Ein neuer Autor bedeutet oft eine Episode, die sich überhaupt nicht wie eine bereits bekannte Episode anfühlt, genau so habe ich diese Episode auch empfunden. Irgendwie hat die mich mehr an andere Cartoons erinnert als an MLP, vor allem weil es derartige Pseudo-Grusel-Geschichten eigentlich in den meisten Slice of Life Cartoons gibt. Die Folgen sind eigentlich immer in dem Schema, dass ein oder zwei Gruppen irgend etwas erledigen wollen, was nicht unbedingt mit Horror zu tun hat (manchmal aber schon, wenn sie etwas Gerüchte über ein Geisterhaus untersuchen) und sie nach anfänglichen "kleinen Gruslern" immer weiter hereinsteigern (auch weil sie sich selber Gruselgeschichten ausdenken, um den anderen Angst zu machen), bis schließlich auch die normalerweise mutigen Charaktere (oder vor allem diese) Angst bekommen. Dabei trennen sich die Gruppen meistens auf und erschrecken sich unbewusst gegenseitig. Am Ende wird das Geschehene dann aufgeklärt und alles hat eine logische Erklärung - aber am Ende kommt dann so ein Satz wie "Aber eine Sache verstehe ich nicht... was ist mit xy?" und somit bleibt am Ende eine Sache ungeklärt, wodurch dann doch wieder alle Angst haben, weil es dann doch wieder auf einen Geist geschoben wird. Dieser Teil wird auch nicht aufgeklärt, sondern die Folge endet normalerweise mit dieser offenen Frage.

Was also ist an dieser Folge besonders? Immerhin ist das hier MLP und somit sind die Erwartungen grundsätzlich höher.

Zunächst einmal gibt es etwas Kontinuität gleich am Anfang, was ich aus zwei Gründen richtig gelungen fand. Erstens knüpft es logischerweise direkt an das Staffelintro an, verdeutlicht wird, dass die "What's in the Box?!?"-Story tatsächlich ein Element ist, das über die gesamte Staffel hinweg thematisiert wird. Zweitens ist das eine logische Erklärung weshalb die erste Gruppe, Twilight und Spike, in das Schloss gehen. Zusätzlich gibt es auch Kontinuität am Ende, mehr dazu am Ende des Reviews.

Die Szene darauf mit Applejack und Rainbow Dash ist einfach nur super lustig umgesetzt; das ist eine total unerwartete Einblende, wenn nach dem Intro zwei komplett in Bienen bedeckte Charaktere einfach nur da stehen und sich anstarren. Nach der "Iron Pony Competition" aus der Episode 'Fall Weather Friends' geht es jetzt also um den Titel "Most Daring Pony", die Idee fand ich sehr lustig und es ist fast schade, dass es hierzu keine ganze Episode gibt (okay, das würde vielleicht etwas zu sehr Richtung Jackass gehen ^^).

Nach einem weiteren Cut sehen wir also die letzte Gruppe, nämlich Fluttershy, Rarity und Angel Bunny. Während sie das Schloss betreten sieht man bereits einen großen Schatten der vermuten lässt, dass die drei Gruppen nicht allein sein werden.

Hier beginnt dann die wirkliche Episode. Und tatsächlich sind hier ein paar Dinge, die MLP ganz anders macht als das Klischee, das ich oben beschrieben habe: Relativ früh in der Episode wird gesagt, dass diese ganzen Fallen nur zum Spaß installiert wurden. Das ist eine ungewöhnliche Information für eine derartige Episode aber ich denke mal, dass dies den Schreckfaktor für die jüngeren Zuschauer etwas vermindern sollte, denn einige spätere Szenen können für dieses Publikum sicherlich angsteinflößend sein. Andererseits hat diese Information dafür gesorgt, dass man sich über die Panikausbrüche der vier herumstreunenden Ponys einfach nur super amüsieren konnte - und da punktet die Episode richtig gut. Das Timing ist überall richtig gelungen und vielen Horror-Momenten folgt eine superlustige Antiklimax, etwa bei der Szene, wo Fluttershy in riesiger Angst um Angel Bunny total panisch wird - dann cut - Angel Bunny sitzt bei Twilight und frisst Gemüse - er schert sich überhaupt nicht um Fluttershy, obwohl er DER GRUND DAFÜR IST, dass Fluttershy und Rarity in diese Kammer gestürzt sind.

