Demographischer Wandel - Sackgasse oder Umleitung?

    • Demographischer Wandel - Sackgasse oder Umleitung?

      Moin,

      hier kommt es immer wieder vor, dass politische Themen besprochen, diskutiert und ausgeschlachtet werden. Wir haben viele Köpfe hier, die unterschiedlich denken, informiert und interessiert sind, die beste Voraussetzung für kontroverse und kritische Diskussionen. Oft ist es leider so, dass am Ende wenige Leute sich gegenseitig Argumente um's Ohr hauen ohne wirklich aufeinander einzugehen und mit wenig Bereitschaft vom eigenen Standpunkt abzuweichen und dem anderen entgegen zu kommen, also genau wie in der Politik auch.
      Es gibt dabei ein Thema, welches medial sehr präsent ist und auch hier in unserem Forum ab und an angeschnitten wird, der Überschrift leicht zu übernehmen geht es hierbei um den demographischen Wandel.

      Als kurze und leicht zu verstehende Erklärung: Die Verhältnisse von Jung und Alt verschieben sich dahingehend, dass sehr bald die Anazhl der älteren Menschen, die Anzahl der jüngeren Generationen übersteigt. Prognose für 2050:
      Das hat mehrere Faktoren:
      - Die Bevölkerung hat im Schnitt immer höhere Lebenserwartungen
      - in Deutschland sind die Geburtenraten niedrig

      Wenn wir jetzt einen Blick auf das Rentensystem anschauen sollte es uns sauer aufstoßen. Warum? Das Rentensystem wurde eingeführt mit einem Renteneintrittsalter von 70, einem Alter, das damals über dem Schnitt der Lebenserwartung lag. Es wurde später herabgesetzt und lag dann so, dass die Menschen im Schnitt noch 3 Jahre nach Renteneintritt lebten. Heute leben die Menschen 20-30 Jahre, nachdem sie in Rente gegangen sind. Das der absolute Großteil an gesundheitlicher Versorgung in den letzten Lebensjahren ausgegeben wird und dies mit dem medizinischen Fortschritt noch mehr wird ist dabei noch garnicht mit einbezogen und wollte ich jetzt auch nur nebenbei erwähnen.

      Man darf nicht verachten, dass die Leistungskraft auch gestiegen ist und auch deutlich mehr Frauen arbeiten, als noch vor 20 Jahren z.B. Dennoch tut sich mir die Frage auf, fährt der Karren vor die Wand? Es gibt jetzt nen relativ großen Anteil von Menschen, die in Altersarmut leben und 400 Euro Beschäftigungen brauchen, um leben zu können von der Rente. Es gibt natürlich privat Möglichkeiten in Rentenversicherungen einzuzahlen und da mache ich mir um mein näheres Umfeld auch keine Sorgen, da ich beinahe nur Vielverdiener kenne, aber auf Deutschland insgesamt bezogen, wo viele das verdiente Geld bis zum letzten Cent brauchen und sich nicht noch Sorgen um die Rente machen sollten. Da wir auch ein System haben, indem fast jeder (Selbstständige ausgenommen) in eine Rentenkasse einzahlen muss, frage ich mich wie das später funktionieren soll? Ich gehe für mich selbst davon aus, dass ich bis 70+ arbeite, in meinem Fachbereich vielleicht auch kein Problem, aber das kann man im gesamten handwerklichen Bereich nicht gerade behaupten.

      Warum ich diesen Thread erstelle? Ich finde das Thema sehr spannend und interessant und da ich weiss, dass es hier Leute gibt, die sich deutlich besser auskennen und nicht 20-30 Jahre älter sind, erhoffe ich mir dass ein anregender, konstruktiver Austausch von Gedanken, Ideen und Möglichkeiten entsteht. Hab das jetzt so ohne es zu kontrollieren aufgeschrieben, wenn es irgendwo Unklarheiten in meinem Text gebt scheut euch nicht davor mich darauf hinzuweisen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von AverageMan ()

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      © alpaXAAAKAAA^
    • Liegt halt auch sehr am politischen System. Frauen werden in die Arbeitsrolle gedrängt, weil es heutzugtage kaum eine Famiele leisten kann, dass nur der Mann arbeiten geht und die Frauen haben Angst und zögern deshalb Kinder in die Welt zu setzen, weil es ja die mögliche Karriere zerstören könnte.

