Der -Was mich heute glücklich gemacht hat- Thread

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    • Motivation für Masterarbeit regained. Da du länger als 8 Wochen krank warst, müssen die dir eigentlich auch n betriebliches Eingliederungsmanagement anbieten. Falls sie das nicht tun, hast du auf jeden Fall zusätzlich was rechtliches in der Hand, ist verpflichtend für Arbeitgeber.
      „Die meisten bekommen eine Meinung, wie man einen Schnupfen bekommt: durch Ansteckung.“
      Axel von Ambesser
    • Coruscant schrieb:

      ninjo schrieb:

      good on you. schön zu lesen, dass du die sache gut runtergeregelt hast.

      trotzdem: der umstand, dass du überhaupt in so eine situation geraten kannst, ist verdammt traurig.
      du hast die situation in der pflege ja gut dargestellt. ich habe damals auf der alzheimer- und demenzstation meinen zivildienst gemacht.
      diese welt kennen soviele menschen nichtmal im ansatz. mir hat das damals den jugendlichen kopf ziemlich gerade gerückt. in vielerleit hinsicht.
      Eine Freundin ist Altenpflegerin. Ich habe sie mal gefragt, warum sie denn nicht einfach streiken. Ihre Antwort war das sie sich den Leuten verpflichtet fühlt und beim Streik würden die Heimbewohner ganz schnell "hops gehen".
      Kann den Standpunkt irgendwo nachvollziehen - nur wird sich damit mMn nichts ändern. Und eben gerade dieses möglich "hops gehen" ist doch so ein riesiges Druckmittel...

      mfg
      coruscant
      qft
      Das ist der Hauptgrund, warum streiken im Gesundheitssystem so schwierig ist. Es ist ja kein Geheimnis, dass gerade Leute, die sich anderen Leuten verpflichtet fühlen/sich gerne um andere Menschen kümmern im Gesundheitssystem arbeiten. Es gibt genug Praktikanten/Zivis/Unausgebildete, die Überstunden schieben, weil das Personal nicht da ist und weil die Arbeit einfach getan werden muss. Dazu kommt, dass die Träger idR einen finanziell-pragmatischen Ansatz verfolgen und den menschlichen hintenanstellen oder sogar ausblenden. Das führt logischerweise dazu, dass von oben gepresst und von unten toleriert wird.
    • Kyuzo schrieb:

      ninjo schrieb:

      [...]

      trotzdem: der umstand, dass du überhaupt in so eine situation geraten kannst, ist verdammt traurig.
      [...]
      du hast die situation in der pflege ja gut dargestellt.
      Sind ja zwei verschiedene paar Schuhe.
      Dass jeweilige, lokale Management und die (allgemeine) Situation der Pflege müssen ja nicht korrelieren.

      Da ist einer, der schafft, und seine Leistung (über(erfüllt, und dann ist da der andere, der versucht dieser armen Sau (no offense) noch weiter auszupressen.

      Und wenn er sich nicht wehren würde, und sogar mit juristischen Folgen droht, würden die einfach weiter machen.
      Nicht jeder ist aber in der Lage (aus diversen Gründen), den Mut zu haben, diesen Weg zu gehen und das Problem alleine anzugehen.


      Ich habe meinen Zivi im Altersheim gemacht, und da kriegt man ja ganz gut einen Einblick.
      Ich frage mich, was die eigentlich mit der ganzen Kohle machen, die von den Kassen und den Angehörigen kommt.
      Das Essen & Getränke wars nicht, das war Schulkantinen-Fraß.
      Die individuelle Betreuung kann es auch nicht sein, wenn (wie bei uns) im Spätdienst genau 1 Zivi und 1 Pflegefachkraft für 30 Bewohner vorhanden sind.
      Die Löhne können es auch nicht sein (jokes on me), denn als Pfleger verdient man nicht annähernd leistungsgerecht.
      Personalkosten sind einfach extrem hoch bei sowas. Pflege heißt ja oftmals 24/7 auf jemanden aufpassen. Da sind 168 Stunden die Woche. Brauchst also alleine 4 Arbeitskräfte mit 40+ Stundenwoche. Dann kommen noch so Dinge wie Urlaub, Krankheit und Fortbildungen dazu. Dann noch Mitarbeiter für Reinigung, Verwaltung, Hausmeister etc. Grafik verdeutlicht das ganz gut. 70% machen Personalkosten aus.



