Ich denke mal für die allermeisten Menschen, spielt die Musik eine ganz alltägliche Rolle in ihrem Leben, die Musikindustrie ist riesig und
Musik begleitet uns überall. Derart inflationär mit dieser Kunstform konfrontiert, bleibt eines oft auf der Strecke: der Sinn, die Bedeutung,
der Hintergrund, wie auch immer man es nennt spielt, oft nur eine eher untergeordnete Rolle. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten nicht einmal ihren Lieblingssong im Detail verstanden haben. Was natürlich nicht für alle gilt, aber es ist wohl ein schon etwas
kleinerer Teil, der sich selbst in der Musik wiederentdeckt und einen Teil der Inhalte nachempfinden kann. Trotzdem kommt es mir oft so vor,
als würde nur ein Bruchteil der Hörer den Autor seiner Musik wirklich zu verstehen, und das ist gewiss zu einem beträchtlichen Teil die Schuld
der Autoren selbst: manche Songs sind im Grunde eine Anneinanderreihung von Metaphern, was das Nachempfinden für die Masse der Konsumenten stark erschwert. Vielleicht liegt es aber auch in der Natur der Sache, dass Menschen ihre Erfahrungen oft nur auf diese Weise beschreiben können. Oft, wenn es überhaupt soweit kommt, werden die von Umschreibungen gespickten Texte, bei dem Versuch sie zu verstehen, gar wörtlich genommen und so banalisiert und missverstanden. Daher meinen manche, diese Lieder hätten gar keinen oder nur einen sehr erdgebundenen Hintergrund.

Daher ist der erste Schritt zum verstehen eines Liedes sich klar zu machen, dass Musik und der meistens dazugehörige Text Gefühle des Autors oder mentale Gegebenheiten verkörpern, ein realer Hintergrund ist ein "kann" und eher weniger ein "muss". Aus Erfahrung weiß ich, dass es vielen oft sehr schwer fällt dies zu akzeptieren, aber vielleicht hilft es zu verstehen, dass zunächst einmal jegliche Gefühle Kopfsache sind. Sie werden zwar von außen ausglöst, aber ob und wie die entsprechend Reaktion aussieht hängt von den inneren Gegebenheiten ab. So hat jede reale Tatsache eine Verkörperung in unserer Mentalität, aber es gibt auch Dinge in unserem Geist, die nur sehr begrenzt oder aber einfach zu komplex von außen begründet werden können. Der Künstler aber setzt um, was in seinem Geist abläuft und unterscheidet dabei nicht zwischen real oder nicht, was geschehen ist und nur Kopfsache war verschwimmt immer mehr. Daher gibt es zum Beispiel Liebeslieder ohne realen Gegenpart, die einfach nur ein "etwas" in dem Geist des Künstlers beschreiben, zu dem der Autor ein Beziehung entwickelt hat, die er metaphorisch auf liebesähnliche Weise bezeichnet.Wichtig ist im Grunde erstmal zu wissen, dass die meisten Lieder größtenteils eine Umschreibung mentaler Verhältnisse sind.


Außerdem sollte man beachten, welche Wirkung das Lied haben soll ( ich schreibe "soll" weil sich die tatsächliche Wirkung von Hörer zu Hörer
unterscheidet), sowohl vom Text als auch von der Musik her; beides erschließt sich oft wechselwirkend. Dann sollte man prüfen, ob sich eine Lehre ableiten lässt, es gibt nicht immer eine konkrete Schlussfolgerung, aber in vielen Fällen sind die Gegebenheiten mit Vorteilen und Nachteilen versehen, oft sind die Beschreibungen kontrovers ( leider kann ich schlecht konkreter werden, dazu gibt es einfach zu viele Unterschiede inder Musik ).

Bei der Analyse sollte man neben der Wirkung der Musik, dem Inhalt des Textes, dem Gesamteindruck, den Stilmitteln auch auf Querverweise achten. Darunter verstehe ich Fälle in denen Begriff oder Phrasen vordefiniert sind, zum Beispiel wenn ein Lied/Albumtitel oder ein wiederholt auftretender Begriff vorliegen, die zum Verständnis oft ein wichtige Rolle spielen. Deshalb sollte man, wenn man es ganz genau
nimmt, immer möglichst viele Songs eines Künstlers kennen um einen Song in das Gesamtwerk einordnen zu können.

Ich will mit dem bisher geschrieben keineswegs behaupten alles völlig durchschaut zu haben, dazu ist das behandelte Gebiet vieeel zu groß, bestimmt wisst ihr Dinge, die ich nicht auf dem Schirm hatte, von daher bin ich auch auf Hilfe angewiesen und bitte auch um Unterstützung euerseits, das bisher geschrieben sollte als das verstanden werden, was ich persönlich erfassthabe und zu verstehen ( glaube ). Bitte versucht euch aber in jedem Fall in das Geschriebene hineinzufühlen, bevor ihr es einfach abschreibtoder verwerft, das gilt natürlich auch für mich.