Tell Me What to Watch oder auch "Wir erweitern unseren filmischen Horizont"

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    • Collateral

      Im Grunde nen solider Thriller, nicht mehr und nicht weniger. Insgesamt vllt etwas zu lang.
      Gibt net sonderlich viel zu zusagen.

      6/10
      If the king doesn't lead, how can he expect his subordinates to follow
      And forgive us our trespasses.
      As we forgive those who trespass against us.

      tree^ schrieb:

      was seid ihr alles für hässliche megaspasten. k3 ist der boss!
    • Der Film dreht sich um den Protagonisten Robert Miller (Richard Gere); ein erfolgreicher Multimillionär, der sein Geld in der Wirtschaft (Investmentfonds) durch Börsenspekulationen verdient. Börse und Wirtschaft, meistens nicht im Mindesten spannend für mich... Nun geht es also um Miller, der gerade kurz davor steht seine Firma für eine hohe Summe zu verkaufen. Allerdings steht es um die Firma nicht so gut, wie es den Anschein hat und Miller muss tricksen um einen hohen Verkaufspreis zu erzielen. Seine Tochter, welche auch bei ihm in der Firma arbeitet stößt allerdings auf ein paar Ungereimtheiten.
      Wirtschaftsgeplenkel diesdas, gerade wenn man denkt der Film plätschert vor sich hin, geschieht das eigentlich Interessante.
      Spoiler anzeigen
      Miller verursacht einen Autounfall, bei welchem seine langjährige Geliebte Julie noch am Unfallort stirbt. Um den Konsequenzen (Haft/Bewährungsstrafe - Ansehensverlust - Kein Verkauf seiner Firma) zu entgehen, entfernt sich leicht verletzt vom Unfallort und lässt sich von dem dunkelhäutigen Jimmy (seinem Freund?!) abholen, welcher ihm noch einen Gefallen schuldet.

      Weitergehend entwickelt sich ein packender Thriller, bei welchem alle Seiten - Miller, seine Frau, Jimmy, Die gesamte Polizeidienststelle und die Justiz, sowie im weiteren auch Roberts Tochter und seine Wirtschaftskonkurrenten - authentisch verhalten. Nicht ganz so packend wie andere Thriller, aber immernoch sehr solide.

      8/10

      P.S. Dachte irgendwie der sei älter, vor und auch während des Schauens :o Dabei ist er ja ganz neu (2012)

    • Into the Wild (2007)

      Der junge Chris hat gerade sein Studium mit sehr guten Noten abgeschlossen, als er entschließt den Materialismus und seine streitsüchtigen Eltern hinter sich zu lassen und mit wenig Gepäck in die Wildnis zu gehen. Er verbrennt sein Geld und seinen Ausweis, nennt sich "Alexander Supertramp" und erlebt fortan viele Abenteuer und Menschen auf seinem Weg nach Alaska.

      Es gibt sehr viel was der Film richtig macht. Die zwei zeitversetzten Handlungsstränge, um eine langwierige Einleitung zu vermeiden, absolut passende Musik, sehr schöne Bilder (auch wenn mir das Setting allgemein nicht so gefällt), gelungene Treffen mit anderen Menschen sowie eine abschließende Message, die quotewürdig ist ("Happiness only real when shared"). Das Ende musste für diesen großen Zweck wohl so sein, auch wenn ich den Film ohne stereotypisches Drama wahrscheinlich noch ein bisschen besser fände.
      Spoiler anzeigen
      Chris isst giftige Beeren und stirbt kurz später alleine in Alaska.