      Aus der Umweltsicht gesehen ist es vielleicht garnicht so schlecht, dass die Weltbevölkerung reduziert wird, weil es einfach schon sehr viele Menschen auf der Welt gibt, was negativ für die Umwelt ist - durch andere Kontinente steigt die Bevölkerung zurzeit aber trotzdem.

      Mögliche Ideen:

      Die Grenzen werden noch weiter geöffnet D. H. z. B. Indien zahlt für Deutschland mit.

      Das Rentenalter wird stark steigen

      Die Sozialbeträge fallen weg

      Kinder bekommen wird stark gefördert bzw. vereinfachert bei der Erziehung.
      "The only time success comes before work is in the dictionary"
    • Naja da habe ich vorhin noch kurz mit meinem vater drüber gesprochen. Zwar nicht genau über den Demographischen Wandel, sondern eher übers Kinder kriegen, was natürlich auch mti darein spielt.

      Mein Vater meinte dazu das er heute keine Kinder mehr bekommen würde, weil es schlicht viel viel schwerer geworden ist diese Vernünftig aufzuziehen. Ein Grund z.B. ist das es natürlich zu wenig Betreuungsmöglichkeiten gibt um die Kleinen unterzubringen, da heute ja meistens beide Elternteile arbeiten müssen, damit die Familie über die Runde kommen kann. Es ist schlichtergreifend schwer Arbeit und Familie unter einem Hut zu bringen.

      Da ist Frankreich ein gutes Bespiel, dort ist für jedes Kind ein Krippenplatz frei und die Schulkinder haben überall Ganztagsschule und Nachmittags jede Menge AG's. Dadurch wird es halt den Eltern ermöglicht Arbeiten zu gehen und sich keine Sorgen um den Nachwuchs zu machen, da für sie gesorgt wird.

      Naja um auf den Demographischen Wandel und der Rente zurück zukommen. Als die Rente eingeführt wurde gab es meines Wissens 10 Junge Menschen die für einen Rentner aufkommen mussten und heute ist das Verhältniss 3:1 wenn ich mich nicht Irre. Darum kann das Rentensystem so wie es im Moment aufgebaut ist, auf kurz oder lang nicht funktionieren, außer unsere Generation kriegt Kinder wie die Kaninchen :-)

      Naja das nur ein kleiner Gedankengang von mir :-) Gibt natürlich noch viel mehr, aber gerade keine Lust

      MfG

      P.S. Hoffe das ich net zu viel Crap geschrieben habe
    • schwieriges thema, meist wird dazu eben nur jedes argument aufgewärmt ohne wirklich stellung zu beziehen. aber probieren wir es dochmal:

      tja wenn es so einfach wäre wie der vorschlag eines meiner lehrer früher in der schule, dem altersheim ausgang zu geben und alle ampels auf grün zu schalten, gäbs wohl auch nicht so oft diskussionen drüber ^^

      aber ernsthaft, man kann dieses problem, vorrausgesetzt man behällt den generationenvertrag bei, nicht beheben ohne neue zu schaffen

      zu viele alte zu wenig junge ---> nicht genut rente
      rentner arbeiten für mehr geld ---> nicht genug jobs für junge
      geburtenrate steigern ohne das sich die ansteigende zahl der rentner verringert ---> überbevölkerung

      die abschaffung des generationenvertrages wäre zwar eine möglichkeit, würde sich wohl aber negativ auf die wirtschaft auswirken, weil jeder mehr geld für seine rente zurücklegen würde und damit weniger in den markt steckt. gleichzeitig würden generationen in wirtschaftskrisen nichts für ihre altersvorsorge tun können, wodurch dann die nötige medizinische versorgung für diese ausbleiben würde im alter.

