Der schlaue Fragen Thread

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Bin mir ziemlich sicher das wenn ich spanisch als 3. Sprache hätte wählen können fürs Abi ich es auch durchgezogen hätte und nicht abgebrochen hätte.
      Aber Latein wollte ich nie.
      Und französich ist ne kack Sprache.
      Hat mich 0 interessiert.
    • Kolibri schrieb:

      =Grundkenntnisse Hocharabisch ist nicht gleich=in ganz Nahost und Afrika perfekt verstanden werden. Mir wurde gesagt, dass Muttersprachler sich im gesamten arabischen Sprachraum verständigen können, aber das liegt teils wohl auch am "Sprachgefühl" und wer nur ein paar Standartvokabeln kann, wird wohl in den stark variierenden Mundarten nicht zurechtkommen.
      ist ja auch nicht das ziel, es geht auch wie gesagt mir nicht darum dass ich nach marokko fahre um da mit leuten zu reden sondern dass ich mit den leuten die in meiner unmittelbaren nähe leben mich besser verständigen kann
      und da reichen schon ein paar grundkenntnisse aus


      Kolibri schrieb:

      Fazit vom sprachsystematischen Standpunkt aus:

      -Arabisch für Leute ohne bisherige Berührungspunkte mit der Sprache sehr schwierig/ sehr hoher "Grundaufwand" um überhaupt Fuß zu fassen.

      -Türkisch dagegen ungewohnte grammatische Bauweise und lange Wörter, ist ansonsten aber (vor allem in Bezug auf die Schrift) für deutsche Muttersprachler ohne größere Probleme erlernbar.

      -Beide Sprachen würden aus meiner Sicht für die deutsche Gesellschaft zwar Sinn machen, kann aber verstehen, dass das in der Schule logistisch/organisatorische Probleme verursachen würde weil "französisch/Englisch" zu recht höhere Prioritäten haben.

      Spreche btw keine der beiden Sprachen, hab mich aber mit beiden mal befasst und kann auch arabisch einigermaßen Lesen, so gut dass eben ohne Harakat möglich ist.

      Edit: Mit "Arabisch ist schwierig" meine ich na klar"schwierig aus deutscher Perspektive" , mag für Perser etc. natürlich anders sein.
      Englisch ist gar keine Diskussion für mich, sollte natürlich jedes Kind lernen heutzutage

      Aber genau dieser hohe Grundaufwand ist für mich ein Argument es in der Schule zu lernen, weil man diese enorme Anfangshürde nimmt.


      Sundry schrieb:

      türkisch/arabisch kann man ja autodidaktisch oder an der VHS lernen. diese sprachen an schulen zu lehren wäre zwar im alltag vermutlich praktischer, aber würde imo ein falsches signal an die respektiven einwanderergruppen senden.
      Autodidaktisch lerne ich Französisch oder Englisch, halt für einen Deutschen einfache Sprachen.
      Mal ganz abgesehen davon dass nur sehr sprachinteressierte Menschen bzw Menschen die einen konkreten Anreiz haben Sprachkurse belegen, das sind nicht die Leute für die schulische Sprachbildung relevant sind denke ich. Relevant ist es für die 99% die nicht zu VHS gehen bzw sich nicht bewusst mit so etwas auseinandersetzen. Und genau solchen Leuten hilft es wenn sie die Grundzüge einer Sprache lernen die sie actually benutzen können weil sie dann in 20 Jahren eventuell sogar noch mehr sagen können als Hallo und Danke.
      Ich empfinde es als genau das richtige Signal, nämlich dass man sich gegenseitig respektiert. Bin selber absolut kein Fan von ganz vielen Aspekten arabischer Kultur, insbesondere manchen Auslegungen des Islams (no offense, jeder Mensch hat das Recht an das zu glauben was er möchte und wenn es einem Menschen durch einen Glauben besser geht bin ich der letzte der da schlecht drüber redet, habe allerdings ein Problem mit organisierter Religion welche für politische Zwecke missbraucht wird) aber ich kann und muss trotzdem jeden Araber als Menschen respektieren.
      Versuch mal als Mohammad oder Ahmed eine Wohnung zu finden, viel Glück
      Es muss in den Köpfen ankommen dass "Araber" oder "Ausländer" keine homogene Masse an Menschen sind die sich alle gleich verhalten. Und der beste und effektivste Weg das zu erreichen ist die Verständigung zwischen Deutschen und nicht-Deutschen zu vereinfachen denke ich.
      Ist halt kein "wir gegen die", auch wenn es gerne von manchen Leuten propagiert wird.