      Positiv ist zu erwähnen, dass ich als Filmplebs allgemein Probleme hab mit Filmen über zwei Stunden, aber es gab eigentlich keine "Längen".
      Hab unabhängig vom Film schon länger was ähnliches zwischen Bachelor und Master vor, mal gucken ob ichs schaff durchzuziehen :)


      Absolut empfehlenswert und Insgesamt eine 9/10, was bei mir atm noch Topwertung ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sunslayer ()

    • 3 Zimmer/ Küche/ Bad (2012)

      Ich habe den Film vor ein paar Tagen gesehen und zum Glück viele Gedanken (und so manch bösen Satz...) schon wieder vergessen. Dieser Film war überhaupt nichts für mich.

      Es handelt sich hier um eine Komödie, da erwarte ich in irgendeiner Form schon mal unterhalten zu werden. Ich musste während des ganzen Films genau einmal schmunzeln, der Rest war ein fast schon anstrengender Kampf.
      Dieser Film macht für mich so ziemlich alles falsch, was man falsch machen kann. Man merkt sofort, dass es ein deutscher Film ist, was erst mal nichts schlechtes bedeuten muss.
      Der Humor dieses Films war nichts für mich. Bei der Szene mit dem Fahrrad wurde ich fast schon wütend was man dem Zuschauer da für ein plumpes Drehbuch andrehen will.
      Und da kommen wir zu meiner Meinung nach dem schlimmsten Teil dieses Films. Dem Drehbuch. Hier gibt es keinen klaren Handlungsstrang, es sind zusammengewürfelte Geschehen, die man teilweise auch so aus dem richtigen Leben kennt, allerdings mit Personen, die vollkommen überzogen von ihren Darstellern gespielt werden.
      Die erste Hälfte war für mich unerträglich, normalerweise hätte ich da schon lange abgeschalten. In der zweiten hat sich der Film etwas verbessert, was aber bei der Ausgangslage leider nicht viel bedeutet.

      Das Review wäre länger ausgefallen, wenn ich es sofort verfasst hätte, aber so ists nun mal.

      Ich kann für diesen Film auf keinen Fall mehr als 2.5/10 geben, es war sicherlich einer der schlimmsten Filme, die ich in letzter Zeit so gesehen habe. (sorry .k3 und alle die den Film gut bewertet haben :ugly: )
      KK
    • The Expendables 2 (2012)


      Ich hab mir natürlich auch vorher den ersten Teil gegeben, würde mir jemand den zwölften Detektiv Conan vorschlagen, wäre Bingewatching angesagt :bluecool:
      Man könnte ja was verpassen, was für den Kontext wichtig ist.



      Alles in Allen kann man sagen, dass The Expendables 2 besser als sein Vorgänger ist. Nicht um Längen und auch nicht qualitativ, aber die Story wirkt besser, 50% der Zeit irgendwelche Terminator Quotes und overall das Setting ist ein besseres.
      Diesmal muss die Söldner- und Allstartruppe um Sylvester Stallone sich erneut einen Bösewicht stellen, welcher aus einem sowjetischem Lager Plutonium entwendet hat. Und dieser Bösewicht ist niemand anderes als Jean-Claude Van Damme, der auch einige Highkicks verteilen durfte.
      Simpler Plot, aber das Testosteron und Adrenalin kann man fühlen und man fragt sich am Ende ob nicht irgendwo der Rekord für die meisten Movie-Kills erreicht wurde.

      Ich hab nicht viel erwartet, aber genug Entertainment bekommen und viele Stars auf einen Fleck gesehen, Jet Li und Liam Hemsworth als Sniper hätte ich gerne noch mit mehr Screentime gehabt.
      Denn von letzteren die Nebenhandlung war gut an den Haaren herbeigezogen und wirkte komplett Fehl am Platz.
      6.5/10, werde mir den dritten Teil bei Zeiten auch geben.

