Tell Me What to Listen to - Reviews

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    • Low - I could live in Hope

      Ein langsames Album, bei dem mir der Vibe nicht präzise genug sowie zuwenig Variation ist. Könnte ihn mir allerdings vorzüglich als Soundtrack vorstellen und habe ihn dementsprechend abgespeichert.

      1,5/5



      Fire! Orchestra - Exit!


      Maybe that just me-_- aber der erste Track ist anfangs wieder so überladen, nach 10:40 kommt ein guter Solopart und danach gibt es einen schönen Basssound, der dem ganzen etwas mehr Struktur reinbringt und dann schon viel besser klingt.
      Zweiter Track fängt wieder genauso an, kein Ton, der mich abholt. Danach werde ich nachgemacht (etwa 13:00). Habe auch schon überlegt ob man das gut umsetzen kann, das hier ist genau das was ich mache, wenn ich random Geräusche mache während ich in meiner Wohnung bin, aber weder bei mir noch hier ist das sonderlich künstlerisch wertvoll für mich. Nur ist das durch ihren schrillen Gesang deutlich anstrengender xd

      1/5



      Gas - Königsforst

      Mit Ambient habe ich mich immer schwergetan; wenn die Töne mir nicht gefallen, ist es wertlos für mich. Leider auch hier der Fall. Die Strukturen sind gebaut doch bleiben farblos. Die zweite Hälfte gefällt mir etwas besser.

      1/5
    • Bevor ich was zu den Alben aus dieser Woche schreibe, will ich mal noch was aus 2016 nachholen. @elephantTalk hatte mir damals "Christ Send Light" empfohlen, was ich mir auch angehört hatte. Leider sind zu der Zeit aber meine Kopfhörer kaputt gegangen (RIP), weshalb es nicht zu einem Review gekommen ist. Das will ich dann mal nachholen. Von meinen aktuellen Empfehlungen habe ich auch schon zwei von drei gehört, die Reviews sollten also auch bald kommen.


      Christ Send Light ist eine EP und besteht aus einem einzigen 21-minütigem Lied. RYM bezeichnet das ganze als Drone Metal mit Dream Pop Einflüssen, was ja schon mal interessant klingt. Drone-Elemente kenne ich aus verschiedenen anderen Genres, aber eine eigenständige Drone-EP hatte ich mir zuvor noch nicht gegeben.

      Wenig überraschend startet alles mit einem langsamen Hintergrundrauschen, das erst einmal eine Weile allein vor sich hin dröhnt und über die gesamte Dauer des Liedes andauern wird. Nach einiger Zeit fängt dann das Schlagzeug an einen recht phlegmatischen aber intensiven Beat vorzugeben und nochmal zwei Minuten später wird aus dem bisher eher undefinierten Rauschen ein Gitarrenriff erkennbar, während gleichzeitig ein etwas verschleierter, klagend sehnsüchtiger Gesang einsetzt. Langsam aber sicher mischt sich ein orgelartiger Keyboardtrack unter und es baut sich eine beeindruckende Wall of Sound auf, in der sich die einzelnen Instrumente sehr gelungen einnisten. Vor allem den Orgeltrack finde hier ich unglaublich catchy.

      Es wird eine Weile lang das Hauptthema in leichten Variationen wiederholt, bevor nach etwa zwei Dritteln des Liedes fast alles langsam von dem immer stärker werdenden Rauschen ausgespült wird und nur noch die Orgel langsam dagegen anzukämpfen vermag. Kurz vor Schluss wird das Rauschen dann nochmal etwas definierter und der Gesang setzt wieder leise im Hintergrund ein, bevor alles langsam aber sicher ausgeblendet wird.

      Dadurch, dass alles so langsam gespielt wird und permanent im Kontrast zu dem starken Rauschen steht, wirkt jede gespielte Note gleich viel intensiver. Das Schlagzeug ist vom ersten Schlag an tief erschütternd, der Gesang erscheint sehr emotional aufgeladen und die Orgel klingt nahezu engelsgleich. Die Mischung aus total chaotischem permanenten Dröhnen und der darin versteckten wunderschönen Musik hinterlässt bei mir ein Gefühl des vorsichtigen Optimismus, dass man trotz etwaigen Turbulenzen im Leben immer auch ein Stückchen Glück für sich finden kann.

