Angepinnt Der "Dinge die ihr einfach mal mitteilen wollt" Thread

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    • Mit 13-14 haben wir auch mal Landser oder die Zillertaler Türkenjäger gehört, einfach weil es edgy und anders war. Das ist als Jugendsünde verzeihlich, aber als Erwachsener sollte man diese Künstler einfach mal für das nehmen was sie sind und was sie sagen. Ich habe die letzten 1-2 Jahre auch nicht mehr viel verfolgt was im deutschen "Rap" so abgeht, aber all das was doch irgendwie den Weg in die eigenen Ohren findet, ist einfach nur gruselig. Die Ausrede ist dann Ironie oder irgendein künstlerischer Ausdruck, aber mit dem Argument kann man sich vieles schön reden.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • stardust* schrieb:

      Alcibar schrieb:

      Mit 13-14 haben wir auch mal Landser oder die Zillertaler Türkenjäger gehört, einfach weil es edgy und anders war.
      Also ich fand das ziemlich sicher auch mit 13 schon heftig dumm.
      Es war auch schon mit 13 dumm. Aber es gab den jugendlichen Irrglaube man könnte sowas irgendwie ironisch hören. Dasselbe Phänomen, deutlich subtiler, gibt es auch mit Schwulen- oder Frauenfeindlichkeit im "Gangstarap".
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Mit 13-14 haben wir auch einen konfrontativen Kommentar nach dem anderen abgegeben, einfach weil es edgy und anders war. Das ist als Jugendsünde verzeihlich, aber als Erwachsener sollte man dieses Verhalten als das nehmen was es ist. Ich habe die letzten 1-2 Jahre auch nicht mehr so viel verfolgt was in den "Diskussionen" so abgeht, aber all das was doch irgendwie den Weg auf meinen Bildschirm findet, ist einfach nur gruselig. Die Ausrede ist dann Ironie oder irgendeine moralische Augenwischerei, aber mit dem Argument kann man sich vieles schön reden.
    • blutgarten schrieb:

      Mit 13-14 haben wir auch einen konfrontativen Kommentar nach dem anderen abgegeben, einfach weil es edgy und anders war. Das ist als Jugendsünde verzeihlich, aber als Erwachsener sollte man dieses Verhalten als das nehmen was es ist. Ich habe die letzten 1-2 Jahre auch nicht mehr so viel verfolgt was in den "Diskussionen" so abgeht, aber all das was doch irgendwie den Weg auf meinen Bildschirm findet, ist einfach nur gruselig. Die Ausrede ist dann Ironie oder irgendeine moralische Augenwischerei, aber mit dem Argument kann man sich vieles schön reden.
      Ich glaube du hast keine Ahnung was echte Konfrontation ist. Und was ist Augenwischerei? In einem beliebigen Album von Haftbefehl, Kollegah, Nate57 oder Majoe & Jasko findest du mehr Homophobie oder Frauenverachtung als auf allen AfD-Parteitagen kombiniert. Ist alles gedeckt durch die Kunstfreiheit, aber man sollte es auch nicht als "moralische Augenwischerei" abtun. Das ist dann doch politische Indifferenz auf Boomer-Niveau.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Kann irgendwer denn mal argumentieren das es eben nicht frauenfeindlich, sexistisch, homophob, et cetera, ist? Ist sowas als Stilmittel erlaubt? Wenn ja, wo ist dann die Grenze? Kann ich jetzt auch Volksverhetzung als Stilmittel benutzen und es unter "Kunst" legitimieren?
    • In Deutschland gibt es das seltsame Argument der künstlerischen Schöpfungshöhe, die in in diesem Zusammenhang die Grenze definiert, aber das ist abgeleitet von einem typisch deutschen elitären Kunst- und Kulturbegriff. Von daher würden da deutsche Gerichte anders urteilen als Ich persönlich.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Bin auch ganz froh darum, dass die Gerichte da anders entscheiden, schließlich lebte die Kunst schon immer von ihrer radikalen, für das Spießbürgertum oft nur schwer erträglichen Freiheit und muss teilweise über die Maße provokant sein, um uns erlauben zu können, anders zu denken oder zu sehen.

      Andere Frage, vielleicht sogar die einzig relevante Frage: Kannst du denn irgendwie belegen, dass sexistische Musik auch zwangsläufig sexistisches Verhalten nach sich zieht? Oder beispielsweise Black Metal oder das Lesen von Schopenhauer die Leute durch ihre Misanthropie zu Menschenhassern macht? Oder Ego-Shooter zu Amokläufern.. die Liste könne man beliebig weiterführen. Ich glaube das nämlich ehrlich gesagt nicht und halte das Anprangern daher für relativ sinnlos. Eventuell wolltest du auch nur kurz edgy sein und uns mitteilen, dass du US, UK und französischen Rap (die allesamt übrigens gleichermaßen gewaltverherrlichend und sexistisch sind) einfach geiler findest als das, was die dummen Almans machen.
    • stardust* schrieb:

      Bin auch ganz froh darum, dass die Gerichte da anders entscheiden, schließlich lebte die Kunst schon immer von ihrer radikalen, für das Spießbürgertum oft nur schwer erträglichen Freiheit und muss teilweise über die Maße provokant sein, um uns erlauben zu können, anders zu denken oder zu sehen.

