Der -Was mich aufregt- Thread

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    • Mann, Vermieter schlimmste Leben. Bin ja erst vor ein paar Monaten in die WG gezogen, dann kam Anfang März ein Anruf unserer Vermieterin, die uns baldigen Eigenbedarf ankündigte mit folgenden 2 Optionen:
      1. Sie reicht direkt die Eigenbedarfskündigung ein und wir müssten in 3 Monaten hier raus.
      2. Wir zahlen 1 Jahr lang höhere Miete und sie kündigt uns erst in 12 Monaten wegen Eigenbedarfs.

      Mein Mitbewohner meinte am Telefon, dass er das alles mit uns besprechen müsse. Paar Tage spätter flattert dann einfach so ein formloses Mieterhöhungsschreiben ein, "gültig" ab April. Wir wissen, dass sie a) überhaupt erst mal unsere Zustimmung braucht und b) 3 Wochen nicht genug Zeit für ne Mieterhöhung sind. Aber mit diesem Eigenbedarfsscheiß lässt sich natürlich gut erpressen, dass wir unsere Mieterrechte nicht in Anspruch nehmen und einfach allem zustimmen, um nicht rausgeworfen zu werden. Tun wir aber nicht. Um genau zu wissen, wie wir vorgehen sollten (mal abgesehen davon, den Mietspiegel zu prüfen) sind wir eigentlich zum Mieterschutzbund gegangen, aber dann war Corona und jetzt verläuft alles ins Leere.

      Kann also gut sein, dass demnächst dann die Eigenbedarfskündigung reinkommt, was trotz Corona immer noch erlaubt ist. Dann schön Wohnung suchen, umziehen trotz Kontaktsperre etc.
      Situation war eh schon beschissen, aber mit Corona noch 10x beschissener geworden.
      - I actually love that about being a millennial, TBH. People can call us snowflakes and overly sensitive and high maintenance all they want. But I enjoy the fact that our generation and younger is VERY loud about the fact that we won't work garbage jobs, enduring garbage treatment, for garbage pay, under garbage bosses, with garbage benefits just for the "privilege" of working. Companies are making more money than ever. You've filled you Beverly Hills swimming pools with cash for years, and now you're crying that you "don't have the budget" to pay people what they're worth or give them good working conditions. Now people are calling nonsense. Good.
    • Also Mieter die sich weigern aus der Wohnung zu bekommen ist schon sehr schwer. Ihr könntet der Eigenbedarfsklage auch erstmal Wiersprechen was direkt aufschiebende Wirkung hat: mieterengel.de/eigenbedarfskuendigung-widerspruchsrecht/ Das BGB ist gut lesbar und mit Hilfe aus dem Internet findet man schnell heraus, welche Paragraphen relevant sind und wie die interpretiert werden können. Aber ich bin nur Leihe. Im Zweifel holt euch nen Anwalt. Die Kosten tragen sich in eurem Fall wahrscheinlich schon fast von selbst.

      Wichtig is nur nicht einfach mit sich machen zu lassen und genauso unangenehm zum Vermieter zu sein wie der zu einem.

      Edit:

      Internetz schrieb:

      Legt der Mieter Widerspruch gegen die Eigenbedarfskündigung, kann der Vermieter entweder seine Kündigung zurückziehen, oder es muss vor Gericht entschieden werden, ob der Bedarf des Mieters oder der des Vermieters an der Wohnung schwerer wiegt. Dazu muss der Vermieter eine sogenannte Räumungsklage erheben.
      Und damit liegt der Ball erst mal wieder beim Vermieter.

      Edit2: Oft ist ne Eigenbedarfsklage auch nur vorgeschoben. Wenn der Vermieter noch mehr Wohnmöglichkeiten hat, dann darf der gar nicht auf Eigenbedarf Mieter rausklagen. Oder wenn ihr ne große WG seid und der Vermieter alleinstehend ist z.B. die Verhältnismäßigkeit gar nicht gegeben. Aber auf hoher See und vor Gericht ist man in Gottes Hand. Ob der konkrete Richter das dann genauso sieht. Aber wie gesagt. Keine Panik. Zeitdruck hast du wenn es um Rechtsstreitigkeiten geht erstmal keinen ; )
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • Walnuss (die Echte) schrieb:

      Zeitdruck hast du wenn es um Rechtsstreitigkeiten geht erstmal keinen ; )
      kann confirmen. selbst wenns nur drum geht etwas zeit zu gewinnen ist mit dem widerspruch schon viel gemacht
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    • Kola_mit_Ice schrieb:

      Mann, Vermieter schlimmste Leben. Bin ja erst vor ein paar Monaten in die WG gezogen, dann kam Anfang März ein Anruf unserer Vermieterin, die uns baldigen Eigenbedarf ankündigte mit folgenden 2 Optionen:
      1. Sie reicht direkt die Eigenbedarfskündigung ein und wir müssten in 3 Monaten hier raus.
      2. Wir zahlen 1 Jahr lang höhere Miete und sie kündigt uns erst in 12 Monaten wegen Eigenbedarfs.
      Dokumentier das mal so gut wie möglich. Ist zwar telefonisch nicht sicher zu belegen, aber Datum und Inhalt des Anrufs könnten in so einem Rechtsstreit schon sehr helfen.
    • Das was watnuss sagt.

