Tell Me What to Watch oder auch "Wir erweitern unseren filmischen Horizont"

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    • Eine sehr weise Person schrieb einmal:
      When a critic examines the work of any of the great masters in poetry or painting, he may sometimes examine it by an idea of perfection, in his own mind, which neither that nor any other human work will ever come up to; and as long as he compares it with this standard, he can see nothing in it but faults and imperfections. But when he comes to consider the rank which it ought to hold among other works of the same kind, he necessarily compares it with a very different standard, the common degree of excellence which is usually attained in this particular art; and when he judges of it by this new measure, it may often appear to deserve the highest applause, upon account of its approaching much nearer to
      perfection than the greater part of those works which can be brought into competition with it.


      Cube
      Ohne zu wissen wieso und weshalb, wachen ein paar Leute in einem Wuerfel auf und verbringen die Zeit damit herumzutoelpeln und einen Ausgang zu finden.

      Praeliminar zu wissen: Jeder einzelne Saw Teil ist eine totale Katastrophe. Sinnlos brutale Handlung wird durch den Vorwand einer tieferen moralischen Bedeutung als Handlungselement gerechtfertigt. Leider reicht es nicht den Protagonisten ein Haiku aufsagen zu lassen damit es plötzlich philosophisch wird und jegliche desastroes schlechte Leistung der einzelnen Beteiligtem von einem Tiefgang ueberdeckt wird - der Film damit vom Banalem zum Wunderbarem, vom Handwerk zur Kunst mutiert.

      Den gleichen Fehler macht Cube, andersherum. Das zentrale Element, der kafkaesque Hintergrund, wird wird durch die komische Idee unbedingt den Zuschauer mit Horror und Spannung unterhalten zu müssen, verdorben. Wie z.b. die subtile gesellschaftliche Kritik der anfaenglich noch hilfreichen Mathematikstudentin, deren Fach selbst unnütz wie ein zweiter Blinddarm, nach kurzer Zeit von dem geistig Behinderten der Gruppe in ihren Fähigkeiten übertroffen und ersetzt wird. Der Großteil des moeglichen Potenzials geht in Gewalt, sinnlosen Konfrontationen, mongoloider Kuechentischpsychologie und entsetzlicher Schauspielkunst unter. Es bleibt ein Schatten von dem, was mit mehr Mut in das Konzept, ein sensationeller Film hätte sein können. (5,5/10)


      Herrlich immer auch die Ansichten anderer:
      Interessanter und spannender Film, allerdings hätte ich gern noch gewusst was nach dem Ende passiert ist. Und für was dieses Würfel-Gebäude eigentlich gut sein soll.


      Hab ihm erst einmal eine private Nachricht geschrieben:
      Hey, kennst du schon L.A. Confidential? Der Film gefällt dir sicher total!

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Tor Østerud ()

    • Tor Østerud schrieb:

      Eine sehr weise Person schrieb einmal:
      When a critic examines the work of any of the great masters in poetry or painting, he may sometimes examine it by an idea of perfection, in his own mind, which neither that nor any other human work will ever come up to; and as long as he compares it with this standard, he can see nothing in it but faults and imperfections. But when he comes to consider the rank which it ought to hold among other works of the same kind, he necessarily compares it with a very different standard, the common degree of excellence which is usually attained in this particular art; and when he judges of it by this new measure, it may often appear to deserve the highest applause, upon account of its approaching much nearer to
      perfection than the greater part of those works which can be brought into competition with it.


      Cube
      Ohne zu wissen wieso und weshalb, wachen ein paar Leute in einem Wuerfel auf und verbringen die Zeit damit herumzutoelpeln und einen Ausgang zu finden.

      Praeliminar zu wissen: Jeder einzelne Saw Teil ist eine totale Katastrophe. Sinnlos brutale Handlung wird durch den Vorwand einer tieferen moralischen Bedeutung als Handlungselement gerechtfertigt. Leider reicht es nicht den Protagonisten ein Haiku aufsagen zu lassen damit es plötzlich philosophisch wird und jegliche desastroes schlechte Leistung der einzelnen Beteiligtem von einem Tiefgang ueberdeckt wird - der Film damit vom Banalem zum Wunderbarem, vom Handwerk zur Kunst mutiert.

