Tell Me What to Watch oder auch "Wir erweitern unseren filmischen Horizont"

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    • The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford (2007)


      Jesse James, nach jahrelangen Rauben und Morden, wofür er immer noch als eine Art Robin Hood verehrt wird, sieht er sich einer Überzahl an Feinden und falschen Freunden ausgesetzt.
      Robert Ford, jung, unerfahren und seit Kindeszeiten von Jesse James am schwärmen, gehört nach dem letzten großen Coup auf einen Zug zum engeren Kreis.
      Zusammen mit seinem Bruder Charles wird er allerdings stets vom inzwischen sehr bedacht agierenden James argwöhnisch betrachtet.
      Nicht ganz zu unrecht wie der Titel des Films schon vermuten lässt.

      Ein wirklich wundervoll inszeniertes, sehr nah an den realen Begebenheiten gelegenes, Western-Drama, der einen mit seinem intelligenten Screenplay und seiner Technik einen buchstäblich in die Zeit der Outlaws zurückversetzt.
      Beeindruckende Bilder, fantastisch gespielte Charaktäre (Casey Affleck 8o) machen diesen doch recht lang und teilweise auch langatmig gestreckten Film, zu etwas besonderen.
      Ford stand in einer Zwickmühle, hat den weniger schmerzhaften Weg gewählt und wurde zu Lebzeiten nicht mehr glücklich.
      Wer eine so bedeutende Person hinterrücks erschießt, darf keinen Ruhm erwarten,
      aber auch James stand vor einer Entscheidung, Tod durch Ford und seine Ehre behalten oder in naher Zukunft den Gendarmen oder Rivalen zum Opfer fallen.

      8/10 mit Tendenz nach oben.

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Joint Security Area (2000)

      Wow, was ein Film. Thriller der im Krisen-/Krieggebiet spielt, aber kein Kriegsfilm ist. Fand die Thematik super umgesetzt. Versuche das Ganze mal ohne Storyspoiler:
      Es geht um das geteilte Korea und den Hass, geprägt von tief verankerten Vorurteilen zwischen den beiden Staaten, deren Bevölkerung eigentlich sehr gerne wieder vereint sein möchte. Wenn ich auf die Landkarte schaue und ein geteiltes Korea und geeintes Deutschland sehe, finde ich das als Kind der 90er ganz normal. Hier wird man sich erstmal bewusst, wie kompliziert so eine Wiedervereinigung eigentlich ist. Das Joint Security Area (i.F. JSA) ist der Grenzstreifen zwischen Nord- und Südkorea, eine entmilitarisierte Zone, die unter der Aufsicht der neutralen Nationen Schweiz und Schweden steht. In dieser Zone fallen tödliche Schüsse, was geschehen ist, wird im Film dann sehr detalliert erläutert.
      Der Film ist von 2000, aber wirkt sowohl optisch als auch thematisch brandaktuell, großes Plus.
      Song Kang-ho als älterer, gemäßigter nordkoreanischer Sergant geht in seiner Rolle richtig auf. War mir direkt sympathisch, ist auch einer dieser Koreaner, die ich auf Grund der vielen "Mainstream" Filme die sie machen wiedererkenne. Bin ja wahrlich kein K/J Film Schauer, aber die gehypten und bekannten Filme aus Fernost kenne ich ja doch. Snowpiercer, The Host, Memories of Murder von Bong Joon-ho sowieso, dazu Lady Vengence, wo auch die weibliche Hauptrolle aus JSA in der Hauptrolle mitspielt und The Good, the Bad, the Weird, der alle verbindet, denn Lee Byung-hun (The Bad) spielt hier ebenso mit, wie in JSA.
      Der Film spielt sich nicht chronologisch ab und gliedert sich in 3 Abschnitte (Joint, Security und Area :thumbsup: ), wobei es immer wieder Rückblenden gibt. Die Halbkoreanerin, Halbschweizerin Sophie E. Jean ermittelt neutral für die Schweizer Armee, wie es zu den tödlichen Schüssen kam. Ihre kühlen Ermittlungen sind Kernthema des 1. und 3. Teils, im mitreißenden Mittelteil geht es um die Erlebnisse der Nordkoreanischen Soldaten um Sgt. Oh Kyeong-pil (Song Kang-ho) und seinem Kumpel Jeong, sowie Sgt. Lee Soo-hyeok (Lee Byung-hun) und Nam auf südkoreanischer Seite.
      Ich habe ganz ehrlich mit dem Wissen vom Ende des Films nochmal den 1. Teil geschaut und konnte den Film dann ziemlich feiern. Ist leider etwas schwer reinzukommen, der Film weiß dann aber sehr zu fesseln.
      8,5/10