      Südländer schrieb:

      Denke, dass das auch politisch nicht zu vermitteln ist. Der Kultusminister, der das einführt wird nicht mehr wieder gewählt.

      Mal grundsätzlich davon abgesehen, dass vor allem Latein, altgriechisch und mit Abstand französisch wesentlich wichtiger sind für ein humanistisches Bildungsideal.
      Ich denke auch nicht dass das politisch zu vermitteln ist, wollte nur mal nachfragen ob jemand einen logischen Grund nennen kann warum man es nicht anbieten sollte, und bis jetzt hab ich ehrlich gesagt keinen gehört.

      Ja altgriechisch fand ich auch essentiell für meinen Werdegang, fast so wichtig wie sumerische Keilschrift, ohne die hätte ich meinen Gilgamesh gar nicht genießen können.

      Entschuldige die Polemik, ist nicht böse gemeint. Aber klingt alles ein bisschen nach Elfenbeinturm für mich, wenn jemand Voltaire lesen möchte tut er das, ob er jetzt vorher Französisch hatte oder nicht. Und wie viele Menschen in Deutschland haben bitte Voltaire gelesen, 5%?


      Bighead schrieb:

      Brain-afk in der Schule rumpimmeln, immer mit ner 4 durchkommen und dann hinterher sagen dass man zwar 7 Jahre Französisch hatte aber nichtmal Croissant aussprechen kann ist eine andere Baustelle.
      Nee dann ist das System nicht ideal anscheinend. Die Schule ist für die Schüler da, nicht umgekehrt.
      Kinder und Jugendliche werden nicht plötzlich nächste Generation voll Bock auf Schule haben, das wird einfach nicht passieren und das ist auch okay. Aber vielleicht lernen wir mal draus und versuchen bei der zukünftigen Generation ein paar Fehler zu vermeiden.

      Sundry schrieb:

      nein, reiner pragmatismus. wenn man die hiesige bevölkerung türkisch/arabisch lehrt, wird diesen migranten ein anreiz genommen, die landessprache zu lernen und das sollte für jeden migranten mittelfristiges ziel #1 sein
      ich rede über Schüler im Alter 10-18, meinst du wirklich die lernen kein Deutsch nur weil sie in der Schule jetzt wahlweise 2 Stunden Arabisch die Woche haben können?

      Generell denke ich auch dass der überwiegende Großteil der Migranten ein großes Interesse dran hat sich zu integrieren, die wollen auch eigentlich alle nur ein Haus und Familie und n Hund.

      In ein anderes Land zu ziehen und sich an die Kultur anzupassen ist echt nicht einfach mal so getan, finde das wird immer viel zu krass runtergespielt bei der Diskussion. Wenn ich ab Morgen in Marokko wohne brauche ich auch mit Sicherheit erst mal ne Weile mich da zurechtzufinden, geht nicht alles von Heute auf Morgen.

      Greulich schrieb:

      Hjach... schwieriges Terrain.... aber als nicht-Deutscher wirkt es auf mich, als ob gerade Türkischstämmige Menschen dazu neigen, eine Parallelgesellschaft aufzubauen.
      Natürlich bauen sich Menschen parallelgesellschaften auf wenn sie nicht akzeptiert werden. Integration ist keine Einbahnstraße, es gibt genau so viele Otto-Deutsche die prinzipiell jedem Schwarzkopf feindselig gegenüber eingestellt sind wie nicht-Deutsche die keine Deutschen respektieren.
      Und genau das gilt es zu durchbrechen, alles andere führt langfristig zu gesellschaftlichen Spannungen.


      meine generell auch wenn ich jemandem widerspreche keine offensive, eure Meinungen sind genau so legitim wie meine ihr wisst

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Südländer schrieb:

      Latein war in der Schule so essentiell für mich wie kaum ein anderes Fach. Darüber habe ich überhaupt erst begriffen wie Sprachen funktionieren. Im Deutschunterricht beschäftigt man sich ja so gut wie gar nicht mit Sprache an sich.
      Nebenbei noch Caesar, Ovid und mein Lieblingswhigger Catull im Original gelesen zu haben ist schon geil.
      An der Uni noch drei Semester altgriechisch nachgeholt und Platon gelesen.
      Für akkadische Keilschrift (babylonischer Dialekt) habe ich sogar ne Grammatik hier rumliegen, den guten Gilgamesch ebenso.

