Tell Me What to Watch oder auch "Wir erweitern unseren filmischen Horizont"

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    • Blinkende lygter (DK 2000)

      Ein Drogenboss wird von 4 Handlangern um seine Beute von vier Millionen Kronen geprellt. Nach der Feststellung, dass sie wohl nie wieder so viel Geld haben würden, beschließen Torklid, Stefan, Arne und Stefan mit dem Geld nach Barcelona abzuhauen. Sie kommen indes nicht weit. Nachdem das Auto stehen bleibt, stranden sie im nirgendwo. Unterkunft finden sie in einem leerstehenden und heruntergekommenen Haus im Wald. Da einer der vier eine Schussverletzung am Bein hat, bleiben sie dort eine ganze weile. Das Zusammenspiel der Charaktere macht hierbei den Film aus, wobei relevante Rückblicken in deren Kindheit gezeigt werden um das Handeln und den Charakter zu erklären. Spannung kommt leider kaum auf, obwohl ihr Boss natürlich auf der Suche nach ihnen ist. Ähnlich wie bei "In China essen sie Hunde" und "Adams Äpfel" hat mir etwas casualmäßiges gefählt, woran ich mich im Film orientieren konnte. Als lustige Gangsterkomödie mit schwarzem Humor funktioniert der Film aber trotzdem gut. Der "Nachbar" ihres neuen Waldhauses, dem sie vorgaukeln ein Restaurant zu eröffnen rettet mir hier den Film, mit seiner Mischung aus Idiotie, Fremdenfeindlichkeit und Bauernschläue.
      Zitat: "Die versuchen doch seit über 20 Jahren die Bruchbude zu verkaufen. Viele von uns hatten Angst sie würden ein Asylantenheim daraus machen, können sie mir glauben. Wir wollen hier nicht son Haufen Affen die frei herumlaufen und überall hinscheißen, verstehen sie?". Anderswo bedauert er, noch nie die Chance gehabt zu haben einen Menschen zu erschießen und kommt natürlich am Ende noch zu dieser zweifelhaften Ehre.
      7/10

      P.S. Mads Mikkelsen als Arne :thumbsup:

    • Whiplash (2015):

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      Intensiver (man könnte sagen es geht Schlag auf Schlag, höhö) Hochglanzfilm über Leidenschaft, die Bereitschaft Opfer zu bringen und das Streben danach der Beste zu sein.
      Von technischer Seite nahezu perfekt. Bild und Ton werden super aufeinander abstimmt und setzten die Intensität die der Streifen transportieren will gekonnt in Szene. In seinen besten Momenten wird man völlig in seinen Bann gezogen, gefesselt und ausser Atem wieder ausgespuckt.
      Für Schnitt und Ton gab es Oscars, wobei ich den Schnitt dann doch ein klein wenig repititiv fand. Die tonale Gestaltung vermittelt erstklassig die Leidenschaft welche die Hauptcharaktere antreibt.

      Inhaltlich ein sehr geradliniger Film. Die Nebenstränge (Familie und Freundin Andrews) runden eher das Gesamtbild ab, als das sie für die Handlung elementar wären.
      Leider wirkt die Handlung oft auch unglaubwürdig (Autounfall fand ich z.B. schon ziemlich übertrieben nur um noch etwas mehr Drama reinzubekommen). Außerdem waren die zwar sehr gut geschauspielten Hauptcharaktere in ihrem Verhaltensradius für meinen Geschmack zu flach und zu wenig menschlich.


      7,5
    • Natural Born Killers (1994)

      Mallory und Mickey haben beide eine schwere Kindheit mitgemacht, haben zusammengefunden, ihre Eltern getötet
      und sich dann weiter auf zu einem dreiwöchigen Spaziergang übergegangen, der weiteren 52 Menschen das Leben gekostet hat.
      Während dieser Reise ist daraus ein Kult entstanden, der weite Teile der Bevölkerung erreicht und die ganze Zeit medial mitverfolgt wird.