    • Das siebente Siegel

      Das siebente Siegel ist ein Film, in dem ein im Glauben erschütterter Max von Sydow von einem Kreuzzug in seine pestgebeutelte Heimat zurückkehrt und dort während eines Schachspiels mit dem Tod Gott sucht.

      Wie schon im Mitteilthread erwähnt, habe ich den Film mit einer Erwartungshaltung geschaut, dass er mich auf irgendeine Art und Weise tief beeindruckt. Zugegeben, der Film ist 53 Jahre alt, SW-Filme die ich gesehen habe und gut fand sind bis auf die Feuerzangenbowle glaube ich durchweg Hollywoodproduktionen, die wohl etwas mehr Action und Esprit haben. Entsprechend fand ich den Film sehr getragen, wie ein Schauspiel/Theaterstück.

      Die einzelnen Szenen waren dann mehr (alles mit dem Tod, fast alles mit Jöns) oder weniger (fast alles mit den Gauklern, Schmied, Prozession der Selbstgeißler/Kreuzträger) interessant/lustig, doch habe ich nur gespürt, dass man sich vom Film beklemmt fühlen sollte, ohne das selbst zu erleben. Allgemein wurden wahrscheinlich sehr viele zitierreife Sprüche gedropped (die Erdbeer/Milch-Szene war so bedeutungsschwanger dass ich es schon fast wieder lustig fand), wieder wirkt es mehr wie ein Schauspiel, das man "langwierig" interpretieren muss. Gut fand ich die Darstellung der Dorfbewohner, was sie lustig fanden, und was sie verängstigt hat. Extrem genervt hat mich der Humor, wenn die Schmiedszenen nicht ulkig gemeint waren, umso schlimmer. Die letzte Szene möchte ich gesondert loben, da passte alles, besonders der Spruch der Gauklerin.

      Die schauspielerischen Leistungen der Hauptcharaktere war sehr gut (Tod, Ritter, Jöns). Der Leichenfledderer war sehr overacted wie ich fand, ebenso der Schmied, seine Frau, der Prinzipal der Gaukler, während das vom Leichenfledderer gerettete Mädchen ein Stück Stein von einer Schauspielerin war, vllt war ihre Rolle auch undankbar, denn ihre Kontakt mit dem Tod war dann doch sehr gelungen.

      Ich kann wirklich keine Wertung für den Film abgeben, man sollte jede Szene mit dem Tod gesehen haben, der Rest fühlte sich uninterpretiert einfach zu meta und gleichzeitig belanglos an, als dass ich das Werk als Film gut bewerten könnte. Ich würde es wenn dann eher mit Faust vergleichen wollen (wobei dieser Vergleich wohl nahe liegt), und auch da kann es nicht mithalten.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Before Sunrise (1995)

