Tell Me What to Watch oder auch "Wir erweitern unseren filmischen Horizont"

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    • Hä? In der Idee ist doch inkludiert, Filmbewertungen zu erstellen und zu diskutieren, natürlich ist das hier ein bisschen ausgeartet, aber soll jeder hier nur noch "7/10 would watch again" schreiben? Das wäre doch eine magere Ausbeute und wohl nicht im Sinne des Erfinders. Neben Erweiterung des Horizonts sollten Leute doch auch ein wenig Spaß im Bewerten/Schreiben von unbekannten Filmen erlangen und das auch gerne diskutieren.
    • The Machinist
      so, hab gestern abend noch meine wochenaufgabe sponsored by ^woOt erledigt und hier kommt meine bewertung bevor ich wohlverdient ins bettchen hüpf :D

      The Machinist lag schon länger auf meine zu-nachholende-filme-liste, ich weiß gar nicht mehr wie er dort überhaupt gelandet ist, würde mich jetzt nicht als großen christian bale fan bezeichnen dass ich extra deswegen den film anschaun würde (funfact: besagte liste ist riesig)...

      ...umso mehr war ich von Bales schauspielerischen leistung begeistert
      zum einen wirklich hut ab an den mann, seinen körper so freiwillig herunterzuwirtschaften (ein wort??) hat definitiv respekt verdient, aber nicht nur seine hingabe für die rolle, nein auch die darstellung des langsam wahnsinnig werdenden trevor rezniks war wirklich stark
      der film lebt allerdings auch sehr von dieser stärke, die wenigen nebendarsteller erfüllen ihren zweck, nicht mehr und nicht weniger

      neben der starken schauspielerei ist auch die farbgebung nennenswert, verschiedene filter geben bale und der umgebung einen tristen look und stimmen das gesamtbild ab

      allerdings haperts es mMn mächtig an der story
      ein traumatisierender vorfall, die verdrängung dessen und das trauma selbst bzw die allmähliche rückkehr der erinnerung ist jetzt wahrlich keine innovative erfindung, viele wendungen sind einfach zu stark vorhersehbar und auch strotzt manche szene voll logikfehlern
      das ende wird jeder für sich anders werten, wäre ein happy end besser gewesen, der totale zusammenbruch oder doch eher das "kompromissende" des films? (will trotzdem im spoiler nicht zu viel spoilern)
      ich persönlich hätte mir eine andere auflösung gewünscht, war mir dann doch etwas zu schwach


      ich halt mich bei meiner bewertung an die mp-skala, der film ist sehenswert, ein starker bale trägt die etwas schwache story und hält bei laune
      7/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von cRUNcherNO1 ()

    • Diese Woche durfte ich mir

      Prinzessin Mononoke (1997)

      gönnen.

      Vorweg muss ich sagen, dass ich solche Filme liebe, japanischer Zeichentrick, der dich in eine Welt der Fabeln, Parabeln und wundervoller Elemente versetzt.
      Ich war begeistert von Chihiros Reisen, von dem wandelndem Schloss und dem Schloss im Himmel. Einige Klassiker wie "Mein Nachbar Totoro" oder "Die letzten Glühwürmchen" stehen allerdings immernoch auf meiner Liste der ungesehenen Filme.
      Mit Prinzessin Mononoke wird der Startschuss gegeben diese nachzuholen.

      Spoiler anzeigen
      Ich hoffe das klingt jetzt nicht rassistisch, aber mir hat der Film weniger gefallen als seine Genossen vom Studio Ghibli.

      Die Thematik fand ich sehr gut, vielschichtig beleuchtet, z.B. dass die beiden Seiten (Natur und Mensch) nicht vollkommen schwarz und weiß gezeichnet wurden, man konnte Eboshis Bestreben bzw. das der Menschen nachvollziehen und sie wurde auch nur schwerlich zur "Bösewichtin".
      Als Zuschauer sollte man sich wohl als objektiven Betrachter in die Person des Protagonisten hineindenken, der mit "ungetrügtem Blick" zwischen den Seiten vermitteln und dem Hass ein Ende setzen soll. Bei mir hats weniger funktioniert, ich konnte die aggressiver Grundeinstellungen beider Parteien nicht nachvollziehen, liegt wohl aber an der Epoche, denn okölogische Aspekte spielen zu unserer Zeit eine viel wichtigere Rolle als zB zu Zeiten der Industrialisierung und als man sowie die Bewohner im Film, den Nutzen von Eisenerz erkannt haben. Macht die Thematik und wie damit umgegangen wurde natürlich nicht schlechter. Allerdings fällt es mir persönlich nur schwerer mich dort hineinzuversetzen.