      Ich konnte dem Film leider nichts abgewinnen, manche mögen den Cast feiern, ich definitiv nicht. Hätte kaum uninteressanter sein können.
      Exzessive Gewaltdarstellungen um größtenteils einfach nur Zuschauer zu schockieren, aber natürlich immer unter den Deckmantel von pseudodeepen Messages, Gesellschaftskritik, Abstumpfung etc.pp.
      Ich hab einfach genug von solchen Filmen. Touchen mich kein Stück. Es geht auch anders.

      Was den Film dann doch noch die 5/10 einbringt, ist wohl das "wie".
      Projektionen im Film an random Flächen, ständig sich verändernde Kameraperspektiven, Schwarzweiß-Farbe-Changes,
      dann teilweise diese Vintageeffekte und in einen Szenen eine bewusste optische Untermalung mit grellen Farben, was das ganze einfach mal krass aufgewertet hat.
    • Trainspotting (1996)


      Lohnt es sich Heroin zu nehmen?
      Meine Frage konnte auch nach diesen Film nicht beantwortet werden, und hat mich auch eher dazu verleitet gleich den ersten Schuss anzusetzen.

      Ewan McGregor als Herojunk zusammen mit seinen Junkiekollegen treffen sich jeden Tag zum trippen, saufen und zu Schlägereien in Pubs.
      Während des Films durchläuft er etliche Ereignisse wonach er schwört, dass es der letzte Schuss war.
      Doch so einfach ist es nicht, selbst ein totes Junkiebaby kann ihn nicht so einfach davon abbringen.
      Und so stößt er an seine Grenzen, wird mit einer leichten Überdosis ins Krankenhaus eingeliefert, kommt wieder bei seinen Eltern unter und durchläuft einen kalten Entzug.
      Einige Zeit kann er auch Fuß fassen in der "Gesellschaft", allerdings bringen ihn seine Freunde schnell wieder in die alte Welt zurück und so gerät er wieder auf die schiefe Bahn.


      Den Film hatte ich schon einmal gesehen, paar Jahre her, ist mir auch negativ in Erinnerung geblieben, nicht weil der Film schlecht ist, sondern eine Szene genau so "beschissen" abgelaufen ist wie bei mir :bluecool:
      Overall 7.5, mir hat etwas gefehlt. Genau kann ich es nicht sagen, hätte mehr englischen Humor vertragen können. Schottisch-Englisch ging sich übrigens gut aus, hatte erst auf holländische Einschläge getippt.
    • Rise of the Footsoldier

      Carlton Leach was 1 Typ. Erste Hälfte vom Film super. Rise and Fall mäßig beschreibt sie den Aufstieg des Hooligans zum Türsteher, Drogenhändler und schließlich Boss. Die bedingungslose Loyalität und seine Brutalität zeichnen ihn aus und. In der zweiten Hälfte wird alles too much. Der Drogenkonsum lässt die Protagonisten nicht mehr klar denken und handeln und sie haben ihre Gewalt überhaupt nicht mehr im Griff.Carlton macht bei seinen Freunden erstmals nicht mehr mit .. und diese verlieren ihr Leben. Wer dahintersteckt soll spannend aufgebaut die letzten 20 Minuten des Films ausmachen - hier ödet der Film jedoch nur noch an. Schauspielerisch kann nur Carlton streckenweise überzeugen. Schade, dass der Film das Nivea der ersten Hälfte nicht mal ansatzweise halten kann.
      7/10

    • Frühstück bei Tiffany (Breakfast at Tifanny's) (1961):

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      Frühstück bei Tiffany ist ein Liebesfilm und eine Komödie, aber auch ein Film über Suche nach Freiheit und sich selbst. Häufig liebevoll und detaillreich inszeniert, manchmal zu seicht und aufgesetzt. Es ist ein schöner Film mit vielen Szenen zum Schmunzeln oder Wohlfühlen und man fühlt oft stark mit Holly.
      Die Geschichte ist keine besondere, wird aber durch die exzellente Inszenierung, die hervorragende, süße Audrey Hepburn, sowie auch fast alle Nebenrollen und die sich insgesamt ergebende besondere Atmosphäre getragen. Besonders gefallen hat mir auch die Filmmusik.

