Sehenswerte Videos

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    • habs jetzt angeschaut, weiss noch nicht so recht was ich davon halten soll. es wirkt für mich auch wie ein angstmachvideo, mit der bedrohlichen musik und den militärbildern. natürlich auch zurecht, der wandel von pax americana zu new bully on the block ist scary.
      was ich mir bei solchen dokus aber mehr wünschen würde, ist etwas, was mein verständnis von dem was passiert erweitert. die dokumentation ist mehr eine zusammenfassung von was in den letzten 9 jahren xi's herrschaft passiert ist und was er vorhat. sie wirkt aber auch als verschärfung des konflikts? warum ist die kommunistische partei in china trotz all dem authoritärem gehabe sehr beliebt in china? warum wird sie von den menschen dort unterstützt? was denken normale chinesen darüber? wie begegnet man dem am besten von einer freiheitlichen/europäischen perspektive? darüber würde ich mir mehr videos wünschen. ich glaube das verständnis vieler europäer und amerikaner über wie politik in china funktioniert und chinesische kulturelle normen allgemein ist sehr oberflächlich. solche einseitigen dokus helfen nicht bei der internationalen problemlösung. interessanterweise wird zB auch das scheitern vieler seidenstrassenprojekte komplett ausser acht gelassen, passt wohl nicht ins narrativ.

      vielleicht sind arte dokus auch einfach das falsche medium... ich weiss es nicht, trotz der langen laufzeit fand ich das gezeigte super oberflächlich und seicht. ist aber bei den meisten arte dokus die ich gesehen habe so, vor allem zu aktuellen themen.
    • devilchen schrieb:

      warum ist die kommunistische partei in china trotz all dem authoritärem gehabe sehr beliebt in china? warum wird sie von den menschen dort unterstützt? was denken normale chinesen darüber?
      Die Beliebtheit setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen.
      Propaganda von Kindesbeinen an, dazu zählen die Erfolge Chinas hochzuhalten, den Weg zu Wohlstand und Weltmacht auf der einen und das Verteufeln des westlichen Lebensstils auf der anderen.
      Der imperialistische Westen, der China besonders um 1900 geknechtet hat und immer noch auf der Welt wütet und jetzt durch China verdrängt wird, welches stets den kooperierenden Ländern die Win-Win-Situation vorgaukelt.
      Dunkle Episoden der chinesischen Geschichte haben nie stattgefunden und werden umgedichtet.
      Für mich ist die Unterstützung nachvollziehbar und ergibt sich aus der Historie, besonders ab der Ära Deng Xiaopings.
      Der wirtschaftliche, wirkliche Great Leap forward später war ein Riesensprung für so ein bevölkerungsreiches Land und ist auf allen Ebenen beeindruckend.
      Fehlt dir das konkrete Aufzeigen dieser Zusammenhänge warum Chinas Bevölkerung hinter der Regierung steht?
      Was siehst du noch als Gründe? (Mal von offensichtlicher Repression abgesehen, welche einen gar nicht mehr anders handeln lässt)

      Im Beitrag gab es doch auch Stimmen aus China, nicht von Ottonormal,
      aber ich halte es für schwierig bis unmöglich hier überhaupt an Material zu kommen, was nicht von der KPCh vorher abgesegnet werden muss.

      devilchen schrieb:

      wie begegnet man dem am besten von einer freiheitlichen/europäischen perspektive?
      Wichtige Frage, aber die Antwort kann ja selbst der Westen bzw. Europa aktuell nicht mal eindeutig geben.

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • TripperK schrieb:

      devilchen schrieb:

      warum ist die kommunistische partei in china trotz all dem authoritärem gehabe sehr beliebt in china? warum wird sie von den menschen dort unterstützt? was denken normale chinesen darüber?
      Die Beliebtheit setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen.Propaganda von Kindesbeinen an, dazu zählen die Erfolge Chinas hochzuhalten, den Weg zu Wohlstand und Weltmacht auf der einen und das Verteufeln des westlichen Lebensstils auf der anderen.
      Der imperialistische Westen, der China besonders um 1900 geknechtet hat und immer noch auf der Welt wütet und jetzt durch China verdrängt wird, welches stets den kooperierenden Ländern die Win-Win-Situation vorgaukelt.
      Dunkle Episoden der chinesischen Geschichte haben nie stattgefunden und werden umgedichtet.
      Für mich ist die Unterstützung nachvollziehbar und ergibt sich aus der Historie, besonders ab der Ära Deng Xiaopings.
      Der wirtschaftliche, wirkliche Great Leap forward später war ein Riesensprung für so ein bevölkerungsreiches Land und ist auf allen Ebenen beeindruckend.
      Fehlt dir das konkrete Aufzeigen dieser Zusammenhänge warum Chinas Bevölkerung hinter der Regierung steht?
      Was siehst du noch als Gründe? (Mal von offensichtlicher Repression abgesehen, welche einen gar nicht mehr anders handeln lässt)