      es gäbe natürlich wenig soziale möglichkeiten dem entgegenzuwirken, medizinische versorgung bei älteren menschen nurnoch eingeschränkt bzw. im hinblick auf "wie lange wird er damit noch leben, lohnt sich die op". das wird zwar sowieso schon gemacht, aber eine steigerung wäre durchaus möglich. dadurch würde sich die lebenserwartung verringern und der demopgraphischen entwicklung entgegen gewirkt werden. da ich von so etwas aber wenig angetan bin, muss ich ehrlich gestehen, dass mir keine humanen wege einfallen das rentenproblem zu lösen ohne wie oben beschrieben auf andere probleme zu stoßen.
    • Es gab auch mal eine kranke Idee eines Klassenkameraden, welche ich euch nicht vorenthalten wollte.

      Man könnte armen Frauen Geld geben, damit sie schwanger werden und das Kind wird ohne Eltern groß gezogen, - also in einem Internat, was wiederum zu Arbeitsplätzen führt, - somit könnte man künstlich die Geburtenrate steigern.
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    • Gute Ansätze, wie ich finde. Bedenken sollte man auch, dass wir in Deutschland was Gesundheitssystem und Rentensystem angeht im Schlaraffenland leben. Irgendwo muss angesetzt werden, zum Beispiel alten, vitalen Menschen Beschäftigungsimpulse zu geben und diese Leute in soziale Bereiche holen, wie Kinderbetreuung etc. Sie werden immer älter und vitaler und kriegen sehr lange Rente, die sie sich meiner Meinung nach auch verdient haben, aber wenn es so nicht funktioniert braucht es ne Lösung und es gibt genug Alte, die verbittert und einsam sind und wenn man jene an die Hand nehmen kann und sie sich an die Hand nehmen lassen kann man vielleicht einen Bereich abdecken, wie zum Beispiel Kinderbetreuung, zum Teil zumindest. Kinder kriegen ist die andere Seite, ich selbst habe einen großen Wunsch Kinder zu kriegen und das auch noch vor 30 oder Anfang 30, aber viel länger will ich nicht warten. Ich könnte viel zu dem Thema schreiben und sagen, aber das ist dann vom Thema wegführend.
      Ein weiterer Punkt wäre die Verteilung der Rentengüter und eine Deckelung von oben, damit nach oben nicht mega Renten möglich sind und unten besser verteilt werden kann, denn die, die eine große Rente kriegen haben auch gut verdient und können sich privat ohne Probleme absichern. Das geht natürlich nicht über Hauruck oder Phrasendrescherei, denn da muss sich was an der Einstellung tun und auch an dem Bewusstsein, dass es wahrscheinlich auf dem derzeitigen Kurs nicht funktioniert, muss sich was ändern. Da wird der kritische Leser sofort skeptisch und auch beim Schreiben fängt man sofort an zu zweifeln. Mal schauen, aber ich denke mal und vorallem hoffe ich es, dass unsere Generation nicht umsonst als Generation pragmatisch betitelt wird von der Shell-Jugendstudie.
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    • Was würdest du noch reinschreiben? Ich denke, dass es für die meisten bereits ein Begriff ist und sonst kann ich auch wikipedia copy+pasten. Keine Ahnung.
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    • AverageMan schrieb:

      Gute Ansätze, wie ich finde. Bedenken sollte man auch, dass wir in Deutschland was Gesundheitssystem und Rentensystem angeht im Schlaraffenland leben. Irgendwo muss angesetzt werden, zum Beispiel alten, vitalen Menschen Beschäftigungsimpulse zu geben und diese Leute in soziale Bereiche holen, wie Kinderbetreuung etc. Sie werden immer älter und vitaler und kriegen sehr lange Rente, die sie sich meiner Meinung nach auch verdient haben, aber wenn es so nicht funktioniert braucht es ne Lösung und es gibt genug Alte, die verbittert und einsam sind und wenn man jene an die Hand nehmen kann und sie sich an die Hand nehmen lassen kann man vielleicht einen Bereich abdecken, wie zum Beispiel Kinderbetreuung, zum Teil zumindest. Kinder kriegen ist die andere Seite, ich selbst habe einen großen Wunsch Kinder zu kriegen und das auch noch vor 30 oder Anfang 30, aber viel länger will ich nicht warten. Ich könnte viel zu dem Thema schreiben und sagen, aber das ist dann vom Thema wegführend.
      Ein weiterer Punkt wäre die Verteilung der Rentengüter und eine Deckelung von oben, damit nach oben nicht mega Renten möglich sind und unten besser verteilt werden kann, denn die, die eine große Rente kriegen haben auch gut verdient und können sich privat ohne Probleme absichern. Das geht natürlich nicht über Hauruck oder Phrasendrescherei, denn da muss sich was an der Einstellung tun und auch an dem Bewusstsein, dass es wahrscheinlich auf dem derzeitigen Kurs nicht funktioniert, muss sich was ändern. Da wird der kritische Leser sofort skeptisch und auch beim Schreiben fängt man sofort an zu zweifeln. Mal schauen, aber ich denke mal und vorallem hoffe ich es, dass unsere Generation nicht umsonst als Generation pragmatisch betitelt wird von der Shell-Jugendstudie.
      also willst du leute die viel verdienen zwar viel geld in die rentenkasse einzahlen lassen, ihnen aber davon nur wenig wieder auszahlen? dann springen dir alle ab und sorgen privat vor. und dann hast du viel spass mit deiner rentenkasse, die voller mindestlohnverdiener ist und noch mehr geld schluckt...

      die rente hat genau die selben probbleme wie die restlichen sozialsysteme, der demographische wandel verstärkt das ganze halt enorm.
      eine öffentliche rentenversicherung wie wir sie im moment haben können wir langfristig nicht erhalten, weil sie immer mehr auszahlen und immer weniger einnehmen wird.

      die einfachste lösung ist einfach, dass jeder auf private vorsorge umsteigt... erfahrungsgemäss werden aber gewaltig viele leute damit nicht klarkommen...
    • Selbstständige sind doch eh von der gesetzlichen Rentenversicherung und darunter fällt ein großer Teil der Vielverdiener und Reichen. Eigenverantwortlichkeit und private Vorsorge ist ein wichtiges Standbein, aber ist für viele nicht realistisch. Das mit der Deckelung ist natürlich eine kritische Sache und ich rede auch nicht von einer Gleichverteilung, aber es gibt Ungerechtigkeiten, die nicht tolerierbar sind. Mindestgrenze, sowie den gesetzlichen Mindestlohn. Rentner sollten, wenn sie 40+ Jahre gearbeitet haben etwas davon haben und nicht schauen müssen, wie sie sich über Wasser halten.
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    • Vorsicht, radikaler Vorschlag: Aktive Sterbehilfe mit 80 Jahren.

      Bevor ihr mich als wahnsinnigen Euthanasie-Nazi geißelt, kurz ein paar Aspekte:

      - Auch wenn die Idee eiskalt klingt, hätten sich die Menschen nach 1-2 Generationen damit abgefunden.
      - Rente gibts fix mit 70, danach fix 10 Jahre Freizeit und am 81. Geburtstag anschließend den Tod. Extrem gut kalkulierbar für den Fiskus.
      - Die Menschen würden vom frühesten Kindesalter an den Gedanken gewöhnt, dass jeder nur begrenzte Zeit auf dieser Erde weilen darf. "Aber das haben wir doch jetzt auch schon!" Schon, aber keiner von uns weiß, wie lange er wirklich lebt. So gäbe es eine definitive Obergrenze.
      - Erst seit wenigen Jahrhunderten überlebt der Mensch überhaupt länger als 50-60 Jahre, wir würden quasi nur einen Schritt zurück in der Evolution gehen, was mMn nicht zwangsläufig negativ sein muss.
      - Ganz ehrlich? Ich weiß (noch) nicht, ob ich wirklich 80 Jahre oder länger auf dieser Erde weilen will.
      - Die Menschen würden um großes Leid im Alter erleichtert (~die üblichen Argumente für Sterbehilfe~).
      - Die Krankenkassen würden um Milliarden erleichtert, die natürlich der Versorgung der Unter-80-Jährigen zugute kämen.