Allgemein wurde hier ein sehr großer Wert auf Interaktionen zwischen Charakteren gelegt, das funktioniert durch die Zweiergruppen sehr gut. Ja durch Angel Bunny war es eigentlich eine Dreiergruppe, aber der wurde ja relativ früh dann zu Twilight und Spike verlagert, welche für den Hauptteil ohnehin ein bisschen in den Hintergrund gerückt sind.

Allgemein bin ich sehr froh, wie Fluttershy hier dargestellt wurde. Sie war insgesamt zwar auch in Furcht versetzt, aber es war eher Furcht aus Sorge - zunächst Sorge um Angel und später auch noch um Rarity. Toll ist vor allem, wie sie anfangs scheinbar von Rarity dorthin gebracht wurde (Rarity brauchte nur jemanden, der fliegen kann), obwohl Fluttershy nicht so begeistert davon war, wegen ein paar Bannern dorthin zu laufen. Nach einiger Zeit vertauschen die beiden allerdings ihre Rollen: Rarity will nur noch nach Hause aber Fluttershy überzeugt sie, dass sie noch nicht gehen können, weil sie Angel noch finden müssen. Allerdings war die Szene, wo sie glaubt, dass Angel von den Trümmern erschlagen wurde in meinen Augen schon heftig - vor allem wo Applejack dann panisch auf den Trümmern herumtrampelt. Ich bin mir nicht sicher, ob das noch lustig sein sollte, aber an dieser Stelle schlug die Episode für mich plötzlich von Furcht in Trauer um, wenn auch nur ganz kurz (und ja wir wussten die ganze Zeit, dass Angel da nicht wirklich begraben war - ich fand es trotzdem recht grausam).

Kommen wir also zur mehr oder weniger vorhersehbaren Auflösung - an der Orgel saß Pinkie Pie. Überrascht hat es mich nicht, trotzdem war die Aufklärungsszene nochmal super lustig, Pinkie Pie haute einfach einen guten Witz nach dem nächsten heraus (nicht zu vergessen dieses kurze Jingle vom Eishockey(?) auf der Orgel). Aber an der Stelle endet die Episode noch nicht.

In der Schlussszene gibt es nochmal etwas Kontinuität ähnlich zu in 'Lesson Zero'. Zur Erinnerung: In 'Lesson Zero' wurde beschlossen, dass aber der Episode jeder der sechs Hauptcharaktere Briefe an Celestia schreiben wird. Dies wurde damals genutzt, um Twilight etwas mehr in den Hintergrund rücken zu können. In dieser Episode hingegen werden die obligatorischen Briefe jetzt also durch ein Tagebuch ersetzt. Das ist sicherlich eine gute Idee, zumal die Einträge sicherlich etwas lockerer sein werden als die Briefe an Celestia (zugegeben: wirklich formal waren die Briefe auch nicht immer, aber trotzdem kann so denke ich mehr Persönlichkeit in das Geschriebene fließen).

Ganz zum Schluss kommt noch ein kurzer Shot der tatsächlich das Einzige darstellt, was ich an der Episode nicht gemocht habe (neben der obigen kurzen Fluttershy-Szene). Ich habe ja hier am Anfang geschrieben, dass am Ende doch etwas scheinbar "supernatürliches" übrig bleibt. In diesem Fall war dies einfach nur der Schatten einer Pferdegestalt. Das ist weder clever noch irgendwie in den Kontext der Episode gebracht, da bereits klargestellt ist, dass alle Falltüren und Mechanismen von Pinkie Pie in Gang gesetzt wurden. Wenn wir diese schattenhafte Figur tatsächlich noch in einer kommenden Episode wiedersehen sollten, nehme ich diesen Kritikpunkt zurück, aber das bezweifle ich doch ziemlich.


Fazit: Gute Episode. Der Autor weiß, wie er mit den Charakteren umzugehen hat und die Comedy ist super. Ich bin sehr gespannt, was wir von ihm noch sehen werden.

Dave Polsky ist jetzt offiziell mein Hassautor von MLP.

KIDDINGS, MIDNA? Beste Folge dieser Season bis jetzt, top10 immer. Rein mathematisch KANN eine Folge rund um Best-Oneshot-Pony und Best-Pony-Overall schon gar nicht unter Durchschnitt sein, die Folge übertrifft aber die bloße Summe der Teile bei weitem. Grund? Perfektes Pacing und wunderbare Dynamik zwischen den Hauptakteuren. Dass es unheimlich schwer sein kann, Charakterentwicklung bei RD zu machen, hat man ja u.A. am Totalausfall Mare-Do-Well gesehen. "Daring Don't" baut hier schön auf der bekannten (Continuity!) Fangirl-Schwäche von RD auf und bastelt daraus ungezwungen und in character eine tolle Lektion.

