Tell Me What to Listen to - Reviews

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    • In Saosin habe ich leider noch nicht reingehört, hatte die Woche nicht so viel Zeit und finde eh, dass ich schon PT nicht gerecht genug geworden bin (war natürlich auch ein langes Album)

      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • Heaven in her Arms - Erosion of the black speckle (Screamo-ish, 2007)


      Der erste Track deutet an, dass es was rauer zu gehen könnte und im zweiten wird signalisiert was man erwarten kann, Geschrei, wer so was nicht mag kann im Prinzip beruhigt das Album beiseite legen. Es begleitet, wie zu erwarten das ganze Album.

      Ab den dritten Track wird es erst einmal ein bisschen ruhiger und man wird abgeholt in die Welt der Emotionen, stellen weise wird es sehr melodisch und vermittelt eine melancholische Atmosphäre. In den folgenden Tracks kommen dazu immer wieder Peaks, wo sich der Schlagzeugtakt erhöht wird und der Geschrei sich meldet und in den Vordergrund rückt, bevor es wieder versinkt.

      Mit Anbruch des 6 Liedes wird es erst einmal wieder deutlich rauer und der Scream-Part hat deutlich mehr Anteil, um dann wieder von einem sehr melodischen beginnenden Stück abgelöst zu werden, was immer mehr Fahrt aufnimmt und sich dann entfaltet.

      Das ganze Album fühlt sich wie eine eine Berg-Tal-Fahrt für mich, welches mit dem Namensgeber seinen finalen Abschluss findet und alles versucht zu begraben, was sich bis dahin an Gefühlen aufgestaut hat.

      Ich konnte keinen richtigen Liebling nennen, auch wenn das letzte Lied ein paar Akzente gesetzt hat, was aber nicht schlimm ist, weil das Gesamtpacket lohnenswert ist und zu einem versinken in die Welt der Gefühle eingeladen hat.


      Rating 4/5


      Sukekiyo - Immortalis und 夢中夢 - イリヤ-ilya- finde ich auch gut, werde ich per edit nachreichen, da für mich beide ein 3+ Rating bekommen haben, bin nur emotional zu aufgewühlt vom 2 September. dass ich es nachschiebe


      LG

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Xephas ()

    • now, now
      threads
      Spoiler anzeigen
      dreamy indie rock aus den staaten.
      das kurze intro lässt einen zunächst noch vermuten, die band halte sich näher an dream pop ästhetiken, mit dem ersten richtigen song ist dann aber schnell klar, dass es doch um straight indie rock geht. positiv ausgedrückt heißt das klassischer indie rock sound, typisches indie rock songwriting, sehr zurückhaltend und homogen das ganze album über hinweg. für mich hört es sich allerdings nach generic sound, nicht-existentem songwriting und fehlender kreativität, um abwechslung und prägnante parts zu delivern, an.
      habe dem album deutlich mehr spins gegeben, als ich es für gewöhnlich bei musik dieser art tun würde, um irgendwo doch etwas zu finden, dass die band von anderen des genres abhebt oder einprägsame momente zu finden, die sich erst nach mehreren spins offenbaren. wurde dabei aber am ende nicht fündig. am ehesten memorable fand ich dann noch "oh. hi." und "school friends", wobei letzteres primär, weil sich die synths während der strophe wie "where is my mind" anhören.
      overall hört das songwriting für mich so an, als hätten sie beim schreiben der songs einfach ein bisschen rumprobiert, bis sie was gefunden haben, dass sich nicht falsch anhört und dann gesagt "ok, good enough". konkretes beispiel: das "gitarren-solo" am ende von "school friends", könnte aus einem kinderlied sein. insgesamt habe ich das gefühl aber auch bei fast jeder akkord progression und den vocals, musikalisch einfach nicht wohl durchdacht.
      wenn man diese indie rock ästhetik feiern kann und sich dabei ein gewisses bild oder eine gewisse stimmung manifestiert, kann man das album wohl hören; mich lässt das ganze leider emotional völlig kalt und hinterlässt musikalisch auch keinen eindruck.
    • Ensemble Pittoresque - For this is past (1984)