      Spoiler anzeigen
      Richtige Antwort ist obv. Steuersenkung, schließlich handelt es sich bei den Personalkosten um Bruttozahlen. Dadurch bekommt man dann niedrige Gesamtkosten und höhere Gehälter.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Alex- ()

    • Interesse an Pflegethread? Da würde ich im Laufe der Arbeit bestimmt auch Mal n paar Texte und Quellen droppen. Wird auch die meisten irgendwie Mal betreffen, durch Angehörige oder irgendwann selbst
      „Die meisten bekommen eine Meinung, wie man einen Schnupfen bekommt: durch Ansteckung.“
      Axel von Ambesser
    • Sadden ॐ schrieb:

      Interesse an Pflegethread? Da würde ich im Laufe der Arbeit bestimmt auch Mal n paar Texte und Quellen droppen. Wird auch die meisten irgendwie Mal betreffen, durch Angehörige oder irgendwann selbst
      Da hätte ich Lust drauf.
      Denke, vielen ist da eigentlich kaum bewusst, auf welche Katastrophe wir da zusteuern.
      Sage zu oft zynisch Freunden, dass es bald humaner sein wird, die Omma einfach auf die Müllhalde zu kloppen als ins Heim zu stecken.
      Könnte also diversen Content in einem solchen Thread contributen...
    • Gerade die Zugtickets für die Fahrt nach Ludwigshafen in 2 Wochen gebucht. Bahn schon heftiger Halsabschneiderverein wenn man "echten" Fernverkehr nutzen muss aber ich bin richtig hyped auf die Feier mit der Family, weil meine Großcousine mit der ich immer in Urlaub fahre und die wie eine Ältere Schwester ist 30 wird. Wird richtig lit meine Kerle!
      Hier sollte irgendwas mit Bierpong stehen :grinking:
    • wolliver twist schrieb:

      Aro schrieb:

      (Lohn)-Steuersenkung allgemein, nur für Pflege/soziale Berufe oder nur für niedrig bis mittellohn-sektor?
      Spitzensteuersatz damits runtertrickeln kann
      Was ist mit Selbstständigen, die 40% ihrer Einnahmen an Vater Staat abgeben müssen?
      In meinen Augen ist das falsch. Die Leute arbeiten meist echt hart dafür. Wer gute Arbeit leistet und sich die Mühe der Selbstständigkeit macht sollte dann auch sein Geld behalten dürfen imo

      luke schrieb:

      ALLE 18 jährigen außer betrayus sind scheiße

    • betrayus_ schrieb:

      wolliver twist schrieb:

      Aro schrieb:

      (Lohn)-Steuersenkung allgemein, nur für Pflege/soziale Berufe oder nur für niedrig bis mittellohn-sektor?
      Spitzensteuersatz damits runtertrickeln kann
      Was ist mit Selbstständigen, die 40% ihrer Einnahmen an Vater Staat abgeben müssen?In meinen Augen ist das falsch. Die Leute arbeiten meist echt hart dafür. Wer gute Arbeit leistet und sich die Mühe der Selbstständigkeit macht sollte dann auch sein Geld behalten dürfen imo
      Kannst ja als Selbständiger dein Gehalt so anpassen, dass du dennoch einen guten Nettolohn hast.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • Coruscant schrieb:

      ninjo schrieb:

      good on you. schön zu lesen, dass du die sache gut runtergeregelt hast.

      trotzdem: der umstand, dass du überhaupt in so eine situation geraten kannst, ist verdammt traurig.
      du hast die situation in der pflege ja gut dargestellt. ich habe damals auf der alzheimer- und demenzstation meinen zivildienst gemacht.
      diese welt kennen soviele menschen nichtmal im ansatz. mir hat das damals den jugendlichen kopf ziemlich gerade gerückt. in vielerleit hinsicht.
      Eine Freundin ist Altenpflegerin. Ich habe sie mal gefragt, warum sie denn nicht einfach streiken. Ihre Antwort war das sie sich den Leuten verpflichtet fühlt und beim Streik würden die Heimbewohner ganz schnell "hops gehen".
      Kann den Standpunkt irgendwo nachvollziehen - nur wird sich damit mMn nichts ändern. Und eben gerade dieses möglich "hops gehen" ist doch so ein riesiges Druckmittel...

      mfg
      coruscant
      This!
      Dieser Punkt triggert mich immer hart! Sehr viele meiner Kolleginnen haben die Verantwortlichkeiten nicht so recht verstanden. Meine Verantwortung ist es, meinen Dienst verantwortungsvoll und gewissenhaft zu absolvieren. Die ganze Struktur um meinen Dienst herum ist nicht mein Aufgabenbereich, absolut nicht meine Verantwortung. Diese liegt einzig und allein beim AG. Dieser hat die Rahmenbedingungen für die Pflegekräfte zu schaffen...sprich genügend befähigtes Personal, ausreichende Abdeckung der Dienste, etc.
      Doch sehr viele Pflegekräfte spüren da eine enorme Verantwortung gegenüber den zu Pflegenden, welche über die Verantwortung während des eigenen Dienstes hinaus geht. Und genau das wird vom AG ausgenutzt!
      Habe ich selbst schon mehrfach erlebt.
      Meine PDL bei meinem vorherigen AG meinte kurz vor meiner Kündigung zu mir, dass ich doch bitte an die armen Menschen denken soll, welche ich jetzt einfach so im Stich lasse! Wie soll es denn für die Menschen ohne mich weitergehen, sie würden ja keine neuen Leute finden. Es wurde von ihr versucht, mein schlechtes Gewissen zu triggern, sie wollte auf meine guten Beziehungen zu den Menschen bauen, mich damit letztlich emotional zu erpressen. Leider klappt das bei Vielen.