      Zeichnerische Gestaltung für mich mehr als solide und gewohnt von Ghibli, aber nichts außergewöhnliches, das vier Jahre später erschiene "Chihiros Reise in Zauberland" fand ich da schon bildgewaltiger. Auch

      Für mich eine 6-7/10, wird wohl eher zur 7 tendieren, vielleicht sogar ne 8, einfach weil mir später immer viel mehr und bessere Interpretationen einfallen, vorallem bei Filmen mit so viel Symbolik. :wacko:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von TripperK ()

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Argo

      Spoiler anzeigen

      Am 4. November 1979 am Siedepunkt der iranischen Revolution stürmen militante Studenten die US-Botschaft in Teheran und nehmen 52 Amerikaner als Geiseln. Jedoch gelingt es sechs Amerikanern zu entkommen und sich in der kanadischen Botschaft zu verstecken. Doch auch dort schweben sie weiter in Lebensgefahr und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Geiselnehmer sie wiederfinden und töten. Doch der CIA-Befreiungsspezialist Tony Mendez (Ben Affleck) hat einen riskanten Plan, um seine sechs Landsleute nach Hause zu bringen. Sein Team will Dreharbeiten für einen fiktiven Film inszenieren und die versteckten Botschaftsmitarbeiter als Mitglieder der Filmcrew ausgeben. Im Rahmen des Produktiontrubels um den fiktiven Film "Argo" sollen die Geiseln unauffällig aus dem Land geschafft werden, ohne dass die iranische Regierung Verdacht schöpft.

      Argo hat mir gut gefallen, war eigentlich durchgehend spannend, auch wenn er sich manchmal etwas in die Länge zog. Ben Affleck hat sowohl als Regisseur, als auch als Schauspieler gute Arbeit geleistet, wobei mich schauspielerisch die Nebendarsteller mehr überzeugen konnten (Bryan Cranston z.B.).
      Den Oscar für den besten Film verstehe ich trotzdem nicht, obwohl ich die anderen Nominierten noch nicht gesehen habe.




      8/10
    • Carnage

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      Ein Junge wird von einer Bande anderer Jungen brutal verprügelt und daraus entsteht ein "Streitgespräch" zwischen den Eltern des Opfers und den Eltern des "Aggressors", bei welchem die beiden Partien zuerst die Wogen glätten möchten, sich dann aber immer weiter aufgrund ihrer schwierigen Persönlichkeiten und moralischen Standpunkte ineinander verkeilen.

      Zuerst war ich überrascht, als ich sah, dass der Film eine Theaterverfilmung ist und eben auch nur 79 Minuten lang, aber im Laufe des Films hat sich gezeigt, dass auch 79 Minuten mit einer solchen Intensität einfach einen grandiosen Film hervorbringen können. Carnage ist eine perfekte Satire auf die gesamte Gesellschaft, hier durch die Mittelschicht in Form der Familie des Opfers und der Oberschicht durch die andere Familie dargestellt.

      Vielen Dank an Heph, der Film hat mir SEHR viel Spaß gemacht, auch wenn ich ihn ohne den Thread wahrscheinlich nie angesehen hätte.

      9/10
    • Trainspotting

      Erscheinungsjahr: 1996
      Produktionsland: GB

      Der Film ist eine Romanverfilmung des gleichnamigen Romans von Irvine Welsh und handelt von einer Gruppe junger, heroinabhängiger Männer aus der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Mark Renton, ist einer von ihnen und nimmt gleichzeitig die Rolle des Erzählers ein. Im Film versucht er mehrmals vergeblich, von seiner Sucht loszukommen, bis sich die Gelegenheit für einen lukrativen Heroindeal ergibt...

      Es werden ein paar gute Zitate, einprägsame Szenen, gute Schauspieler und Gesellschaftskritik geboten. Trotzdem hat mir der Film als Ganzes nicht so sehr gefallen. Er hat mir oft einfach keine neue Perspektive auf die Thematik geliefert. Ich konnte oft mit den Protagonisten nicht wirklich mitfiebern. Der 90er-Stil hat mir auch nicht wirklich gefallen. Insgesamt hat es sich aber trotzdem gelohnt, den Film zu sehen.

      6,5/10
    • The Perks of being a Wallflower:

      Wow, einfach nur wow.
      Der Film stand schon seit ich ihn im Kino verpasste auf meiner Liste und ich konnte den DVD –Release kaum erwarten. Lustigerweise war es Freitag nun so weit, passend zu meiner Aufgabe bei „Tell me what to watch“
      Es ist einfach wunderschön erfrischend wie gut hier jedes Detail ineinander greift und mich wirklich nichts zu stören vermochte. Klischees werden gekonnt umschifft und die Handlung ist wenig vorhersehbar, der Kitsch-Faktor ist praktisch Null.
      Der Protagonist Charlie, beginnt seinen Besuch an der Highschool und zählt vom ersten Moment an die noch verbleibenden Tage. Er ist unbeliebt, unbeachtet, ohne Freunde und der einzige Mensch mit dem ihn etwas verbindet ist sein Englischlehrer.
      Als er bei einem Footballspiel der Highschool den, ihm aus dem Werkunterricht bekannten, Rebellen Patrick erblickt, unternimmt Charlie einen Versuch sich mit ihm und seiner Stiefschwester Sam anzufreunden. Er wird Mitglied der Gruppe von Aussenseitern, beginnt ein Leben abseits von Büchern und fühlt sich das erste mal in seinem Leben zugehörig zu einer Gruppe …