      Erst einmal vorweg: obwohl ich im Vergleich zum Durchschnittsmenschen wohl verhältnismäßig viel (unterschiedliche) Musik höre bin ich dennoch ein ziemlicher Pleb was Genreeinordnungen etc betrifft, einfach weil ich für mich nie den Sinn darin sah. Rym sagt dass das Album Minimal Synth, Coldwave oder Minimal Wave sei, macht daraus was ihr wollt.

      Gerect hat das Album Shitsofrain, mir war also klar dass mir keine leichte Kost vorgesetzt werden wird.
      Generell hat das Album einen leicht spooky Vibe, wenn man sich drauf einlässt funktioniert das Konzept ziemlich gut. Die Vocals haben mich beim ersten Spin teilweise irritiert / genervt da der Sänger oft gelangweilt klingt bzw eher im Takt spricht (ich hatte Assoziationen zu Menschen die eigentlich nicht rappen aber es dann doch mal probieren und einfach auf jeden Beat eine Silbe legen, komplett ohne stimmliche Variation) als singt.
      Klingt erst mal nicht so dank, im Zusammenspiel mit den sehr gelungenen Melodien wird allerdings eine Atmosphäre erzeugt die ich als recht drückend bezeichnen würde, immer zwischendurch aufgelöst durch Melodieänderungen die kurz Licht ins Bild werfen nur um danach wieder in ein eher monotones (nicht negativ gemeint) Soundbild zu verfallen.
      Der einzige Track der mir negativ aufgefallen ist ist der Letzte, hätte mir da etwas schlüssigeres gewünscht aber vielleicht habe ich auch noch nicht gegetted. Ansonsten ist das Gesamtbild sehr stimmig, würde das Album auch als Gesamtkunstwerk sehen, die Stimmung die aufgebaut wird braucht Zeit um zu wirken.

      Anspieltipp:


      Keine Wertung in Zahlen da ich mich nicht im Stande sehe da vernünftige Ratings abzugeben.
      Habe das Album aber sehr genossen und würde es an jeden weiterempfehlen der offen für neue musikalische Eindrücke ist.
    • Direwolf - Direwolf EP

      "empfehle by the way mal in Direwolf reinzuhören.
      Hab ihn in Sydney kennengelernt, als er Tallest Man on Earth gecovered hat, als Straßenmusiker. War ziemlich gut, hab ihm ein wenig zugehört und dann seine CD gekauft, also noch super unbekannt der Typ. Geht aber in eine ähnliche Richtung, mit mehr Band hinten dran."



      Dieser @Fas weiß echt, wie man Leute neugierig auf etwas machen kann. The Tallest Man on Earth ist, wie ich schon mehrfach auf DS mitgeteilt habe, einer meiner absoluten Lieblingskünstler und das Wild Hunt Album würde ich jederzeit in meine Top 10 Alben aller Zeiten aufnehmen.
      Nun bekomme ich nun also diesen Matt Dewar (so direwolf bürgerlichen Namens), einen australischen Folk-Künstler, mit der Empfehlung, dass er sich wie TTMOE anhört und schaue mir seine "Band"-Seite an und sehe, dass bei FFO "Fleet Foxes" (die Band vom Father John Misty) und Bon Iver angegeben sind, also weiterhin zwei sehr tolle Künstler.
      Da mich Fas freundlicherweise gleich mit einem Link versorgt hat konnte nun also die Reise in die Klangwelten der fünf Song starken self-titled EP beginnen.


      Mit "Goodbye" beginnt die EP gleich in der ruhigeren Ecke und in den ersten Minuten erinnert dieser Track eher an diverse midwestern-Emo-Bands, als an einen Folk-Künstler, denn Direwolf säuselt vor einer leisen Akustikgitarre. Jedoch baut sich der Track immer weiter aus und entfaltet eine bunte Klangvielfalt, teils fast "ambient" und teils, vor allem im Hintergrund und oftmals recht subtil, mit einer schönen, vor fernweh strotzenden, fiedelei.