      Den gleichen Fehler macht Cube, andersherum. Das zentrale Element, der kafkaesque Hintergrund, wird wird durch die komische Idee unbedingt Horror und Spannung hineinbringen zu müssen verdorben. Die subtile gesellschaftliche Kritik geht leider unter in den erzwungenen psychologischen Konflikten. Nach anfänglicher Nuetzichkeit wird die Mathematikstudentin, deren Fach selbst ein unnützer Aspekt innewohnt, von dem geistig langsamsten der Gruppe in ihren Fähigkeiten übertroffen und ersetzt. Der Großteil des moeglichen Potenzials geht aber in Gewalt, sinnlosen Konfrontationen, mongoloider Kuechentischpsychologie und entsetzlicher Schauspielkunst unter. Es bleibt nur noch ein Schatten von dem, was mit mehr Mut in das Konzept, ein sensationeller Film hätte sein können. (5,5/10)


      Herrlich immer auch die Ansichten anderer:
      Interessanter und spannender Film, allerdings hätte ich gern noch gewusst was nach dem Ende passiert ist. Und für was dieses Würfel-Gebäude eigentlich gut sein soll.


      Hab ihm erst einmal eine private Nachricht geschrieben:
      Hey, kennst du schon L.A. Confidential? Der Film gefällt dir sicher total!



      Wie kann man Cube vorwerfen, das sie das Kafkaeske Setting nicht ausnutzen und sich auch noch drüber beschweren das sie sinnlose Konfrontationen haben... Denke dass ist alles so gewollt, ich meine da sitzen paar leute in ner Extremsituation auf nem Haufen, dass die dann langsam alles durchdrehen ist doch klar.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • Dämon - Trau keiner Seele

      Spoiler anzeigen
      Erstmal Danke an Quirian, dass er mir den Film vorgeschlagen hat. Hat mir extrem gut gefallen, vor allem hab ichs bis zum Schluss nicht gerallt das die Stimme ausm Off die des Dämons sein soll. War zwar alles trotzdem bisschen vorhersehbar, auch mit der Plotauflösung am Ende in der Blockhütte, trotzdem hat mich der Film total überzeugt. Aber mit Goodman und Sutherland kann man auch nicht mehr viel falschmachen. Warum sich aber der Bruder zu seltsam benimmt, darf mir aber noch jemand erklären.

      8/10
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • seraph, ich versteh immer noch nicht, wieso du subjektive bewertungen rational wiederlegen willst.
      das thema hatten wir doch schon so oft... wenn du halt nur nem rtl2 film der untersten schublade eine 1 geben willst ist das dein ding, aber ich persönlich habe noch nie derart schlechte filme gesehen resp. die paar wenigen, die ich vielleicht gesehen habe, hab ich wieder vergessen und zählen in meinem persönlichen gedankenhorizont nicht zu den filmen, die ich gesehen habe.
      floyd müsste nicht mal konkrete kritikpunkte anbringen, schon nur die aussage "er gefällt mir nicht" hat ihr recht auf existenz, auch wenn dich das vielleicht nicht zufriedenstellt.

      die musik und der stil ist "nervig ohne ende"? allein wie das los geht
      und immer mit dem "hush hush magazine" ist schon kultig hoch zehn.
      diese aussage zum beispiel: was willst du denn sagen wenn ich einfach das gegenteil behaupte? klar kannst du das kultig hoch zehn finden, aber genauso kann das jemand anders scheisse hoch zehn finden und er hat genauso recht wie du.

      no offense ofc :love:

      Tor Østerud schrieb:

      Herrlich immer auch die Ansichten anderer:

      Zitat
      Interessanter und spannender Film, allerdings hätte ich gern noch gewusst was nach dem Ende passiert ist. Und für was dieses Würfel-Gebäude eigentlich gut sein soll.



      Hab ihm erst einmal eine private Nachricht geschrieben:

      Zitat
      Hey, kennst du schon L.A. Confidential? Der Film gefällt dir sicher total!
      du bist schon ein lustiger, kommst richtig symphatisch rüber. vorallem dein weises zitat darüber flösst mir respekt vor deinem intellekt ein.
      :|
      Such as we are, you will be.
    • naja wenn jemand subjektiv 5.0 gibt aufgrund von (möglicherweise teils berechtigen) kritikpunkten von floyd+tor dann ist das okay, aber 3.5 ist einfach zu niedrig. ka wie oft ich das jetzt noch sagen soll, vllt sollte ich ein art attack bild malen. das ist wie wenn du eine schularbeit schreibst und eine 5 bekommst obwohl es keine war, da kannst du auch nachweisen dass es eine 3 war wenn es de facto so ist. und dieses geschmack, geschmack ist eben nur zu einem teil wahr, da es genug kriterien gibt (nach wie vor), die von geschmack ausgeschlossen sind. ein kameramann kann gute von schlechter kameraarbeit sofort unterscheiden, selbes im schnitt, tonschnitt, usw. john williams kotzt bei manchen kompositionen und hört sofort, wenn etwas irgendwo nicht hingehört oder stilistisch falsch benutzt ist (paar sachen in django unchained z.b.). und das kann man halt belegen. das ist einer der gründe, warum es leute gibt, die filmwissenschaft studieren, es oscars gibt und es ultimately auch ratingseiten gibt, die renommiert sind wie z.b. imdb oder rotten tomatoes: weil sie einfach so viel wie möglich subjektives wie hype, tageslaune oder gefallen von einzelaspekten herausstreichen und einen so objektiven wert wie möglich abliefern.
      merke: es gibt weder einen völlig objektiven, noch einen völlig subjektiven wert. niemals. die realität liegt immer in der mitte. und nach herauskürzen aller subjektiven ablenkungen kommen hunderttausende menschen eben bei la confidential auf einen wert, der weit über 3.5 liegt. easy as pie.

      das (diese thematik) habe ich jetzt aber bestimmt schon zum dritten mal geschrieben und du hast somit recht, dass das hier eh jedes halbe jahr wieder neu aufkeimen wird, und es wird mir immernoch wayne sein. ich wiederhole mein mantra. jegliche testung und punktevergabe wäre sinnlos, wenn alles nur über geschmack entschieden werden würde respektive _könnte_.
      klar _darf_ person A etwas besser oder schlechter gefallen als person B, jeder zeit. aber dann darf sie es auch gern belegen und sich im zweifelsfall anhören, dass sie vielleicht ein wenig zu subjektiv war in ihrer betrachtung, einfach wenn die evidenzen gegen sie liegen. wenn sie sich dessen gewahr ist, ist alles in ordnung. dann kann sie sogar ihr zu hohes bzw. zu niedriges rating so lassen. sie sollte dann aber jederzeit bereit sein, anzufügen, dass es wohl "allein in ihren augen" so ist und sie damit "sicher eine underdog-position vertritt". sätze wie "es hat mir einfach nicht zugesagt, obwohl ich mir sehr viel mühe gegeben habe" oder "es ist wohl einfach nicht mein fall/genre" fallen mir da ein, die für eine legitimation völlig ausreichend sind. jedoch aber nicht für eine proklamation eines nominellen wertes, der einfach nicht korrekt ist.
      letzterer absatz trifft übrigens sehr gut auf meine transen bewertungen zu. ich weiß dass die käse sind und viel zu hoch, aber ich lasse sie trotzdem so, einfach weil es "für mich" so okay ist und niemand daran stirbt. ich renne deswegen aber nicht rum und sage "kafkaesk? braucht bay nicht. da zählt nur krachbumm und das hat transen 3 - jeder muss den mit 7.5 mindestens bewerten und alles darunter ist faggotry". das sage ich nicht zu einem transen film und zu einem anderen nur dann, wenn ich mir absolut sicher bin und die evidenz der welt (aka der reliablen meinung von zigtausenden von anderen filmaffinen menschen und oder kritikern/technikern/whatever) im rücken habe. zum beispiel eben bei la confidential :) und so schließt sich der kreis.

      raphraph signing off,
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • Heat:

      Spoiler anzeigen
      Vorhin angeschaut, hat mir gut gefallen, Al Pacino als guter Polizist macht einiges her, und auch die restliche Besetzung war spitze. Zwar waren die Handlungsstränge teilweise bisschen verworren(der schwarze wird eingeführt und erst nach gefühlten 50minuten genutzt) aber hat dennoch gepasst. Gibt halt Abzüge in der B-Note, war mir einfach ein bisschen zu lang, da hätte man sicher iwie ne halbe Stunde kürzen können.

