Schätze mal 130 ist schon spaßiger als 0

In NRW bin ich froh wenn ich auf der Autobahn schneller als 60 fahren kann

(sehr scharf)

Also literal nicht.
Geschwindigkeit ist halt ein sehr subjektives Gefühl. Wenn ich links an allem vorbei fahre, frag ich mich schon häufig was diese Leute da eigentlich machen. Ob sie aus Spritspargründen (welche legitim sind) nicht schneller fahren oder ob es andere Gründe hat.

Irgendwas mit türkischen Hochzeiten

Die Frau vom Unfall hat sich heute gemeldet.

Deine Versicherung sollte dir einen Anwalt stellen.
Hast du beim Unfall Fotos gemacht? Wäre halt praktisch falls sie dich wirklich abzocken will.
Ansonsten einfach vor Gericht bei der Wahrheit bleiben, die ja im Grunde genommen in deinem Favor ist.
Vielleicht knickt sie ja vorher nach einer Richtigstellung deines Anwalts ein und es wird weiterer Stress vermieden.

Südländer schrieb:

Habe ebenfalls einige Termine nur pünktlich geschafft, weil ich schneller als 130 fahren konnte.
Halte es für ein Gerücht, dass ich schneller gewesen wäre, wenn ich die gleiche Strecke 130 fahre anstelle von > 130. Einfache Mathematik.

Krasser Lifehack:

bei der Diskussion muss man aber auch mal den Deutschen Einfädelverkehr erwähnen
immer wieder herrlich wie die Leute sich aufregen, wenn man bis zum Hindernis an ihnen vorbei fährt

der klassische Alman stellt sich ja nur in eine Spur

ist doch genau das was ich sage. Du verlierst 2h weil du in nem Stau stehst und kannst durch schnelles fahren 10min wieder reinholen.

Der zuspät kommen grund ist dann obv. der Stau und nicht das du 10min verlierst weil du 130 fahren musstest.

Manchmal hat man aber auch einfach Pech. Hatte aber auch noch nie nen Kunden der dafür kein Verständnis hatte

Eins Vertriebstyp kommt nie zu spät. Er kommt immer dann, wenn er gebraucht wird.
Deswegen bin ich immer direkt daheim geblieben.

Liken wer auch im Vertrieb arbeitet, aber nur seine Zeit vertreibt.

sie sind alle bei tinder. die welt ist klein. bin aber auch autist.

Gestern war ich mit meiner Oma im türkischen Dorf bei Verwandten zu Besuch und wurde, wie erwartet, massivst gemästet. Mir wurde von mehreren Großmütterchen ständig Essen mit den Worten "ye kizim ye" (für die almans hier: iss mein Mädchen, iss) zugeschoben, es gab jede Stunde neues Essen. Ich hab, und das ist keine Übertreibung, so viel gegessen wie sonst in 3 Tagen. Außerdem bin ich hier der Hit der Omis, alle finden mich "cok tatli" und "cok hanim". Mein liebes, braves Mädchen image kommt halt gerade bei Verwandten und Familie auch einfach immer extrem gut zur Geltung, wobei ich eigentlich nichts Anderes mache als die ganze Zeit lieb zu lächeln, zu essen, und so zu tun als würde ich zuhören, obwohl ich 80% der Gespräche nicht verstehe, weil mein Türkisch scheiße ist. Meine emotionalen Reaktionen versuche ich dann immer so gut es geht an die Mimik der Erzählenden anzupassen. Highlight des Tages war auf jeden Fall die kleine 5-jährige Tochter meiner Großtante, die irgendwie total in mich verschossen war, nicht von meiner Seite wich und mich ganz viel knuddelte, was für mich als Kinder- und Kuschelfanatikerin der absolute Höchstgenuss war.

Außerdem ist mir gestern eigentlich erst so richtig das Ausmaß meiner Verwandtschaft klargeworden. Meine Oma hat mir gesagt, dass sie 12 Geschwister hat. Bei einer ihrer Schwestern waren wir gestern zu Besuch. Diese eine Schwester hat wiederum 14 Kinder. Jetzt wundert es mich auch überhaupt nicht mehr, wieso mir damals auf türkischen Hochzeiten mit 900 Gästen alle 2 Minuten irgendein Verwandter vorgestellt wurde, den ich noch nie gesehen hatte. @TrayJay du kannst sicher relatieren.