      Spoiler anzeigen

      Die Geschichte klingt erstmal wie eine klassische coming of age/loser –Story, wie wir sie alle schon kennen und gesehen haben. Was macht diesen Film am Ende so gut in meinen Augen? Was hebt ihn ab von den anderen 1000 Filmen die man bereits kennt?
      Es ist nicht das großartig aufspielende Ensemble. Die Riege von Schauspielern um Emma Watson macht das ganze nur noch besser. Das eigentlich entscheidende ist die komplexe Geschichte um Vergangenheitsbewältigung und Verlust. Die wunderschön mleancholische Idee die ganze Geschichte anhand von Briefen an Charlies verstorbenen besten Freund zu erzählen. Wie ihn immer wieder seine Tante, deren Tod und die, bis zum Ende rätselhafte, Beziehung zwischen den beiden heimsucht. Charlies Charakter wird einfach so viel Tiefe verliehen, auch wenn einige Charaktere um ihn herum dafür etwas standarisierter etwas flacher bleiben. Das verzeiht man gerne, denn Charlie ist der Hauptdarsteller und so ist die Geschichte komplex, aber wirkt niemals überladen.
      Es sind so viele Puzzleteile. Beispielsweise wird unser Protagonist eingangs in das Geheimnis um die Beziehung seines Freundes Patrick zum Schulquarterback eingeweiht. Der erste Gedanke ist natürlich, dass dieses Geheimnis den Prüfstein für die Freundschaft zwischen den beiden,gegen Ende des Films, darstellen wird. Jedoch kommt es aufgrund dieses Umstandes erst zur Aussöhnung. Man hofft immer der Film möge in anderen Mustern verlaufen als man es durch den gewöhnlichen Kitsch gewohnt ist. Eine solche Enttäuschung bleibt einem in diesem Film immer erspart.
      Das Ende ist so wunderschön traurig, ich habe das erste Mal seit Ewigkeiten wieder bei einem Film Tränen vergossen. Es gibt kein Friede, Freude Eierkuchen -Ende an dem er mit Emma Watson zusammen kommt. Nicht Ganz. Es bleibt eine Nacht und ein morgendlicher Abschied.
      Zu seinem Geburtstag, an Weihnachten eine Fahrt mit Patrick und Sam im Truck, stehend auf der Ladefläche durch eine Unterführung mit der richtigen Musik „und in diesem Moment, ich schwöre es, sind wir unendlich!“.
      Abblende.


      Wirklich wunderschön und ich könnte noch so viel mehr schreiben. Ich bin bewegt.
      10/10
      „Wir akzeptieren das, was wir zu verdienen glauben“



      Happythankyoumoreplease:

      Stand ebenfalls schon eine Weile auf meiner Liste, also auch geschaut ;-)
      Josh Radnor (bekannt aus How I met ur Mother) ist Sam, ein erfolgloser Schriftsteller, der in der U-Bahn einen Jungen, der von seiner Pflegefamilie getrennt wurde, trifft und mit zu sich nach Hause nimmt. Auf dem Heimweg trifft er noch die attraktive Kellnerin Mississippi, mit der er nach kurzer Zeit bei sich zu Hause landet. Sie will nicht einfach mit ihm schlafen, aufgrund einer leichtlebigen Vergangenheit und so entseht seine Idee 3 Tage mit ihr zusammen zu wohnen als ob sie ein Paar wären. Sie willigt ein. Nebenbei laufen noch zwei Storys über die Beziehungen von Sams bester Freundin und seiner Cousine.

      Spoiler anzeigen

      Meiner Meinung nach ist die große Schwäche des Films das er zu viel will. Die zusätzlichen Geschichten über die Beziehungen sind überflüssig und irrelevant. Es ist einfach nicht genügend Screentime für alle vorhanden und durch den Versuch alles in einen Film zu quetschen, wirkt einfach alles flach und eindimensional. Die Geschichte der Cousine ist so belanglos und hat mit der Resthandlung nix zu tun. Zu dem Jungen kann man keinerlei emotionale Bindung aufbauen, denn er ist nie zu sehen.
      Es ist wirklich schade denn die Chemie der Hauptdarsteller stimmt und es sind auch einige gute Ideen dabei um die Handlung aus dem Fahrwasser der üblichen RomComs zu manövrieren. Der Film verpasst es einfach den Zuschauer zu fesseln und kann auch nicht auf einer anderen Ebene als der emotionalen punkten.

      4/10



      So und um vollends zu Tryharden (Wards im Public, Nyx Picken und Film Nummer 3 der Liste auch noch schauen):
      Wanderlust:

      George (Paul Rudd) und Linda (Jennifer Aniston) sind verheiratet und verlieren gleichzeitig ihren Job und somit ihre Existenzgrundlage. Sie wollen bei Georges Bruder in Atlanta unterkommen. Auf dem Weg dorthin stranden sie in einem Dorf voll Hippies und verbringen einen erquicklichen Abend. Angekommen bei der Verwandschaft entbrennt ein Streit zwischen den Brüdern und die Eheleute verlassen Atlanta und wollen versuchen zwei Wochen bei den Hippis zu verbringen

      Spoiler anzeigen

      Um ehrlich zu sein fand ich den Film schrecklich. Die Dialoge hat wahrscheinlich ein pubertierender zwölfjähriger verfasst und weil der so gut war haben sie ihn auch noch die Witze schreiben lassen. Ich habe auf 90 Minuten vielleicht 2 mal geschmunzelt mich dafür aber mindestens die Hälfte der Zeit fremdgeschämt. Langweilig war es eigentlich immer. Dem ganzen wird die Krone aufgesetzt als am Schluss des Films Outtakes gezeigt werden und sich die Schauspieler köstlich über die von ihnen gesprochenen Dialoge amüsieren. Unter anderem sitzt Paul Rudd vor einem Spiegel und sagt auf jede erdenkliche Weise, wie er seinen Schwanz in eine frau steckt … so witzig … NICHT!