      6,5/10
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • naja wenn jemand subjektiv 5.0 gibt aufgrund von (möglicherweise teils berechtigen) kritikpunkten von floyd+tor dann ist das okay, aber 3.5 ist einfach zu niedrig. ka wie oft ich das jetzt noch sagen soll, vllt sollte ich ein art attack bild malen. das ist wie wenn du eine schularbeit schreibst und eine 5 bekommst obwohl es keine war, da kannst du auch nachweisen dass es eine 3 war wenn es de facto so ist. und dieses geschmack, geschmack ist eben nur zu einem teil wahr, da es genug kriterien gibt (nach wie vor), die von geschmack ausgeschlossen sind. ein kameramann kann gute von schlechter kameraarbeit sofort unterscheiden, selbes im schnitt, tonschnitt, usw. john williams kotzt bei manchen kompositionen und hört sofort, wenn etwas irgendwo nicht hingehört oder stilistisch falsch benutzt ist (paar sachen in django unchained z.b.). und das kann man halt belegen. das ist einer der gründe, warum es leute gibt, die filmwissenschaft studieren, es oscars gibt und es ultimately auch ratingseiten gibt, die renommiert sind wie z.b. imdb oder rotten tomatoes: weil sie einfach so viel wie möglich subjektives wie hype, tageslaune oder gefallen von einzelaspekten herausstreichen und einen so objektiven wert wie möglich abliefern.
      merke: es gibt weder einen völlig objektiven, noch einen völlig subjektiven wert. niemals. die realität liegt immer in der mitte. und nach herauskürzen aller subjektiven ablenkungen kommen hunderttausende menschen eben bei la confidential auf einen wert, der weit über 3.5 liegt. easy as pie.

      das (diese thematik) habe ich jetzt aber bestimmt schon zum dritten mal geschrieben und du hast somit recht, dass das hier eh jedes halbe jahr wieder neu aufkeimen wird, und es wird mir immernoch wayne sein. ich wiederhole mein mantra. jegliche testung und punktevergabe wäre sinnlos, wenn alles nur über geschmack entschieden werden würde respektive _könnte_.
      klar _darf_ person A etwas besser oder schlechter gefallen als person B, jeder zeit. aber dann darf sie es auch gern belegen und sich im zweifelsfall anhören, dass sie vielleicht ein wenig zu subjektiv war in ihrer betrachtung, einfach wenn die evidenzen gegen sie liegen. wenn sie sich dessen gewahr ist, ist alles in ordnung. dann kann sie sogar ihr zu hohes bzw. zu niedriges rating so lassen. sie sollte dann aber jederzeit bereit sein, anzufügen, dass es wohl "allein in ihren augen" so ist und sie damit "sicher eine underdog-position vertritt". sätze wie "es hat mir einfach nicht zugesagt, obwohl ich mir sehr viel mühe gegeben habe" oder "es ist wohl einfach nicht mein fall/genre" fallen mir da ein, die für eine legitimation völlig ausreichend sind. jedoch aber nicht für eine proklamation eines nominellen wertes, der einfach nicht korrekt ist.
      letzterer absatz trifft übrigens sehr gut auf meine transen bewertungen zu. ich weiß dass die käse sind und viel zu hoch, aber ich lasse sie trotzdem so, einfach weil es "für mich" so okay ist und niemand daran stirbt. ich renne deswegen aber nicht rum und sage "kafkaesk? braucht bay nicht. da zählt nur krachbumm und das hat transen 3 - jeder muss den mit 7.5 mindestens bewerten und alles darunter ist faggotry". das sage ich nicht zu einem transen film und zu einem anderen nur dann, wenn ich mir absolut sicher bin und die evidenz der welt (aka der reliablen meinung von zigtausenden von anderen filmaffinen menschen und oder kritikern/technikern/whatever) im rücken habe. zum beispiel eben bei la confidential :) und so schließt sich der kreis.

      raphraph signing off,
      MfG


      Ich finde es gut das du dir darüber so viele Gedanken machst. Jetzt nachdem ich schon einige Male darüber geschlafen hast wird mir bewusst das du mit deiner Kritik nicht ganz unrecht hast. Ich ändere deswegen meine Wertung:
    • Seraph schrieb:

      und dieses geschmack, geschmack ist eben nur zu einem teil wahr, da es genug kriterien gibt (nach wie vor), die von geschmack ausgeschlossen sind. ein kameramann kann gute von schlechter kameraarbeit sofort unterscheiden, selbes im schnitt, tonschnitt, usw. john williams kotzt bei manchen kompositionen und hört sofort, wenn etwas irgendwo nicht hingehört oder stilistisch falsch benutzt ist (paar sachen in django unchained z.b.). und das kann man halt belegen.
      und da würde ich dir eben widersprechen. was wo hingehört ist mmn eben auch geschmackssache; dinge können absichtlich deplatziert sein, ob dinge absichtlich sind oder nicht, weiss schlussendlich nur der regisseur, z.t. der cast und das restliche team. diese erfahrung habe ich beim theater gemacht und ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei filmen anders sein sollte. ich muss natürlich zugeben, dass dies wohl nur auf einen teil von filmen anwendbar ist - bei einigen filmen magst du recht haben, da gibt es schlechte resp. bessere und schlechtere schnitte. was ich aber sagen will: nichts ist von geschmack ausgeschlossen, alles unterliegt trends, ansichten, ideologien u.ä.
      das ist durch die ganze kunstwelt, kultur und intellektuelenwelt (kein anspruch auf vollständigkeit) hindurch gut erkennbar. jede schauspielschule unterrichtet anders, nach anderen prinzipien und formen. jedes theater erstellt einen eigenen durchdachten spielplan. jedes festival zeigt andere filme, acts, performances, theater - was auch immer (klar, einige laufen auf mehrern, aber das muss ich wohl nicht .
      weiter erläutern).
      jedes kriterium kann mmn wiederum subjektiv betrachtet werden oder ist einer subjektiven wahrnehmung ausgesetzt, welche jenes kriterium anders gewichtet, wertet oder überhaupt betrachtet.

      gutnacht

      €:
      sie sollte dann aber jederzeit bereit sein, anzufügen, dass es wohl
      "allein in ihren augen" so ist und sie damit "sicher eine
      underdog-position vertritt". sätze wie "es hat mir einfach nicht
      zugesagt, obwohl ich mir sehr viel mühe gegeben habe" oder "es ist wohl
      einfach nicht mein fall/genre" fallen mir da ein, die für eine
      legitimation völlig ausreichend sind. jedoch aber nicht für eine
      proklamation eines nominellen wertes, der einfach nicht korrekt ist.
      Da stimm ich dir völlig zu. :)
      Such as we are, you will be.
    • Aber diese Norm, dieser objektive Punkte Teil denn du ansprichst, ist nichts anderes als der Geschmack der 1.Generation Filmwissenschaft. Natürlich verändert es sich laufend, aber diese Änderung des Standards, was cineastisch gut und schlecht ist, dauert seine Zeit. Man kann viele Filme der 70er 80er hernehmen und mit welchen der letzten 10-15 Jahre vergleichen. Wenn beide die gleichen Fehler haben, wird der Großteil der Leute es dem älteren Film eher verzeihen, als dem aktuellen.
      Was ein guter Schnitt zum Beispiel ist, ist auch nur irgendwann von jemandem vorgeschrieben worden.
      Leute die in dem Bereich arbeiten und darin gut sind, formen die jeweilig aktuelle Filmwissenschaft, und deren Geschmack beziehungsweise ihr Auge ist trainierter. Je mehr Filme du bewusst siehst, mit denen du dich auseinandersetzt, also nicht einfach konsumierst, desto besser kannst du Stärken und Schwächen herauslesen. Filmkritiker mögen meist Blockbuster nicht deshalb nicht, weil sie unfähig sind ihr Hirn für 2 Stunden auszuschalten, sondern weil sie aufgrund der Anzahl der Filme die sie kennen, eine andere Vorstellung von cineastischer Unterhaltung haben.
      Das heißt, man bekommt durch eine aktive Kritikerschaft schon eine professionellere Meinung, die aber im Kern immer noch absolut Subjektiv ist.
      Und ich komme gerade ums Verrecken nicht darauf, aber es gibt diesen Begriff dafür, dass Kunst (so auch Film) immer für sich allein stehen muss. Egal wie der Regisseur, Produzent, Schauspieler usw etwas beabsichtigt hat. Das was man auf dem Bild sieht hat kompletten Interpretationsbedarf. Wenn Person A in Shining Kubricks Entschuldigung die Mondlandung gefälscht zu haben sieht, während es für Person B ein Kommentar auf den Holocaust ist, dann sind beide Meinungen gleichwertig.

      Ich hab auch mal versucht, da irgendwie auf eine befriedigende Antwort zu kommen, was denn wirklich Objektiv Gut und Schlecht ist.
      So etwas gibt es aber nicht.