      Mein persönliches Highlight ist "Roaring Winds" aka ein Track, der auch auf The WIld Hunt sein könnte. Teils habe ich, ob der Darbietung, so einen krassen Flashback zu "Troubles will be gone" vom guten alten alten TTMOE. Die Betonungen, die fast verschluckten Endungen, die verspieltheit der Musik und der Vocals, was 1 EP ist das eigentlich?!

      Hier und da merkt man Direwolf die roots von der Straße und die unpolished rawness (tut mir Leid, dass ich diesen Anglizimus verwenden musste, aber mir fiel kein korrekter deutscher Begriff dafür ein) an und das ist richtig schön. Die EP wird bei mir vor allem jetzt im kommenden Herbst bei so mancher Autofahrt laufen und mich von den weiten Australiens träumen lassen.

      4,0/5
    • Nisennenmondai - Destination Tokyo (Krautrock, Noise Rock, 2008)



      1. Souzousuru Neji
      2. Disco
      3. Miraabouru
      4. Mirrorball
      5. Destination Tokyo

      Jetzt weiß ich, wie es sich anfühlt, ein Review, also mehr als ein Einzeiler, über ein Album zu schreiben, dass einem nicht überwiegend gefallen hat. Es fühlt sich scheiße an. Das musste raus um jetzt weiterschreiben zu können. Zu dem Album lässt sich leider auch nicht so viel sagen. Es ist längst nicht so abwechslungsreich wie das von letzter Woche, denn es ist eine dreiköpfige Rockband, die ständig im 4/4 Beat spielt. So fühlte sich beim ersten Hören jeder Track, die durschnittlich über 10 Minuten gehen, als einziger Build Up an. Dann habe ich mir aber das Feature auf RA durchgelesen Nisennenmondai: Infinite Repeat und begriffen, dass es eigentlich Proto-Techno ist. Also quasi Techno getarnt als Rock. Bisher kannte ich aus dem Bereich Krautrock nur Tago Mago und war deswegen verwirrt, aber dieser durchgängige 4/4 Beat soll wohl typisch für das Genre sein. Jedenfalls gab es bei dem ersten Track Souzousuru Neji wenigstens noch ein wenig Noise-Anteile. Hier und da verzerrte Gitarren usw., aber alles insgesamt zu "low in the mix" und nicht noisy genug für mich. Es wirkte auf mich alles zu "niedlich", verspielt etc... Dazu passte dann auch das spätere Interlude Miraabouru, in dem Kinder, vielleicht sogar die eigenen, was eine ziemlich coole Aktion wäre, die Melodie des nächsten Tracks trällern und sich dabei feiern. Mirrorball ist dann wieder das gleiche Spiel wie die Vörgänger. Mein Lieblingstrack ist jedoch der letzte, Destination Tokyo, denn hier kommt plötzlich das space-ige Element zum Tragen, welches ich eigentlich die ganze Zeit vermisst hatte. Man hebt gleich am Anfang ab und im weiteren Verlauf kommen noch Synths hinzu, die sich wie UFO's oder Sternschnuppen (keine Ahnung ehrlich gesagt) anhören und mich an die Kinderzeichentrickserien von damals erinnern, als noch genau solche Musik verwendet wurde. Zum Schluss hört man noch einen Helikopter vorbeiziehen. Wahnsinn. Ziel erreicht sozusagen.