      1/10

      Also danke für die Empfehlungen und Entschuldigung, aber ich musste Wanderlust einfach zerreißen.
      @Wing:
      Nehme dir es natürlich nicht übel wenn du deine Meinung kundtust und es tut mir leid das dir der Film dir nicht gefallen hat. Allgemein kann ich die Einschätzung nicht teilen, dass es in einem Genre keine guten Filme gibt. Aber jedem seine Meinung, auch dazu ist das Spiel ja da.
    • Christgod: starke leistung und coole texte, echt mega nice, aber bitte jetzt nochmal den ersten auf englisch schauen (auch wenn du das vllt sonst nicht machst). da kommt dann deine 11/10, glaubs mir ;D
      habe jedenfalls angst davor, ihn deutsch nochmal zu schauen.
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • Christgod schrieb:

      The Perks of being a Wallflower:

      Wow, einfach nur wow.
      Der Film stand schon seit ich ihn im Kino verpasste auf meiner Liste und ich konnte den DVD –Release kaum erwarten. Lustigerweise war es Freitag nun so weit, passend zu meiner Aufgabe bei „Tell me what to watch“
      Es ist einfach wunderschön erfrischend wie gut hier jedes Detail ineinander greift und mich wirklich nichts zu stören vermochte. Klischees werden gekonnt umschifft und die Handlung ist wenig vorhersehbar, der Kitsch-Faktor ist praktisch Null.
      Der Protagonist Charlie, beginnt seinen Besuch an der Highschool und zählt vom ersten Moment an die noch verbleibenden Tage. Er ist unbeliebt, unbeachtet, ohne Freunde und der einzige Mensch mit dem ihn etwas verbindet ist sein Englischlehrer.
      Als er bei einem Footballspiel der Highschool den, ihm aus dem Werkunterricht bekannten, Rebellen Patrick erblickt, unternimmt Charlie einen Versuch sich mit ihm und seiner Stiefschwester Sam anzufreunden. Er wird Mitglied der Gruppe von Aussenseitern, beginnt ein Leben abseits von Büchern und fühlt sich das erste mal in seinem Leben zugehörig zu einer Gruppe …

      Spoiler anzeigen

      Die Geschichte klingt erstmal wie eine klassische coming of age/loser –Story, wie wir sie alle schon kennen und gesehen haben. Was macht diesen Film am Ende so gut in meinen Augen? Was hebt ihn ab von den anderen 1000 Filmen die man bereits kennt?
      Es ist nicht das großartig aufspielende Ensemble. Die Riege von Schauspielern um Emma Watson macht das ganze nur noch besser. Das eigentlich entscheidende ist die komplexe Geschichte um Vergangenheitsbewältigung und Verlust. Die wunderschön mleancholische Idee die ganze Geschichte anhand von Briefen an Charlies verstorbenen besten Freund zu erzählen. Wie ihn immer wieder seine Tante, deren Tod und die, bis zum Ende rätselhafte, Beziehung zwischen den beiden heimsucht. Charlies Charakter wird einfach so viel Tiefe verliehen, auch wenn einige Charaktere um ihn herum dafür etwas standarisierter etwas flacher bleiben. Das verzeiht man gerne, denn Charlie ist der Hauptdarsteller und so ist die Geschichte komplex, aber wirkt niemals überladen.
      Es sind so viele Puzzleteile. Beispielsweise wird unser Protagonist eingangs in das Geheimnis um die Beziehung seines Freundes Patrick zum Schulquarterback eingeweiht. Der erste Gedanke ist natürlich, dass dieses Geheimnis den Prüfstein für die Freundschaft zwischen den beiden,gegen Ende des Films, darstellen wird. Jedoch kommt es aufgrund dieses Umstandes erst zur Aussöhnung. Man hofft immer der Film möge in anderen Mustern verlaufen als man es durch den gewöhnlichen Kitsch gewohnt ist. Eine solche Enttäuschung bleibt einem in diesem Film immer erspart.
      Das Ende ist so wunderschön traurig, ich habe das erste Mal seit Ewigkeiten wieder bei einem Film Tränen vergossen. Es gibt kein Friede, Freude Eierkuchen -Ende an dem er mit Emma Watson zusammen kommt. Nicht Ganz. Es bleibt eine Nacht und ein morgendlicher Abschied.
      Zu seinem Geburtstag, an Weihnachten eine Fahrt mit Patrick und Sam im Truck, stehend auf der Ladefläche durch eine Unterführung mit der richtigen Musik „und in diesem Moment, ich schwöre es, sind wir unendlich!“.
      Abblende.


      Wirklich wunderschön und ich könnte noch so viel mehr schreiben. Ich bin bewegt.
      10/10
      „Wir akzeptieren das, was wir zu verdienen glauben“



      Happythankyoumoreplease:

      Stand ebenfalls schon eine Weile auf meiner Liste, also auch geschaut ;-)
      Josh Radnor (bekannt aus How I met ur Mother) ist Sam, ein erfolgloser Schriftsteller, der in der U-Bahn einen Jungen, der von seiner Pflegefamilie getrennt wurde, trifft und mit zu sich nach Hause nimmt. Auf dem Heimweg trifft er noch die attraktive Kellnerin Mississippi, mit der er nach kurzer Zeit bei sich zu Hause landet. Sie will nicht einfach mit ihm schlafen, aufgrund einer leichtlebigen Vergangenheit und so entseht seine Idee 3 Tage mit ihr zusammen zu wohnen als ob sie ein Paar wären. Sie willigt ein. Nebenbei laufen noch zwei Storys über die Beziehungen von Sams bester Freundin und seiner Cousine.

