Mehrsprachigkeit im Kindesalter - Gut oder schlecht?

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      Beitrag von südländer ()

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    • joindota down? ich guck grad eg vs quantic.
      Naja wie ich schon mal erwaehnt habe, bin ich ja Albaner (bin mit 6 nach Deutschland gekommen und habe hier Deutsch gelernt, nicht von meinen Eltern. Zaehlt das auch?) und ich sehe das eigentlich als sehr positiv. Man lernt 2 Sprachen und voralledem lernt man zwei recht unterschiedliche Kulturen kennen.
    • in b4 nipplprügelwitz

      OT: Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, dass Zweisprachigkeit super ist. Kenne einige die deutsch-französisch aufgewachsen sind. Die sind jetzt nicht schlauer oder dümmer als andere, aber die Sprachen beherrschen sie einfach besser! Hatte letztens auch mal irgendwas gelesen, dass Zweisprachigkeit positiv fürs Gehirn sein soll aber ich weiß nich mehr genau was und auch nich wo, also ist die info relativ useless... :D
    • ich hab als kind 4 sprachen gut gesprochen und 1 sprache ansatzweise (eine "muttersprache", eine "vatersprache", eine "mit-beiden-reden-sprache", eine "spielsprache" und ansatzweise eine "2. muttersprache"). habe inzwischen das meiste wieder verlernt, wegen den nazikindern in der schule die mich und meinen bruder immer beschimpft haben wenn wir in unserer "spielsprache" gesprochen haben. und meine "muttersprachen" hab ich verlernt, weil meine mutter die "vatersprache" lernen wollte. nur die "mit-beiden-reden-sprache" habe ich in der schule weitergelernt und die "vatersprache" verwende ich im täglichen sprachgebrauch.
      fazit: ich bin cool
    • Das Thema haben wir dieses Semester in Entwicklungspsychologie behandelt. Haben da über Sprachkurse gesprochen, die für Kleinkinder angeboten werden, wo dann mit den Kindern English gesprochen und gesungen wird. Das ist Geldmacherei, die Kurse sind privat zu bezahlen und für viele Eltern geht es auch darum sich zu profilieren. Das Kind soll möglichst viel möglichst früh können. Das kann man sich auf jeden Fall sparen, da gibt es wenig Lerneffekt, lieber Turngruppen und Spielgruppen aufsuchen und die Kinder mehr selbst explorieren lassen. Was aber wirklich gute Befunde hat ist, wenn Kinder aufwachsen mit Nativespeakern, sprich mit Eltern die unterschiedliche Muttersprachen haben und sich mit dieser auch mit dem Kind unterhalten. Ich habe jetzt wenig Interesse Studien dafür zu suchen, tut mir Leid.
      Denke jetzt nicht an einen blauen Elefanten!

      "Wer sich zum Wurm macht, soll nicht klagen, wenn er getreten wird." - Immanuel Kant


      © alpaXAAAKAAA^
    • Kann Cino nur rautieren, bin selbst Halb-Araber. Habe zwar mein gesamtes Leben in Deutschland verbracht, aber meine Eltern haben auch darauf geachtet mir Englisch, Arabisch und Deutsch beizubringen. Geschadet hats definitiv nicht, auch wenns schade ist, dass das Arabisch auf Grund der seltenen Nutzung zu kurz kommt.
      Aber da es bereits erlernt wurde, fällt es auch immer recht leicht darauf zurückzugreifen, wenn mans grad mal braucht, speziell das Hörverständnis würd ich da erwähnen, so zumindest meine Erfahrung.
      Außerdem erhöht sich ja durch Training die Anzahl der verknüpften Synapsen quer durch das gesamte Hirn, speziell in der linken Hemisphäre, die späteres Erlernen von Sprachen einfacher macht und sicherlich auch eine größere Flexibilität beim späteren Erlernen im Allgemeinen bietet.

      mfg ;)

      l0sth0pe
    • Hab nie selber danach gesucht aber praktisch jeder Professor in meinen Linguistik Kursen während meines Studiums hat erwähnt dass Mehrsprachigkeit im Kindesalter prinzipiell immer von Vorteil ist und dass es auch dementsprechend Studien gibt. Der einzige Nachteil der erwähnt wurde ist der, wenn Kinder keine Sprache "richtig" lernen, wenn die Eltern zu Hause versuchen nicht ihre eigene Muttersprache sondern die Sprache des Landes in dem sie leben benutzen diese aber nur äußerst beschränkt beherrschen und all die Fehler die sie selbst machen damit an ihre Kinder weitergeben. Zu Hause Muttersprache, in Schule und mit Kindern Landessprache = win.