      Ahjo, netter Chuck Norris Sidekick :o

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • L.A. Crash

      Ein Film der leider zeigt, dass viel manchmal zuviel ist. Eigentlich gibt es viel interessantes zu erzählen in dem Film, aber leider verliert das einzelne Schicksal an Bedeutung, da man soviel erzählt kriegt, zudem kommt man kaum nach alles nachvollziehen zu können. Ansonsten bestimmt ein guter Film der eigtl seine 8/10 verdient hätte so eher ne 6.5/10
      If the king doesn't lead, how can he expect his subordinates to follow
      And forgive us our trespasses.
      As we forgive those who trespass against us.

      tree^ schrieb:

      was seid ihr alles für hässliche megaspasten. k3 ist der boss!
    • Skurrilier Film mit interessantem Drehbuch. Zwei Bankräubergruppen überfallen gleichzeitig eine Bank und stehen nun vor einem Dilemma.
      Langweilig wird es nicht dank der kurzen Laufzeit, atemlos vorm Fernseher sitzt man leider auch nicht. Ganz klar kein Must-See, Dempsey macht seine Rolle als einziger richtig gut, wobei es unlogisch ist, dass er in dieser Situation sich so in den Vordergrund stellen kann.

      6/10

    • Citizen Kane

      Drama, USA, 1941. Der Film gilt bis heute als der beste (amerikanische) Film aller Zeiten und ist wohl bis heute unübertroffen, wenn es darum geht neue Maßstäbe zu setzen und Innovationen zu bringen.
      Nun ist der Film mit sicherheit eine Revolution gewesesen. Begriffe wie mise en scène, mise en cadre, Erzählstruktur, Belichtung, Schnitt, Überblendung sollten hier auf jeden Fall erwähnt werden, aber das muss ich wohl nicht ausführen. Es reicht hier wohl den Wikipedia Artikel zu lesen. Zwar kann ich sehr gut nachvollziehen wie groß diese Revolutionen in der Filmbranche gewesen sein müssen und selbst aus heutiger Sicht kann man diese Dinge noch sehr wohl wertschätzen (gegeben man achtet darauf), trotzdem finde ich es immer schwierig diese Dinge besonders hervorzuheben. So viel sei gesagt: Der Film ist verdammt wichtig in der Cinematographie.
      Nun gibt es aber viele Filme aus diesem Zeitalter, die ähnlich aufregend zu ihrer Zeit gewesen sind und auch innovativ waren. Viele davon sind aber richtig schwierig anzuschauen, weil sie einfach aus heutiger Sicht betrachtet stink langweilig sind. Nicht Citizen Kane. Die Story über einen Mann, der den Amerikanischen Traum lebt, alles gewinnt und dann langsam aber sicher alles verliert gekoppelt mit dem Motiv des Mannes, der nie selbst liebt, aber immer geliebt werden will, macht für eine verdammt interessante Geschichte her.
      Der Film wirkt ausserdem von seinem Erzählstil her (mal den Bruch des linearen aussen vor gelassen) nicht so alt wie er ist. Hier ein cleverer Gag, dort eine spritzige Konversation. Es macht Spaß den Film zu schauen.
      Außerdem finde ich Filme, die fiktive Figuren mit realen historischen Ereignissen mischt, immer interessant.
      9/10. (Wäre vielleicht eine 8/10, aber +1 für Legacy Status und Alter)
    • Zur Ergänzung, ich bin mal so frei:

      luke schrieb:

      bei prime gibts jetzt doch OV
      für 2 tacken/monat dementsprechend auf jeden fall lohnenswert

      american hot wet summer angeschaut. humor zwischen unlustig/ultra retarded und relativ witzig. manche szene echt super witzig (in erster linie die in der stadt, wie sie innerhalb einer stunde zu drogenjunkies werden), aber für viele jokes hab ich einfach gar kein verständnis, die haben mich fast sauer gemacht. overall trotzdem netter film, netter cast aber hat keinen anhaltenden eindruck hinterlassen und ich hab ihn schon fast wieder vergessen.
      5/10

      Outrage schrieb:

      Achja hab Kaddisch geschaut. Finde man kommt schwer rein, aber die Thematik ist gut und aktuell. Gerade gegen Ende auch stark. Über 7.5 kommts trotzdem nicht :)
    • Das Leben der Anderen (2006)

      Story ist eigentlich den ganzen Film über ziemlich klar und irgendwie fand ich ihn auch nicht so spannend, aber ich habe ihn doch ganz gern geschaut.