      Spoiler anzeigen
      Jesse und Celine begegnen sich im Zug und haben direkt eine Verbindung zueinander, also beschließen sie den Tag miteinander zu verbringen. Was darauf folgt ist ein romantisches Kennenlernen und Verlieben, aber mitnichten eine reine Liebesgeschichte. Vielmehr lernen sich die Protagonisten gegenseitig aber auch selbst kennen und ergründen viele der Fragen welche man sich insbesondere als junger Mensch Zeit seines Lebens stellt. Als Zuschauer hatte ich stets den Eindruck ein (beobachtender aber doch naher) Teil dieses Kennenlernens zu sein.
      Wenn zu Beginn die Charaktere und die Begegnung noch ein wenig hölzern und aufgesetzt scheinen, so wirken sie umso näher, echter und natürlicher desto länger der Tag vorranschreitet. Der Blick auf diese beiden verändert sich parallel zu deren Beziehungsentwicklung und ihrem gegenseitigem Öffnen. Große Dramatik besitzt der Film nicht, braucht er aber auch nicht, da man von den Dialogen und aufgeworfenen Fragen und Gedanken zu genüge beschäftigt wird.
      Ich fand sowohl das Drehbuch, als auch die Charaktere fantastisch. Jesse der noch ein wenig unsichere, träumerische Zyniker, Celine die kämpferische (sie weiß garnicht wofür) an allem Interessierte, trotzdem wirken beide alles andere als eindimensional. Man merkt auf jeden Fall, dass hier Mann und Frau geschrieben haben und das tut dem Film sehr gut. Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen ;)


      7.5
    • Ink (2009)


      Der Film ist ein wenig anders verlaufen als ich es nach dem ersten fünf Minuten vermutet hatte.

      Es gibt die Storyteller, die die schönsten Träume bescheren, die Incubi, die die größten Albträume einem bringen und Drifter, deren Existenz gibt mir aber noch Rätsel auf.
      Ink ist einer dieser mysteriösen Drifter.
      Ein scheußliches Wesen was random ein Mädchen aus ihren Schlaf entführt, welches die Storyteller gerade "bearbeiten", springt in durch verschiedene Dimensionen mittels Trommel, welche dann in einer Art Limbus kaputt geht.


      Ich muss zugeben, dass mir einige Part der Story noch unverständlich bleiben, allerdings hat sich die Story und die Tatsache allein, dass das gesamte Budget auf $250.000 beschränkt hat, bei mir eine lockere 8.5/10 verdient.
      Insgesamt hat man es den Film angesehen, Schauspieler eher meh, jedoch dann zig Filter über die Linse gelegt und ein paar Specialeffects reingeballert inklusive einer etwas abstrakteren Machart, ergibt ein solides Ergebnis.
      Diese Gesellschaftskritik etc. fand ich zu plakativ, was Drifter sind, hab ich immer noch nicht verstanden, allerdings waren die Incubi wirklich nett designt. Hat teilweise leicht an Sin City erinnert.

      Solide. Dürfte allerdings beim Rewatch nach unten rutschen.
      Beat der Welt wäre was für twoplay.

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Salmon Fishing in the Yemen

      Ein Scheich will im Jemen lachsfischen und stellt das nötige Kleingeld bereit. Die dubiose Mail erreicht auch Ewan McGregor, der zunächst ablehnt, dann aber von seiner Chefin zur Mitarbeit genötigt wird, die das Ganze als Prestigeerfolg für Großbritannien verkaufen möchte. Das Zusammenspiel zwischen Scheik Muhammad (wie könnte er auch sonst heißen) und McGregor als Dr. Alfred Jones, dem man seine Angelbegeisterung abkauft, trägt den Film. Auch die Anwältin Harriet (Emily Blunt) arbeitet begeistert an dem Projekt. Die Liebesgeschichte der Beiden, die leider den restlichen Film füllte war leider purer cringe. Erstrecht als noch die Twists in die Liebesgeschichte eingebaut werden.
      Gefiel mir im Ganzen gar nicht.
      4/10

    • Valley Girl (1985)

      Valley Girl ist eine Teenage-Komödie, in der der junge wilde Nicolas Cage ein Mädchen aus der spießigen Vorstadt aufreißen will.

