Go ne Schach?

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    • mallegrins schrieb:

      Gibt's irgendein kurzes und knackiges Video, das gut die basic Eröffnungsprinzipien erklärt? Müsste man ja in 5-10 Minuten hinbekommen und wäre imo extrem hilfreich für komplette Anfänger, aber ich weiß nie welches ich empfehlen soll.
      das ist deine Aufgabe jetzt
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sunslayer ()

    • @Zagdil hat sich Content gewünscht, also schreib ich mal ein bisschen was. Heutiges Thema: Eröffnungen. Wen das nicht so interessiert, im letzten Absatz gibt's ein kurzes persönliches Fazit.

      Ich war was Eröffnungen angeht immer sehr minimalistisch. Da ich zu faul war, groß Theorie zu lernen, hab ich mir meistens irgendwelche Sachen rausgepickt, die nicht so häufig gespielt werden, in der Hoffnung, dass meine Gegner dann genau so wenig wissen wie ich. Hat eigentlich auch ganz gut funktioniert bisher, aber inzwischen ist mein Rating dann doch so weit hochgeklettert, dass ich gerade gegen 2100+ Leute schon immer häufiger das Gefühl bekommen habe, bereits in der Eröffnung deutlich ins Hintertreffen zu kommen. Also bin ich wohl oder übel neulich das Thema angegangen als ich auch nach eurem Input gefragt hatte. Ich bin außerdem seit ner Weile in nem ganz nicen Schach Discord, und dort hat mir einer von seinem eigenen Eröffnungsstruggle berichtet, bis er sich endlich mal ne Weile hingesetzt hat und sich die verschiedenen e4 e5 Eröffnungen als Schwarzer angeschaut hat.

      Irgendwie hab ich mich dann dazu überreden lassen, und tatsächlich konnte ich innerhalb weniger Tage ein ganz solides Repertoire zusammenbasteln. Und ich muss sagen, die Stellungen gefallen mir da eigentlich echt gut, solange man weiß, wie man auf die verschiedenen Varianten zu reagieren hat. Falls irgendwann mal wer das gleiche vorhaben sollte, kann ich diese Playlist hier sehr empfehlen:
      Was dort leider fehlt sind die "klassischsten" Eröffnungen, also Spanisch und Mainline Italienisch. Daher weiß ich da auch selber noch nicht besonders viel, aber gefühlt bekomme ich bisher sowieso meistens eher was anderes aufs Brett, daher bin ich aktuell ziemlich zufrieden damit.

      Weniger smooth ist es gegen d4. Ich spiele jetzt d5 und möchte eigentlich gerne Tarrasch spielen, aber in der Praxis spielen die meisten Leute gar kein c4 sondern irgendwelche Londons oder Stonewalls oder Colles oder sonstige komischen Sachen. Naja, im Endeffekt scheint es, als könnte man gegen fast alles davon als Schwarzer das mehr oder weniger gleiche Setup spielen mit d5, c5, Nc6, Nf6 und dann schauen was so passiert. Aber wirkliche Lines bis zum 10. Zug oder so wie gegen e4 kann ich hier nicht. Mal schauen was ich mir longterm da noch einfallen lasse, aber es ist auf jeden Fall schon mal besser als vorher, als ich eigentlich gar nichts wusste.

      Als ich so im Eröffnungsfieber war, hab ich mir dann auch direkt noch was gegen Caro-Kann zusammengebastelt. Vor vielen Jahren bin ich mal auf dieses Video gestoßen, und das ist alles was ich da bisher kannte. In niedrigeren Ratings kann ich das auch sehr empfehlen, aber bessere Spieler spielen leider in der Regel eher die Main Moves und dann war ich oft nach drei Zügen schon auf mich allein gestellt. Nach kurzer Recherche hab ich dann diesen random Serben gefunden, der durch die ganzen Main Lines durchgeht, und auf einmal ist es von meiner theorieärmsten zur beststudiertesten Eröffnung als Weißer geworden.