      Das Ende natürlich super sweet. 7,5 / 10
      KK
    • Mononoke Hime (1997)

      Ich schaue eher selten Anime Filme und es ist schon etwas her seit der Film mir empfohlen wurde, aber es hat sich gelohnt.

      Finde die Story, auch wenn sie am Anfang etwas langsam in die Gänge kommt, gut. Die Thematik dahinter ist für mich allerdings um einiges interessanter.
      Was den Film zusätzlich ausmacht, sind extrem gut gezeichnete Hintergründe und Details. Es sah alles richtig toll aus, wobei ein Teil der Menschencharaktere doch etwas generic wirkte. Die Tiere des Waldes und der Waldgott dagegen absolut top.
      Dazu kommt super Musik, da kann man wirklich nichts kritisieren.

      Rating so zwischen 8,5 - 9 / 10
      KK
    • Eraserhead (1977):

      Spoiler anzeigen
      Die oberflächliche Geschichte lässt sich leicht zusammenfassen - Ein junges Paar wird ungewollt Eltern und ist mit dem behinderten Kind heillos überfordert, bis hin zum traurigen Finale - und hat bei mir nur teilweise Eindruck hinterlassen.
      Wie aber bei Lynch üblich, gab es einen Film mit nahezu unendlich Interprätationsmöglichkeiten zu sehen. Es gibt zahlreiche Traumsequenzen, die man wahrscheinlich am leichtesten so deuten kann, dass die Ängste, die mit der neuen, lebensverändernden Situation des Protagonisten zusammenhängen, darin visualisiert werden. Ganz klar wurde mir das beim erstmaligen Schauen jedoch nicht.
      Positiv hervorheben möchte ich aber sowohl die atmosphärische Gestaltung - durch den vermutlich freiwilligen Verzicht auf Farbfilm, die bizarren und trostlosen Kulissen und die permanente Sounduntermalung mit vorwiegend Wind- und Luftgeräuschen im Wechsel mit Babygeschrei als Kontrast zu den eher spärlichen Dialogen entsteht eine äußerst beklemmende, triste und düstere Stimmung, die die ebenso schwermütige Handlung und die eigenartigen Träume besonders gut unterstützt - als auch die Eigenständigkeit des Films, welcher sich abseits aller gängigen Genres platziert.
      Insgesamt war mir das beim erstmaligen Schauen aber zu wenig, richtig gefesselt hat mich der Film selten und zu viel Interprätationsspielraum finde ich ohnehin immer schwierig (siehe meine anderen Lynch-Ratings). Wahrscheinlich ein Film der beim erneuten Gucken wächst, daher liegt er auch noch auf meiner Platte, mal sehen ob ich noch die Zeit finde. Vorerst aber nur


      6,5
    • Die Regeln der Gewalt - The Lookout (2007)

      The Lookout ist ein sehr kurzweiliger Film mit einem starken Gordon-Levitt und einem grundsoliden Drehbuch.

      Schuldvorwürfe und psychische Probleme machen es nicht leicht für Chris Pratt (lel) sich wieder in die Gesellschaft einzufinden,
      nachdem bei einen von ihm verursachten Unfall zwei seiner Freunde starben und eine Weitere schwer verletzt überlebt hat.
      Er leidet unter Amnesie und übersteht den Tag nur mittels Notizen, die er auf seinen Block schreibt.
      Eat, Sleep, Repeat. Oft nicht mehr als das. Zur Abwechslung ein Putzjob in der Bank.

      Seine Situation könnte nicht ausnutzbarer sein.
      Und so geschieht es, dass ihn vermeintliche Freunde von früher in der Bar ansprechen und ihn nicht nur zu einen Bier überreden.