      Spoiler anzeigen

      Meiner Meinung nach ist die große Schwäche des Films das er zu viel will. Die zusätzlichen Geschichten über die Beziehungen sind überflüssig und irrelevant. Es ist einfach nicht genügend Screentime für alle vorhanden und durch den Versuch alles in einen Film zu quetschen, wirkt einfach alles flach und eindimensional. Die Geschichte der Cousine ist so belanglos und hat mit der Resthandlung nix zu tun. Zu dem Jungen kann man keinerlei emotionale Bindung aufbauen, denn er ist nie zu sehen.
      Es ist wirklich schade denn die Chemie der Hauptdarsteller stimmt und es sind auch einige gute Ideen dabei um die Handlung aus dem Fahrwasser der üblichen RomComs zu manövrieren. Der Film verpasst es einfach den Zuschauer zu fesseln und kann auch nicht auf einer anderen Ebene als der emotionalen punkten.

      4/10



      So und um vollends zu Tryharden (Wards im Public, Nyx Picken und Film Nummer 3 der Liste auch noch schauen):
      Wanderlust:

      George (Paul Rudd) und Linda (Jennifer Aniston) sind verheiratet und verlieren gleichzeitig ihren Job und somit ihre Existenzgrundlage. Sie wollen bei Georges Bruder in Atlanta unterkommen. Auf dem Weg dorthin stranden sie in einem Dorf voll Hippies und verbringen einen erquicklichen Abend. Angekommen bei der Verwandschaft entbrennt ein Streit zwischen den Brüdern und die Eheleute verlassen Atlanta und wollen versuchen zwei Wochen bei den Hippis zu verbringen

      Spoiler anzeigen

      Um ehrlich zu sein fand ich den Film schrecklich. Die Dialoge hat wahrscheinlich ein pubertierender zwölfjähriger verfasst und weil der so gut war haben sie ihn auch noch die Witze schreiben lassen. Ich habe auf 90 Minuten vielleicht 2 mal geschmunzelt mich dafür aber mindestens die Hälfte der Zeit fremdgeschämt. Langweilig war es eigentlich immer. Dem ganzen wird die Krone aufgesetzt als am Schluss des Films Outtakes gezeigt werden und sich die Schauspieler köstlich über die von ihnen gesprochenen Dialoge amüsieren. Unter anderem sitzt Paul Rudd vor einem Spiegel und sagt auf jede erdenkliche Weise, wie er seinen Schwanz in eine frau steckt … so witzig … NICHT!

      1/10

      Also danke für die Empfehlungen und Entschuldigung, aber ich musste Wanderlust einfach zerreißen.
      @Wing:
      Nehme dir es natürlich nicht übel wenn du deine Meinung kundtust und es tut mir leid das dir der Film dir nicht gefallen hat. Allgemein kann ich die Einschätzung nicht teilen, dass es in einem Genre keine guten Filme gibt. Aber jedem seine Meinung, auch dazu ist das Spiel ja da.



      Haha sehr nice :thumbsup: .
      Dass der dritte der schwächste Film war ist klar, falls du sie in der Reihenfolge gesehen hast ist natürlich auch zu erwarten dass du ein wenig verblendet vom ersten Film bist.
      Nehm ich dir also nicht übel dass du die anderen beiden mehr oder weniger zerrissen hast ;) .

      Aber The Perks of being a Wallflower halt echt nochmal auf englisch schauen :cursing:
      Deutsch geht da nicht so gut reyn.
    • Ich habe eben Die Hüter des Lichts gesehen, da ich den anderen vorgeschlagten Film schon kannte:
      Spoiler anzeigen

      Zunächst bin ich überhaupt kein Fan von solchen Filmen. Habe mich aber dann doch auf den Streifen drauf eingelassen. Zunächst dachte ich, es handelt sich nur um nen billigen Kinderfilm: Ein Bösewicht möchte die süßen Träume der Kinder in düstere Albträume verwandeln: Hat man halt schon sehr häufig gehört.

      Aber es war dann doch mehr. Es waren einige Actionszenen drin, welche wirklich schön animiert wurden. Auch waren ein paar lustige Szenen dabei. Der Hase und Frost haben einen immer wieder zum grinsen gebracht.

      Aufjedenfall kein klassischer Weihnachtsmann und Osterhasenfilm, aber naja: Mein Genre wird es wohl so schnell nicht werden :P


      Gebe großzügige 6/10 für die kreativen Einfälle und Lacher.
      "The only time success comes before work is in the dictionary"
    • Argo

      Ich hab mich echt lange davor gedrückt den Film zu sehen, obwohl mich viele regelrecht dazu gedrängt haben. Dazu hat er noch den Oskar bekommen usw. usf.. Aber nun hat mich absolute Autorität, ds.de, doch dazu gezwungen (danke incognito).