      Danach hat's mir dann aber auch erstmal wieder gereicht. Allerdings befinde ich mich nun in einem Dilemma: ich habe inzwischen selber gemerkt, wie praktisch das Theoriewissen sein kann. Und solange ich motiviert war, hat es auch eigentlich echt Bock gemacht, sich Videos anzuschauen, die Datenbanken zu checken, schauen was die Engine sagt, etc. und sich ne schöne Lichess Study zusammenbasteln. Aber die Motivation ist jetzt erstmal wieder geschwunden, und es gäbe noch so einige Eröffnungen als Weißer, gegen die ich zwar ungefähre Ideen habe, aber nichts Konkretes. Mein Grand Prix gegen Sizilianisch versagt mit steigendem Rating immer häufiger, Skandinavisch könnte man sich auch mal etwas konkreter anschauen, gegen Modern/Pirc weiß ich kaum was und gegen Aljechin überhaupt nichts. Ganz zufrieden bin ich eigentlich nur gegen e5 und seit ich gegen Französisch das Orthoschnapp Gambit entdeckt habe. Große Empfehlung. Naja, ich hoffe auf jeden Fall, dass ich da demnächst nochmal mehr Bock drauf bekomme. Den Wert hab ich auf jeden Fall inzwischen erkannt, und sobald ich mal angefangen hatte, war's eigentlich auch ziemlich nice. Am schwierigsten finde ich es vor allem, mich für eine Variante zu entscheiden, gerade bei sowas wie Sizilianisch wo die Möglichkeiten so vielfältig sind.

      So viel zu meinen letzten zwei Schachwochen. Prinzipiell scheiden sich ja ziemlich die Geister bei der Frage, wie viel man wie früh in seiner Schachkarriere über Eröffnungen wissen sollte. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man ganz schön lange mit sehr wenig auskommen kann, wenn man nicht so viel Bock hat, sich groß damit zu beschäftigen. Aber wenn es einem Spaß macht, sich die Theorie anzuschauen, dann ruhig gerne rein da. Nur sollte man schauen, dass es ungefähr zu den restlichen Schachskills passt. Wenn man die meisten Spiele gewinnt oder verliert, weil einzügig Figuren eingestellt werden, sollten die Eröffnungen nicht gerade die oberste Priorität sein. Aber so ab 1200-1300 Lichess Rating kann man sich denke ich auf jeden Fall mal ein paar Basics anschauen und am besten etwas finden, was einem auch selber Spaß macht zu spielen. Und dann schauen wann man Lust bekommt, nach und nach etwas weiter in die Tiefe zu gehen. Aber den Großteil meiner Schach-Studyzeit würde ich noch sehr lange lieber mit Tactics füllen. Und zu dem Thema werden wir inshallah schon bald bei der nächsten Ausgabe von Aarons Schachschwafeleien kommen.
    • Die mysteriöse Eröffnung im Najdorf für die ich immer werbe mit 6. Tg1 gefolgt von g4 heißt übrigens "Freak-Attack".

      - ist Rapid Super-GM viable (Magnus und Nepo haben das im Legends of Chess Finale beide gespielt)
      - der "No-Brainer-Züge-auswendig-gelernt"-Spieler läuft schnell ins Messer
      - kennt fast keiner
      - spannende, asymmetrische Stellungen mit Angriff für weiß
      - für schwarz schwierig zu spielen
      - Antwort auf die beliebteste Sizilianer-Variante

      GM Partien als lichess-Studie

    • mallegrins schrieb:

      ber so ab 1200-1300 Lichess Rating kann man sich denke ich auf jeden Fall mal ein paar Basics anschauen und am besten etwas finden, was einem auch selber Spaß macht zu spielen.
      Hab mir neulich auch mal einige Sachen angeschaut, habe aber vor allem durch die Erklärung, was warum besser ist, mein Schachverständnis erhöht und würde nicht unbedingt behaupten, jetzt die angeschauten Eröffnungen besser zu spielen als andere. Ist bisschen wie der Effekt, wenn man mit besseren Spielern Dota spielt, man kriegt Einblicke in eine ganz andere Ebene des Verständnis
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Ein erfahrener Spieler (DWZ 2300) hat mir mal gesagt, dass sich in jeder Partie (langfristig)

      geschlossene Stellungen zu halboffenen Stellungen und halboffene Stellungen zu offenen Stellungen entwickeln.