      Ich glaube du hast das falsch verstanden: Im Zweifel sind deutsche Gerichte sehr schnell dabei Musik/Kunst zu verbieten, zu bestrafen oder anderen Sanktionen zu unterlegen. Ich persönlich denke dass das falsch ist.

      Andere Frage, vielleicht sogar die einzig relevante Frage: Kannst du denn irgendwie belegen, dass sexistische Musik auch zwangsläufig sexistisches Verhalten nach sich zieht?
      Die Frage ist kaum zu operationalisieren und daher auch bisher nur unbefriedigend von der Wissenschaft beantwortet. Eine solche monokausale Erklärung halte ich jedoch trotzdem für generell Unsinn. Die Frage ist für mich auch eher ein ästhetische Frage. Sexismus in Form eines guten Reims verpackt ist genau warum besser als Sexismus der sich nicht reimt oder nur plump daherkommt? Sexismus bleibt halt Sexismus, auch wenn man Geschenkpapier und eine Schleife drum macht.

      Eventuell wolltest du auch nur kurz edgy sein und uns mitteilen, dass du US, UK und französischen Rap (die allesamt übrigens gleichermaßen gewaltverherrlichend und sexistisch sind) einfach geiler findest als das, was die dummen Almans machen.
      In diesen Ländern gibt es auch unglaublich viel Mist, aber zumindest mehr gutes auch. Gibt es denn irgendeine richtig kommerziell erfolgreiche deutsche Rapkünstlerin? Das allein ist doch Indikator dafür was für ein sausage-fest deutscher Rap bisher ist.
      euer Lokalpatriotismus bleibt der kleine Bruder des Nationalsozialismus
    • Alcibar schrieb:

      stardust* schrieb:

      Alcibar schrieb:

      Mit 13-14 haben wir auch mal Landser oder die Zillertaler Türkenjäger gehört, einfach weil es edgy und anders war.
      Also ich fand das ziemlich sicher auch mit 13 schon heftig dumm.
      Es war auch schon mit 13 dumm. Aber es gab den jugendlichen Irrglaube man könnte sowas irgendwie ironisch hören. Dasselbe Phänomen, deutlich subtiler, gibt es auch mit Schwulen- oder Frauenfeindlichkeit im "Gangstarap".
      "Alcibar"
      "There comes a moment when creation ceases to be tragic, it is simply taken seriously. Then the person deals with hope, but hope is not his task. His task is to turn away from excuses."
    • Dann habe ich dich in dem Punkt wirklich falsch verstanden und dachte, dass du gerade was sexistische Texte anbelangt eher pro-Verbot bist, Entschuldigung.

      Alcibar schrieb:

      Sexismus in Form eines guten Reims verpackt ist genau warum besser als Sexismus der sich nicht reimt oder nur plump daherkommt? Sexismus bleibt halt Sexismus, auch wenn man Geschenkpapier und eine Schleife drum macht.

      Ich persönlich denke, dass jeder Mensch der in einem einigermaßen "normalen" Umfeld aufgewachsen und bei mentaler Gesundheit ist, zwischen seiner Musikerfahrung und der Realität differenzieren kann und die Einflussnahme der Musik auf das eigene Verhalten daher eher gering ausfällt. Wenn diese boundary fehlt, wird man gerne mal als verrückt oder unvernünftig bezeichnet, auch wenn es nach meiner Weltanschauung keine Verrückten gibt sondern jedes Individuum ein Teil des großen Ganzen darstellt, aber das ist eine andere Geschichte.. Im Endeffekt sind das erstmal nur gedankliche Konstruktionen bzw. Fantasien, die dann durch die Musik (oder andere Kunstformen) Vokal gemacht werden und solange das keine negativen Handlungen nach sich zieht, sehe ich darin kein Problem. Auch ich habe manchmal Fantasien, die man durchaus sexistisch nennen könnte, in denen Männer eben meiner Befriedigung dienen und all das können, was ich gerne mag, trotzdem würde ich nie auf die Idee kommen irgendjemanden zu belästigen. Frauen tun es den Männern im Rap übrigens gleich.

      Alcibar schrieb:

      Gibt es denn irgendeine richtig kommerziell erfolgreiche deutsche Rapkünstlerin? Das allein ist doch Indikator dafür was für ein sausage-fest deutscher Rap bisher ist.

      Höre persönlich fast keine deutschsprachige Musik aber laut google währen da wohl aktuell Schwesta Ewa, Ace Tee, SXTN und Haiyti sehr angesagt. Außerdem glaube ich nicht, dass das daran liegt, dass Männer keine Frauen im Rap akzeptieren sondern eher daran, dass Frauen sich in der Vergangenheit einfach weniger zugetraut haben und sich das jetzt mit dem gesellschaftlichen Zeitgeist langsam ändert.
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