      Mehr will ich zur Handlung gar nicht sagen, der Plot ist nicht völlig scheiße, aber relativ vorhersehbar. Er wirkt wie ein Vorläufer der American Pie Filme auf mich, mit weniger dreckigem Humor und mehr "Feingefühl" und Fokus eher auf Liebe als auf Sex.
      Minorspoiler
      Lustig fand ich das wiederkehrende Motiv des "Im Bad verstecken", ansonsten hat mich keine Szene besonders vom Hocker gehauen.
      Der Soundtrack ist sehr schön und trägt den Film meiner Meinung nach. Nicolas Cage spielt wie immer Nicolas Cage und macht dabei Nicolas Cage-Mienen.

      Alles in allem eine ganz nette Komödie, die nicht viel falsch macht aber auch nicht heraussticht, 6.5/10.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • von letzter Woche:

      Memento

      Spoiler anzeigen
      Kann gar nicht viel dazu sagen. Nice Stimmung, habs enjoyed. Hab die Handlungen eher wenig vorhersehen können. Macht mich ein wenig traurig, dass der Hauptcharakter nicht "erlöst" wird.
      Kritikpunkt wäre wohl, dass er mich nicht vollends geflasht hat, er war genuinely good, aber nicht mehr.


      8/10
    • Magnolia

      Spoiler anzeigen
      Emotionaler Clash verschiedener Lebensgeschichten. Einige Tränen geflossen. Der Film dauert insgesamt drei Stunden und lässt sich sehr viel Zeit mit der Einführung seiner Charaktere, war sehr angenehm und hätte mich bei etwas längerer Zeit wohl doch gelangweilt, hier allerdings perfekt. Alle haben irgendwelche Probleme die sich während des Films auf heftigste Weise entladen. Die Stimmung war ingesamt sehr düster aber auch durch die Endszene (als der Cop bei der Tochter des Showmasters vorbeischaut und sie am Ende lächelt) sehr hoffnungsvoll. Viele Parteien haben sich ausgesprochen oder Hilfe gefunden. Der Film war gar nicht so unrealistisch, auch wenn er das selber von sich erwähnt.
      Was ich nicht verstanden habe, war das Thema Coincidence, was am Anfang angeschnitten wurde. Inwiefern hatten die Geschichten etwas miteinander zu tun?
      Fröscheregen war auch gut random.


      Angenehmer Film mit Themen aus dem Leben, kann man sich mal geben.

      8/10
    • Million Dollar Baby (2004)


      2004, dachte der Film kam erst vor ein paar Jahren raus, die Oscars sind mir noch im Gedächtnis 8o
      Clint Eastwood noch so jung und frisch, möge er ewig leben.

      Maggie, Kind aus einer Hillbilly-Familie, und bereits Anfang 30, will sich mit Boxen ein Lebensziel setzen.
      Frankie, gespielt von Eastwood, der jüngst seinen Sprößling verloren hat, nimmt sich ihrer an nach einer Weile mürrischen Klagens und guten Zuredens von Morgan Freeman.

      Ein recht vielschichtiger Film mit einem unerwarteten letzten Drittel.
      Das Pacing ist nahezu perfekt, Trainings- und Anwerbungsphase, dann der schnelle, wirklich schnelle Aufstieg zur Berühmtheit und dann der noch schnellere Abstieg.
      Hat mich persönlich berührt, Sie, voller Stolz und Aufopferung, dann in einer Szene wo sie wieder in ihre altes Leben zurückgeworfen wird für einen kurzen Besuch.
      Diese ewige Last, die man mit sich rumschleppt und einen nicht zu würdigen weiß, denen man aber auch nicht wirklich böse sein kann, weil sie es nicht besser wissen.
      Dann das Ende, dunno, nachvollziehbar, ob ich auch so gehandelt hätte, keine Ahnung. Möchte gerne nie in eine ähnliche Situation kommen.

      Overall 8/10, Swank und Eastwood haben ein gutes Couple abgegeben, allerdings war der Anfang ein wenig cringeworthy.

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Ink

      argh ; ))))

      Gerade TripperK's Review gelesen, dachte mir schon, dass es ein low-budget Film war.