      Als ich mir vor ein paar Monaten endlich wieder ordentliche Kopfhörer leisten konnte war Christ Send Light dann auch eines der ersten Lieder die ich mir anhören wollte. Es mit guten Kopfhörern zu hören ist finde ich ein sehr intensives Erlebnis, zu dem ich in Zukunft wohl noch öfter zurückfinden werde. Vielen Dank also für die Empfehlung und Entschuldigung, dass das Review so lange gedauert hat.

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    • Empfehlungen kamen von @all. Habe alle Alben mindestens 2 Mal gespinnt.

      Rise of the Northstar - Welcame
      Die Band kannte ich vorher, die Jungs hatten 2012 einen Song der es bis zum Meme geschafft hat. Wusste also vorab was mich erwartet. Und genau das wars im Prinzip auch. Bollohardcore der sich inhaltlich stark an den Szenen von New York und Cleveland bedient. Viel tough guy, viel wir Gefühl, viele hymnenartige Gangshouts und eingängige Strukturen. Eigen sind Anleihen aus asiatischer Kultur, verweise auf SaSaSaSa Samurai Spirit, Konzepte aus Martial Arts Filmen und ein bisschen Wu Tang. Musikalisch hab ich die Platte gefühlt 500 Mal in leichten Variationen von anderen Bands schon mal gehört, wirklich neue Ideen kommen gefühlt keine. Dafür ist die Produktion aber sauber und ordentlich. Und die Gitarrensoli kamen dann doch eher überraschend und waren ganz nice. Werde das Album aber vermutlich nicht nochmal hören, andere, ähnliche Bands gefallen mir viel besser, dagegen saufen Rise of the Northstar für mich leider komplett ab.

      2,0-2,5/5


      Professor Kliq - Curriculum Vitae
      Schwieriges Album. Ist zu anstrengend, um es nebenbei gut hören zu können, und zu langweilig für einen konzentrierten Spin. Es passiert viel gleichzeitig, die meiste Zeit wird aber alles nacheinander vorgestellt so dass es nach den ersten 2, 3 Spins wohl nicht mehr allzu viel zu entdecken gibt. Ideen hinter den Songstrukturen verstehe ich auch nicht. Die Produktion taugt mir auch nicht wirklich, finde den klang relativ unausgewogen, gefühlt ist alles immer gleich laut und klingt flach, platt und uninteressant. Vocals gibt es nur ganz vereinzelt Samples, deswegen auch keinen Text der das ganze irgendwie raushauen könnte. Hat mir wirklich nicht gefallen, gette das Album leider gar nicht.

      1,0/5


      Worakls - Orchestra
      Worakls waren mir vorher auch schon ein Begriff, weiß auch, dass ich vorher schon mal Songs gehört habe, wusste aber nicht wirklich was mich erwartet, außer dass es elektronisch wird. Hab leider von den inner Workings hier genau so wenig Ahnung wie bei Professor Kliq, kann aber Ideen im Songwriting erkennen und verstehe irgendwo den Sinn dahinter, ohne dass ich beim aktiven Hören schnell gelangweilt bin. Für nebenbei geht das Album auch echt klar. Der Sound ist im Vergleich auch um Welten besser, Instrumentation ist deutlich vielfältiger, es wird mit Dynamik gearbeitet und man erkennt Höhepunkte. Die Kombination elektronische Sounds/Orchester funktioniert auch echt gut und macht Spaß. Quasi alles was im Review drüber bemängelt wird läuft hier gut und angenehm. Easily das Beste der drei Alben.

      3,0/5
    • Jetzt zu den aktuellen Empfehlungen von @(((luke))):


      Parquet Courts - Wide Awaaaaake!



      Wide Awake ist kurzweiliger, gut hörbarer Indie-Punk. Ein paar Basslines fand ich ganz nett, aber insgesamt wars jetzt nichts was ich besonders interessant finde. War beim ersten Durchhören ganz okay, aber habe auch nicht so Lust es nochmal an zu machen. Liegt aber glaube ich einfach am Genre, kann damit nicht so viel anfangen.

      Blood Orange - Negro Swan


      Negro Swan fand ich dann schon im Vorneherein etwas interessanter. R&B liegt zwar fern ab von meinen gewohnten Genres, aber manche Sachen aus der Richtung finde ich schon ganz gut und ich habe mich drauf gefreut hier mal reinzuhören. Mit "Orlando" fängt das Album auch stark an: schön weicher Gesang, eine funky Bassline, eingängige Melodie und vor allem sehr interessante Akzente machen mich hellhörig und ich freue mich schon darauf wie es weiter geht. Aber leider stoppt der Song einfach mittendrin, es kommt ein kurzer Übergang und im Anschluss ein mega nerviges Sprachsample, das mich total irritiert und aus dem Konzept bringt. Nicht sicher was das soll, mir gefällt es jedenfalls überhaupt nicht.