      Inkompetentes Missmanagement sowie politisches Versagen wird in der Regel vom Pflegepersonal kompensiert. Das ist leider ein großes Problem. Würden die Pflegekräfte diese Kompensation nicht leisten, würden die Verantwortung und die Probleme endlich an die AGs weitergegeben werden, deren Aufgabe es dann wäre, sich hilferufend an die Politik zu wenden, damit diese dringend notwendige Maßnahmen einleiten. Doch da leider sehr viele Pflegekräfte eher ein unreflektiertes Hamsterrad-Leben führen, wird kaum Druck auf die AGs ausgeübt, weswegen dieser vorhandene Druck dann vor allem auf den PKs lastet. Die AGs sind zufrieden, der Laden läuft ja noch einigermaßen. (witzigerweise läuft der Laden teilweise sogar noch viel besser, da einfach der Personalschlüssel gesenkt wird. Wenn der AG nicht genügend Personal für 3 PKs im Frühdienst hat, dann werden eben nur noch 2 eingesetzt, was im Endeffekt niedrigere Personalkosten und damit höhere Gewinne zur Folge hat!) Die Politik ist zufrieden, die Versorgung wird ja von irgendwelchen Opfern aufrecht erhalten, keine Notwendigkeit für Reformen.

      Meiner Meinung nach müssten die PKs subventioniert werden. Ich schreibe ausdrücklich die PKs und nicht "die Pflege" oder "das Gesundheitssystem", weil Trickle-Down am Arsch! Plump mehr Geld in die Pflege zu pumpen würde Krankenhäuser und Pflegeheime freuen, bei den PKs würde nur ein Bruchteil davon ankommen.

      Welchen Ruf hat denn die Pflege?

      - Scheiße, Pisse und andere Körperflüssigkeiten (Standardspruch, wenn ich von meinem Beruf erzähle ist: "Boah, krass, also ich könnte das nicht/hätte da keinen Bock drauf!")
      - hohe psychische und physische Belastung
      - Schichtdienst
      - geringes Einkommen
      - schlechte Arbeitsbedinungen
      - ständiges Einspringen bei krank, dadurch keine Planungssicherheit für die Freizeit (ja, ich habe leider schon oft 2 Tage vorher gestrichenen Urlaubstagen gehört...wobei wir da auch wieder beim heftigen Opfertum sind!)


      Wer von den Millennials will sich das bitte geben?!
      Die einzigen beiden Faktoren, an denen man etwas ändern kann, sind das geringe Einkommen und die schlechten Arbeitsbedingungen, wobei die schlechten Arbeitsbedingungen ja oft eine Folge von Unterbesetzung sind. Deswegen müsste meiner Meinung nach am Faktor Einkommen gedreht werden, um dem Problem Herr zu werden.

      Oder man wartet noch 10-15 Jahre bis 50% der Arbeitenden eh durch Maschinen, Roboter und KI ersetzt wurden und zwangsverpflichtet diese in der Pflege. lel, hf

      Auf der Haben-Seite steht, dass man mit einem Telefonat einen neuen Job hat und auch mal seine Cheffin übelst anbrüllen kann, ohne gleich rauszufliegen. Ein Umstand, den es in vielen anderen Branchen wohl eher nicht gibt! :D

      Falls sich jemand fragt, wieso ich noch in der Pflege arbeite...letztlich exploite ich das System. Ich habe im Nachtdienst deutlich weniger Stress, weniger körperliche Belastung, kein Schichtwechsel, bekomme mehr Gehalt und kann Textwalls auf ds.de verfassen. Läuft.
    • betrayus_ schrieb:

      Was ist mit Selbstständigen, die 40% ihrer Einnahmen an Vater Staat abgeben müssen?
      In meinen Augen ist das falsch. Die Leute arbeiten meist echt hart dafür. Wer gute Arbeit leistet und sich die Mühe der Selbstständigkeit macht sollte dann auch sein Geld behalten dürfen imo
      Voll bei dir. Würde das aber einfach auf alle Arbeitnehmer ausweiten. Verdient ist verdient und wer nichts verdient kann ja auch einfach sterben.
    • Ob man selbstständig ist oder nicht, ist doch völlig irrelevant für die Höhe der Lohnsteuer.

      Einkommen ist Einkommen.

      Wer mehr hat, gibt prozentual mehr ab, wer weniger hat, prozentual weniger.




      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
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