      Spoiler anzeigen
      Erzählerisch ist der Film echt stark gemacht. Der Spannungsbogen ist zwar sehr lang, aber er baut sich kontinuierlich auf und steigert sich immer weiter. Darstellerisch hab ich nur was an den Geiseln auszusetzen, die mir ein bisschen lasch vorkamen, allerdings hat das Drehbuch warscheinlich auch nicht mehr hergegeben. Bryan Cranston mal wieder der Chef, Gott wie ich diesen Kerl liebe.
      Inhaltlich ist es halt wieder so ein 0815 CIAGeheimdienstUSAPatriotismusgewichse was ich einfach nicht mehr sehen kann. Es ist so zum kotzen immer und immer wieder Geschichten aus der Sicht des vermeintlichen Gewinnerstaates des 20. Jahrhunderts erzählt zu bekommen. Ich vermute dass der Film den Oskar bekommen hat, weil er genau das echt gut macht. Naja 6.5/10
      Im Wald boten sich mir zwei Wege dar, ich nahm den weniger betretenen.
    • Pans Labyrinth

      Kein Ding Imoshen! Freut mich wenn er dir gefallen hat! Ich finde aber gerade das Ende von American History X ganz gut ;)

      Diese Woche durfte ich "Pans Labyrinth" schauen:

      Für mich ein Film den ich nicht wirklich gutheißen kann (deswegen dieses Mal auch ohne Spoiler, da ich nicht näher auf den Inhalt eingehen muss).
      Mir gefällt einfach diese Art von Fantasy in einem Drama übergaupt nicht, bzw. ich verstehe auch jetzt nicht warum in diesem FIlm die spanische Vergangenheit dargestellt wird mit dieser Fabel...

      Von den Bildern her, war er schon teils grausam und hat auch unterhalten, aber andererseits fand ich ihn auch über weite Strecken einfach nur langweilig.

      Für mich im Gesamten ein eher weniger guter Film (falls ich den Sinn dahinter nicht verstanden habe, dann klärt mich bitte auf), aber trotz allem habe ich auch schon schlechtere Filme gesehen. Somit gebe ich ihm eigentlich nur "4.5" , vor allem aber wegen der schauspielerischen Leistung, letztendlich doch eine 5.5/10 Bewertung
    • Hatte das Glück Vorbilder sehen zu dürfen :|

      Spoiler anzeigen

      Als ich gelesen hab Komödie war ich gespannt und hab gedacht jetz kann man hier schön ein bisschen lachen aber konnte nicht ein Mal lachen bei dem Film


      Kurz zur Story: 2 "Kumpel" (der eine lässig der andere eher so melancholisch-ich-hasse-alles werden durch einen unglücklichen "Unfall" zu 1 Monat Gefängnis bzw 150 Sozialstunden verurteilt... sie entscheiden sich für Sozialstunden und müssen mit so leicht fertigen Kindern Zeit verbringen.

      So zum Cast: Ich fand Seann William Scott war der einzige, der seine Rolle gut und glaubhaft gespielt hat, der Rest eher so meh

      Die Story ist unglaubwürdig 0815 und dämlich aufgebaut (der melancholische Typ hatn scheiß Tag und als sein Auto abgeschleppt wird versucht er iwie alleine da einfach wegzufahren und fährt gegen ne Statue ... aber beide werden natürlich "verurteilt"


      Der lässige Partyhengst kriegt nen farbigen Jungen mit großer Schnauze und der melancholie typ kriegt nen melancholie in Fantasy versunkenes Kind (ehrlich gesagt wär die Paarung anders herum imo besser aber ok)

      Die Familien der beiden Problemkinder sind dermaßen unglaubwürdig, dass man es kaum fassen kann. Ja hier is Ronnie ... er hat nur noch ne Mutter... sie hatn Vollzeitjob blabla ( unnötig zu erwähnen dass seine Mutter permanent zu jeder Tageszeit im Film zu Hause ist und anscheinend absolut nix zu tun hat )

      Entwicklung ist halt so 0815 wie man es erwartet... erst alles kacke und man redet nicht gern miteinander aber mit dem Verlauf vom Film sehen beide Parteien, dass sie was vom anderen lernen können (vieleicht die Erwachsenen sogar mehr von den Kindern als andersherum)

      Die Dramen sind forciert und wirklich schlecht gemacht ( Als der lässige Wheeler in den Raum mit der Lehrerin geht heißt es erst ja ich sollte öfter pinkeln gehn/ hab kein Kondom - egal - ok und dann in der nächsten Szene: oh ich kann das nicht ich muss auf den jungen aufpassen... wäre imo ebenfalls andersherum ungefähr 4x glaubwürdiger gekommen )

      Wie dem auch sei ist ja eigentlich eine Komödie und dabei sollte man nicht wirklich auf die Story achten und über die komischen Momente lachen. Das Problem hierbei ist, dass der Film keine komischen Momente hat. Die Sachen wie beim Campen kackt einer in der Öffentlichkeit in den Eimer oder diese geistig labile Kinderhilfsprogrammleiterin haben zumindest bei mir, absolut keine Lacher hervorgebracht und das einzig "gute" an dem Film war mMn der Mittelalter Endkampf

      alles in allem 2/10 ... Komödie wo man nicht wirklich lachen kann und auch story technisch nichts los ist :T

    • Der Dritte Mann
      Spoiler anzeigen
      Englischer krimi, der auch rel. spannend sein könnte die story hatte ja genug potenzial dafür. Doch mich haben so einige punkte gestört, zum einen ist dieser film eben durch sein alter ziemlich langsam. Mir persönlich zu langsam um spannung aufzubauen. Trotzdem konnte man gerade wegen der story mitfiebern jedoch nicht so sehr wie ich es gern gehabt hätte.
      Größtes manko war für mich der Soundtrack. Fand den einfach extrem nervig immer diese ukulele? oder was auch immer es war. Unfassbar nervig was mich leider die szenen in der diese musik vorhanden war einfach nicht hat genießen lassen können. Schauspieler waren aber dennoch top!