      Leider ist das auch keine Ausnahme, sondern sehr symptomatisch für das gesamte Album. Allgemein gibt es da schon einige Tracks die ich ganz gelungen finde. Der Gesang gefällt mir oft sehr gut, besonders die female Vocals sind mir an vielen Stellen positiv aufgefallen, die Beats finde ich oft sehr gelungen und es gibt viele für mich ungewöhnliche aber interessante Soundeffekte. Aber leider kommt kein lang anhaltender Groove zustande. Es gibt viel zu viele Interludes und Filler, stellenweise sind mir die male Vocals dann doch etwas zu cheesy und am meisten nervt, dass es keine zwei Lieder gibt die komplett durchlaufen ohne spoken Word Track dazwischen. Manchmal klappt sowas, aber hier finde ich die Samples so unglaublich nervig, dass es das Album für mich als ganzes leider unhörbar macht. Das finde ich Schade, denn die Stellen die ich mir anhören kann gefallen mir ja eigentlich ganz gut. Insgesamt fand ich Negro Swan auch schon interessanter als Wide Awake und ich habe es mir jetzt ein paar mal (mit dem Finger auf dem Skip-Button) angehört, aber weil es so durchwachsen ist werde ich dazu wahrscheinlich auch nicht zurück kommen.

      Zum Glück hat mir die letzte Empfehlung dann aber sehr gut gefallen:

      Weval - Weval


      Weval ist ein Duo aus den Niederlanden und macht elektronische Musik. Interessanterweise sind die beiden bei Kompakt unter Vertrag, dem Label von Wolfgang Voigt, dessen Musik ich diese Runde Twoplay vorgeschlagen habe. Nicht sicher ob das Absicht oder Zufall ist, aber ich fands ganz lustig als ich es bemerkt habe.

      Das Album habe ich zuerst unter der Woche nebenbei auf Arbeit gehört und fand es da schon ganz gut. Es gibt kein Lied auf dem Album das mir nicht gefällt, die Melodien sind alle sehr catchy und es gibt immer irgendwas interessantes zu hören. War super gut geeignet um es im Büro nebenher laufen zu lassen, aber zuhause ist es dann noch besser geworden. Das liegt sicher daran, dass ich etwas konzentrierter hingehört habe, aber auch daran, dass mein Setup hier etwas besser ist und ich mehr Details heraushören kann. Das Album ist durch die Bank weg sehr gut produziert, die Sounds sind texturiert und vielschichtig, der Bass ist oft sehr üppig ohne zu dick aufgetragen zu sein und die Songs sind alle sehr dynamisch und abwechslungsreich. Am besten gefällt mir Days, die Kombination von dickem Bass und diesen dreamy Vocals geht mir richtig gut rein. Insgesamt gefällt mir das Album sehr gut und ich werd es mir in Zukunft bestimmt noch öfter anhören.

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    • Turnstile - Time & Space
      empfohlen von nemuru

      Ich habe eine etwas seltsame Beziehung zu Musik aus dieser Richtung. Zum einen liebe ich die unglaubliche Energie die man spürt wenn man live dabei ist (deswegen mag ich das Cover auch sehr gerne, das ist genau das was ich an dieser Musikrichtung liebe), zum anderen kann ich solche Musik leider eben auch fast nur live genießen weil für mich eben die Gruppendynamik bei einem Konzert bei Musik dieser Art enorm wichtig ist.
      Trotzdem hatte das Album ein paar Highlights parat welche ich mal kurz ansprechen würde. Da ich wirklich nur rudimentäres Wissen über Musik aus dieser Richtung habe und mir auch nicht einbilde irgendwelche krassen Skills welche die Bandmusiker an den Tag legen erkennen zu können da ich keins der Instrumente beherrsche begnüge ich mich damit die Parts hervorzuheben die das Album für mich besonders gemacht haben.