      (Vielleicht ein weniger radikaler Vorschlag: Der Staat sichert 10 Jahre Rente zu, danach muss wieder jeder für sich selbst sorgen, gleichzeitig wird Sterbehilfe angeboten.)

      Mir ist natürlich vollkommen klar, dass das ganze vollkommen utopisch (oder dystopisch? ;)) ist, aber euer Feedback würde mich interessieren.
    • Feedback: Grundgesetz (zum Glück!)

      Als nächstes bringen wir dann nämlich noch die Sozialhilfebezieher und geistig Verwirrten um. Wer nichts mehr leistet, kommt einfach weg. In die Kiste und six feet under. (Wobei, besser einäschern und ein Blumenbeet düngen)
    • Annie's Boo^s schrieb:

      Spoiler anzeigen
      Vorsicht, radikaler Vorschlag: Aktive Sterbehilfe mit 80 Jahren.

      Bevor ihr mich als wahnsinnigen Euthanasie-Nazi geißelt, kurz ein paar Aspekte:

      - Auch wenn die Idee eiskalt klingt, hätten sich die Menschen nach 1-2 Generationen damit abgefunden.
      - Rente gibts fix mit 70, danach fix 10 Jahre Freizeit und am 81. Geburtstag anschließend den Tod. Extrem gut kalkulierbar für den Fiskus.
      - Die Menschen würden vom frühesten Kindesalter an den Gedanken gewöhnt, dass jeder nur begrenzte Zeit auf dieser Erde weilen darf. "Aber das haben wir doch jetzt auch schon!" Schon, aber keiner von uns weiß, wie lange er wirklich lebt. So gäbe es eine definitive Obergrenze.
      - Erst seit wenigen Jahrhunderten überlebt der Mensch überhaupt länger als 50-60 Jahre, wir würden quasi nur einen Schritt zurück in der Evolution gehen, was mMn nicht zwangsläufig negativ sein muss.
      - Ganz ehrlich? Ich weiß (noch) nicht, ob ich wirklich 80 Jahre oder länger auf dieser Erde weilen will.
      - Die Menschen würden um großes Leid im Alter erleichtert (~die üblichen Argumente für Sterbehilfe~).
      - Die Krankenkassen würden um Milliarden erleichtert, die natürlich der Versorgung der Unter-80-Jährigen zugute kämen.

      (Vielleicht ein weniger radikaler Vorschlag: Der Staat sichert 10 Jahre Rente zu, danach muss wieder jeder für sich selbst sorgen, gleichzeitig wird Sterbehilfe angeboten.)

      Mir ist natürlich vollkommen klar, dass das ganze vollkommen utopisch (oder dystopisch? ;)) ist, aber euer Feedback würde mich interessieren.

      bin ein absoluter sterbehilfe befürworter.
      ABER: ich halte von gezwungenem tod nichts.
      ich bin mit 65 an altzheimer erkrankt und kann nichtmal mehr reden ? das wäre für mich ein absoluter fall in dem ich gerne sterben würde. ich finde dieses ewig lang am leben erhalten werden total für den arsch. aber eine gesetzliche regelung ab wann man nicht mehr leben darf ... naja wäre wohl nicht so mein fall. wenn man einen 80+ jährigen ohne rücklage der altersvorsorge entzieht ist das ein todesurteil binnen weniger monate/jahre von daher würde ich es eher nicht altersabhängig machen sondern vom zustand der jeweiligen person. der ansatz ist natürlich ansich sehr schwer weil man dann definieren müsste, ab wann ein zustand nichtmehr lebenswürdig ist.
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      definieren müsste, ab wann ein zustand nichtmehr lebenswürdig ist.