      8.5/10.
      Der Film lebt von seinen Charakteren und seinen atmosphärisch realistisch und dicht verpackten Szenen.
      Abzüge gibts weniger kleiner Logikfehler (Bauchschuss lebt Stunden weiter (?)) und seiner, für mich, zu plötzlich wirkenden Veränderung.
    • Auge um Auge (2013)

      Der Film kam für mich zu langsam in die Gänge und blieb auch etwas langweilig.
      Rohe Gewalt wird ganz gern gezeigt, fand ich jetzt nicht so beeindruckend.
      Der Bösewicht wurde super gespielt.
      Sehr überraschend war der Film allerdings auch nicht.

      SECHS VON ZEHN
      KK
    • Stranger Than Fiction

      Wowe. Woooooooooooooooooooooooooooow.
      woW.
      Ich komm grad aus dem Grinsen nicht raus.
      Ich versuche zwanghaft etwas zu finden, was mich davon abhält SCHON WIEDER eine 10 zu verteilen, aber ich finde nichts. Von Anfang bis Ende hat mich der Film glücklich gemacht und das Ende ist das beste Ende, das ich je erleben durfte. Wow.
      Ich schreib morgen was ausführlicheres, aber lasst euch gesagt sein: Ich bin komplett hin und weg.
      Wow.