      Step 1) Widerspruch gegen die Erhöhung einlegen (sofern der Mietspiegel nicht entsprechend gestiegen ist)
      Step 2) Widerspruch gegen die Kündigung aus Eigenbedarf einlegen (sofern diese denn erfolgt) -> Bis der Sachverhalt gerichtlich oder außergerichtlich geklärt ist dürft ihr da wohnen, solange ihr zahlt, solange keine Räumungsklage vorliegt, was 1-6 Monate dauern kann bis die überhaupt verhandelt wird, in der aktuellen Siutation noch länger vermutlich
      Step 3) Widerspruch gegen die Räumungsklage einlegen -> Verhandlung wird geforced
      Step 4) Prozess gewinnen (sollte ez sein, weil ihr viele seid und Richter beim abwägen schon die Situation berücksichtigen in die der Vermieter euch bringen würde. Besonders wenn der keinen guten Grund für Eigenbedarf hat).


      Step 5) Sich freuen, dass der Vermieter vermutlich vor Step 4 aufgegeben hat, weil er checkt, dass er euch nicht so einfach verarschen kann. Hurensöhnen kann man nur mit mehr Hurensöhnigkeit begegnen in dieser Sache.

      Bonus-Step: Wenn einer von deinen Mitbewohnern selber ne Rechtsschutzversicherung hat oder über die Eltern Rechtsschutzversichert ist dann direkt Abfahrt und nen Anwalt orgen.


      Während ner Krise Leute obdachlos machen wollen für mehr Shekels - Omegalul.

      tl:dr - Widerspruch und durcheskalieren, ihr gewinnt zu 95%

      Durch den Widerspruch wird auch nicht zwangsläufig ein Prozess mit Kosten getriggert. Sobald der Vermieter Räumungsklage eingereicht hat und der stattgegeben wird könnt ihr auch einfach abziehen, dauert aber ewig bis es dazu kommt, ergo könnt ihr so die Coronatime vermutlich dodgen.


      Quelle: Mietstreitigkeiten die ich und ein Kumpel mal hatten, was eine befreundete Jurastundentin kurz vorm Staatsexamen für uns gesolved hat für 2 Flaschen Rotwein.
      Hier sollte irgendwas mit Bierpong stehen :grinking:
    • Danke für die ausführlichen Ratschläge!! <3
      Hilft meinen Mitbewohnern und mir schon mal ein ganzes Stück weiter)
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    • @Kola_mit_Ice und falls der Mietvertrag schon länger besteht ist auch bei einer Eigenbedarfskündigung die Kündigungsfrist wesentlich höher: zwischen 5 und 8 Jahren Mietdauer 6 Monate und >8 Jahre sogar 9 Monate.

      Wenn er es also nicht mal hinkriegt eine formell korrekte Mieterhöhung zu verfassen und ihr es euch erlaube könnt, gern etwas pokern, ich habe in den letzten Jahren keine erfolgreiche Eigenbedarfskündigung gesehen, bei der der Mieter sich quer gestellt hat - und ich arbeite hauptberuflich in der Branche.
    • Zagdil schrieb:

      roflgrins schrieb:

      Hallo Steuererklärungssource.

      Man kann ja Mietnebenkosten wie z.B. Winterdienst oder Gebäudereinigung als haushaltsnahe Dienstleistungen von der Steuer absetzen. Allerdings darf man hier nur die Arbeitskosten absetzen und nicht die Materialkosten. Bei unserer Nebenkostenabrechnung sind diese jedoch nicht getrennt aufgeschlüsselt, und ich vermute mal dass das auch ansonsten die wenigsten Vermieter tun.
      Wie handhabt ihr das dann? Fragt ihr die Vermieter nach ner genauen Aufschlüsselung oder gebt ihr einfach das an was in der Abrechnung drin steht weil das eh niemand so genau überprüft?
      [Alchemist_Goblins_Greed]
      Gab btw. immer noch keine Antwort vom Vermieter, macht mal wieder richtig Bock
    • War jetzt ne Woche lang jeden Tag zum Sonnen im Park

      und heute richtiges Dreckswetter. Auch wenn man sich eigentlich nicht beschweren kann, weil halt 7Tage lange Sonne pur, nervt das halt trotzdem enorm, wenn man das kleine bisschen Routine, die man sich aufbauen muss, verliert.
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