      Unglaublich viel shaky cam, zig Filter, Schauspieler auch eher nur standard.
      Dazu cheesy Musik und teilweise cheesy Szenen. Man wird einfach so reingeworfen in die Story, ohne große Erklärung, was für mich wahrscheinlich große Immersionverluste hervorrief. Ich hatte das Gefühl, ich hätte mit einer kleinen Einführung besser reinkommen können, so wirkte alles ziemlich random. Ende war auch mehr oder weniger vorhersehbar, Ink wurde ja von der Storytellerin vorher schon emotional bearbeitet. Das Kind fand ich noch am Besten, war irgendwie süß. Ansonsten random Kampfszenen, die eher notwendig als gewollt platziert waren.

      Immersion war wie gesagt fast gar keine da, deswegen hat mich das relativ innovative Filmszenario leider größenteils gelangweilt. Liebesszenen + Kindszenen der Familie fand ich als benötigtes, aber plumpes Emotionentriggermaterial und deswegen auch eher fad. Der Film lässt sich meiner Meinung nach auch an den falschen Stellen Zeit und hätte weniger "Hypeaufbaumomente" und mehr charakterausfüllende Momente gebraucht.

      3/10
    • Ghost Dog - Weg des Samurais

      Ghost Dog ist ein Auftragskiller. Seine Aufträge erledigt er nur für seinen Herrn Louie. Ghost Dog sieht sich als Samurai und ist seinem Herrn bis zum Tod zur Treue verpflichtet. In Rückblenden wird erzählt, warum er in Louie seinen Herrn sieht. Nach einem Auftrag entschließen Louies Bosse jedoch, dass der Killer von Ghost Dogs letztem Auftrag sterben müsse. Somit kommen sowohl Ghost Dog, als auch Louie in eine Zwisckmühle. Der Film ist ziemlich merkwürdig aufgebaut, allein dass jemand in modernen Zeiten dem Code der Samurai gehorcht ist ja schon merkwürdig, hätte jedoch auch Kultpotential. Die ständigen "Weisheiten" aus dem Samuraicode nerven jedoch sehr schnell nur noch und irgendwie schleppt der Film so eine Lethargie mit, die auch nicht durch Ghost Dogs befremdliches Auftreten weggewischt werden kann. Beispielsweise erschießt der Tierfreund zwei Jäger, da er den Bären als dem Menschen gleichgestellt sieht. Rache schwört er, als die Bosse sein Haus verwüsten und seine gesamten (Brief-) Tauben töten.
      Habe mich täuschen lassen und auf einen nicen Film mit RZAs Soundtrack gehofft, der Film ist leider nur Mittelmaß. Gibt vor deep zu sein und ist es imo nicht, daher nur
      4/10

    • fand ghost dog erstaunlich(!) deep, rührend und für einen jarmusch auch recht zugänglich. darüberhinaus ist forest whitaker ein schauspieler, der jetzt schon seit zehn, zwanzig jahren völlig unter dem radar schwebt und extrem oft für sinnlose nebenrollen verballert wird, obwohl er charakterlich echt was drauf hat und was farbige schauspieler angeht locker in der führungsetage zusammen mit ~ denzel washington, morgan freeman, samuel l jackson, jamie foxx und idris elba rangieren könnte.
      panic room, 8 blickwinkel, repo men, zulu...alles streifen, die durch seine präsenz extrem aufgewertet werden und sonst ggf. im absoluten mittelmaß verschwunden wären (was sie leider zum teil auch sind). hier in ghost dog hat er aber erstmals eine tragende und auch stark geschriebene hauptrolle erhalten und meiner meinung nach einfach die performance seiner karriere abgeliefert. ohne ghost dog hätte er niemals die rollen in the last king of scotland und the butler erhalten.
      ich hoffe jedenfalls unter dem strich, dass es so für ihn weitergeht, und dass er auch in zukunft eigene, große filme bekommt, die nicht nur historisch angehaucht/verankert sind.