      edit: okay nevermind, ich wollte nichts vergessen. habe jetzt mal in nem textdokument drauf los geschrieben und daraus ist dann mehr oder weniger mein review geworden, also wundert euch nicht über die seltsame slash fehlende struktur
      Spoiler anzeigen
      Die Mischung von Humor und "Tragödie"/Ernsthaftigkeit ist für mich was absolut einmaliges. Wie die innerliche Story mit ihrem subtilen, aber doch präsentem Humor in die ernste und zum Nachdenken anregende Außenstory eingebettet ist: Das hat in mir ein Gefühl ausgelöst, das ich so noch nie bei nem Film gespürt habe. Diese Weichheit habe ich so noch nie erlebt. Die Szene, als er die Stimme sucht, nach Hause rennt und dann schreiend vor seinem Spiegel steht. Wie diese völlig irrsinnig alberne Szene schlagartig ihre Tiefgründigkeit offenbart. Pure Gänsehaut. Kombiniert das mit dem Fakt, dass Will Farrell als von mir nie "ernst" genommener Schauspieler diese Szene praktisch symbolisiert. Un-fucking-glaublich.
      Ich hab nach vielleicht 10 Minuten pausiert und mir was zu trinken geholt. Auf dem Weg dachte ich "Wow, ganz cooler Film. Echt coole Idee, hoffe der kann die Qualität aufrecht erhalten" - und bei Gott, das hat er geschafft. Ich war zwar natürlich anfangs noch verwirrt, weil die Story bei genauer Betrachtung total "unlogisch" ist (selbst in sich. Also nicht nur, dass es obv nicht möglich ist, aber dass auch fehler entstehen, wenn man diese vordergründige Unmöglichkeit ausblendet). Ich hab das aber sehr schnell einfach in den Hintergrund stellen können und ich habe das schleichende Gefühl, dass das zu großem Teil auf die großartige Arbeit des Regisseurs zurück zu führen ist.
      Was mich schon von anfang an fasziniert hat, ist wie großartig der Cast ist. Alle vier Hauptcharaktere sind so unendlich gut besetzt: Will Farrell spielt die Rolle seines Lebens, weil er - wie schon weiter oben erwähnt - die Rolle so sehr symbolisiert. Harold Crick ist als Buchcharakter lustig beschrieben in einem Film, der viel zu ernst für ihn ist. Und genau das ist es was man von Farrell anfangs denkt. "Der ist doch viel zu albern für nen ernsten Film". Perfekte Besetzung für die Rolle.
      Emma Thompson spielt die seltsame und eigene Schriftstellerin so toll. Der Charakter ist so sehr von der Normalität entfernt, dass sie Dinge tut, kleine Dinge, Gesten, Handbewegungen, Eigenheiten, die sie gar nicht mehr wirklich selbst bemerkt. Da sind dann natürlich sofort ins Auge fallende Dinge, wie das Spucke-Tempo Ausmachen ihrer Zigaretten, aber auch kleinere Dinge. In einer der letzten Szenen sitzt sie beim Professor im Büro auf der Fensterbank. Sie beugt sich wie ein kleines, lustloses, gelangweiltes Kind mit dem Oberkörper über ihre Knie und baumelt so rum. Das hat mich so an mich selbst erinnert und ich fand das so großartig dargestellt. Weiß nicht, extrem sympathische Darbietung.
      Dustin Hoffman ist eh so ein übertriebener Überboss, den würde ich wahrscheinlich in jeder Rolle feiern, aber dieser Professor, der die seltsamsten Herangehnsweisen für den seltsamsten "Fall" in der Geschichte der Menschheit, findet, davon bin ich begeistert. Oder die Tatsache, dass er einen Menschen opfern möchte, weil das Ende dann bedeutender ist. Das ist so unendlich skurril und eigen.
      Zur Technik will ich nur kurz die Szene erwähnen, in der Harold den Professor zum ersten Mal trifft. Ich finds immer schwierig sowas in Worte zu fassen, aber wie hier der Fokus durch ganz kleine, subtile Dinge auf die Sonderbarkeit von Harold gelenkt wird, das hat mir so sehr gefallen.
      Noch ein paar abschließende Gedanken. Der Film schließt so einen GRANDIOSEN Bogen um den Charakter Harold Crick, dass es mich wirklich sprachlos gemacht hat. Ich war eigentlich vollkommen einverstanden damit ihn sterben zu lassen, nur hatte ich meine Bedenken, wie das denn für die Logik aussehen würde. Mal ganz davon abgesehen, dass er willentlich in seinen Tod läuft und sie das zulässt und im Prinzip ausführt (hier wieder die Skurrilität einen Menschen zu opfern für das Wohl der Geschichte?), fand ichs irgendwie icky, dass sie dann drauf losschreibt und er macht was er gelesen hat, genau so wie ers gelesen hat. Fand ich irgendwie ein bisschen schwierig als Ende. Kurz bevor sie sich dann umentschieden hat, ist es mir dann gekommen. Natürlich: sie lässt ihn leben. Viel viel besser und schließt dann eben auch diesen Bogen. Aber wie sie es dann begründet, hat mir einfach die Sprache verschlagen. So simpel, aber so schön.
      Kay Eiffel: Because it's a book about a man who doesn't know he's about to die and then dies. But if the man does know he's going to die and dies anyway, dies willingly, knowing he could stop it, then... I mean, isn't that the type of man you want to keep alive?


      Ich weiß nicht, vielleicht hab ich zu lang keinen Film gesehen, aber der hats mir richtig gegeben. Alle Punkte. 100%. 10/10.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von luke ()

    • Traffic – Macht des Klüngels Kartells
      Habe mich für den Film entschieden, weil er schon länger auf meiner Liste war, Misery folgt nächste Woche.