      7.0
    • The Sixth Sense (1999)


      Man mag zwar staunen, aber The Sixth Sense habe ich lange vor mir hergeschoben.
      Erstens, weil ich keine Horrorfilme bzw. Horrorsequenzen mag, hängt vielleicht auch damit zusammen, dass ich einen kleinen Ausschnitt vom Film als 8- oder 9-jähriger gesehen habe und semitraumatisiert wurde.
      Zweitens, man wurde schon vor >10 Jahren gespoilert.
      Drittens habe ich den Film komplett falsch eingeschätzt und auch in die Irgendwanneinmal-Schublade gepackt.


      Ohne jetzt groß anzufangen zu spoilern,

      Cole ist kleiner Junge mit psychische Problemen und Bruce Willis als Dr. Crowe wird sein Therapeut.
      Tote Menschen zu sehen ist Alltag im Leben von Cole, sie machen ihn Angst,
      wollen dass er etwas für sie erledigt und ab und zu verletzt er sich dabei selbst,
      weil er nicht mehr zwischen Realität und "Traum" unterscheiden kann.
      Seine Mutter, allein erziehend, und schon sowieso mit der ganzen Situation überfordert, sieht sich nicht in der Lage mit ihm zu helfen und so nimmt sich Dr. Crowe der Sache an.


      Schwer zu sagen ob es ein Fehler war den Film solange vor mich herzuschieben, aber genau zum jetzigen Zeitpunkt hat er mich emotional getriggert wie sonst keiner zuvor.
      Allein die Wandlung, dass er realisiert, dass es etwas positives sein kann mit Toten zu sprechen und wie er seine Ängste in den Griff bekommt, dann die Szene zum Schluss mit seiner Mutter im Auto.
      Literal ausgelöst.
      Der Kreis hat sich wunderbar geschlossen und dass ich den "Twist" schon vorher kannte, hat dem Ganzen kein Abbruch getan.
      Der Twist für sich ist auch eigentlich nebensächlich.

      9/10, hat mich getoucht, schöne musikalische Untermalung, keine übertriebenen Schockszenen und mal ein guter M. Night Shamamlala.
      Danke dafür :bluecool:
    • Fuck me. Habe den Fehler gemach den Film schon am Dienstag zu schauen, aber das Review vergessen. Daher fasse ich mich leider kurz.

      Die Story des Films ist nicht alltäglich. Frank ist Alkohiliker.. und sein Beruf ist es Leute zu ermorden, (fast?) immer im Auftrag der Mafia. Jedoch wird sein Alkoholkonsum zu einem Problem und er muss eine Zwangspause machen. Dazu wird er nach San Francisco versetzt. Ironie des Schicksals (oder eher Stilmittel des Films) ist es, dass er Arbeit bei einem Bestatter findet. Musste hier schmunzeln ob der Michael C. Hall Parallele. Als Bestatter in 6 Feet under; als Serienkiller in Dexter. Wie es so kommt, lernt er bei den AA eine Dame kennen in die er sich verliebt. Geschickt eingefädelt vom Regisseur, denn nun erfahren wir etwas über die Gefühlswelt von Frank. Etwas psychopatisches hat er als Serienkiller natürlich sowieso an sich. Aber auch er beschreibt seinen Drang zu töten (vgl. Dark Passenger). Spätestens hier merkt man, wie schön Ben Kingsley das Ganze spielt. Einerseits der knallharte Killer, weiterhin die unzähligen Alkoholexzesse und eben dann seine weiche Seite. Weiterhin ist er natürlich loyal und kehrt für einen letzten Auftrag zurück in seine Heimatstadt...
      Hätte ruhig noch etwas länger und dafür teilweise geradliniger sein können. Gerade gegen Ende, wenn man förmlich in Frank drin steckt, hätte ich mir weitere Spielzeit gewünscht, wohingegen am Anfang der Einstieg etwas schwer war.