      Darüber darf eine Gesellschaft nicht entscheiden. Das obliegt jedem Menschen selbst für sich und seine unmittelbaren Angehörigen.

      ja es obligt jedem menschen selbst.... das problem ist, dass fast nieman ein entsprechendes dokument irgendwo hinterlegt hat für seinen persönlichen fall. und nein ich glaube nichtmal die unmittelbaren angehörigen gehören in diese entscheidung mit einbezogen und ich finde es sollte VERPFLICHTEND sein, ein entprechendes dokument zu verfassen, indem man festlegt, ab wann man sterbehilfe in anspruch nehmen will und ab wann nicht. das setzt natürlich legale sterbehilfe vorraus.
    • ^^^^^ schrieb:

      Annie's Boo^s schrieb:

      Spoiler anzeigen
      Vorsicht, radikaler Vorschlag: Aktive Sterbehilfe mit 80 Jahren.

      Bevor ihr mich als wahnsinnigen Euthanasie-Nazi geißelt, kurz ein paar Aspekte:

      - Auch wenn die Idee eiskalt klingt, hätten sich die Menschen nach 1-2 Generationen damit abgefunden.
      - Rente gibts fix mit 70, danach fix 10 Jahre Freizeit und am 81. Geburtstag anschließend den Tod. Extrem gut kalkulierbar für den Fiskus.
      - Die Menschen würden vom frühesten Kindesalter an den Gedanken gewöhnt, dass jeder nur begrenzte Zeit auf dieser Erde weilen darf. "Aber das haben wir doch jetzt auch schon!" Schon, aber keiner von uns weiß, wie lange er wirklich lebt. So gäbe es eine definitive Obergrenze.
      - Erst seit wenigen Jahrhunderten überlebt der Mensch überhaupt länger als 50-60 Jahre, wir würden quasi nur einen Schritt zurück in der Evolution gehen, was mMn nicht zwangsläufig negativ sein muss.
      - Ganz ehrlich? Ich weiß (noch) nicht, ob ich wirklich 80 Jahre oder länger auf dieser Erde weilen will.
      - Die Menschen würden um großes Leid im Alter erleichtert (~die üblichen Argumente für Sterbehilfe~).
      - Die Krankenkassen würden um Milliarden erleichtert, die natürlich der Versorgung der Unter-80-Jährigen zugute kämen.

      (Vielleicht ein weniger radikaler Vorschlag: Der Staat sichert 10 Jahre Rente zu, danach muss wieder jeder für sich selbst sorgen, gleichzeitig wird Sterbehilfe angeboten.)

      Mir ist natürlich vollkommen klar, dass das ganze vollkommen utopisch (oder dystopisch? ;)) ist, aber euer Feedback würde mich interessieren.

      bin ein absoluter sterbehilfe befürworter.
      ABER: ich halte von gezwungenem tod nichts.
      ich bin mit 65 an altzheimer erkrankt und kann nichtmal mehr reden ? das wäre für mich ein absoluter fall in dem ich gerne sterben würde. ich finde dieses ewig lang am leben erhalten werden total für den arsch. aber eine gesetzliche regelung ab wann man nicht mehr leben darf ... naja wäre wohl nicht so mein fall. wenn man einen 80+ jährigen ohne rücklage der altersvorsorge entzieht ist das ein todesurteil binnen weniger monate/jahre von daher würde ich es eher nicht altersabhängig machen sondern vom zustand der jeweiligen person. der ansatz ist natürlich ansich sehr schwer weil man dann definieren müsste, ab wann ein zustand nichtmehr lebenswürdig ist.