      In diesem Sinne wäre es für den Studenten am sinnvollsten mit dem Studium der offenen Stellungen zu beginnen, weil diese in jeder Partie irgendwann auftreten; außerdem muss man bei der Stellungsbehandlung und eventuellen Veränderungen ja auch selber bewerten welche Veränderungen durch Züge günstig für einen sind und welche nicht. Und wenn man die offenen Stellungen nicht beherrscht hat man dann ein Problem.


      Ich habe mal auf einem Open gegen die "Freak - Attack" mit Schwarz gespielt und verloren, der Gegner hatte aber auch immerhin DWZ 2200 also war für mich wahrscheinlich unabhängig von der Eröffnung nicht zu gewinnen.

      Mitlerweile weiß ich aber wie man dagegen spielt und kenne die Eröffnungstheorie.
    • Will mal etwas Werbung für GM Daniel Naroditsky machen. In den meisten seiner Videos erklärt er so viel während er spielt und das hilft einem meiner Meinung nach extrem dabei zu verstehen, wie man Schach angehen sollte.
      Es gibt einige Videos wie er anderen Leuten mit weniger Rating Schach beibringt (z.B. Moistcr1tikal und QTCindarella, also wirklich beginnerfreundlich - so 500 - 1400 ELO-Bereich, aber auch jemand wie WGM Qiyu Zhou ist dabei), aber die wahre Goldgrube ist imo seine Speedrunserie, wo er einen neuen Account auf Chess.com hochspielt und bei jeder Partie erklärt welche Art von Zügen wichtig sind, je nachdem auf welcher ELO er gerade ist. Der Titel Speedrun ist dabei eher ironisch zu verstehen, weil er die Partien sehr langsam spielt, viel erklärt und meistens nach den Games noch eine Spielanalyse macht und verschiedene Keypoints des Spiels und seine Entscheidungen erläutert.
      Er ist mittlerweile von etwas über 300 ELO auf 2220 geklettert, also denke ich, dass da für basically jeden auf DSDE noch was zum Lernen dabei ist.

      Hat mir auf jeden Fall massiv dabei geholfen Schach besser zu verstehen und geht mir wesentlich besser rein als basically jeder andere Schachyoutuber/-streamer. Seine Art ist einfach wie gemacht um Informationen zu vermitteln imo.

      Ist schon insane, dass es so viel Value for free gibt.
      世界一 皆の人気者
      それは彼女のこと
      アシュリー

      Beitrag von DESTRUCTIVE. ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: Doppelpost ().
    • DESTRUCTIVE. schrieb:

      Will mal etwas Werbung für GM Daniel Naroditsky machen. In den meisten seiner Videos erklärt er so viel während er spielt und das hilft einem meiner Meinung nach extrem dabei zu verstehen, wie man Schach angehen sollte.
      Es gibt einige Videos wie er anderen Leuten mit weniger Rating Schach beibringt (z.B. Moistcr1tikal und QTCindarella, also wirklich beginnerfreundlich - so 500 - 1400 ELO-Bereich, aber auch jemand wie WGM Qiyu Zhou ist dabei), aber die wahre Goldgrube ist imo seine Speedrunserie, wo er einen neuen Account auf Chess.com hochspielt und bei jeder Partie erklärt welche Art von Zügen wichtig sind, je nachdem auf welcher ELO er gerade ist. Der Titel Speedrun ist dabei eher ironisch zu verstehen, weil er die Partien sehr langsam spielt, viel erklärt und meistens nach den Games noch eine Spielanalyse macht und verschiedene Keypoints des Spiels und seine Entscheidungen erläutert.
      Er ist mittlerweile von etwas über 300 ELO auf 2220 geklettert, also denke ich, dass da für basically jeden auf DSDE noch was zum Lernen dabei ist.

      Hat mir auf jeden Fall massiv dabei geholfen Schach besser zu verstehen und geht mir wesentlich besser rein als basically jeder andere Schachyoutuber/-streamer. Seine Art ist einfach wie gemacht um Informationen zu vermitteln imo.

      Ist schon insane, dass es so viel Value for free gibt.
      rautiere das. Er sagt insbesondere in den lowmmr spielen immer warum er welchen Zug macht und macht oft den prinzipien treueren Zug als den besten um den Leuten eher zeigen zu können was der gedanke dahinter ist. Nimmt dann im höheren Bereich etwas ab, weil dass dann genau das ist was er ausnutzt aber zum lernen ist der typ gold.
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