      Für das Verständnis unserer Kultur ist das schon grundlegend. Ich kann verstehen, dass das nicht jeder machen will. Aber zum humanistischen Bildungsweg gehört es nunmal dazu.




      Aber wüsste auch nicht, weshalb man arabisch anstelle von türkisch an der Schule lehren sollte. Wäre ein Schlag in die Fresse an alle Türken, die hier seit 40 Jahren leben und immer wie Dreck behandelt wurden.
      Wäre also eher für türkisch als für arabisch, wenn überhaupt.
      Ich glaube dir ja dass Latein wichtig für dich war, kann ja gut sein also ist ja dein gutes Recht.
      Aber zur Schule gehen halt alle und nicht nur die top 1%. Und der Prozentsatz an Menschen die tatsächlich in ihrem Leben so viel von Latein profitiert haben dass es 5+ Jahre Unterricht rechtfertigt dürfte ziemlich gering sein.
      Ich habe übrigens auch nie gefordert dass Latein oder Französisch aus der Schule verschwinden, ich habe lediglich gefragt warum als Alternative nicht Arabisch (oder meinetwegen jede andere Sprache auch im Idealfall) angeboten werden sollte und man schaut halt wofür Bedarf ist. Stört mich doch nicht wenn Leute Latein lernen, ist in genügend Lebensaspekten ein riesiger Vorteil, aber halt nur für einen sehr geringen Prozentsatz der Bevölkerung.

      Für das Verständnis unserer Kultur ist das nicht grundlegend finde ich. Für das Verständis der historischen Entwicklung unserer Kultur ist das grundlegend, ja. Aber "unsere" Kultur ist halt das was in Deutschland gelebt wird im Jahr 2019 und nicht ein Patchwork-Wesen aus verschiedenen Werken von Autoren die >90 % der Bevölkerung nie gelesen hat (womit ich diese Werke nicht schlechtreden möchte, hat ja nen Grund warum sie so einflussreich waren. aber es ist finde ich nicht relevant ob jemand Marc Aurel gelesen hat wenn es um die Frage geht ob er sich in gut in Deutschland einleben kann)

      Du musst mir auch nicht beweisen dass du sehr gut gebildet und sehr intelligent bist, das ist glaube ich jedem auf dsde klar.
      Aber du kannst mir genau deswegen nicht erzählen dass du dir das nicht auch alles gegeben hättest wenn du nicht Latein in der Schule gelesen hättest. Dieses Beispiel zeigt doch gerade warum es nicht essentiell (wenn auch nichts negatives, bitte das nicht absichtlich falsch verstehen) ist eine Sprache wie Latein in der Schule zu lernen. Du bist autodidakt und hättest genau so gut Latein ausserhalb der Schule lernen können und es höchstwahrscheinlich auch getan. Und wirklich Latein sprechen können muss man in der Realität nun wirklich nicht.
      Wie gesagt, Latein abschaffen wäre quatsch, aber eine andere Alternative schadet finde ich nicht.

      Würde es auch begrüßen wenn Türkisch gelehrt werden würde, ist ja keine Konkurrenz.

      ajo was ballert am meisten von catull?
    • Würde jederzeit meine 5 Jahre Latein gegen eine andere Sprache tauschen, die man sprechen kann.
      Aber nem 12 Jährigen auswählen zu lassen, dasa er Latein lernen will, weil er voll auf Geschichte steht und das ein geiles Meme ist, ist schon fies. Frage mich auch warum meine Eltern damals nichtmal clever interveniert haben.