      Im Beitrag gab es doch auch Stimmen aus China, nicht von Ottonormal,
      aber ich halte es für schwierig bis unmöglich hier überhaupt an Material zu kommen, was nicht von der KPCh vorher abgesegnet werden muss.

      devilchen schrieb:

      wie begegnet man dem am besten von einer freiheitlichen/europäischen perspektive?
      Wichtige Frage, aber die Antwort kann ja selbst der Westen bzw. Europa aktuell nicht mal eindeutig geben.
      die fragen waren eher rhetorischer natur :D, das meiste was du schreibst ist denke ich im groben korrekt.

      Was mir fehlt ist mehr Einblick in die chinesische Gesellschaft und interne Zusammenhänge, anstatt die CCP Propaganda für bare Münze zu nehmen. ZB kam irgendwann der Satz "Er fordert das chinesische Volk auf ihm als Propheten uneingeschränkt zu folgen". Ja klar, aber tun sie das? Steht das Volk geeint hinter ihm? Steht die Partei geeint hinter ihm? Blabla kommunistische Einheitsfront etc pipapo, findet die CCP toll, Arte Journalisten anscheinend auch. Aber stimmt es?

      Natürlich ist sowas nicht einfach zu beantworten, weil es keine freie Meinungsäusserung gibt und wenig öffentlichen Diskurs. Im Internet herrscht Zensur, es gibt nationalistische Trolls, Doxxing, im allgemeinen die Tendenz nicht herausstechen zu wollen. Das bedeutet aber nicht, dass so ein Diskurs nicht hinter geschlossenen Türen stattfindet. Aber leider stimmt vermutlich das was der eine Heini gesagt hat. Wir verstehen China nicht und sprechen nichtmal chinesisch. Und anscheinend auch die Arte Redakteure nicht.

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Mich würde ja Mal eine kompetente Einschätzung interessieren, was im Falle einer Eskalation mit Taiwan passieren würde. Scheint ja nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
      Responsibility's cool, but there’s more things in life
      Like getting your dick
      Rode all fucking night
    • südländer schrieb:

      Ich habe beruflich jeden Tag mit Chinesen zu tun und ich denke nicht, dass die Indoktrinierung von Kindesbeinen an der Hauptgrund für die Stabilität der Diktatur ist.
      Der stärkste Faktor ist einfach, dass die ganzen Chinesen unglaublich reich geworden sind.
      Wenn du hundert- tausendmal so viel Vermögen wie deine Eltern erwirtschaften konntest, dann nimmst du auch Unfreiheit hin. Vielleicht ist dir Freiheit dann nicht einmal ein Bedürfnis.
      die unfreiheit ist für viele sehr abstrakt. Wie du sagtest, den meisten chinesen steht die welt offen, sie sind viel "freier" als ihre eltern und grosseltern, kriegen bildung, bürojobs, können in den urlaub, evtl sogar im ausland studieren.

      Die "patriotic education" ist sehr subtil in den normalen schulen (im umerziehungslager vllt nicht). Was die ccp sehr geschickt macht, ist sich mit gesamtchina zu verbinden. Diesen unterschied wie man ihn bei uns kennt, zwischen politischen parteien, regierung und nation, ist drüben einfach nicht vorhanden. Es wurde ja vor kurzem der 100te Geburtstag der Partei gefeiert. Die chinesen haben es so gefeiert wie den Geburtstag der Nation, also komplette Gleichstellung von CCP = China. Wenn dann ein Westler kommt mit "ich hasse die ccp" (aber meint die oberen in der regierung) wird das als angriff auf das ganze land aufgefasst, und teils sehr persönlich genommen.