      wollte ich gern kurz als konträres bild skizzieren :) finde es nicht schlimm, ghost dog nicht zu mögen, aber kenne eben persönlich auch genug leute, die ihn lieben. grüße,
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • Die Kirche bleibt im Dorf (2012)


      Zwei kleine Käffer im Schwäbischen (Oberrieslingen und Unterrieslingen) führen seit jeher eine Fehde, teilen sich allerdings einen Friedhof (Unterrieslingen) und eine Kirche (Oberrieslingen).
      Irgendwo genau mittendrin gibt es ein riesen Schlagloch, aber niemand fühlt sich zuständig.
      Eines Tages kommt ein Ausländer zusammen mit seinen weltmännischen deutschen Geschäftsfreund aus der Großstadt in die heimische Weinberg- und Burgruinenidylle und interessieren sich brennend für die örtliche Kirche.
      Die ("Ur-")Einwohner größtenteils geblendet vom vielen Geld, die diese Herren für die Kirche geben würden, bemerken vorerst nicht, dass diese beiden nicht an der Kirche selbst, sondern an deren Inhalt interessiert sind.

      Deutsche Produktion, perfekter Film zum Sonntagsnachmittags schauen. Solche gehen sich ab und zu bei den Großeltern aus.
      Ist nichts grundsätzlich schlechtes, witzmäßig brauch es bei mir allerdings n bisschen mehr, und diese Drei-Töchter-Konstellation voller netter Klischees, fand ich allerdings gut.
      Quickie auf der Kuhweide nachdem die Oma beerdigt wurde. Klassiker.
      Fand allerdings eher semi wie mit den Toten dort umgegangen wurde, da hört doch der Spaß auf, wenn die Alte den Sarg vom Berg runterrollt, nur um ihr Statement zu bringen ;_;

      "Ami go home", solide 6.5/10.

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Ruang rak noi nid mahasan / Last Life in the Universe

      Sehr ruhiger Film über einen Selbstmordkandidaten und seine Entwicklung durch schicksalhafte Ereignisse.
      Spoiler anzeigen
      Mir war der Film leider zu langsam, aber nicht sehr viel. DIe erste Hälfte hat sich etwas gezogen. Ich wusste oft nicht, worauf der Film hinaus möchte, war aber dann doch relativ klassische Liebesbeziehung. Der Film zeigt eigentlich nur die Verbundenheit zweier geschundener Seelen, obwohl sie charakterlich sehr unterschiedlich sind. Beide brauchen Zuneigung und fühlen sich sehr einsam, fühlen sich also magisch zueinander hinzugezogen. Die Prämisse ist durchaus interessant und der Film lässt sich sehr viel Zeit, insbesondere, dass sich die beiden Hauptdarsteller näher kennen lernen. Obwohl viel Zeit vergeht, reden sie nicht übermäßig viel.

      Allgemein fand ich die Idee des Films ganz cool, aber es war nicht speziell genug, als dass ich geflasht wurde. Die Umsetzung ist allerdings relativ gut gelungen. Mit einem anderen Thema/einer stark überraschenden Story hätte mich es vielleicht gepackt.




      7,5/10
    • ​The Secret Of My Succe$s ​

      Michael J. Fox spielt einen jungen... ja was ist Bantley Foster eigentlich? Jedenfalls fängt er bei der Firma seines Onkels an und wird durch eine Verkettung für ihn günstiger Zufälle, sowie geschicktes zutun heimlich zum erfolgreichen Businessman Carlton Whitfield. Der knapp 30 Jahre alte Film funktioniert als Klamauk immer noch super. Teilweise zwar merkwürdig und überspitzt, sind die vielen Musikeinlagen amüsierend charmant und versprühen den Charme der 80er. Büro "Rise (and Fall?)" Geschichte/Liebeskomödie. Hier funktioniert es, was für mich vor allem am Hauptdarsteller liegt, welcher Spaß an seiner Rolle hat und wir uns in ihn hineinversetzen können. An den richtigen Stellen schafft es der Film auch ernst zu werden.
      Perfekter Film für einen Samstag Nachmittag - das Setting hat gepasst. Daher vergebe ich 8/10 Punkten, auch wenn mir das selbst etwas hoch erscheint für den Film :rolleyes:

    • 12 Angry Men (1957)

      Ich hab den Film vor 10 Jahren oder so schonmal gesehen, kannte also den Plot und das Ende schon, wollte den Film aber ohnehin nochmal sehen.