      Ich möchte nicht spoilern weil der Überraschungseffekt für mich sehr nice war als ich es das erste mal gehört habe, ich meine den Part ab 0:25
      Spoiler anzeigen
      So ein Piano ist jetzt nicht unbedingt etwas nie dagewesenes, in der Form und in Kombination mit der restlichen Instrumentalisierung für mich aber wirklich enjoyable



      das "huh" bei 1:23
      Ich feier so martialisches unverkopftes rumschreien. Kommt so schönes Uruk-Hai Feeling auf wenn ihr versteht was ich meine. Außerdem das kleine Gitarrensolo ab 2:10, fand ich einfach schön.


      der Part von 0:34 bis so 0:45, mag ich von der Melodie einfach sehr gerne, auch die Vocals (von der Rythmik und Melodie her) passen hier sehr gut finde ich.
      Das Outro des Tracks ist auch sehr schön gemacht auch wenn es nur kurz ist, man merkt einfach dass die Künstler da mit Liebe dabei waren.

      Insgesamt hat mich das Album tatsächlich positiv überrascht und ein paar Tracks habe ich mir auch in Playlists gesichert damit ich irgendwann nochmal random drauf stoße.
      Für jemanden der geübter im Genießen solcher Musik ist hält das Album denke ich auch noch wesentlich mehr Highlights parat, auf jeden Fall aber vielen Dank für die Empfehlung)

    • Andy Stott - Luxury Problem (empfohlen von Xephas)

      Ich kannte das Album "Faith In Strangers" von Andy Stott schon und war deshalb sehr gespannt auf das Album, vor allem weil ich "Faith In Strangers" positiv in Erinnerung habe.
      "Luxury Problem" ist der Vorgänger und hat eine ganze andere Stimmung meiner Meinung nach. Viel ruhiger und atmosphärischer. Auf dem Album sind sehr viele Vocalsamples, teils sphärischer Gesang, teils erkennbare Vocalcuts. Es ist zwar noch Techno, aber der Fokus liegt nicht auf der rhythmischen Seite, sondern eher darauf ein bestimmtes Gefühl zu erzeugen. Das kriegt Andy Stott super hin. Der Sound ist sehr detailliert und abwechslungsreich, aber bleibt immer auf einer Ebene.
      Das Album beginnt mit Frauengesang, der durch Effekte zwar schon industriel klingt, aber immer noch diese menschliche Wärme in sich hat. Sehr schönes Intro, das den Vibe vom restlichen Album gut einleitet. Dieser Frauengesang taucht während dem Album immer wieder mal auf und ist irgendwie der Anker des Albums. Ich steh auf dieses Gegenspiel von dem dunklen technoiden Sound und das Melancholische von den Stimmen. Zum Beispiel bei dem Song "Sleepless" hört man ein leises "help me" im Hintergrund, ist mir beim ersten Hören gar nicht aufgefallen. Und irgendwie ruft das Album nach etwas. Kein Hilfeschrei aber auf etwas Aufmerksam machen. Kein Album für den Dancefloor, sondern eher draußen vor dem Club. Man hört die Kickdrum noch durch die Wände vibrieren, aber alles ist gedämpft und klingt wie auf Narkose. Beim Titelsong "Luxury Problems" blitzt immer wieder mal ein sauberes Sample durch, als ob man aus dem Rausch kurz erwacht und die Realität für ein paar Sekunden auftaucht. Für mich ist das Album der Sound von einer durchzechten Nacht, aber nicht der Sound zu dem man tanzt, sondern der einem am nächsten Tag im Kopf hängengeblieben ist. Verschwommen und nicht mehr ganz so klar wie am Tag zuvor, aber irgendwas ist da an das man sich versucht zu erinnern.

      4/5
      Bester Track: Luxury Problems


      In die anderen zwei Alben hab ich auch kurz reingehört. "The Flying Club Cup" ist mir zu verspielt sag ich mal. "Holy Hell" klang interessant, vllt werde ich da noch mal reinhören. Coole Empfehlungen auf jeden Fall.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von TooLateMonkey ()

    • sorry, meine Review kommt morgen, habe sie fast fertig.
      - I actually love that about being a millennial, TBH. People can call us snowflakes and overly sensitive and high maintenance all they want. But I enjoy the fact that our generation and younger is VERY loud about the fact that we won't work garbage jobs, enduring garbage treatment, for garbage pay, under garbage bosses, with garbage benefits just for the "privilege" of working. Companies are making more money than ever. You've filled you Beverly Hills swimming pools with cash for years, and now you're crying that you "don't have the budget" to pay people what they're worth or give them good working conditions. Now people are calling nonsense. Good.

