Angepinnt Der "Dinge die ihr einfach mal mitteilen wollt" Thread

Ich sehe das ein bisschen anders...habe mal eine Zeit lang, bevor ich intensiv angefangen habe Kampfkunst zu trainieren, Krav Maga geübt....was ein Unsinn. Die ursprüngliche Idee, mit simplen Mitteln zu arbeiten, ist ja cool, aber leider geht die Trainingsmentalität, dass es auch krachen und wehtun muss, damit man es lernt, am Interesse der meisten Teilnehmer vorbei. Man möchte halt kämpfen lernen, ohne etwas zu investieren...und das läuft leider nicht.

Andererseits...ich denke, da die meisten Waffen eben eher Stich- und Hiebwaffen sind, die im Alltag benutzt werden, sind Koryu oder eben deren moderne Derivate gar nicht so verkehrt.
Am besten ist zwar immernoch das gute alte weglaufen, aber wenns nicht geht, dann lieber was, was ursprünglich mal funktioniert hat.

Wenn ich unbewaffnet bin gegen jemanden mit einem Messer oder einer Pistole habe ich wenig Chancen. Gegenbehauptungen, vor allem zu ersterem Szenario, gibt es immer wieder. Finde ich ehrlich gesagt grob fahrlässig.
Dir bringt es auch nur etwas, wenn dein Gegenüber ein Pleb ist und selbst total untrainiert/unerfahren ist. Also wenn er nicht mal weiß, wie man ein Messer halten sollte, dann hat man vielleicht Chancen, unbeschadet da rauszukommen.

Koryu hat aber eine ganz andere Tradition. Da ging es um Techniken auf dem Schlachtfeld oder später Duellen (die auch unter Regeln stattfanden, ähnlich wie in Europa). Es ging nicht darum, sich selbst zu verteidigen, sondern um zu töten und am besten dabei noch selber am Leben zu bleiben. Das bedeutet dein Gegenüber ist selbst ausgebildet (wie gut ist eine andere Frage). Und die Option Weglaufen bedeutet Desertion und dann wird dir hinterher der Kopf abgeschnitten. Durch (Teil-) Profession mit einer Ausbildung, die im Kindesalter beginnt, haben die Leute durch Erziehung auch einfach eine ganz andere Mentalität zum Kämpfen an sich gehabt (und ich wage stark zu behaupten, eine andere als heutige Soldaten, die ihre Gegner sogut wie nie im Nahkampf in die Augen gucken können). Der, der heute trainiert, vor allem im Westen, beginnt sehr viel später damit und betreibt "Kämpfen" als Hobby und bei den Kämpfen gibt es stets eine "Exit-Option". Und wer nicht gewillt ist, an seine Grenzen zu kommen (das sind meiner stichprobenartig geschätzten Auffassung etwa 80%), der nutzt diese Option auch. Was aber auch völlig okay ist. Wer im Beruf Kundenkontakt hat, kann sich einfach nicht erlauben, ein blaues Auge oder eine gebrochene Nase zu haben. Übrigens finde ich das gerade am Kendo gut: Solche Art von Verletzungen gibt es bei uns nicht / sind besser durch Kleidung kaschierbar (Arme, Torso, Hals, Hände).

Allerdings interessiert mich die Anwendbarkeit in heutigen realistischen Situationen nicht die Bohne. Wer dies als primäres Trainingsziel in einer zivilisierten Gesellschaft sieht sollte meines erachten an anderen Stellen in seinem Leben etwas verändern. Das spricht nicht gegen Authentizität eines Systems: Dann solle man sich aber in den Ring stellen und dem Wettkampf stellen (der auch wieder reguliert ist... ich drehe mich also gerade im Kreis, denn im realen Kampf gibt es keine Regeln).

Rinnegan

Ich denke, es ist trotzdem ein Unterschied, ob ein Gegner auf dich zustürmt und dir ein Schwert auf den Schädel schlagen will oder eine bloße Kugel dich trifft oder eine Bombe dich zerfetzt. Dein Gehirn hat nämlich viel mehr Zeit, die Situation zu verarbeiten und das geht meist mit negativen Gefühlen wie UNMITTELBARE Existenzangst einher. Im modernen Fall sind die Ängste aber eher MITTELBAR und damit meiner Meinung nach anders einzuschätzen (ich war noch nicht in der Situation, es direkt beurteilen zu können...). Aber das führt wieder in eine Diskussion, was ein "ehrbarer Kampf" sein soll und warum Kanonen es nicht sind. Den müssen wir hier nicht unbedingt führen.

Da fällt mir glatt mein Traum von letzter Nacht ein.
War bisschen post-apokalyptisch.

War in nem Hotel, als irgendwas passierte und alle zu Plünderern wurden.
Außerdem wurde ich irgendwie vom Staat gesucht und polizeilich verfolgt.

Hab dann mit meiner Crew auf der Straße nen Unterschlupf gefunden mit bisschen Loot (Haus-ruine). Aus dem Hotel kam ich vorher auch nur raus, weil mir einer aus dem Personal dort geholfen hat.
Neben bisschen Essen, Sachen für provisorische Möbel auch ein Schwert gefunden.
Gab dann ne Schießerrei auf der Straße. Einer von meiner Crew wurde gesehen, wie er in unseren Unterschlupf gekrochen ist. (War nur ein kleines Loch als Eingang)
Da kam ein gut bewaffneter Mann hinterher, haben uns alle versteckt und er hat niemanden gesehen.
Packte dann seine Waffe wieder in den Holster.
Neben mir lag das Schwert, ich nehme es, stürme auf ihn zu und bin in schlagweite ehe er bemerkt was passiert.
Ich vordere ihn auf alle seine Waffen abzulegen, da ich nah genug war um schneller ihm einen Hieb zu verpassen, als er auf mich zielen und schießen konnte.