      7,5/10

    • Memories of Murder (Korea, 2003)

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      Kriminalfilm in dem ein Ermittlerteam versucht einem Serienmörder auf die Spur zu kommen. Die Provinzpolizisten greifen dabei auf ihre altbewährten Foltermethoden, sowie untergeschobene Beweise zurück. Der Großstadtcop versucht analytisch an die Sache heranzugehen doch mit zunehmender Untersuchungsdauer macht sich bei ihm die Frustration ob des ausbleibenden Erfolgs breit und schlussendlich handelt er ebenso wie seine Kollegen, geht sogar noch einen Schritt weiter.
      Für seine über 2 Stunden Spielzeit, ziemlich kurzweilig. Dann und wann mit ziemlich skurrilem Humor, bspw. wenn der seine Opfer tretende Cop sein Bein verliert oder die Szene als sich einer der Ermittler in den Kopf setzt der Mörder müsse eine Intimrasur haben und daher buddhistischer Mönch sein.
      Besonders spannend oder innovativ fand ich den Film nicht, aber seine Stärke bezieht er aus den mit viel Persönlichkeitstiefe geschriebenen Charakteren, welche sich interessant entwickeln und toll miteinander interagieren. Das offene Ende war gut gewählt.
      Mit den Querverweisen zur koreanischen Militärdiktatur konnte ich leider nichts anfangen.
      €: grad noch gelesen, dass der Film auf wahren Begebenheiten basiert. Das erklärt den Spannungsverlauf und das offene Ende, da ich jedoch nicht im Korea der späten Achtzigerjahre gelebt habe kann ich mit dem Bezug nichts anfangen.

      7.5
    • Palo Alto (2013)


      Ein wesentlich trauriger Film als ich ihn mir bei dem Cast gedacht hatte.


      The First Time-mäßiger Anfang nach der Einführung der Charaktäre.
      Emma Roberts () spielt eine verunsicherte Teenagerin, und trifft auf einer Party zwei klassische bluecool-Typen,
      einer davon steht schon länger auf sie, hat es ihr aber nie gesagt, und der andere ist einfach ein Hurensohn.
      Muss man leider so sehen.
      Da sie aber nicht der einzig verunsicherte Teen in den Film ist, spielen sich nach Szene nach Szene gesellschaftliche Abgründe ab,
      die mich aufgrund der Authentizität sehr missmutig gestimmt haben.

      Für meinen Geschmack war der Film weniger deep als er vorgibt zu sein.
      Mir fehlen so die Hintergründe um deren Reaktionen angemessen nachzuempfinden.
      Bei Fred (der obenerwähnte Retard) scheint ja am Ende ein Sinneswandel und ein krasser emotioneller Ausbruch stattzufinden, allerdings weiß man so gut wie nichts über ihn.
      Bei den anderen beiden sieht das schon anders aus.

      "I'm not Bob" und die Kameraeinstellung bei Mr.B's Move waren schon sehr experimentell und heben sich irgendwie von der sonst so realen Seite ab.

      7.5/10, war schon ein recht kritisches Teenie-Drama, Emma sehr überzeugend.
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      Alles Lampen und Uhren übrigens

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Der Mann, der niemals lebte

      DiCaprio als CIA Agent in einem fremden Land. Aber er ist kein typischer Bond oder Bourne mäßiger Agent sonder kühl und überlegt, der Film wirkt stellenweise sehr real. Und ist, obwohl er auch "schon" wieder 7 Jahre auf dem Buckel hat erschreckend aktuell.
      Durch seine Arabischkenntnisse wird er nach Jordanien geschickt, um eine Terrorzelle zu enttarnen. Auch Sitten und Gebräuche muss der Amerikaner beachten, in Arabien arbeitet man erst mit dem Agenten zusammen, wenn man ihm glaubt. Der Film trifft eine gute Mischung aus Realität, Spannung, Handlungsfortschritt und teilweise auch Brutalität, wie es eben leider ist im nahen Osten. Das Zusammenspiel von DiCaprio, seinem Vorgesetzten (Russel Crowe) in Washington D. C. und vor allem Hani Salaam (Mark Strong) dem Chef der Da'irat al-Muchabarat al-Amma (jordanischer Nachrichtendienst) ist toll. Vor allem die Beziehung letzterer ist grandios, welche leicht erschüttert wird und Hani aus verletztem Stolz abweisend reagieren lässt. Die Symbolik zu den schwierigen Beziehen der US Außerpolitik zum nahen Osten ist nicht zu übersehen. Weiterhin ist da noch Aisha, eine attraktive jordanische Krankenschwester, in die sich Roger Ferris (DiCaprio) verguckt und zu der er eine interessante Beziehung aufbaut. Durch sie wird er allerdings auch verwundbar.... Das Ende hat mich als Filmschauer sehr zufrieden gestellt, wobei es hierbei etwas hollywoodmäßig inszeniert ist. Tut dem Film aber wirklich gut. Ich kann hier echtnicht meckern. Sehr viel kurzweiliger als bspw. Syriana.
      8,5/10