    • Empfehlung von @Gear-: Iggy Pop - Lust For Life

      Iggy Pop's Magnum Opus seiner Solokarriere stand schon seit Jahren auf meiner Liste, aber irgendwie hatte ich mich bisher nicht viel mit seinen Soloalben auseinandergesetzt. Dumm von mir. Da kam es mir auch sehr gelegen, als der Gute in den Empfehlungsvorschlägen auftauchte. Produziert von David Bowie (dieser Mann ist für mich mittlerweile sowas wie ein Gott) entstand dieses Album in West-Berlin, wo Bowie sich fürsorglich Iggy und seiner Drogensucht annahm und ihn aus seiner Abwärtsspirale befreite, während sich beide gegenseitig zu kreativen Hochphasen anspornten.


      Lust for Life, wie der Titel schon suggeriert, dreht sich ums Leben. Aber auch ums Sterben, um Liebe, um Drogen, ja, gewiss sehr viele Drogen, um den Rausch, um die Sucht, ODing. Das Album ist eher einfach gehalten und sehr catchy, außer bei dem Track Turn Blue passieren sonst keine großen Experimente, doch Simplizität kann eine hervorragende Eigenschaft sein und hier funktioniert sie so gut, weil der Protagonist Iggy Pop ist. Der dude sprüht Charisma aus, er lebt den klassischen sex, drugs & rock n roll lifestyle, seine Texte sind rau und doch irgendwo eigentümlich lyrisch, genauso wie Bowies Produktion.
      Die Ambivalenz des Lebens fängt dieses Album dadurch ein, dass es bzw. Iggy gelassen-dreckig (nicht jedoch aggressiv) und optimistisch-fröhlich zugleich klingt. In genau dieser Perspektive auf das Leben findet sich der Zuhörer wieder und so konnte ich gar nicht anders, als beim Hören mit übermäßigem Selbstbewusstsein, euphorischer Coolness und Optimismus durch die Straßen zu laufen, während ich mir vorstellte, irgendwelche abgewetzten Lederklamotten zu tragen. An dieser Stelle mag es schon fast zu klischeehaft klingen, aber keine Sorge, Teil dieser Musik zu werden ist ein Genuss, weil Iggy ein witziger, shabby Junkie mit Persönlichkeit ist, jemand, den es abfuckt, ein gesundes und "gescheites" Leben in Berlin zu führen, weil sich alle Fasern der Rebellion und der ästhetischen Verkommenheit gegen dieses glattgebügelte, langweilige Normietum sträuben.

      Bowies Produktion geht so gut nach vorne, der bekannte Einstiegstrack "Lust for Life" holt einen mit euphorischem drumbeat direkt ab. Stillsitzen geht nicht. Some Weird Sin" hat es mir ganz besonders angetan und hat starkes Mitsing-Potential (bekomme jetzt Bock auf Karaoke). Den Finaltrack möchte ich auch noch hervorheben, da mir der garage rock angehauchte Sound sehr gut reingeht. Generell ist die Produktion äußerst uplifting und upbeat, was mir sehr gefällt, da dadurch in Kombination mit Iggys Vocals und Lyrics ein sehr stimmiges Gesamtbild entsteht. Nämlich, dass dieses Album einfach heftig Spaß macht. Schon in den ersten Sekunden eines jeden Tracks musste ich jedes Mal dick grinsen und bekam instant gute Laune. Ausnahme ist hierbei der Track "Tonight", der direkt die Fühlis gehittet hat und ich dabei irgendwie weinen musste. Daraufhin stellte ich fest, dass ich es an Musik unglaublich faszinierend finde, wie eine einfache, abgestimmte Sequenz an verschiedenen Tönen es ermöglicht, ganz spezifische und starke Emotionen zu erwecken. Neben dem Gute-Laune-Faktor des Albums hat mich diese Faszination auch sehr glücklich gemacht.