Er legte alle Waffen hab und ich sagte er soll sich verpissen.
Bin gespannt, wie es weiter geht.

1. Umwelt beeinflusst die Situation
2.
Pleb (wie im obigen Sinne gemeint). Gibt auch genug Leute, die dich auch, wenn sie dich bemerkt hätten, nicht gehandelt hätten, vor deinem Tatendrang in Schock fallen und selbst zur passiven Person werden.
Daher ist ja Training (Behauptung: In egal welcher Sportart) nützlich, um "Handelnder" zu werden und kein "Gehandelter" zu sein, v.a. wenns mal drauf ankommen sollte.

flyhigh schrieb:

Erklär mal bitte bevor ich in die Apotheke steppe

Solltest obviously zum Arzt steppen. Aber Vitamin B6 und/oder B12 Mangel könnte eine Ursache für ne verminderte Nervenleitfähigkeit sein. Und Schaden kann das Zeug auch nicht.

Ist aber nur n wild Guess von mir und hab nix mit Medizin am Hut.

@Yarox ohne im Detail auf alles einzugehen, nur noch folgendes:
Mitnichten sind alle Koryu für Schlachtfelder und Duelle trainiert wurden (katchu bujutsu), sondern eben auch für „Zivile“ (Leibwächter, Metsuke), die durchaus den Anspruch zur sogenannten Selbstverteidigung haben (suhada bujutsu). Insofern ist der waffenlose Kampf gegen Waffen schon anteilig relevant. In den Judo-Kata, die ja nun größtenteil aus den Koryu stammen, sieht man das auch sehr schön.



Zum ersteren: Ich bin nun seit 7 Jahren im Endkundenvertrieb tätig und mehr Kundenkontakt kann man kaum haben. In der Zeit habe ich durch Judo/BJJ/MMA mit zwei Nasenbeinbrüche, mehrmals eingeblutene Ohren, diverse Striemen durch den Gi im Gesicht und am Hals zur Arbeit gehen müssen.
Interessiert keine Sau, die Leute interessieren sich eigentlich viel eher nach Rückfrage zu meinem Hobby.

Zum zweiteren:
Obwohl ich sonst deine Beiträge sehr schätze, halte ich diese Einschätzung für ziemlich arrogant.
Kurze googlesuche sagt, dass letztes Jahr rund 550.000 Anzeigen wegen Körperverletzung (auch schwere, Raub, Vergewaltigung, Mord) gestellt wurden. Gewalt ist sehr real, auch wenn man sie in seinem persönlichen Umfeld so nicht wahrnimmt.
Insofern halte ich Training, sich körperlich zur Wehr zu setzen, für sinnvoll.

WARUM GEHST DU NICHT AM RAND???

@Kyuzo Du merkst, dass ich nicht so viel Ahnung über JJ und co habe wie Schwertschulen Letzte waren erst, und auch nicht bei jeder Schule, in der Bakumatsu Zeit offener gegenüber dem anderen Stand. Das liegt v.a. an dem Samurei Stand. Niemand anders durfte Daisho tragen.

Zum zweiteren: Ich habe einfach andere Foki und kenne diese "Lebenswelt" nicht, in der das relevant wäre. Ich denke aber, dass Boxen / Kickboxen, Muay Thai, Kyokushin Karate besser wäre als das Koryu JJ, was dir im Standard Verein begegnen wird. Ich weiß auch nicht so recht, warum meine Meinung arrogant klingt. Koryu bedeutet IMMER mehr als nur Gewalt erlernen. Es geht IMMER auch um historisches Wissen, Psychologie und Philosophie undzwar im Kontext von Fernost, speziell Japan.

Zu den Statistiken kann und will ich nichts sagen. Sowas kann immer passieren. Aber wenn man weiß, wo es eher passiert, muss man sich ja nicht zwangsweise dort aufhalten und es herausfordern. Übrigens bezeichnend zu sehen, dass 150000 zusätzliche Anzeigen von 2016 ggü. 2015 erfasst wurden. Immerhin sinkt die Zahl wieder.

kann mich nicht erinnern wann es das letzte Mal soviele Insekten im Sommer gab, Insektensterben confirmed bullshit

einfach ab ins hochhaus ^^

Nicht mehr am Wald wohnen war echter Lifehack
Kaum Viehzeugs, selten Spinnen

Möchte klar stellen, dass ich die Entwicklung zurück zu mehr Insekten begrüße. Hab heute einige Minuten ein blühendes, vor Bienen und Hummeln nur so brausendes Gebüsch beobachtet, war nice

Eben, Vogelsterben wär dann iwann sonst der nächste Schritt

Honigbienen in Städte halten, da auf den Land mehr Monokultur und andere erschwerte Verhältnisse herrschen, finde ich eine nette Idee, mal schauen was drauß wird.

Finde es nice am Wald bzw. ländlich zu wohnen. Wir haben ab und zu mal spinnen und Insekten jeder Art im Haus oder vor dem Fenster
Nachts kommen dann meine rund 15-20 Fledermäuse aus unserem Giebel und haben jedes Mal ein ganzes Festmahl