    • 39,90 / 99 francs


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      Ein französischer Film. Ein Werbedesigner stellt sich und seine Weltsicht vor. Erstmal kamen mir ein paar TOA-Samples von JAW entgegen, sehr interessant.
      Während des Films bekommen wir den Alltag, den Absturz und das Ende dieses Mannes mit. Der Film setzt das, was er möchte, gut um; mir haben sehr viele Sachen Spaß gemacht (der neu designte Werbeclip) weil der Hauptdarsteller zwar viele Sachen im System ausnutzt es aber gleichzeitig irgendwie verabscheut, sich darüber lustig macht und dagegen arbeitet. Die Enden waren insgesamt etwas random, aber nichts schlechtes. Die Drogentrips waren relativ im Rahmen des Normalen (wenn das möglich ist).


      Was mich insgesamt gestört hat ist, dass der Film trotzdem sehr casual bleibt. Er ist cool, hat ne Message und lustige Drogenszenen, aber wirkte für mich nicht wie ein genialer Streifen, der wirklich durchgehend on point wäre. Ich fand den Film ehrlich gesagt relativ standard, aber doch ganz cool gemacht, habe allerdings keine direkten Kritikpunkte. Rating könnte noch runtergehen, je nachdem was ich noch so sehe.


      7/10
    • Gandhi (1982)

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      Ein ziemlich episches Historienwerk, dass du mir da vorgeschlagen hast, aber ich war ja gewarnt. Trotz seines enormen Umfangs und der direkt zum Anfang ausgesprochenen Bemerkung es sei schwierig ein ganzes Leben, zumal das eines solch außergewöhnlichen Menschen wie Gandhi, in einem einzigen Film abzubilden, so hatte ich doch das Gefühl, welches mich den ganzen Film über begleitete, dass etwas fehlt. Dieses Etwas war die Erklärung wie Gandhi zu dem Mann geworden ist der er war. Die Erlebnisse in Südafrika mögen ihn geprägt haben, erklären für mich jedoch nicht hinreichend die Wandlung vom Anwalt zum Martyrer und Volkshelden, auch wenn er sich selbst nie so gesehen hat.
      Möglicherweise mangelte es an Wissen und man wollte der Person Gandhi nicht ungerecht werden indem man ihm Motive unterstellt.
      Insgesamt wird aber doch sehr dicht und ohne große Längen, das Leben Gandhis auch optisch und szenisch ansprechend beschrieben und wenn ich auch aufgrund mangelnden Vorwissens keinen Vergleich hatte so wirkte es dann bis auf bereits angesprochenen Punkt glaubhaft und authentisch. Kingsley wird dieser sehr großen und schwer zu bespielenden Rolle gerecht und trägt viel zum gelungenen Gesamtbild des Films bei.

      7.5
    • Sein oder Nichtsein (1942)


      Die Frage stellte man sich in dem Film öfters.
      Um den Film nicht auf meiner Skip-Liste, H-caustindustriefilme, verkommen zu lassen, brauchte es einen kleinen Ruck.

      Fälscherlicherweise habe ich das Remake von und mit Mel Brooks zuerst gesehen, somit kannte ich den Plot schon.
      Zwangsläufig komme ich also nicht drum rum diese beiden Filme miteinander zu vergleichen.