Im Dorf habe ich dann noch das Grab meines verstorbenen Opas besucht. Es ist irgendwie schade, dass meine Erinnerungen an ihn immer mehr schwinden. Als ich auf dem Friedhof stand und einen Rundausblick auf die verlassenen, faszinierenden Höhlenhäuser sowie auf das 3000m hohe Gebirge hatte, das unser Dorf umgibt, musste ich innehalten. Ich fühlte mich ganz weit weg von allem, wie in einer anderen Welt und in einer anderen Zeit.


Tag 2:
Heute Mittag bin ich dann nach Kappadokien gefahren. Ist ja echt die Hauptattraktionsgegend der Türkei und nur so 1,5h Fahrt von meiner Oma entfernt. War noch nie dort. Habe hier für 4 Tage ein Hostelzimmer gebucht, um mir die Gegend anzuschauen und war schon richtig hyped. Auf der Busfahrt wollte ich eigentlich Musik hören, aber eine türkische Omi suchte mit mir das Gespräch und so kam es, dass ich nun, wann immer ich möchte, zu ihr nach Konya kommen kann. Auch diese Omi fand mich ganz toll und süß und sie hat mich sogar für mein Türkisch gelobt. Yey. Irgendwann wurde es mir fast ein bisschen zu viel, weil sie vorgeschlagen hat, dass wir, wenn ich in Deutschland bin, übers Internet telefonieren können. Puh, ich schaffe es ja nicht mal, mich bei meinen eigenen Verwandten regelmäßig zu melden.
Literal 10 Minuten vor meinem Ziel blieb dann der scheiß Bus liegen. Nach 1 Stunde Warten fuhr ich mit 2 anderen Leuten mit dem Taxi mit, lernte einen Deutschtürken kennen, landete in irgendeiner Stadt und organisierte mir einen Bus zu der Ortschaft meines Hostels.
Ich kam recht spät an, schaffte es aber trotzdem noch zu der ersten und wichtigsten Attraktion und war bereits sprachlos als ich von Weitem die Landschaft erblickte. In jenem Moment überfiel mich pure Freude und Glückseligkeit, weil es mir unglaublich Spaß macht, Kultur und Natur zu entdecken, rauszugehen und gedanklich einfach abzuschalten und durchzuatmen.
Ich hatte sogar einen dicken Vorteil: Dadurch dass ich so spät dran war, war ich am Ende quasi fast alleine in der Tuffstein Höhlenlandschaft, in der sich sonst hunderte Besucher tümmeln, und ich kann gar nicht beschreiben, wie magisch das für mich war.

Danach lief ich, mit dem Twin Peaks soundtrack Album im Ohr, der untergehenden Sonne am Horizont, und den riesigen Gesteinsformationen im Rücken, in Richtung Hostel die einsame Landstraße entlang und freute mich darüber, wie viel Spaß mir mittlerweile das Alleine-Reisen bereitete und wie gut ich die Welt um mich herum genießen konnte. Alleine Unternehmungen zu machen oder zu reisen war für mich mit 18 Jahren noch richtig scheiße, ich habe es gehasst und war immer unglaublich traurig, wenn ich alleine Dinge unternehmen musste. Nun ist es ganz anders.
Zum Abschluss führte ich mich vohin in ein richtig leckeres Restaurant zum Essen aus. Habe daran gedacht, wie ich damals in Neuseeland in nem Restaurant alleine saß und es so schrecklich fand, alleine neben all den Familien und Paaren zu sitzen. Dieses Mal war die Situation dieselbe, nur fand ichs nicht schrecklich, sondern wunderbar. Das Restaurant spielte richtig gute Musik und kurz bevor ich gehen wollte, lief Shine on you crazy diamond. Erst war ich kurz begeistert, aber dann musste ich doch sehr mit den Tränen kämpfen, da ich die beiden Tracks letztes Jahr pausenlos hörte, um mit dem Suizid einer engen Freundin klarzukommen, und die Tracks nun die Erinnerungen an letztes Jahr hevorriefen. Jetzt bin ich immer noch ein wenig melancholisch, habe den Track auch noch mal auf meinem Handy gehört, als ich durch die schön beleuchtete Gesteinslandschaft, an meine verstorbene Freundin denkend, nachhause gelaufen bin, aber alles in allem bin ich trotzdem ziemlich glücklich gerade. Ich wünsch euch was

Der Eintrag ist sehr lang geworden, tut mir leid.

Schon okay so.

Bist erst im Meta, wenn du lebensverändernde Wahrheiten in edgy Einzeiler verpackst.

Aber es ist gar nichts gutes im Meta zu sein