      Latein hat mir weder in meinem tieferen Verständnis der deutschen Sprache geholfen, noch mich sonst berührt.
      Klar könnte ich französisch heute noch nachholen, aber jetzt überwiegen Faulheit und andere Interessen :(


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Imo sollten alte Sprachen aber weiterhin gelehrt werden, weil du damit der anhaltenden Verklüngelung der Eliten entgegenwirkst. Wenn man (überspitzt) nur noch durch privaten Zusatzunterricht an Latein gerät, dann werden das nicht wie jetzt 70% Bildungsbürger-Kinder machen, sondern 95%. Das ist nicht im Sinne der Chancengleichheit. Und wie du an Südländers Einstellung (die ich in Bezug auf die Altsprachen teile) siehst, gibt es ein "elitäres Selbstverständnis", das den Gebrauch von diesen Altsprachen bevorzugt. Wenn einer von uns also mal Personaler wird, wird er unter ansonsten gleichen Bedingungen vrmtl jemanden bevorzugen, der einen gehobeneren Wortschatz hat, einfach weil er der deutschen Sprache mächtiger ist und uns damit sympathischer als jemand, der das eben nicht tut. Und selbst wenn wir uns dieser Ungerechtigkeit bewusst sind und versuchen sie auszuschalten, gibt es tausende andere Kinder aus dem Bilduingsbürgertum, die das herangewachsen vermutlich so handhaben werden.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Ist ein Klüngelding, gebe ich dir Recht.
      Wir sollten hier auch strikt zwischen Bildung und Beruf trennen, sonst führt das zu nix.

      Aber als Führungskraft würde ich immer demjenigen eine bessere Eignung zusprechen, der eine anwendbare Sprache erlernt hat, als demjenigen, der Latein im Sinne eines Memes erlernt hat.

      Ausdrucksweise ist auch eine sehr spezifische Anforderung.
      Dass sich jemand besser bzw gehobener ausdrücken kann, ist nicht universell von Vorteil.
      Im Kundengespräch? Nein.
      Als PR Mensch? Ja.
      Für die Mitarbeiterführung? Nein.
      Als Lehrkörper? Wahrscheinlich wieder ja.
      Als Jurist? Mit Sicherheit.

      Das kannst du jetzt unendlich so weiterspinnen.

      Dass Altsprachen einen ganz anderen Stellenwert in der Bildung und dem Verständnis davon einnehmen, gebe ich 100% Recht.
      Aber es sind, wie gesagt, verschiedene Dinge.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Wie gesagt, ich habe niemals davon gesprochen kein Latein zu lehren.

      Glaube auch nicht dass 95% der Bildungsbürgerkindern dann Latein lernen, warum sollten sie? Und wenn der Personaler einen Bewerber auswählt weil er denkt er könne besser Deutsch weil er in der Schule Latein hatte soll er mal paar Wochen Abstand vom Ott nehmen. Gibt doch hier paar Personaler, würdet ihr danach auswählen? Bzw denkt ihr dass der Durchschnittspersonaler das für einen Faktor halten könnte?
    • Mal ein Thema, bei dem ich eher Südländers Meinung teile als Kyuzos. Sachen gibt's. Und dabei hab ich mich selbst damals für französisch entschieden, weil ich damals nicht gesehen hab, wozu Latein nützlich sein soll. Wird ja nicht mehr gesprochen. Im nachhinein hab ich erst gemerkt, wie viele tausende Fremdwörter es gibt, die man sich aus dem lateinischen herleiten könnte, falls man die Bedeutung nicht weiß. Außerdem lernt man wohl eine Art sich mit Texten auseinander zu setzen, die man in anderen Fächern nicht hat. Fande französisch jetzt aber auch nicht schlecht. Kann es nur leider nicht mehr und war auch nie sonderlich gut..

      Zufälliger Spaßfakt: Gab bei uns 4 parallelklassen. Nur eine davon hatte Französisch als 2. Fremdsprache (in der war auch ich). Wir waren in den Naturwissenschaftlichen Fächern im Durchschnitt immer deutlich schlechter als die anderen drei Klassen. Nicht sicher ob coincidence.
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"
    • Hatte damals Französisch gestartet, hatte nur Einser. Dann war die Lehrerin ein halbes Jahr krank und es war basically immer Ausfall oder halt so Memeersatzstunden, wo man nur rumhängt. Halbes Jahr kam Französischlehrerin wieder und ich wusste nichts mehr. Ab dann zwischen 4 und 5 gehangelt und am Ende mich dafür entscheiden müssen Französisch abzuwählen, weil ich 4,5 stand und sonst eine 5 bekommen hätte. Sprache nie verwendet -> vergessen -> komplett aus der Erinnerung gelöscht, aber fordern dass ich nahtlos am Stoff von vor 6 Monaten anknüpfen kann. Wenigstens kann ich bestimmt 3 Sätze und paar Schimpfworte auf französisch. Vier Jahre, die sich gelohnt haben.