      Je nach Umgebung und code finden die Kinder schon selbst raus wann welche Sprache gesprochen wird.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Chairraider ()

      Happiness, more or less, it's just a change in me, something in my liberty.
    • Also ich bin Erzieher und mache momentan eine Lernsituation zum Thema Interkulturalität und es wird ganz klar gesagt das Mehrsprachigkeit gut ist. Kinder sollen mit zwei Sprachen aufwachsen und zu Hause sollte auch ruhig die andere Sprache weiterhin gesprochen werden. Das Kind kann unterscheiden wo es welche Sprache sprechen soll und außerdem ist es wichtig für die Idenditätsbildung das heißt woher komme ich ... woher kommen meine Verwandten etc. Wenn wir als deutsches Land sagen würden nein zu zwei sprachigen Erziehung wäre das ein völlig falscher Ansatz, weil wir dann die Heimatsprache der Aussieder und der Migranten unserer Unterordnen würden aber in einer Gesellschaft, wie unserer sollte so etwas nicht mehr geschehen. Es ist eigentlich das Ziel dem Kind und den Eltern zu vermitteln eure Sprache ist wichtig und unsere auch. Das geschieht dann meistens dadurch das man Informationen zwei sprachig raus gibt oder einen Dolmetscher in Form von anderen Eltern die die gleiche Sprache beherschen hinzuzieht. Insgesammt kann man also sagen eindeutig JA zu mehrsprachigkeit.

      edit: Quellen werde ich eventuell nach reichen, wenn ich daran denke ;D
    • @AverageMan
      Ein Freund von mir war in einem Internationalen kindergaren und spricht seitdem perfekt Englisch. Man kann ihn von wirklich nicht von einem nativ speaker unterscheiden und er hat auch ein sehr umfassendes Vokabular usw.
      Ich weiss nicht, ob es wirklich stimmt, dass das nur Geldmacherei ist. Ihm hat viel genuetzt
    • Schön, dass du Lernen und Synapsenbildung mit reinbringst, l0sth0pe. Muss ich das nicht erklären, kannst du eh bestimmt besser. :)
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    • Cino schrieb:

      @AverageMan
      Ein Freund von mir war in einem Internationalen kindergaren und spricht seitdem perfekt Englisch. Man kann ihn von wirklich nicht von einem nativ speaker unterscheiden und er hat auch ein sehr umfassendes Vokabular usw.
      Ich weiss nicht, ob es wirklich stimmt, dass das nur Geldmacherei ist. Ihm hat viel genuetzt


      Es geht nicht um einen internationalen Kindergarten, sondern um Unternehmen (hab den Namen vergessen, ist hier Hamburg stark vertreten), die Kurse anbieten, die 1-2 Stunden gehen und das dann 1-2 Male die Woche stattfindet. Darauf bezog sich mein Beitrag.
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    • ich bin ja Pole und bin mit 4 oder 5 Jahren in den Kindergarten gekommen, ohne ein einziges Wort auf "Deutsch" sprechen zu können. Ich kenne auch viele andere Polen, auch Türken, bei denen es genauso war und es war so kein Nachteil für uns. Waren in der Schule immer noch besser als 95% der anderen "deutschen" Schüler...

      Mehrsprachigkeit ist also eine sehr gute Idee :D

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Ich kann dir das in Worten vielleicht erklären. Wobei l0sth0pe könnte das bestimm 10x besser. Im Gehirn gibt es ein riesiges Netwerk aus neuronalen Verknüpfungen. Wenn du etwas lernst bilden sich Dendriten. Wiederholst du das Gelernte wachsen diese und verwachsen zu einem Geflecht. (Automatismen beim Sport kommen durch häufige Wiederholung) So verhält es sich auch mit Sprache. Du lernst eine Sprache in der Schule, beginnst mit den ersten Vokabeln, Dendritische Dornen wachsen. Du gehst nach Hause und erzählst dann davon, diese wachsen weiter und werden in einem neuen Kontext noch zusätzliche verknüpft und so geht es weiter und weiter bis man eine Sprache fließend sprechen kann.



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      © alpaXAAAKAAA^
    • Ich habe keine Ahnung wie sattelfest die Seite ist die du da gefunden hast aber Critical Age Hypothesis (oder eben CPH) hat absolut gar nichts mit Mehrsprachigkeit zu tun. CPH betrifft Sprachen allgemein, so wurden zum Beispiel Mißbrauchsopfer/Kellerkinder die von Eltern oder Entführern jahrelang versteckt gehalten wurden gefunden die einfach nicht mehr in der Lage waren Sprechen an sich zu lernen. CPH besagt dass wenn Kinder nicht bis zu einem gewissen Alter an sprachliche Interaktion herangeführt werden nicht mehr in der Lage sind, egal wie groß der Aufwand, das Sprechen selbst zu lernen.