Lieblingsszene ist aber tatsächlich der Nerdfight mit Twilight, inklusive der tollen Animationsdetails im Hintergrund.

Dass jetzt natürlich Aztec-Equestria mit seinen eigenen Bedrohungen, völlig unabhängig von Celestia&Co, canon ist, daran muss man sich jetzt halt gewöhnen. Wobei ich nicht denke, dass das nochmal thematisiert wird (wobei, vielleicht noch eine DaringDo-Folge? Nächste Staffel? Bittebitte?). Die ganze Episode fühlt sich ein wenig wie FanFiction an - mir gefällts. Enorm.

Darüber hinaus kann man natürlich noch - wie bei der anderen Daring Do-Folge - über eine Meta-Ebene spekulieren, da ja zwischen Schreibern, Animateuren und Voiceactors auf der einen und Bronys auf der anderen Seite eine vergleichbare Fanboybeziehung mit gelegentlichen Konflikten herrscht. Ich denke schon, dass hier ein kleines Augenzwinkern bewusst eingebaut worden ist

Erstens finde ich es sehr ungeschickt, dass Daring Do jetzt in Equestria existiert, weil dies zwangsläufig die Frage aufwirft, ob etwa Celestia und Luna davon wissen, wie oft dort schon schlimmeres Unheil abgewendet wurde. Hinzu wirft das die Frage auf, weshalb sie diese Romane über sich selber schreibt, irgendwie wirkt das einerseits ziemlich egozentrisch und zweitens irgendwie seltsam für einen Charakter, der lieber alleine arbeitet. Ich habe einfch nur während der gesamten Episode gehofft, dass das alles nur ein Traum ist, aber nein natürlich nicht.

Zweitens gab es in meinen Augen keinen Grund, einen Charakter außer Twilight und Rainbow mitzuschleppen, die anderen standen die meiste Zeit nur dumm herum und haben nichts beigetragen außer der letzten Action-Szene. Allgemein wird es imo allerhöchste Zeit, dass mal wieder eine ernste Pinkie Pie Episode kommt, sonst geht der Charakter noch voll vor die Hunde (aber das ist hier eher nebensächlich).

Drittens waren die Moralen (die eine in der Mitte und die eine am Ende) irgendwie total fehl am Platz. Zunächst einmal Twilights Belehrung, dass Rainbow ihr Idol so hoch geschätzt hat und diese eine solche Erwartung gar nicht erfüllen kann. Das ist einfach nur komplett daneben - ja Rainbow hat Daring Do sehr hoch geschätzt, aber hat Daring Do denn danach irgendwie enttäuscht? Bis zu diesem Teil der Episode hat sie nicht irgendwie versagt oder so - gefangen wurde sie schließlich nur, weil Rainbow sie abgelenkt hatte (was sie eigentlich wieder in ihrer Philosophie des "alleine Arbeitens" unterstützt). Hinzu kommt, dass später noch enthüllt wird, dass das auch noch mit Absicht war. Die richtige Moral kam an dieser Stelle von Applejack und das ist glaube ich der einzige Wesentliche Beitrag von einem der anderen vier Charaktere während dieser gesamten Episode. Die zweite Moral am Ende war halt auch total aufgesetzt, was aber auch damit zusammenhing, dass am Ende die meisten Szenen ziemlich kurz gehalten wurden, vermutlich aus Zeitgründen. Daring Do hätte hier eigentlich etwas lernen müssen, aber der einzige Kommentar in die Richtung war, dass sie nicht damit gerechnet hatte, dass die Ringe so schwer seien. Den Murks den Dash da ins Tagebuch schreibt ist echt blödsinn, aber eine gute Moral hätte schlicht und einfach im Buch stehen können, zum Beispiel auf dem Einband. Dann hätte Rainbow das vorgelesen und sich gefreut, dass sie ihrem Idol etwas beibringen konnte.

Scootaloo hatte jetzt zwei Folgen und jedes mal mit einem brandneuen Autor. Und beide gefallen mir richtig gut. Diese Episode ist von der Idee her ziemlich simpel (was nicht schlecht ist) und bringt echt richtig gute Sachen.