      Fazit: Ich habe mich echt schwergetan mit diesem Album, denn wenn ich es als Techno betrachte, ist es mir nicht Techno genug, und wenn ich es als Rockmusik empfinde, ist es mir nicht rockig genug. Das spätere Album N hätte mir vielleicht sogar besser gefallen, denn schließlich hat Shackleton Remixe davon gemacht und es scheint laut den tags schon eindeutiger in Richtung Techno zu gehen. Nichtsdestotrotz bleibt es ein interessantes Projekt, welches mich von der Herangehensweise her, für die, die es interessiert, an Dysnomia von Dawn of Midi erinnerte, es aber dort mit Jazz und nicht mit Rockmusik gemacht wurde.

      Lieblingstrack Destination Tokyo

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Swag ()

    • Madvillain - Madvillainy

      classic

      Das ganze Album hat einen extrem comichaften Superheldenlook und dazu noch den Kiffervibe. Das ganze ergibt eine gechillte, leicht nerdige, coole Stimmung.
      Hey you, don't touch the mic like it's AIDS on it


      Wie man sieht, ist die Tracklänge meistens unter dem Durchschnitt, es gibt sehr viele Voicesamples was das Album sehr abwechslungsreich macht und die Atmo perfekt verstärken.
      Beats enthalten durchgehend die Madness und der Rap ist stets ill. Der Name wurde also perfekt musikalisch umgsetzt. Es bleibt aber trotzdem mega smooth wie man es erwartet bei dieser Art von Rap.
      Leider fehlen mir markante Beats, viele platschen nur auf der Oberfläche und sind mir nicht strong/markant genug, so dass die ganze Wirkungs des Albums sich mir als solche nicht ganz so stark entfaltet.
      Sein düsterer/"Villain"-Style ist mir nicht düster genug für ein trauriges/melancholisches Album aber auch nicht rough genug für ein härteres Album.

      Das Album ist trotzdem high quality und ich würde es trotzdem weiterempfehlen, falls man Hip Hop mag.

      Habe jetzt zwei Spins während Dota und einen richtigen Spin, denke das Album wird noch etwas growen, Rating könnte noch auf 3,0 hoch. Vielleicht ist mir der Style noch zu unique bei so wenig Spins.

      Anspieltipp:




      2,5/5
    • Ich habe von dem guten @elephantTalk sehr interessante Recs bekommen, wovon ich vorhabe zwei Reviews zu schreiben, mal schauen ob ich dazu komme. Nämlich zu dem Juggaknots und Sybille Baier- Album, letzteren Rec Raphael Rogiński - Bach Bleach war mir dann doch zu spacy. Zunächst möchte ich Juggaknots - The Juggaknots LP reviewen.

      Juggaknots - The Juggaknots LP (1996)


      Die Juggaknots sind actually drei Geschwister, Breeze Brewin' (Paul Smith), Queen Herawin (Peridot Smith), und Buddy Slim (Kevin Smith), wobei die Schwester (Peridot) der zwei Brüder erst später mit der Gruppe gearbeitet hat, afaik. Die Familie stand aus den Bronx und das Album wurde 1996 veröffentlich, in meiner Einordung also ein klassisches Oldschool-Album der Eastcoast. 2002 erschien eine Re:Release Version mit weiteren Bonustracks. Das Album von 1996 besteht aus 9 Tracks, also so bisschen Illmatic-Format, und auch das Reales meiner Wahl. Vor dem ersten Reinhören, war der Name absolut unbekannt für mich, meine subjektive Einschätzung und die Ratingzahl auf Rym, dass die Dudes nicht so bekannt sind wie andere große Namen der Era hat das auch bestätigt. Ich hör alten Amirap schon ganz gerne, dennoch beschränkt sich mein Horizont auf wenige Klassiker.
      Die instrumentale Einleitung zeigt dann schon, dass sich von der Art Musik nicht von anderen Alben der Era groß unterscheidet, klassicher Boom Bap eben. Der erste richtige Track geht mit Hörnern und netten Scratches dann ordentlich nach vorne und macht richtig Lust auf das weitere Album. Flow ballert auf jeden Fall, das Tempo der folgenden Tracks geht dann bisschen zurück, der Rap bleibt dennoch richtig druckvoll und mitnicken ist sowieso immer drin. Die Samples sind ebenfalls seht nett und es gibt auch keine Ausfalltracks alles auf sehr gutem Niveau. Außerdem hat jeder Track so seine eigene Idee, die sich durch den Track zieht, z.B. dieses "blasiblasiblabla" auf Jivetalk.
      Die Atmosphäre des Albums geht meiner Meinung in eine eher trübselige Richtung, da sie auch auf Umstände von denen sie genervt sind aufmerksam machen wollen.