      Es gab da nen berühmten Fall in den USA der das verdeutlich. Jeanny, oder Genie die mit 13 nach jahrelangem Mißbrauch gefunden wurde, Falco hat sogar ein relativ berühmtes Lied über Genie geschrieben.

      Glaub mir, ich bin Österreicher, ich kenn mich damit aus.

      PS: Das heißt, wenn ich mir einbilde jetzt chinesisch zu lernen dann tu ich mich nicht leichter aber auch nicht sonderlich schwerer als Kinder.
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    • Die Synapsen kannst du so nicht zeigen :D
      Es gibt zwar Seiten an denen man jegliche Zerlegung des Hirns vornehmen kann, allerdings ist das a) alles anatomischer Natur und würde dir b) nicht allzuviel bringen dabei, da es einfach zu tief in die Marterie hineingeht. Und ich bezweifle, dass du irgendwo Livebilder aus einem PET-Scanner finden wirst.

      AvergageMan hat Recht mit dem was er gesagt hat. Natürlich sind die Prozesse, die ablaufen um Einiges komplizierter.
      Aber du kannst es dir wie deinen Heimweg vorstellen. Du ziehst um und musst anfangs den Weg vom Punkt A nach Hause suchen. Du gehst ihn das erste Mal unsicher, es dauert länger. Je öfter du diesen Weg aber gehst, umso automatischer tust du das, bis du eines Tages nicht mehr nachdenken musst.
      Gleiches läuft bei der Verknüpfung unterschiedlicher Hirnareale ab. Verbindungen müssen sich bilden und werden umso schneller, je öfter man sie benutzt. Das bedeutet, analog zum dem obigen Beispiel: Wenn du von Punkt B heimgehen möchtest, triffst du irgendwann auf eine dir bekannte Straße, der du folgen kannst, was wiederum automatisch und deshalb schneller verläuft.

      Und das ist im Groben das Prinzip, was in unserem Hirn abläuft, wenn wir erstmalig eine Sprache lernen/wenn wir verwandte Sprachen lernen.

      Hoffe das ist verständlich soweit x)

      mfg ;)

      l0sth0pe
    • matthe schrieb:

      ich bin ja Pole und bin mit 4 oder 5 Jahren in den Kindergarten gekommen, ohne ein einziges Wort auf "Deutsch" sprechen zu können. Ich kenne auch viele andere Polen, auch Türken, bei denen es genauso war und es war so kein Nachteil für uns. Waren in der Schule immer noch besser als 95% der anderen "deutschen" Schüler...

      #. selbe situation, ich bin nur ein jahr später heim ins reich gelangt. und ich kann absolut nicht behaupten dass es mir geschadet hätte, war eher ziemlich nice.
      (zählt es eigentlich als dreisprachig, wenn man in der schule sprache A, zuhause sprache B und vom fernsehen sprache C mitgekriegt hat? Hab immer cartoon network auf englisch geschaut :D)
      Ne marche pas devant moi, je ne te suivrai peut-être pas.
      Ne marche pas derrière moi, je ne te guiderai peut-être pas.
      Marche à côté de moi et sois simplement mon amie. - Albert Camus
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    • Meine Mutter ist Polin, und ich war als Kind mind. 3 Mal im Jahr in Polen bei meinen Großeltern, dadurch hab ich es gelernt.
      Heutzutage bringt es mir halt nur, dass ich mit meinem Opa und Oma reden kann, weil die kein Deutsch können.
      Aber so im Alltag bringt es mir eigentlich nichts.. Aber ist schon cool insgesamt 4 Sprachen zu können.
    • solange man eine sprache vor dem 7. lebendsjahr erlernt
      lernt man sie als "muttersprache" und kann somit ein sprachgefühl entwickeln
      was sich in anderen sprachen nicht ganz so verhält
      oder bzw nur mit sehr viel übung im alltag zb 20 jahre china oder so
      aber im allgemeinen kann man sagen dass kinder die mehrsprachig aufwachsen beide sprachen nicht so schnell beherschen jedoch
      später wesentlich besser die 2. sprache sprechen als wenn sie diese erst später erlernen
      ich hoffe das bringt dich weiter ohne dass ich sonstige kommentare gelesen habe