      Das Bedürfnis nach politischer freiheit ist im restlichen konfuzianistischen asien auch nur teils gegeben. Singapur und Japan sind auch nicht wirklich freie Gesellschaften (japan vllt etwas mehr noch, aber die hatten auch quasi ne einparteienherrschaft für sehr lange). Taiwan ist zwar freier und "demokratisch", aber auch nicht so stabil und toll wie das in den westlichen medien immer so berichtet wird. "Beacon of democracy" oder so blabla. Das system dort ist mehr wie das zwei parteiensystem in den USA, mit komplett verfeindeten Lagern, die presse dort besteht grösstenteils aus tabloids on steroids welche nur für ihre eigenen lager berichten. Für viele festlandchinesen komplett unverständlich, dass dort sehr viel desinformation über festlandchina publiziert wird, zb sei der drei schluchten damm jedes jahr kurz vorm brechen, die wirtschaftliche entwicklung is alles fake und es sind immer noch alle bettelarm etc.
      Dazu kommt natürlich, dass die staatsmedien in china die verfehlungen der usa immer hervorheben, blm riots mit brennenden Gebäuden, obdachlosigkeit (gibt es in China zb fast nicht, vor allem nicht wo mans sieht), und natürlich politiker die unsinn erzählen. Über stabile representätive europäische demokratien wissen die meisten nicht bescheid. Usa or bust quasi.

      An die Invasion taiwans glaube ich immer noch nicht. Ist imo nur Säbelrasseln. Derzeit würden die Chinesen gegen die USA verlieren und ausserdem würde es bei einem Teil der Bevölkerung nicht gut ankommen die chinesischen Brüder auf der Insel gegenüber zu massakrieren (und dabei eigene Soldaten zu verlieren). Vllt bin ich da aber auch einfach zu optimistisch. Ich glaube erst mal wird sich darauf konzentriert Hong Kong unter Kontrolle zu kriegen.
    • arte.tv/de/videos/092183-000-A…labor-im-schatten-chinas/

      das hatte heute jemand auf reddit gepostet, ein einigermassen gelungener beitrag, wenn auch wieder etwas arte style ein paar sachen umgedeutet wurden. am ende gabs zB eine szene wo eine indie band im lokalen dialekt singt. die arte narration meint sie sprechen "taiwanesisch, nicht mandarin, ein affront für china!". es gibt kein taiwanesisch. der lokale dialekt ist hokkien, stammt ursprünglich aus der chinesischen provinz fujian, wird dort immer noch gesprochen und ist auch im restlichen südostasien in chinesischen auswanderergemeinschaften noch vorkommend, zb auch in singapur.

      imo etwas zu viel fokus auf diese digitalministerin, ohne irgendwelche konkreten berichte was sie denn nun wirklich konkret tut für mehr transparenz in der regierung, welches imo ein hauptproblem in asiatischen regierungen ist. also overall finde ich es cool was sie vorhat, mich würde aber interessieren ob sie damit erfolg hat.

      komplett fehlend ist leider auch die zeit vor 1949, also bevor chiang kai shek den bürgerkrieg verloren hat und mit seiner armee nach taiwan übergesetzt ist. taiwan war nämlich fast 50 jahre lang japanische kolonie, was auch einen rieseneinfluss auf die insel hatte. ebenso fehlt die imo wichtige darstellung der taiwanesischen ureinwohner, das sind nämlich weder chinesen noch japaner sondern austronesier. also verwandt mit philippinos und indonesiern. die wurden von den japanern und danach von chiang kai shek brutal unterdrückt und hätten imo eine erwähnung verdient (sie machen jetzt noch ca 3% der bevölkerung aus).

      die doku stellt sich klar auf die seite der jungen taiwaner der unabhängigkeitsbewegung (was wohl auch meine einstellung zu dem thema is). es wird auch gezeigt, dass es eine gespaltene gesellschaft gibt, dem anderen, chinatreuen teil, wird aber nur recht wenig zeit eingeräumt, obwohl es immerhin ca 40% der inselbevölkerung entsprechen. ich fände es interessant mehr von der seite zu hören, als nur dem einen vater sprechen zu lassen, der noch nichtmal richtig klarmachen kann warum er so denkt.

      Beitrag von südländer ()

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