      Im Remake war die Story allerdings viel aufgebauschter, und hat versucht viel mehr Empathie beim Zuschauer zu erzeugen und hat noch einige zusätzliche Dinge angesprochen, die das Original zu der Zeit außen vor gelassen hat.
      Schwule zur NS-Zeit, wirkliche Kriegsflüchtlinge (die alte Frau, die während der Aufführung aus ihrer Rolle fällt und anfängt zu weinen), generell fand ich das Remake kritischer, was aber auch an der Entstehungszeit liegt.
      Das Original hatte noch nicht den Anspruch um über die Schreckensherrschaft aufzuklären, sondern blieb erst einmal nur eine Komödie.

      Beide empfand ich wenig bis gar nicht lustig, ist aber auch themenbedingt.
      Das Original wirkte insgesamt allerdings intelligenter, technisch besser und dadurch anspruchsvoller.
      Vom Aufbau und den Wendungen, sowie den Aktionen der Figuren war ich äußerst positiv überrascht.
      Mit so einem Imposter-Script kann man schon einiges hervorholen, und das wurde es auch.

      Beide hatten ein ernstes Setting, was man von Mel Brookes Filmen eigentlich nicht gewohnt ist, schon gar nicht wenn auch ein Christopher Lloyd oder ein George Gaynes mitspielt, jedoch macht Schwarz/Weiß hier den Unterschied.
      9/10, würde es weiterempfehlen. Hat etwas von Great Dictator ohne Charlie Chaplin zu sein.

      PS: Damals waren die Synchros noch grandios :love:

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Dallas Buyers Club (2013)

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      Dallas Buyers Club ist ein _teilweise_ bewegender Film über den Umgang und die Probleme mit HIV in den 80ern im Süden der USA. Der Verlauf der Krankheit, sowie der Umgang des Betroffenen und seiner Umwelt mit dieser wirken glaubhaft umgesetzt. Der Handlung mangelt es aber sowohl an Spannung, als auch an Wende und Höhepunkten, bzw. entfalteten diese bei mir geringe Wirkung.
      Sehr gut gefallen hat mir das Schauspiel, sowie die Interaktion der Darsteller. Es fehlte jedoch ein wenig die Innensicht dieser um evtl. mehr emotionale Tiefe zu schaffen. Insgesamt für mich leider ein Film wie viele andere (mir kam häufiger 'Blow' in den Sinn), der sich nur thematisch und durch die tolle Leitstung der Protagonisten von der Masse absetzt.

      6.0
    • Into the Wild

      Ein großartiger Film über die Suche nach Glück.

      Emile Hirsch hat die Falschheit seiner Eltern und die gesellschaftlichen Normen des Materialismus satt und sucht Freiheit und Glück als Tramper und Einsiedler. Wunderschöne Panoramen der Wildnis wechseln sich ab mit den verschiedenen Menschen, denen er auf dieser Reise begegnet. Auch die Dialoge selbst variieren vom Rumgealber mit Landarbeitern bis zu sehr bewegenden oder deepen Gesprächen.

      Besonders schön fand ich, wie Freundschaft und allgemein das Bedürfnis nach lieben und geliebt werden dargestellt wurde. Ich denke, dass jeder manchmal gerne mal aus der Schiene Schule->Uni/Ausbildung->Arbeiten->Arbeiten->Arbeiten ausbrechen will, auch dieses Gefühl wird wunderbar vermittelt. Um noch ein bisschen zu meckern: Manchmal zog sich der Film ein wenig (oder meine Aufmerksamkeitsspanne sinkt mal wieder), die Eltern waren mir etwas zu klischeehaft dargestellt (sie portaitierten quasi nur den Grund, warum er geht, anstatt wie echte Menschen auf mich zu wirken, vllt waren die ja aber auch in echt so) und ich hätte mir eine Szene gewünscht, wo Chris/Alex seinen anderen Ansatz mal wirklich verteidigen muss anstatt sofort jeden für sich einzunehmen, und sei es gegen pöbelnde Idioten.

      Der Film regt auf jeden Fall zum Nachdenken an, bejaht das Leben und fordert geradezu auf, Glück im Teilen desselben mit anderen zu finden.

      8.0

      P.S. Der Film erinnert mich vom Feeling stark an American Beauty, vllt auch nur wegen der melancholischen Nachdenklichkeit danach.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
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