      In Traffic geht es wie in vielen anderen Filmen um Drogen. Remember Kids:


      Hier geht es vor allem um mexikanische Drogenkartelle und die Schmuggelwege nach Amerika. Hervorzuheben sind hierbei die drei Erzählstränge. Da ist einmal, die Frau eines Drogenbarons, die nach der Festnahme ihres Mannes das Geschäft weiterführt um ihren Lebensstandard zu sichern und sich mit zwielichtigen Gestalten einlassen muss. Perfekte Rolle für CZJ
      Den coolsten Part spielt der amerikanische Polizist Gordon (Don Cheadle!) der mit seinem Partner den Drogenkartellen auf der Spur ist und dabei hilfe vom einem mexikanischen Beamten erhält, der mit ihnen zusammenarbeitet, da sein mexikanischer Vorgesetzter korrupt ist und eigene Ziele nach der Zerschlagung des aktuellen Kartells verfolgt.
      Und schließlich ist da noch Richter Wakefield, der Chef der DEA, dessen Tochter zwar eine sehr gute Schülerin ist, jedoch auch mehr und mehr Drogen konsumiert, ohne dass Daddy davon weiß.

      Die Handlungen der Protagonisten werfen Kreise ins Leben der jeweils anderen, obwohl sie sich fast gar nicht persönlich begegnen. Das Drama nimmt seinen Lauf. Fand die Thematik nicht so gut umgesetz wie in L.A. Crash und gerade die spanisch-sprachigen Passagen unnötig, sodass der Film etwas in die Länge gezogen wurde. 7/10

    • So..., weil ich in einer Stunde und - zur Zeit der Erstellung des Textes - 20 Minuten in den Urlaub fahre und vergessen habe mich für die Runde abzumelden, habe ich auf die 3 Stunden Schlaf vor der 14 stündigen Fahrt verzichtet und mir noch einen Film angeschaut! :)
      Ich hab das Review jetzt einfach runter geschrieben, ist nicht vollständig oder so, aber ich denke das genügt fürs Erste.

      Spoiler anzeigen
      Little Miss Sunshine

      Der Film hat nicht wirklich ein zentrales Konzept, verglichen mit beispielsweise dem letzten Film den ich geschaut habe "Stranger Than Fiction", sondern er ist mehr einfach aus dem Leben gegriffen. Man hat natürlich die Hauptstory, dass die kleine Olive mega auf Beauty Peagents abfährt, aber nicht weil sie am Glamour interessiert ist, oder weil sie - im Gegensatz zu ihren Mitstreiterinnen - von ihren Eltern in die Rolle gedrückt wird, sondern weil sie vermutlich mal an einem aus Spaß teilgenommen hat und ihr das einfach Spaß gemacht hat. Weil sie mit ihrem Opa darauf trainieren konnte und ihr das Freude bereitet hat. Dieses Ziel wird aber ein bisschen in den Hintergrund geschoben, um die Probleme der Familie zu zeigen. Hier gibt es den arbeitslosen Vater, der ein 9-Punkte-"Ich mache einen Gewinner aus dir"-Programm etablieren und vermarkten möchte, den nihilistischen Sohn, der Nietzsche liest und einen Schweigepakt einhält, um Disziplin für die Airforce zu bekommen, den Opa, der heimlich Heroin schnupft und natürlich den Onkel, der sich versucht hat umzubringen (und natürlich die Mutter, die aber eher als Kleber fungiert um die ganze Familie zusammen zu halten). Jeder Charakter wird ein bisschen beleuchtet und es werden die sehr deprimierenden Probleme und Konsequenzen aus diesen Problemen beleuchtet. Der Film geht hier ein bisschen in die traurigeren Aspekte unserer Existenz, diese deprimierenden Themen werden dann aber bildlich (und an einer Stelle auch buchstäblich) von einer Umarmung der kleinen Olive weggewischt und in den Hintergrund gestellt. Jeder Charakter stellt seine Probleme zur Seite, um diesem kleinen Mädchen seinen Traum zu erfüllen.
      Ich würde den Film jedem empfehlen, der Feelgood sucht, aber trotzdem Substanz erwartet. Im Endeffekt als Ganzes betrachtet ist der Film eine sehr schöne Produktion, die keine Fragen offen lässt. Er funktioniert natürlich hauptsächlich deswegen so wunderbar, weil Regie und besonders der Cast einfach phänomenal sind. Ich verliebe mich immer mehr in Steve Carell.
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