      Und ganz ehrlich, der Punkteschnitt einer Bewertungsseite sagt höchstens etwas über die allgemeine Likeability eines Films aus. Es gibt keine Internet-Rating-Community in der sich der Großteil der Mitglieder mit dem gleichen Mindset ans Bewerten setzt.
      Wenn man das ganze nämlich ernst nimmt, dann gibt man nicht Filmen die man mag ne 10 und denen die man nicht mag die 0. Es gibt 100e solcher Leute auf MP.
      Dieser Drang (meine jetzt nicht unbedingt dich damit) nach einem perfekten 100/100 Score, der unter anderem auf Rotten Tomatoes vorherrscht ist hrinrissig.

      aber naja, habt eh beide viel richtiges gesagt (seraph, blackbooks) wollte nur auch noch meinen Senf dazu abgeben.
      So oft wie wir die Objektiv/Subjektiv-Diskussion haben, könntest du die Posts ja in einen eigenen Thread verschieben, und in Zukunft wird einfach darauf hin verwiesen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Floyd ()

    • Good Will Hunting

      Der Nachtrag noch zu letzter Woche, leider sehr spät ich weiß, ich werde auch erstmal pausieren! (siehe Anmelde-Thread)

      Nun aber zum Film

      Spoiler anzeigen

      Hm... wurde hier ja schon recht gut bewertet, einmal mit 8,3 und 8 Punkten, kann ich auch durchaus nachvollziehen, wobei "Good Will Hunting" bei mir nicht ganz so gut abschneidet.
      Der Beginn ist super! (Hat mich stark an "21" erinnert! :thumbup: ) Leider flacht der Film aber, meiner Meinung nach, danach sehr ab! Mich störten zu dem Zeitpunkt 3 wesentliche Dinge:
      1. Die Klischeehafte Überzeichnung der "Akademiker" zu "Straßenkinder"
      2. Das Vorhersehbare Scheitern der "plumben" Therapeuten bevor er zu Sean kam! (Hätte man meiner Meinung nach lieber darauf verzichtet, würde der Film verträglicher sein!)
      3. Allgemein das Vorhersehbare, was ich allerdings nur an dieser Stelle kritisiere, da mir das (vorhersehbare) Ende wiederum sehr gut gefallen hat und der Film in meinen Augen deutlich schlechter geworden wäre, hätte er anders geendet!

      Dem Film zu Gute halten tue ich allerdings die sehr starke Schauspielerische Leistung! Ebenfalls die Dialoge, sowie manche intensiven Momente mach den Film zu einem authentischen Meisterwerk!

      Dieser spürbaren Authentizität, die man sonst nur in sehr wenigen Filmen findet, hat es "Good Will Hunting" zu verdanken, dass er auf 7,5 Punkte kommt!


      Abschließend ein guter Film den ich durchaus weiterempfehlen würde!
    • Die ersten beiden kannte ich schon, aber immernoch nicht Sieben Jahre in Tibet

      Spoiler anzeigen
      Toller Film! Schon viel von gehört , aber noch nie dazu gekommen den zu sehen, danke schon mal an Shrodo. Ich bin mal so frei die Handlung nicht zusammen zu fassen. Brad Pitt spielt großartig und diese Survival/andere Kultur - Filme fand ich schon immer toll. Ich mag es wenn man nach einem Film etwas mitnimmt und neue Eindrücke hat. Auch wenn man nie sagen kann, dass das was der Film zeigt der Realität entspricht, hat man zumindest illusionäre Vorstellungen. Und das ist ja auch ein bekannter Effekt von FIlmen :). Auch wenn ich nie ein großer Freund des Buddhismus war, hat mir der Film sehr Sympathie abgerungen und hab den Drang Tibet mal zu besuchen. Auch das der Film Überlänge hat, hat mich nciht gestört. Ich bin völlig in diese Welt eingetaucht, als würde ich ein Buch lesen. Lange rede wenig Sinn: 9/10
      Im Wald boten sich mir zwei Wege dar, ich nahm den weniger betretenen.
    • Stalker (1979):