      Danke, Deutschland.
      世界一 皆の人気者
      それは彼女のこと
      アシュリー
    • DESTRUCTIVE. schrieb:

      Hatte damals Französisch gestartet, hatte nur Einser. Dann war die Lehrerin ein halbes Jahr krank und es war basically immer Ausfall oder halt so Memeersatzstunden, wo man nur rumhängt. Halbes Jahr kam Französischlehrerin wieder und ich wusste nichts mehr. Ab dann zwischen 4 und 5 gehangelt und am Ende mich dafür entscheiden müssen Französisch abzuwählen, weil ich 4,5 stand und sonst eine 5 bekommen hätte. Sprache nie verwendet -> vergessen -> komplett aus der Erinnerung gelöscht, aber fordern dass ich nahtlos am Stoff von vor 6 Monaten anknüpfen kann. Wenigstens kann ich bestimmt 3 Sätze und paar Schimpfworte auf französisch. Vier Jahre, die sich gelohnt haben.

      Danke, Deutschland.
      Joa ist eindeutig Deutschlands Schuld^^

      @till, ich glaube die meisten werden nichts dagegen haben, wenn es extra Wahlfächer in der Schule gibt. Ob das nun Türkisch, Arabisch, Russisch oder Chinesisch ist. Spricht ja wirklich nichts dagegen, ist alles nur eine Frage der Ressourcen.
      Wenns jetzt darum geht Latein oder Altgriechisch durch Türkisch zu ersetzen, dann hat man sicher etwas worüber man streiten kann.
    • till schrieb:

      Ich empfinde es als genau das richtige Signal, nämlich dass man sich gegenseitig respektiert. Bin selber absolut kein Fan von ganz vielen Aspekten arabischer Kultur, insbesondere manchen Auslegungen des Islams (no offense, jeder Mensch hat das Recht an das zu glauben was er möchte und wenn es einem Menschen durch einen Glauben besser geht bin ich der letzte der da schlecht drüber redet, habe allerdings ein Problem mit organisierter Religion welche für politische Zwecke missbraucht wird) aber ich kann und muss trotzdem jeden Araber als Menschen respektieren.
      Versuch mal als Mohammad oder Ahmed eine Wohnung zu finden, viel Glück
      Es muss in den Köpfen ankommen dass "Araber" oder "Ausländer" keine homogene Masse an Menschen sind die sich alle gleich verhalten. Und der beste und effektivste Weg das zu erreichen ist die Verständigung zwischen Deutschen und nicht-Deutschen zu vereinfachen denke ich.
      Ist halt kein "wir gegen die", auch wenn es gerne von manchen Leuten propagiert wird.

      till schrieb:

      Generell denke ich auch dass der überwiegende Großteil der Migranten ein großes Interesse dran hat sich zu integrieren, die wollen auch eigentlich alle nur ein Haus und Familie und n Hund.

      In ein anderes Land zu ziehen und sich an die Kultur anzupassen ist echt nicht einfach mal so getan, finde das wird immer viel zu krass runtergespielt bei der Diskussion. Wenn ich ab Morgen in Marokko wohne brauche ich auch mit Sicherheit erst mal ne Weile mich da zurechtzufinden, geht nicht alles von Heute auf Morgen.
      puh. ich gehe ja mit den meisten deiner statements d'accord, nur ist der schluss den ich daraus ziehe halt der umgekehrte. vielleicht liegts daran dass ich mir angewöhnt habe langfristig zu denken, und langfristig ist es imo deutlich effektiver migranten sprachlich absolut 0 entgegenzukommen, sondern ihren lernprozess zu fördern wo es geht, und dazu gehört auch das pflegen zwischenmenschlicher kontakte.