Nach der imo enttäuschenden Episode letzte Woche ist Rainbow Dash hier richtig stark und bringt tatsächlich eine ernste Lektion rüber ohne vom Charakter her unglaubwürdig zu werden. Vor allem, dass sie persönlich zu Scootaloo zurückläuft ist einfach passend für Rainbow Dash; bei anderen Charakteren (oder anderen Kindershows im Allgemeinen) hätte ich hingegen garantieren können, dass Sweetie Belle und Applebloom einfach nur zurückgeschickt werden würden, um sich mit Scootaloo zu versöhnen. Aber Rainbow Dash? Ne, sie geht persönlich zurück, egal was gerade um sie herum passiert (wir fahren gerade in einem Zug? Ach was solls). Aber dadurch wirkt die Moral doch aufgesetzt, richtig? Nein! Eben nicht! Die Szene war überhaupt nicht aufgesetzt und hat einfach super zu den Charakteren gepasst. Genau so kann ein "cooler" Charakter wie Rainbow eine wirklich gute Lektion erteilen, ohne unauthentisch zu wirken. Und dann geht die Moral auch noch über das offensichtliche "how to deal with bullies" hinaus sondern hinzu kommt noch die (zweite) Moral, sich nicht durch seine Idole, sondern durch sich selbst zu definieren. Das schließt auch super den Kontext zum Song am Anfang, in dem es um Zusammenhalt und Selbstverwirklichung ging.

Der Song war ganz gut - nichts Überragendes, aber ich will ihn trotzdem nicht missen. Der fügt sich auch richtig gut in die Moralen der Folge mit ein und hat echt gut Spannung aufgebaut. Ich dachte dieses mal wirklich, dass Scootaloo sein Cutie Mark bekommt. Immerhin geht die Moral ja wirklich in diese Richtung. Ich finds ein bisschen schade, dass es jetzt doch noch nicht dazu kam - ich hoffe ja wirklich sehr, dass die drei ihre Cutie Marks in verschiedenen Folgen erhalten (hab ich ja schon in meiner Wunschliste angesprochen).

Insgesamt war diese Folge überraschend serious, vor allem für eine CMC-Episode. Witze waren nur sehr vereinzelt und haben sich meistens auf visuelle Gags beschränkt (einzige Ausnahme war Rainbows "Professionalism"). Aber das hat der Folge imo wirklich gut getan, wirklich vermisst habe ich die Witze nicht.


Wodrin diese Season bisher in jeder Folge geglänzt hat ist Kontinuität. Diese Folge knöpft in vielerlei Hinsicht an Games Ponies Play an (vor allem ist Ms. Harshwhinny jetzt wirklich zu einem echten Charakter geworden) und gleichzeitig baut die Folge die Beziehung zwischen Rainbow und Scootaloo auf, einfach weil Rainbow Dash über ihre Rolle als Coach hinausgeht.

"Scootaloo confirmed disabled. Best episode S4!"
Ich schau mir ja auch zu jeder Folge ein, zwei Analysevideos samt Kommentaren an, und diese Woche herrscht wohl einhellig Glückseligkeit. Ich fand die Folge soweit ganz okay. Wieder kinderserienlastiger als der Anfang von S4 imo, was aber natürlich nicht inhärent schlecht ist. Mrs. Harshwhinny (?) war irgendwie arg komisch animiert (Gesicht vor der Schulklasse zB), jetzt ringe ich damit, mir Games Ponies Play nochmal anzutun, und zu schauen, ob das da auch schon so war.
Der Vergleich mit Sleepless in Ponyville drängt sich ja geradezu auf, die neue Episode kann dieser aber mMn nicht das Wasser reichen. Dieses "professionalism"-Motiv hat sich dafür, dass es jede zweite Szene dominiert hat, VIEL zu schnell abgenutzt. Trotzdem viele tolle Gags und Referenzen (das "Umkreisen" von DT/SS, High-Five Granny Smith, ..), den Song fand ich auch gewohnt gut.

Golden Delicious nimmt ein Buch ganz untem vom Stapel, ohne dass die Bücher darüber herunterfallen. Kommt euch das bekannt vor? Am Anfang der Episode hat Pinkie ein Pergament von einem Stapel aus Pergamenten herausgenommen und es ist nicht umgekippt.

Mir fiel das beim zweiten mal Gucken auf und es ist einfach nur genial