      #

      Meine Oma, die vor knapp nem halben Jahr gestorben ist, war öfters die letzten 2 Jahre bei mir. Jede Nacht hörte man wie sie sich durch die Nacht "kämpfte" und leidete. Und man konnte halt nix dagegen machen (und ein Leben im Krankenhaus ist auch nicht wirklich, was man sich wünscht).
      Sie selber hat auch gesagt, es macht ihr nichts aus, wenn sie stirbt und dass sie eigentlich nur noch darauf "wartet". (Btw sie war 90+ alt)

      Zu Annie's Boo^s Idee:

      Ich sehe es sehr ähnlich wie ^^^^^ ; eine im Gesetz verankerte Lebensgrenze ist einfach keine Lösung. Ich wüsste auch nicht wie man sonst deine Idee "verwirklicht" (Die Grundidee ist ja nichtmal sooo falsch - wobei dies auch noch Ansichtssache ist)
      Was ich aber gut fände, wäre, die Sterbehilfe für Leute die sterben wollen, weil ihr Lebenszustand nicht mehr "lebenswürdig" ist. (Dies ist zurzeit in Deutschland nicht legitim oder?)
    • Im Wirtschaftsunterricht wurde mir mal erklärt, dass die geringe Geburtenrate eine direkte Folge aus unserer Wirtschaft und Gesellschaft ist. Wenn man Karriere machen will muss man flexibel sein, blahblah, keine Zeit für Karriere + Familie und Familie alleine ist generell unerwünscht und bedeutet finanzielle Abhängigkeit oder sowas. Ich meine einfach die Wirtschaft und Gesellschaft muss man so ändern, dass Leute wieder mehr Kinder kriegen (wollen)? Mehr Geld in Schulen, Kinderbetreuung etc, Gesetze zum Arbeiterschutz für Mütter und Väter, halt die Leute dazu bringen wieder Kinder haben zu wollen. Wegen der Rente gibt es meiner Meinung nach nur eine Lösung, wenn die durchnittliche Lebensdauer steigt, muss das Rentenalter auch nach oben justiert werde, ist nicht schön, aber notwendig. Ein weiteres daraus entstehendes Problem ist aber, dass die meisten Menschen nahe dem Rentenalter bereits jetzt Schwierigkeiten haben in einen Beruf zu kommen. Macht eigentlich keinen Sinn dann das Rentenalter hochzusetzen, also müsste man auch dafür sorgen, dass es Möglichkeiten gibt diesen Menschen überhaubt eine Erwerbstätigkeit anzubieten. Sozialverträgliches Frühableben ist eine unmoralische und kranke Idee, aber würde das Problem lösen.
    • @ente: genau, eine definition wird sich für einen solchen zustand kaum finden lassen, stattdessen müsste man wohl von fall zu fall unterscheiden, was natürlich kaum realisierbar ist. also hab ichs mir leicht gemacht und die altersgrenze genommen, du hast selbstverständlich recht.

      Der_Busfahrer. schrieb:

      Feedback: Grundgesetz (zum Glück!)

      Als nächstes bringen wir dann nämlich noch die Sozialhilfebezieher und geistig Verwirrten um. Wer nichts mehr leistet, kommt einfach weg. In die Kiste und six feet under. (Wobei, besser einäschern und ein Blumenbeet düngen)
      schön und gut, aber welcher teil genau hat dich zu dieser überspitzung bewogen? die altersgrenze? die ist verhandelbar (s. o.). oder doch die sterbehilfe im allgemeinen bzw. der eingriff des staates in das leben seiner bürger? anscheinend bin ich ja nicht der einzige, der über solche maßnahmen zumindest nachdenkt. ich will ja auch nicht, dass das grundgesetz von heute auf morgen außer kraft gesetzt wird (hatten wir ja schonmal), aber was, wenn das zugrundegehen der gesellschaft die konsequenz des nicht-handelns wäre?
    • Der Eingriff des Staates in das Leben seiner Bürger hat mich zu der "Überspitzung" (eher konsequentes Weiterdenken) getrieben. Sterbehilfe sollte deswegen auch ohne Einschränkungen erlaubt sein, denn das gehört zum Selbstbestimmungsrecht des Menschen. Ohne Einschränkungen heißt dabei übrigens nicht, ohne Kontrollmechanismen. Niemand soll später einfach nur sagen können: "Ja die Omma wollt halt nimmer", damit man selber mit dem dicken Erbe ne Weltreise machen kann.