      In Die zwölf Geschworenen muss eine Jury das Urteil für einen scheinbar offensichtlichen Mord fällen, nur ein Geschworener ist sich nicht sicher genug, um dem Todesurteil zuzustimmen.

      Mir gefällt die ganze Machart des Films, die schwitzenden Geschworenen, dass es quasi nur in einem Raum handelt, die verschiedenen Typen (bis hin zu Stereotypen), die aufeinander treffen. Die Schauspieler waren durch die Bank gut meines Erachtens. Das herausragende ist jedoch der Plot, wenn man ihn denn so nennen will, und die unterschwellige Moral. Der Film zeigt dabei, wie schnell Menschen das sehen, was sie sehen wollen und warum Wahlen (auch in der Politik) nicht unfehlbar sind. Toll sind auch die dargestellten möglichen Facetten von Charakter, Weltbild und "was einen antreibt", wirklich ein Genuss. Ein Highlight war für mich, als der Broker an einer Stelle auch schwitzt, einfach nice.

      Ich bin leider trotzdem nicht geflasht von dem Film, ich blame dass ich ihn kannte und dass 50er-Jahre Filme mich allgemein nicht flashen. Es ist aber auch oder gerade ohne dieses "wow" für jeden Pflichtlektüre (heißt das bei Filmen Pflichtobservation? Pflichtregardant?), regt auch zum Nachdenken an und ob man nicht selbst manchmal einen der gezeigten Fehler begeht, 9/10.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Scott Pilgrim vs. the World (2010)

      Michael Cera ist mal wieder ein akwarder Typ (warte aber noch darauf, dass ich das leid werde), der um seinen Schwarm zu gewinnen ihre sieben Exfreunde besiegen muss.

      Spoiler anzeigen
      Ich finde den Anfang des Films schon ziemlich geil, die Art mit den Steckbriefen und die "Effekte" wenn sie Musik machen und so, sehr vielversprechend. Alles mit seinem Mitbewohner ist on-point und lustig, auch das Highschoolgirl-Zeug ist ganz nett. Als dann der Kampf gegen den ersten Ex kam fand ich das auch noch lustig, als sich dann abzeichnete, dass das quasi der Kern des Plots ist, war ich ziemlich enttäuscht. Ich hab nie eine Konsole gehabt und höchstens bei Kumpels zwei dreimal Tekken oder derlei gespielt. Ich find die Kämpfe ganz lustig und auch passend zum Artstyle des Films, verstehe auch warum man das feiern könnte, aber für mich ist es einfach nur Screentime die von einer sonst echt coolen Komödie abgezogen wird. Ich rette mich also von "Zwischensequenz" zu "Zwischensequenz", denn die sind wenn auch schwächer werdend immer noch unterhaltsam. Das Ende, wie zu oft bei Komödien mit Moral und Pseudo-Deepness, fällt dann gar nicht mehr ins Gewicht, ich kann dem Film als Ganzem nicht viel abgewinnen. Es ist ein bisschen als hätte ich einen Trailer gesehen (die erste halbe Stunde), wär begeistert ins Kino gegangen und hätte dann sowas erhalten. Wegen der viele coolen Szenen (wie gesagt alles mit dem Schwulen oder zB auch die Vegan-Police) ärger ich mich auf keinen Fall ihn gesehen zu haben, trotzdem bin ich ziemlich unbefriedigt.


      Wer auf Beat-em-up steht sollte den Film auf jeden Fall schauen und wird ihn feiern, für mich eher nichts, 6.5/10.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800