      In Anbetracht dessen will ich auch noch auf meinen persönlichen emotional value dieses Albums eingehen. Ich habe das Album jetzt in einer Phase gehört, welche von Aufbruchstimmung, Sentimentalität und Wehmut über den Verlauf der letzten Monate und Jahre meines Lebens gekennzeichnet war. Und da es mir körperlich oft schlecht geht, brauche ich manchmal so aktive Reminder, dass es fucking Spaß macht zu leben. Diese Reminder sind gewisse Dinge oder Aktivitäten, die solch ein starkes Glücksgefühl auslösen, dass ich für eine Stunde dieses Euphorierauschs auch wochenlanges Rumstriffen in Kauf zu nehmen bereit bin. Gute Musik ist so ein Reminder für mich und in diesem Fall war es das Album hier, das mich binnen Sekunden in eine glückliche Unbeschwertheit führte und mir zeigte, warum es sich lohnt, nicht aufzugeben und positiv zu bleiben.
      - I actually love that about being a millennial, TBH. People can call us snowflakes and overly sensitive and high maintenance all they want. But I enjoy the fact that our generation and younger is VERY loud about the fact that we won't work garbage jobs, enduring garbage treatment, for garbage pay, under garbage bosses, with garbage benefits just for the "privilege" of working. Companies are making more money than ever. You've filled you Beverly Hills swimming pools with cash for years, and now you're crying that you "don't have the budget" to pay people what they're worth or give them good working conditions. Now people are calling nonsense. Good.
    • Hör dir so viele Bowie Alben wie möglich an solange du es noch kannst und The Idiot von Iggy Pop. Ich kann alles nachvollziehen, was du hier geschrieben hast. Die Ausstellung zu D.B. in Berlin zu der ich war, war auch mega. Oh, oh, oh, little China girl. Hunky Dory ist das Album zu dem ich immer zurückkehre, wenn es um D.B. oder die 70er geht, weil es hört sich so leicht an, wie früher, als man noch jung und unbeschwert durch das Leben ging.
      Ein weiteres Album aus den 70ern möchte ich auch nicht missen. After the Gold Rush von Neil Young. Darüber möchte ich jetzt nicht so viele Worte verlieren, außer dass es Songs für die Ewigkeit beinhaltet.
      Ich muss mich jetzt fertig machen. Habt alle einen schönen Tag heute. Mit der Musik, die euch gefällt.
    • The Doppelgangaz - Aaaaggghh
































      Kannte schon ein paar Tracks von den Doppelgangaz, AAAAGGGHH ist allerdings das erste Album das ich von ihnen höre.
      Ich kannte die Doppelgangaz als klassische east-coast boom-baper, mit laid-back lofi beats und lässigen beats. Eigentlich genau mein Ding.

      AAAAGGGHH hat wirkt im Gegensatz zu meinem bisherigen Bild von Doppelgangaz etwas düsterer und dunkler (mainly erste Hälfte).
      Ansonsten bleiben sie dem Sound den ich von ihnen kenne Treu.
      Das Album fällt echt kaum aus der Reihe verglichen mit ihren anderen Werken und Boom-Bap allgemein.
      Die Formula bleibt die Selbe. Nicht großartig experimentel oder inovativ.
      Wem die Singles von Doppelgangerz jedoch gefallen, wird dieses Album mögen.


      "Mootah Feekah" & "Surveillance" mit fancy G-Funk-like Synthesizer sowie "Slay Bellz" mit seinem nicen gLoCkEnBeAt bilden einen nicen Einstieg ins Album.
      "Screen Fatigue" und "Fajita Effect" sind etwas langsamer und düsterer. Imo der schwächste Part des Albums.
      Fav track ist ganz klar "All tha Fun". Zum Ende des Albums kommt dank "B.C.M.T.F.O"
      Nochmal ein heftiger Summer-Chill vibe mit butterweichem beat. neat. Doppelgangaz wie ich sie kenne.


      Alles in einem fiel es mir schwer die richtigen Worte für das Album zu finden dunno why.
      Es ist schlicht und einfach solider Boom-Bap. Gefiel mir gut.

      3.5/5

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gear- ()

    • Mutyumu - イリヤ -Il y a-



      Zu hoffnungsvoll, zu überladen, zu klar. Der Anfang von toi et moi ist ganz nett, insbesondere das Klavier.



      1/5



      Haru Nemuri - Haru to Shura



      Die Band ist mir zu ernsthaft, dafür dass sie dann nicht komplex genug ist um diese Ernsthaftigkeit auszufüllen. Der Vibe ist allerdings ganz nett, aber die Zwischenstücke reißen mich wieder etwas raus.

      1,5/5



      AMBER - Lovesaken


      Die Instrumente reichen mir leider nicht aus, haben teilweise einzelne Parts die mich überzeugen, jedoch größtenteils nicht. Dadurch gibt es dann keine Basis für die Emotionalität, die der Gesang verlangt und so versagt auch dieser bei mir.

      1,5/5
    • rateyourmusic.com/release/albu…nter-muller/taste-tribes/ konnte ich net hören, weil gabs net auf Spotify und hatte keine Lust irgendwo einen DL zu suchen.




      rateyourmusic.com/release/albu…ate/the-mande-variations/

      Ein Album, das nur aus einem einzelnen Instrument besteht: Der Kora. Den Klang vom Instrument und die breite Palette an Sounds, die man damit erzeugen kann, kann ich ziemlich genießen.