      mit einer sache hast du absolut recht: der überwiegende großteil (nicer pleonasmus btw) der migranten hat ein großes interesse daran, sich zu integrieren. das allererste was du als migrant willst ist vor allem, nicht aufzufallen. durch die migration hast du deine gesamte existenz entwurzelt. gehst du in deine heimat zurück, bist du für immer der typ, der sich verpisst hat; in deiner neuen heimat bist du je nachdem bis ins hohe alter der typ der zugereist ist, und dass du gekommen bist um zu bleiben realisieren die meisten einheimischen erst so richtig, wenn du zwei reihen weiter von ihren opas begraben liegst.
      das ist per se erstmal nicht schlimm. menschen migrieren seit jahrhunderten, wenn nicht jahrtausenden, und wer glaubt, man brauche irgendeine art verwurzelung, der macht sich nur selbst etwas vor, und jemand, der nie migriert ist, wird die gesamte erfahrung einfach nicht getten. aber trotzdem ist es immer ein einschnitt.
      wir waren dabei, dass der migrant zunächst einmal nicht auffallen will. wer nicht auffällt bekommt keinen stress. am arsch bist du wenn du nicht weiß mitteleuropäisch aussiehst, da greift nochmal der casual racism so mancher einheimischer und dir steht ne extrahürde im weg, weil du nur dort nicht auffällst, wo es ne menge menschen deiner ethnie gibt (auch ein faktor der ghettoisierung begünstigt). was sich aber deutlich einfacher beheben lässt ist die sprachbarriere.

      wer schonmal lernreisende (erasmusstudenten oä) kennengelernt hat, der weiß dass die es irgendwann einfach aufgeben, deutsch zu reden, weil der des englisch mächtigen einheimische sofort auf englisch losledert statt der person die gelegenheit zur übung zu geben. habe mehrere kennengelernt die den prozess wirklich 1-2 wochen nach anreise aufgegeben haben, weil eh jeder englisch spricht. ist jetzt kein großes problem, weil die leute relativ bald wieder heimreisen, aber man stelle sich vor, das könne jeder person passieren, die wirklich dauerhaft hier bleiben möchte.
      die werden nie und nimmer deutsch fertig lernen. ich bin ja nun auch migrant und war jetzt in der entgegengesetzten position, nämlich dass niemand meine sprache gesprochen hat, sondern ich wirklich deutsch lernen musste, ich hatte niemanden der mir entgegengekommen wäre. seit ich 11 oder 12 bin fällt mein migrationshintergrund akustisch nicht mehr auf, und ich bin überzeugt dass das nicht so wäre, wenn man mich slacken gelassen hätte.

      till schrieb:

      Es muss in den Köpfen ankommen dass "Araber" oder "Ausländer" keine homogene Masse an Menschen sind die sich alle gleich verhalten. Und der beste und effektivste Weg das zu erreichen ist die Verständigung zwischen Deutschen und nicht-Deutschen zu vereinfachen denke ich.
      100% raute. und diese verständigung muss auf deutsch geschehen, weil wir hier in deutschland sind und das die landessprache ist. nochmal, als migrant willst du nicht auffallen. begegnest du dem migranten in seiner muttersprache ist das, als würdest du ihm mitten ins gesicht drücken, dass du genau weißt, dass er nicht von hier ist, und dass er ne sonderbehandlung braucht, wenn das, was der migrant eigentlich will nur ist, dass du mit ihm verfährst wie mit jeder anderen person der du auf der straße begegnest.

      das heißt jetzt nicht dass man auf individueller ebene nicht arabisch/türkisch/whatever lernen darf oder dass man damit schaden anrichtet. es spricht ja nichts dagegen dass du mit türken/arabern, mit denen du dich gut verstehst, auch auf sprachlicher ebene anbandeln willst (edit: und ich bin sicher dass die geste auch wohlwollend aufgenommen wird). aber die sprachen lernen um randoms auf der straße besser zu verstehen halte ich nicht für den wae, weil ihnen halt mehr daran liegt dass sie dich verstehen