      5/10
    • 5 Centimeters per Second

      Spoiler anzeigen
      ich habe bei MP einen lustigen kommentar dazu gelesen, den es wohl auch auf anderen internetseiten, blogs etc gibt und den film besser umschreibt und trifft als der eigentliche titel: "5 centimeters per second? more like '5 wallpapers per second'."
      meiner meinung nach ist das gleichzeitig recht witzig, als auch ungemein treffend, da die visuelle präsentation schlichtweg brilliant ist. ich bin abgesehen von der laxen charakterdarstellung ein großer fan dieses zeichenstils und die lichtsetzung, farbenpracht und allgemeine schärfe ist einfach nur wundervoll und überwältigend. vor allem am anfang der zweiten episode (ja, es ist ein asiatischer episodenfilm mit 3 teilen ;) ) sitzt man quasi nur noch mit offener kinnlade vor dem bildschirm. der sommer in teil 2 stellt darüberhinaus einen tollen kontrast zum winter der ersten episode dar. ein paar impressionen damit ihr es grob nachvollziehen könnt was ich meine:

      4.bp.blogspot.com/_MjVQ-cqUpVs…%2Bat%2B11.55.46%2BPM.png

      s4.zerochan.net/5.Centimeters.Per.Second.full.145411.jpg

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      karice.files.wordpress.com/2010/08/byousoku5centi1.jpg

      1.bp.blogspot.com/_MjVQ-cqUpVs…%2Bat%2B11.52.13%2BPM.png

      thecajunsamurai.files.wordpres…entimeterspersecond-5.jpg

      (alle anschauen)

      anyway, kann eine visuelle techdemo, was derzeit im anime-bereich optisch so möglich ist, auch inhaltlich derart punkten?
      sicher kann sie das, jedoch nicht in vollem ausmaß.

      die ersten zwanzig minuten sind ziemlich zäh und durch die untypische erzählweise (über briefe welche vorgelesen werden) recht unzugänglich. personen die man noch gar nicht kennt lesen einem briefe vor und bewegen sich dabei auch noch fröhlich auf mehreren zeitebenen hin und her. autschi. das hätte man einfacher und v.a. greifbarer lösen können. mir fiel es jedenfalls schwer und ich habe ein ganzes stück gebraucht, ehe ich alle zusammenhänge verstanden habe und mir die beiden auch "wichtig" wurden.

      die handlung aller drei episoden ist darüberhinaus schon eher verschachtelt und v.a. in episode 3 gibt es einige "loose ends". das soll aber nicht weiter ins gewicht fallen, da die emotionen einfach sehr gut dargestellt sind. man nimmt den figuren ihre leidenschaften und sehnsüchte 1:1 ab und kann sich auch gut in sie hineinversetzen. gerade in episode 2 wird ein dritter hauptcharakter eingeführt, dessen schicksal sicherlich die meisten von uns schon irgendwann einmal geteilt haben oder in der zukunft einmal teilen werden. ich werde jetzt nicht näher ins detail gehen, da ich nicht spoilern möchte. was ich jedoch sagen kann, ist, dass der film insgesamt mega traurig ist. das ist jedenfalls meine perzeption, ich bin weder mit einem guten gefühl hinein- als auch herausgegangen. und das soll gar nicht auf ein mögliches ende abzielen, sondern einfach nur den film im gesamten wiedergeben. es ist eine traurige, melancholische geschichte über die liebe, sehnsucht, entfernung und die wege der menschen. wie sie sich treffen und wieder auseinander driften. regisseur shinkai sagte selbst dazu:

      "The title 5 Centimeters Per Second comes from the speed at which cherry blossoms petals fall, petals being a metaphorical representation of humans, reminiscent of the slowness of life and how people often start together but slowly drift into their separate ways."

      wo wir auch schon beim titel sind, welchen ich schlichtweg doof finde. ich habe wirklich überhaupt keinen plan von physik, ich bin da der größte noob - aber werden geschwindigkeiten zu land & in der luft nicht in "meter pro sekunde" angegeben? manchmal vllt noch in km/h? auf dem wasser war jedenfalls mMn "knoten" der grundwert und im weltraum hat es was mit der lichtgeschwindigkeit und planck zu tun. vielleicht hilft mir da aber jemand aus, wann man "cm/s" verwenden sollte, oder wie das in "m/s" umgerechnet wird, respektive "wie oft im allgemeinen wissenschaftsgebrauch"? wäre schon spannend für mich, da ich den titel im sinne von "0.xyz metres per second" wesentlich besser gefunden hätte. das ist zwar jetzt kritik auf hohem niveau, aber hat mich von anfang an gestört, als ich die handlung gelesen habe und von der geschwindigkeit dieser kirschblütenblätter. auch im film wird das zwei, drei mal gesagt und kommt da irgendwie nervig/falsch rüber, macht einiges kaputt.