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      Also ein russischer Film und russische Filme sind ja idr kein Unterhaltungskino, besonders die aus dem letzten Jahrhundert. Sie haben fast immer entweder eine politische oder philosophische Aussage. In diesem Fall ist es eindeutig die philosopische.
      Der Film ist fast 3 Stunden lang, teilweise (absichtlich?) in schwarz-weiß gedreht und es gibt etliche Passagen gibt in denen kein Ton gesprochen wird und _scheinbar_ nichts passiert - bezeichnend hierfür ist die Fahrt auf den Gleisen in die Zone, welche bestimmt 2 Minuten dauert - wenn dann doch gesprochen wird, dann muss man immer ganz genau zuhören, denn es wird oft in Gleichnissen gesprochen, soll heißen das Gespräch findet auf einer anderen Ebene als der optisch dargestellten statt, oder einzelne Wörter und Sätze die auf den ersten Blick (oder Hör) gar keinen Sinn ergeben, ABER der Hauptteil der Handlung spielt sich im Gesprochenen ab.
      Das alles erfordert beim Gucken dieses Films viel Aufmerksamkeit und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die leider nicht immer aufbringen konnte. Das führte dann dazu, dass ich beim Gucken des Films sogar eingeschlafen bin und ihn aus verschiedensten Gründen gestaffelt in drei Teilen gesehen habe. Das will ich jetzt aber nicht dem Film anlasten, sondern man muss einfach mit der richtigen Einstellung an diesen herangehen. Ich habe mir auch fest vorgenommen ihn mir nochmal anzugucken, denn ich denke es ist ein Film, den man beim ersten mal garnicht in seiner Gänze begreifen kann.
      Was mir aber jedenfalls schon beim erstmaligen Schauen auf- und gefallen ist bzw. hat war die tolle Atmosphäre die geschaffen wird, nicht zuletzt durch die Punkte die ich bereits genannt habe. Es kommt zwar keine wirkliche Spannung auf, aber es wirkt immer düster und bedrohlich. Die geniale postapokalyptische Landschaft tut ihr übriges um einen glauben zu lassen man befände sich in einer verlassenen Todeszone. Kamerafahrten, wie die über den überfluteten, gekachelten Boden, welcher etliche Relikte der Menschen, die diesen verlassen haben, beherbergt, sind einfach überwältigend und können manchmal mehr sagen als nochsoviel Worte. Die Kameraarbeit war auch insgesamt sehr gut, aber der Schnitt war manchmal sehr auffällig und schlecht und ich glaube nicht, dass das beabsichtigt war.
      Ich denke es ist ein Film, der bspw. Fans von 2001 oder Walhalla Rising sehr gut gefallen könnte, aber für meinen Geschmack fehlte da etwas, aber wie gesagt ich denke, das ist ein Film, den man mehrmals gucken muss und daher fällt es mir auch sehr schwer eine Bewerung zu geben. Beim nächsten mal werde ich auf jeden Fall wacher sein und noch mehr den Dialogen folgen. Ich gebe jetzt erstmal eine vorläufige


      7,5+
    • runde von wayne_heinz von vor zwei wochen:

      Adams Äpfel

      Spoiler anzeigen
      - herbe spoiler u.a.
      - review von MP rauskopiert der zeit wegen

      "Absolut kein Film für mich. Ich bin jetzt vielleicht der Fisch gegen den Strom, aber ich weiß wirklich nicht, was mir dieser Streifen jetzt mitteilen wollte. Käse reiht sich an Käse, reiht sich an Käse. Ein Neonazi wandert mit den größten Stimmungs- und Moralschwankungen dieses Planeten einhundert Mal zwischen Bad Boy und Gutmensch hin und her - für die einen mag das eine interessante Grauzone von Gut und Böse oder eine weitreichende Persönlichkeitsentwicklung sein, für mich ist es der inkonsistenteste Quark, den ich seit Äonen gesehen habe. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man das auch nur im Ansatz ernst meinen kann. Dazu kommt noch das hanebüchene Drehbuch, das aus einem feigen, kleptomanischen Säufer mal eben einen Vergewaltiger machen will, mit Übernatürlichem so lax umgeht wie ein Model mit Schminke und einen Pastor nach zig schwerwiegenden Verletzungen stets am Leben lässt und immer noch eine weitere, noch schlimmer konstruierte Idee für ihn bereithält. Dann gibt es da übrigens auch noch einen Doktor, der im Nachbarort ein privates Krankenhaus zu führen scheint, das keine Patienten außer die "Fünf aus der Kirche" besitzt - logisch. Der Rest sind mäßige Witze bei denen man maximal ab und an Schmunzeln kann, abgerundet von zwei bis drei größeren Lachern, die man Adams Äpfel aber gern schenkt. Das Anschießen der Neonazitruppe von unserem farbigen Freund war jedenfalls das Highlight einer ansonsten sehr mager belichteten Filmrolle, welche ich ursprünglich sogar nach der "Mikkelsen fällt in der Kirche"-Szene vom Projektor nehmen wollte. Ich habe mich dann aber doch bis ans Ende durchgekämpft und durfte wenigstens noch etwas Take That mitsummen. Ist ja auch mal was.