      Mein absolutes Highlight des Albums verdeutlicht auch die Deepness, die dieses Album sicher enthält (habe nur in Ausschnitten auf die Inhalte geachtet). In Clear Blue Skies habe ich mich instant verliebt, zähle ich inzwischen schon zu meinen absoluten Lieblingstracks. Das Sample des Beats und dieses Voice-Sample (kommt mir alles irgendwie auch bekannt vor) sind unglaublich catchy und bringen einen sofort in eine absolute emotionale Stimmung, die auch zu der traurigen Story der Lyrics passt. Der Track handelt von einem Vater-Sohn-Gespräch einer weißen Familie über die schwarze Freundin des Sohnes, eine unglaublich schöne, tolle Methode auf Rassismus aufmerksam zu machen. Den "Dialog-Rap" feier ich hier unglaublich und flowt auch absolut smoothy. Absolute Hörempfehlung.

      Insgesamt enorm gutes Album, das die meisten wohl gar nicht auf dem Radar haben, neben z.B. Nas oder A Tribe Called Quest, kann es sich absolut sehen lassen. Das Album wird mit jedem Spin besser und hat eine Bewertung 4/5 mit der Tendenz zur 4,5 sehr verdient.

      Der 2. Review zu Sibylle Baier - Colour Green folgt hoffentlich per Edit. ;)
    • Young Thug - No, My Name Is Jeffery


      Nach kurzem Anhören aller drei Alben hab ich mich für No, My Name is Jeffery entschieden. Angekündigt als "sehr melodischer Trap" war ich mir tbh nicht so ganz sicher, was zu erwarten sein würde, weil das Trapgame irgendwie an mir vorbei läuft. Nach ein paar Spins des Albums find ich das eher schade.

      Soundtechnisch gibts nichts so meckern, alles klingt ziemlich modern und ist ordentlich produziert. Die Beats (Instrumentals?) sind extrem entspannt, kann man sich gut auch mal ein paar Stunden am Stück geben imo. Sehe hier auch die größte Stärke des Mixtapes. Die Musik fließt einfach extrem gut. Feierbar.
      Vocals sind für mich so ein Stück weit hit or miss, finde die Young Thug Parts für die Art von Instrumentals meist nen Ticken zu aggressiv. Die Hooks gehen idR aber voll klar und bleiben auch gut im Ohr, teilweise über Tage.
      Hab tbh absolut keinen Plan was lyricwise passiert, hab keinen Ticken drauf geachtet, ist mir persönlich aber auch ziemlich unwichtig.

      Bester Song ist imo der sechste, ist als Anspieltipp im Spoiler verpackt:


      Rating gibts dieses Mal nicht in Zahlenform, denke mal das würde sich oft mit meiner Stimmung ändern. Als persönlichen Einstieg für mich in Richtung Trap hats ganz gut getaugt, werd wohl die nächsten Wochen/Monate mal vermehrt in die Richtung anhören. Danke dir Till.
    • Be'lakor - Stone's Reach