      wo wir auch schon beim nächsten punkt sind: der deutschen synchro. außer der synchronstimme von kirsten dunst die im zweiten kapitel verwendet wird finde ich die meisten stimmen eher lala und die mühe die man sich gemacht hat auch nicht so unendlich groß. m.E. kann man eindeutig "schwache" synchros von "normalen" oder "ambitionierten" unterscheiden. hier hat man tendenziell eher geschlampt bzw. sich maximal im normalen bereich aufgehalten. demnach hätte ich zweifelsfrei lieber die englische oder japanische version mit untertiteln schauen sollen, etwas worauf ich leider von vornherein nicht hingewiesen wurde - schade :(

      schlampigkeit in den details ist übrigens generell der größte grund, welcher dem film eine hohe wertung von mir verwährt. ich habe noch ein paar weitere beispiele:

      - der schnitt ist grottig. und mit grottig meine ich richtig unterirdisch schlimm. wie man das als zuschauer nicht merken kann, dass zu 90% im film wenn eine szene endet ein stilmittel benutzt wird, welches einfach nur als "annoying" durchgeht auf dauer, ist mir schleierhaft. immer wenn eine szene endet wird das bild langsam abgedunkelt bis es komplett schwarz ist. dann bleibt der bildschirm eine halbe sekunde schwarz und dann geht erst die nächste szene los. ich studiere weder schnitt, kamera noch regie, geschweigedenn filmwissenschaft, aber vielleicht kann mir irgend einer von den cracks mal sagen, wie dieses stilmittel heißt. es wird hier overused hoch drei und wer sich den film jetzt nochmal anschaut, kann gern mal darauf achten. die ersten 30 minuten werden dadurch mMn fast unerträglich wenn man nur darauf achtet. das problem: man kann kaum nicht darauf achten, weil es einen jedes mal anspringt. wirklich anstrengend.

      - die nebengeräusche. permanent klingelt in diesem film ein telefon, vibriert ein handy wegen einer sms, tuten sirenen oder klirren ampeln von bahnschranken. und wenn das alles normal abgemischt wäre, würde es vielleicht noch nicht mal großartig auffallen. aber der soundmix ist so gestaltet, dass man es hören SOLL. diese klirr- und störgeräusche sind dermaßen LAUT, dass es einem richtig unangenehm wird alle paar minuten. ich musste wirklich regelmäßig meine anlage abdrehen, einfach weil es so viel lauter als das gesprochene wort/die musik war. ich meine wtf? so kann und sollte es nicht sein. jedenfalls nicht bei einem non-horrorthriller.

      - die musik. jeder schwärmt auf MP davon. ich finde, man bildet sich hier etwas ein. der klavierkomponist von dem alle reden hat im film (gschätzt) vielleicht zwei stücke und davon wird eines einmal wiederholt, ansonsten herrscht STILLE. es gibt einfach überhaupt keine(!) musik bei den wichtigen szenen und wenn, dann ist sie nervig. siehe:

      - das lied am ende. kurz vor dem ende beginnt ein japaner einfahc mal random ein japanischsprachiges lied zu singen, völlig aus dem kontext gerissen und auch ohne übersetzung. unten werden nur die japanischen zeilen eingeblendet und es wirkt, als wolle man eine karaoke-session anleiern. "dieses lied ist bestimmt nur ein interlude und gimmick, welches gleich wieder vorbei geht" dachte ich...denkste. es geht lockerflockig bis zum abspann des films und die protagonisten dürfen währenddessen nichts mehr sagen, schnelle schnitte untermalen den gesang usw. ende. abblende. credits roll. eine sehr fragwürdige lösung und m.E. in diesem fall eine sehr schwache.

      - die länge. 60 minuten sind zwar einfach zu konsumieren, bei dieser ernsten thematik wo sich aber jeder mensch hineinversetzen kann ist es schon eher knapp. ich hätte mir bei allen drei episoden mehr spielzeit gewünscht, vor allen dingen nummer drei wird in meinen augen viel zu unsatisfying angegangen, worauf ich ja weiter oben schonmal angespielt habe. jede minute mehr dialogtime hätte dem film gut getan, auch wenn ich schon mit den 60 leben kann. irgendwie eben.

      "kitsch" ist somit unter dem strich überhaupt gar nicht mein hauptproblem mit dem film (was bei moviepilot jedoch von vielen genannt wird), sondern die details. sie zerstören einen optisch wie inhaltlich von der sache her starken streifen und lassen für mich alle 9er oder 10er wertungen fragwürdig erscheinen. leute die den so raten haben möglicherweise alle die fähigkeit, schwächen komplett auszublenden, oder sehen sie gar nicht erst und schlucken einfach die teils wirklich mitreißende story plus lassen sich davon einlullen. ich kann das jedenfalls nicht, auch wenn ich manchmal wünschte, ich könnte es. es ist darüberhinaus keinesfalls so, als würde ich "fehler suchen". ich sehe sie nur einfach und wenn mich etwas stört, was permanent fortgeführt wird (schnitte, musik, geräusche), dann kann ich einfach schwer damit leben.

      was solls,
      ich fand den tipp gut und ich danke kira dafür. jetzt werde ich aber wohl noch "das mädchen, das durch die zeit sprang" schauen, welcher witzigerweise schon auf meiner vormerkliste bei MP war. gedächtnis wie ein sieb, MfG.

      7/10

      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
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      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.