      Ansonsten bin ich musiktechnisch leider zu viel Scrub um irgendwas zur Technik oder sonstewas zu sagen. Denke stark, dass der Mann das gut macht, weil es ganz nett klingt.
      Manchmal flext er mir vielleicht ein bisschen zu viel rum, so dass dann Teile von Songs für mich persönlich zu überladen sind. Ich höre das Instrument und erwarte entspannte Musik, die man quasi einfach laufen lassen kann. Aber manchmal muss man wirklich aufpassen um dem Song noch zu folgen. Das ist kein Negativpunkt an sich, aber mich hat es etwas gestört.
      Ich mochte die ruhigeren Stellen dafür ganz gerne.

      Habe das Album einmal intensiv durchgehört und so für Solohören und dabei auf die Musik konzentrieren war es irgendwie nichts für mich. Ich kann das Instrument nicht beurteilen, was bei so einem Solo-Instrument-Album eventuell relevant ist und die Songs haben mich auch nicht großartig motiviert am Ball zu bleiben.
      Ich hab es dann noch einmal beim Surfmaps (CS:GO) spielen gehört und da war es echt ganz gut. Einfach entspannt nebenher laufen lassen während mal was daddelt. Optimal dafür.
      Hab es dann noch einmal beim Saubermachen laufen lassen und da war auch fine.

      Würde dem Album 2,5/5 geben, weil es (für mich als Musiklaien) einfach average ist. Ich würde niemanden ermahnen weiterzuskippen wenn das Album läuft, aber ich würde es auch nicht speziell requesten. Kann man gut nebenher laufen lassen auch wenn man nicht so deep im Musikgame ist.

      Würde folgenden Song empfehlen, weil er durchweg entspannt ist imo:






      rateyourmusic.com/release/albu…orce-of-the-deep-mystery/



      Kann man irgendwie nicht ohne Kopfhörer hören, sonst entgeht einem (imo) viel. Das Cover spiegelt auch das wahr, was ich bildlich im Kopf habe, wenn ich die Musik höre. Irgendwie futuristisch, düster und irgendwie psychadelic.
      Insgesamt sehr solide, manchmal stört mich aber die übertriebene Verwendung des Saxophons (zumindestens glaube ich stark, dass es eins ist, bin wie gesagt Scrub). Kann man sicher feiern, aber ist mir manchmal zu viel.

      Kann aber außer dem übertrieben Saxophon aber sonst wenig negatives sagen. Werde auch ein/zwei Songs aus dem Album in ne Playlist von mir schmeißen, also all good.

      Würde dem Album 4/5 geben, finds echt ziemlich nice. Jedoch geh ich auf 3,5/5 runter, weil mich der Song "Blood Of The Past" mit dem Rumgelaber gegen Mitte heftig nervt. Klar hat das sicher seine Bewandtnis, aber mich stört es nur.

      Finde folgenden Song persönlich am besten:



      Spoiler anzeigen
      Hier noch ein Song mit viel Saxophon, aber hier klingts nice imo:




      Zum Beispiel bei "Timewave Zero" ab etwa 4:00min nervt mich eher als dass es den Song für mich besser macht.
      世界一 皆の人気者
      それは彼女のこと
      アシュリー

    • Flying Lotus war mir schon vor Gears Empfehlung ein Begriff. Ich habe gerade dieses Album immer mal wieder auf irgendwelchen Best-Of-Listen gesehen und wollte sowieso schon immer mal reinhören. Als ich es dann in meinen Empfehlungen gesehen habe, habe ich mich direkt darauf gestürzt und es seit dem immer mal wieder geloopt.

      Das Album wird auf RYM als IDM und Glitch Hop eingeordnet. Was IDM jetzt genau ausmacht habe ich immer noch nicht so ganz verstanden. Das was ich da bisher kenne klingt allerdings deutlich anders als Cosmogramma, vielleicht bin ich aber auch einfach nicht intelligent genug um das zu verstehen. Glitch Hop finde ich als Bezeichnung für das was ich hier höre deutlich besser, auch wenn ich von dem Genre vorher noch nichts gehört habe.