      Ps: Punkte gibt es für ein paar gute Kameraeinstellungen und einen unermüdlichen Mads, der hier einmal mehr seine Schauspielkunst unter Beweis stellt, trotz einer wirklich abgedrehten und kruden Rolle.
      MfG"


      schade, hätte ich doch lieber "der letzte könig von schottland" schauen sollen mit dem ghost dog..aber macht nichts, irgendwann musste ich AA ja mal 'wegschauen'. danke trotzdem für den versuch bruder, es feiern ihn ja trotzdem noch genug leute.

      4.5/10

      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
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      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • midnight in paris

      Spoiler anzeigen
      schöner kleiner film, typisch woody allen'scher charme.
      ich konnte mich mit dem protagonisten super identifizieren (künstler, der nur von plebs umgeben ist und als "feind" einen unerträglichen schwätzer hat) und fand auch die message des films recht treffend.
      soundtrack auch top.

      hat mir gut gefallen, für eine top-wertung aber dann doch zu kurzweilig.
      7.5/10
    • Bowling for Columbine

      Ein Dokumentarfilm – Hintergrund ist hierbei der Amoklauf der Columbine High School. Michael Moore geht hier der Frage nach dem Grund des Amoklaufs nach.
      Hierbei geht er auch tiefer in den Verlauf amerikanische Geschichte ein, welche für ihn Hauptgrund der erhöhten gewaltbereitschaft der Amerikaner ist (Behauptung!).
      Auch die Waffengesetze stellt er in Frage u.A. in Szenen mit einem (leider) überfordert wirkendem Waffenbefürworter Charlton Heston (Muss man natürlich kennen).
      Stark ist die Szene in welcher „What a wonderful world“ ertönt und Bilder von Amerikanischen Kriegszügen gezeigt werden.
      Außerdem gibt es noch einen witzigen („ist sowas witzig?“ – Ich finde schon; nett gemacht ist es auf jeden Fall) Kurzcartoonüber amerikanische Geschichte.

      Nicht gefallen hat mir allerdings der Titel (Die Täter waren angeblich Bowlen vor der Tat – das stimmt jedoch evtl. garnicht). Damit wollte er das klassische 100% aller Amokläufer essen Brot ausdrücken, als Konterstandpunkt zu den Medien, welche den Konsum von Marylin Mansons Musik dafür verantwortlich gemacht haben.

      Insgesamt hat der Film 2 Stunden sehr gut unterhalten, viel mehr als ich von Vornherein erwartet hätte. Kannte mich in der Materie vorher auch kaum aus und gerade dann als Casual ungemein reflektiv.
      8/10


      Die Mumie
      Auch geschaut, aber will nicht genauer darauf eingehen. Solider Actionfilm, der etwas Zeit braucht um Fahrt aufzunehmen, aber durchweg Spaß macht. Sollte man allerdings nicht zu ernst nehmen.
      Knappe 7,5/10

    • The Fountain

      Spoiler anzeigen

      Mir hätte der Film gefallen können, aber am Ende tut er das nicht, denn er lässt zu viel Freifraum für verschiedene Interpretationen seiner Bedeutung und hält keine strukturierte Storyline ein. Viele Dinge werden offen gelassen, zum Beispiel der Inquisitor, welcher nichts mit der gesamten Handlung zu tun hat. Wofür wird diese Figur benötigt? Und an welchem Punkt in der Zeit wird die Vergangenheit die Gegenwart und die Gegenwart die Zukunft?
      Dieser Film hat das Vermögen Dinge im Menschen zu bewegen durch den Gebrauch starker Symbole aus dem Buddhismus, Maya Mythen, Christentum und einigen neuzeitlichen Elementen. Dies führt allerdings zu einem offenem Gebrauch von Symbolen und einer Mischung von Dingen, die nicht wirklich miteinander verbunden sind. Es ist schade, dass eine großartige Botschaft, wie die Akzeptanz als Schlüssel zu innerem Frieden keine bessere Ausdrucksform und ein besseres Storytelling gefunden hat.
      Ich würde niemandem abraten den Film zu gucken, ihn allerdings auch nicht empfehlen.


      6/10
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