschaft, Fischerei", "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozial­versicherung", "Private Haushalte mit Hauspersonal" und "Exterritoriale Organisationen und Körperschaften" sowie Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten. Dies entspricht der einheitlichen Definition des Gender Pay Gap der EU.
      Kleinstbetriebe (<10 MA) sind iirc > 70 % aller Unternehmen in DE.
      Bei Verwaltung und Verteidigung ists für DE klar, dass beide Bereiche den Gender Pay Gap verringern würden - bei den Kleinstbetrieben könnte ich mir vorstellen, dass es einen Gender Pay Gap gibt - hab aber da eig. keine Ahnung
      FREE Hat
    • Einfach nur die "bereinigte" Statistik anzusehen ist fehlgeleitet. Es ist auch sinnvoll sich anzusehen was genau bereinigt wurde, und ob hier nicht evt. schon Sexismus vorliegt. Um Antole France zu Zitierenen: La majestueuse égalité des lois, qui interdit au riche comme au pauvre de coucher sous les ponts, de mendier dans les rues et de voler du pain.
    • Akkarin schrieb:

      ramius schrieb:

      Eine Frage an die besser informierten in der Runde: Gibt es eigentlich schon Tendenzen (aufgrund von Studien oder anderen Untersuchungen), was am ehesten die besagte Lücke erklärt? Beispielsweise tatsächlich Diskriminierung von außen oder aber aufgrund biologischer oder gesellschaftlicher Eigenarten schwächer in Gehaltsverhandlungen? Eine Kombination aus allem?
      Btw. das mit den "Frauen sind schlechter in Gehaltsverhandlungen" ist zwar inzwischen ein ziemliches Meme, wird aber nicht von Daten gestützt. Z.b. Frauen gleich oft nach Gehaltserhöhungen wie Männer. Oft kommt auch noch hinzu dass gewisse Persönlichkeitsmerkmale bei Männern geschätzt werden, bei Frauen hingegen angekreidet werden.
      da geht es schon ziemlich spezifisch um gehältserhohungen, während es bei der von mir verlinkten studie explizit um die verhandlung beim berufseinstieg geht.

      geht mir nicht ums diskreditieren, nur von mehreren seiten beleuchten.

      "Meine" studie behandelt aber auch ausschließlich die frage, ob überhaupt verhandelt wird (was im mittel ja gegen den pay gap wirken sollte).
      and combined with this image of what we should be doing there comes the inability to read or appreciate anybody who does something entirely different.
      MATLOK siGNAtuRtriGGer
    • Akkarin schrieb:

      Aber selbst wenn man das alles raus rechnet, d.h. nur Personen mit dem selben Beruf und der selben Berufserfahrung betrachtet, gibt es immernoch einen unterschied von 1-2%.
      Wen sollte man denn sonst vergleichen? Bei 1-2% ist es halt absolut lächerlich von einer pay-gap zu sprechen imo
      Außerdem gibts doch eh Tarife oder daran angelehnte Gehälter.

      Mag ja sein, dass Frauen weniger verdienen als Männer. Aber das hat dann auch Gründe die nichts mit dem Geschlecht per se zu tun haben
    • Ich hab das jetzt nicht gegen dich gerichtet gehabt, ich hatte deinen Post nicht gesehen bevor ich abgeschickt hab. Ich müsste die von dir verlinkte Studie zumindest im abstract lesen um da antworten zu können. Auch in der von mir verlinkten Studie gehts explizit darum ob überhaupt gefragt wird (wird es) und ob Frauen gleich oft eine Gehaltserhöhung bekommen (tun sie nicht, 15% vs, 20%).
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Akkarin schrieb:

      Aber selbst wenn man das alles raus rechnet, d.h. nur Personen mit dem selben Beruf und der selben Berufserfahrung betrachtet, gibt es immernoch einen unterschied von 1-2%.
      Wen sollte man denn sonst vergleichen? Bei 1-2% ist es halt absolut lächerlich von einer pay-gap zu sprechen imoAußerdem gibts doch eh Tarife oder daran angelehnte Gehälter.

      Mag ja sein, dass Frauen weniger verdienen als Männer. Aber das hat dann auch Gründe die nichts mit dem Geschlecht per se zu tun haben
      Es gibt hunderte von Fragen die man stellen könnte. Die Thematik wird halt komplexer.

      U.a.:

      -Warum werden Frauen weniger oft befördert ?
      -Warum gehen Frauen in Branchen die weniger gut bezahlt werden, und warum werden diese Branchen weniger gut bezahlt ?
      -Warum wird die Kindererziehung und Schwangerschaft oft Hauptsächlich auf Frauen Abgewälzt ?

      etc.pp.

      Es gibt halt keine einfache Antwort drauf, aber das bedeutet nicht das man diese Fragen nicht beleuchten sollte.
    • Akkarin schrieb:

      Warum wird die Schwangerschaft oft Hauptsächlich auf Frauen Abgewälzt ?
      Fühle mich maximal diskriminiert dadurch dass ich keine Kinder bekommen kann bloß weil mir das verdammte Recht auf einen Uterus bei meiner Zeugung verwehrt geblieben ist !
      Überhaupt. Hätte auch gerne vaginale Orgasmen und Brüste.
      Scheiß female privilege !
      Denke ich sollte meinen Kollegen ab sofort jeden Tag mehrmals verdeutlichen, wie DISKRIMINIERT ich mich (stellvertretend natürlich für die ganze Männerschaft) fühle ! Bestimmt freuen die sich darüber und es ÖFFNET ihnen ENDLICH die Augen, sodass sich der Gedanke wie ein Feuer verbreiten kann und sich hier ENDLICH was ändert !
      Unterdrückte Männer aller Länder - vereinigt euch !
    • Akkarin schrieb:

      Ich hab das jetzt nicht gegen dich gerichtet gehabt, ich hatte deinen Post nicht gesehen bevor ich abgeschickt hab. Ich müsste die von dir verlinkte Studie zumindest im abstract lesen um da antworten zu können. Auch in der von mir verlinkten Studie gehts explizit darum ob überhaupt gefragt wird (wird es) und ob Frauen gleich oft eine Gehaltserhöhung bekommen (tun sie nicht, 15% vs, 20%).
      hatte ich auch nicht so ausgelegt :)
      wollte nur darauf antworten, weil es halt in eine ähnliche kerbe schlug.

      Die zeitlichen Ansätze der Studien bleiben aber verschieden. Gehaltsverhandlung vor/bei Berufseinstieg (pay negotiation) ist etwas anderes als Gehaltsverhandlung (pay raise), wenn man schon im Beruf ist.
      and combined with this image of what we should be doing there comes the inability to read or appreciate anybody who does something entirely different.
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