      Das Album besteht aus 17 Tracks, die fast alle kürzer als drei Minuten sind. Ich höre normalerweise Musik mit wesentlich längeren Spielzeiten, war hier also etwas skeptisch ob das für mich funktioniert. Ich finde das Format aber sehr gelungen und denke es ist genau passend zur abgelieferten Musik. Die Tracks sind alle sehr abwechslungsreich und springen munter zwischen catchy Hip Hop Beats, futuristischen Technosounds und eher klassisch jazzlastiger Intrumentalisierung hin und her. Mittendrin ist mit ...And The World Laughs With You auch ein von Thom Yorke gefeatureter Song dabei, der direkt aus einem Radiohead-Album stammen könnte. Auf den restlichen Tracks gibt es ab und an mal 'richtigen' Gesang, auf Satelllliiiiiiiiteee klingt es sogar ein bisschen nach klassichem Rap, aber meistens sind die Tracks entweder vollständig instrumental oder es wird mit Spoken Word Samples oder nonverbalem Gesang gearbeitet. Zusätzlich werden immer wieder die komischsten Sound Snippets mit einer beeindruckenden Leichtigkeit in den Songs untergebracht und überhaupt wirkt irgendwie alles wie aus einem Guss. Bedenkt man die doch sehr beachtliche instrumentale und stilistische Vielfalt die auf dem gesamten Album untergebracht ist, dann finde ich das doch schon sehr beeindruckend.


      Als Anspieltipp gebe ich einfach mal Recoiled an. Der Track spiegelt denke ich ganz gut wider was man auf dem ganzen Album erwarten kann. Grundsätzlich erst mal ein sehr gechillter Beat und schöne Harfenklänge, die man auch an vielen anderen Stellen wiederfinden wird. Dazu eine komplett durchgedrehte Bassline, schön texturierte Perkussion und reihenweise ungwöhnliche Seitengeräusche von irgendwelchen wilden Vögeln. Ach und außerdem noch Space Lasers, weil warum auch nicht?

      Alles in allem ist Cosmogramma ein sehr gelungenes Album das ich mir bestimmt noch oft anhören werde. Ich finde wirklich jeder Track ist gut gemacht und es gibt überall etwas interessantes zu hören. Wer Recoiled genau so interessant findet wie ich, dem würde ich empfehlen einfach mal ins gesamte Album reinzuhören.
    • Wie versprochen erst mal mein zweites Review vom letzten Mal. Vorab shoutout an @till. Hat mir alles gefallen und indirekt geholfen paar Dots aus der Vergangenheit zu connecten/einige neue Dinge zu entdecken.

      Andy the Doorbum - The Fool (2014)

      Direkt einmal eine starke Empfehlung für jeden, der seinen Folk Horizont erweitern möchte. Wir bewegen uns hier in einem Bereich des Genres, wo alles und nichts typisch ist, drum will ich gar keine Vergleiche zu anderem Folk anfangen.
      Ich kann versichern, The Fool ist gut verdaulich. Sowohl fürs Ohr als auch für die Geduld.
      Die Songs sind alle kurz gehalten. Es wird viel gesungen, auch geredet, mal laut und mal leise. Klar im Hintergrund gibt es dazu Musik aus traditionellen Instrumenten, aber auch elektronisch erzeugte Klänge werden eingesetzt und an ein paar Stellen kommen natürlich Field Recordings zur Hilfe. Der Fokus ist dabei fast immer Andy’s Stimme.
      Am Liebsten sind mir die Stellen wo der Rest der Instrumentation nicht nur dazu da ist, den Gesang zu unterstreichen, sondern die gleiche Präsenz einnimmt. Die meisten Songs könnten mit 2-3 Minuten mehr Spielzeit genau in diese Richtung entwickelt werden. Darüber kann man sich nun aufregen oder einfach The Fool akzeptieren für was es ist und Big Blood hören gehen. Werde ich jetzt nämlich.

      2.5/5.0


      Riz Ortolani – Fratello Sole, Sorella Luna (1972)

      Die Musik zum gleichnamigen Film. Ich habe den Film nie gesehen und kann die Musik nur für sich selbst betrachten. Diese Orchesterstücke sind fast alle dominiert von extrem langsamen Streichern und/oder Flöten. Genau damit kann ich absolut nichts anfangen. Nach dem ersten Song ist das bereits viel zu wehleidig und anstrengend für mich. Es kommt mal ne Gitarre und ein Sänger rein, aber die Formel drumherum ändert sich nicht. Am Ende fängt dann auch noch ein gesamter Chor mit dem Gejaule an. Es gibt einen Punkt für die skabile Gitarre.

      1.0/5.0


      Mehr Worte sobald die Musik bei mir ankommt :wacko:
      [8:45 PM] WhineTraube: Ich gucke keine twitchhoes
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