      (große teile dieses posts sind von subjektiver migrantenerfahrung geprägt, die sich nicht mit der anderer migranten decken muss)
      Ne marche pas devant moi, je ne te suivrai peut-être pas.
      Ne marche pas derrière moi, je ne te guiderai peut-être pas.
      Marche à côté de moi et sois simplement mon amie. - Albert Camus
      Sundry's Gameblog! NEUER POST: Hunt: Showdown
    • Schlimmste Leben sind die Ungarn, die mir auf Englisch antworten, nachdem ich versucht habe in bestem Ungarisch etwas von mir zu geben.
      Dahingehend #an @Sundry
      Aus meiner Perspektive (Deutscher im Ausland seit über 7 Jahren) hätte ich die Sprache schon lange gemeistert, wenn mein Umfeld es mir nicht so einfach machen würde bequem zu bleiben (Deutsch und Englisch zu reden). Ist sicherlich kurzfristig extrem gut um irgendwo anzukommen, langfristig aber tatsächlich schlecht für meine sprachliche Entwicklung.
    • Sundry schrieb:

      wer schonmal lernreisende (erasmusstudenten oä) kennengelernt hat, der weiß dass die es irgendwann einfach aufgeben, deutsch zu reden, weil der des englisch mächtigen einheimische sofort auf englisch losledert statt der person die gelegenheit zur übung zu geben. habe mehrere kennengelernt die den prozess wirklich 1-2 wochen nach anreise aufgegeben haben, weil eh jeder englisch spricht. ist jetzt kein großes problem, weil die leute relativ bald wieder heimreisen, aber man stelle sich vor, das könne jeder person passieren, die wirklich dauerhaft hier bleiben möchte.
      die werden nie und nimmer deutsch fertig lernen. ich bin ja nun auch migrant und war jetzt in der entgegengesetzten position, nämlich dass niemand meine sprache gesprochen hat, sondern ich wirklich deutsch lernen musste, ich hatte niemanden der mir entgegengekommen wäre. seit ich 11 oder 12 bin fällt mein migrationshintergrund akustisch nicht mehr auf, und ich bin überzeugt dass das nicht so wäre, wenn man mich slacken gelassen hätte.
      Ich kenne die Situation sogar sehr gut, ich war fast 2 Jahre mit einer Frau zusammen die Deutsch nicht als Muttersprache gelernt hat (sondern mit 18 erst) und der Großteil ihres Freundeskreises (mit dem ich auch sehr viel Kontakt hatte) kommt natürlich nicht aus Deutschland.
      Es ist finde ich auch logisch und auch überhaupt nichts schlimmes wenn man in einem fremden Land erst einmal Leute sucht mit denen man einfach connecten kann, und das sind nun mal Leute aus dem eigenen Kulturkreis. Problematisch wirds eben wenn sich Menschen die neu nach Deutschland kommen ausgegrenzt fühlen beziehungsweise keine andere Möglichkeit sehen als sich ausschließlich mit Menschen aus ihrem ursprünglichen Kulturkreis zu umgeben. Dann entstehen natürlich Parallelgesellschaften.
      Aber ich denke nicht dass ein Wahlfach Arabisch diesen Effekt verstärken würde, im Gegenteil ich denke es würde einen positiven Effekt haben.
      Und zwar weil es zum einen genug Menschen (und vor allem Menschen die was zu sagen haben, ältere Menschen also) in Deutschland gibt die nie ein Wort Arabisch in ihrem Leben lernen werden, das ist auch okay und auch nicht schlimm. Wenn du als junger Araber nun aber in Deutschland bist und mega bock auf ne Karriere bei ner Bank hast und kein Deutsch kannst hast du halt verloren und das weiss auch jeder. Ich denke also nicht dass der Anreiz Deutsch zu lernen durch so etwas genommen wird, weil der Effekt die ersten Jahre marginal sein wird. Der langfristige Effekt könnte allerdings sein dass es zur besseren Verständigung (=besserer Integration) zwischen Deutschen und nicht-Deutschen führt. Und das ist nun mal eins der wichtigsten Themen in unserer Gesellschaft meiner Meinung nach.
      Wenn ein Franzose nach Deutschland emigriert, lernt er dann Deutsch obwohl eine ganze Menge Deutscher mal Französisch in der Schule hatte? Ja tut er, weil Deutsch die Amtssprache ist.
      Anders wäre es bei Arabisch (oder jeder anderen Sprache) auch nicht.
      Den Erasmus-Englisch-Effekt (meine Freunde sind zum Großteil jetzt keine Erasmus-Studenten sondern dauerhafte Immigranten, ist also denke ich noch ein kleiner Unterschied aber in Grundzügen schon gleich) wird es bei Arabisch niemals in dem Ausmaß geben, weil es niemals so viele arabischsprechende Deutsche geben wird denke ich.
      Glaube aber auch dass es noch einen Unterschied macht ob jemand für 1 oder 2 Semester in einem fremden Land wohnt (und dementsprechend keinen dauerhaften Anreiz hat die Landessprache zu lernen, 1 Jahr kann man sich auch mit Englisch durchschlagen) oder ob jemand plant dort seine Existenz aufzubauen und den Rest des Lebens zu bleiben.
    • Sundry schrieb:

      nein, reiner pragmatismus. wenn man die hiesige bevölkerung türkisch/arabisch lehrt, wird diesen migranten ein anreiz genommen, die landessprache zu lernen und das sollte für jeden migranten mittelfristiges ziel #1 sein
      Das ist denke ich schon ein durchaus korrektes Argument. Falls es wer anzweifelt:

      Was der Deutsche als "kulturell positives Entgegenkommen" wahrnimmt, mag von einigen (nicht allen, aber eben gerade bei den ohnehin schwer integrierbaren, die Schwierigkeiten beim Lernen, Ressentiments gegenüber Deutschen, allgemeine soziale Perspektivlosigkeit oder "wenig-Ausgang", wie die arabisch-türkische Klischee-Mama, haben) als "Anreiz" zum Verzicht genommen werden.

      Natürlich sind das "Minderheiten innerhalb der Minderheit", die so denken, aber gleichzeitig sind das häufig die "Ankerpunkte", die man nicht bewegt kriegt in den schwer integrierbaren Familien. Und wenn du erst 10 Jahre lang Deutsch versäumt hast, dann hast du dich da so richtig schön in eine tatsächlich problematische Situation rein laviert, wenn dus dann irgendwann brauchst.



      till schrieb:

      Wenn du als junger Araber nun aber in Deutschland bist und mega bock auf ne Karriere bei ner Bank hast und kein Deutsch kannst hast du halt verloren und das weiss auch jeder. Ich denke also nicht dass der Anreiz Deutsch zu lernen durch so etwas genommen wird, weil der Effekt die ersten Jahre marginal sein wird.
      Ich denke du vergleichst hier irgendwie Äpfel mit Birnen. Der Araber der zur Bank will hat doch jetzt nichts damit zu tun, ob Deutsche in der Schule arabisch als Fach haben. Und der hat außerdem auch nichts zu tun mit den Arabern, die die Sprache beruflich kaum brauchen (Papas Gastronomie-Betrieb/Handwerk/Aushilfe/Hausfrau/ Kollege der übersetzt in der Firma etc etc.), diese aber dennoch sprechen sollten (für Bildungswesen, Behörden, Gespräche mit Nachbarn, öffentliche Verständigung und und und...)

      till schrieb:

      wird es bei Arabisch niemals in dem Ausmaß geben, weil es niemals so viele arabischsprechende Deutsche geben wird denke ich.
      Ist doch eine der größten bzw. integrationspolitisch problematischsten Gruppen hier? Das Problem besteht doch in Teilen schon jetzt.

      till schrieb:

      oder ob jemand plant dort seine Existenz aufzubauen und den Rest des Lebens zu bleiben.
      Dieses Argument setzt voraus bzw. impliziert, dass Menschen sich überhaupt "langfristig absehbar und planvoll" in dem jeweiligen Aufenthaltsland befinden. Das trifft auf viele Flüchtlinge und deren Kinder, sowie auf Leute im Jugendalter, die noch gar nicht wissen, wo und wie sie später leben wollen, also nicht zu.

      Davon abgesehen gibt es ja auch viele Erwachsene, die irgendwo zwischen "Spontan" und "wirklich völlig planlos" sich durchs leben schlagen und da ist (durch arabisch Bekannte so bestätigt) der "durchschnittliche" Arab auch nochmal viel stärker spontanen Launen folgend als der durchschnittliche Deutsche.
    • Was ist eigentlich aus @MCHEIDIBRAKs Einweihungsparty (die ja confirmed war [von mir]) geworden?



      eventually there comes a point where it's like the true test for your team - will he cast a spell or will he not
      - Artour Babaev

      Und wenn beide dann nicht mehr stacken und der einer 6k Boi, der vorher 4k war, mit einem anderen 4k Boi spielt, dann ist er nicht mehr 6k, weil er reverse trägert, oder?
      - User des Monats
    • Benutzer online 29

      29 Besucher