      Es steigt sehr melodisch mit einem leichten Schlagzeugbeat, Gitarrenarpeggio und einem bisschen Improvisation auf der Lead-Gitarre ein. Finde ich sehr stimmungsvoll, vor allem wenn man nicht so genau weiß, was gleich auf einen zukommt.
      Nach aber ca. einer Minute wird dann ganz klar, worum es in der Platte geht: Schlagzeugbreak, distorted Gitarrenriff und Einsatz von Double Bass und Death Metal typischem Gegrowle. Ist fett, gut aufeinander abgestimmt, geht ins Ohr.
      Habe eigentlich nie aktiv Death-Metal, schon gar nicht Melodic Death-Metal gehört, war aber nie abgeneigt und konnte es auch feiern, wenn mal jemand einen Track angemacht hat.
      Weiß nicht, ob das zwangsläufig genretypisch ist, aber die Songs sind auf dem Album alle recht lang (6min+) und werden aber nicht langweilig. Es ist viel Abwechslung drin, immer mal ruhige Momente, bis die Gitarre wieder mit einem fetten Solo einsteigt. Das alles ist natürlich auch perfekt gemastered, alle Instrumente kommen sehr gut zur Geltung, man kann klar beide Gitarren auseinanderhalten, der Gesang kommt klar und dick, Schlagzeug und Bass bilden ein tolles Fundament, wo sich der Leadgitarrist einfach minutenlang einen drüber abwichsen kann.
      Mir fällt auch immer wieder auf, wie abwechslungsreich das Schlagzeug arbeitet. Nicht nur durch stetige Beatwechsel (die bei einem 8 Minuten Song auch wirklich nötig sind, damit es nicht langweilig wird), auch in der Verwendung der einzelnen Teile des Drumsets. Ab und an horcht man immer mal wieder auf und hört irgendein cooles Becken von dem Drummer, das total Abwechslung und Vielfalt in solch lange Songs bringt.
      Deswegen, und weil das Album eine konstante Qualität hält, wird es auch beim Hören nicht langweilig. Auch wenn die Songs immer nach dem selben Prinzip ablaufen, wirkt es für mich eher wie ein Erfolgskonzept, denn man hört gerne und lange zu.
      Für mich sticht kein Song besonders heraus, deswegen linke ich einfach den Opener als Hörprobe rein.
      MDM ist definitiv nicht meine präferierte Musikrichtung, aber ich kann schon anerkennen, wenn ich eine Band höre, die auch außerhalb meines Musikgeschmacks ein solides Brett abliefert.
      Eine persönliche 3/5 und eine objektive 4/5 würde ich mal vergeben.
      Vielen Dank für die Recs!
      1blaze

      Zagdil schrieb:

      Wer hätte gedacht was aus dem "Ich heiße Buktus, komme aus Oldenburg und schlage gerne Frauen"-User in den nächsten Jahren wird?


    • Ja schön und gut, atmospheric sludge metal / post-rock laut rym. Youtube gab die Beschreibung Post-Metal, Experimental. Das folgende Album klingt mir öfters zu generisch, experimental würde ich da nichts nennen wollen.

      Die Woche über dann immer mal wieder versucht in Bossks Audio Noir reinzukommen.
      Doch ich finde den ersten Track so unglaublich langweilig / genretypisch generisch, dass ich direkt wieder ausgemacht habe. Gestern und heute mich dann doch mal hingesetzt und 3 oder 4 Spins dem Album gegeben. Ich habe das Album aus den 3en eigentlich nur wegen des 2016er Release ausgewählt. Und die rym Bewertungen waren ja auch nicht unterirdisch.

      Eigentlich ist das Album auch nicht unterirdisch, wenn man davon absieht, dass die Hälfte des Albums für mich filler sind, die sich alle gleich anhören. Nervt halt nur, dass die dann auch immer Überlänge haben.

      01. The Reverie: Versucht Atmosphäre zu schaffen, kommt bei mir aber nicht an. Nach 4 Minuten Qual wirds dann mal interessanter / sludgy. Dann ist aber auch schon der Track zu Ende.
      02. Heliopause: Ist halt Sludge und nichts besonderes. Langsame Riffs ballern irgendwie aber sind doch irgendwie zu langweilig. Zu allem Überfluss dann die Shouts. In anderen Tracks passen sie imho besser zum Klangwerk. Filler Track.
      03. Relancer: Hebt sich ab von den ersten 2 Trash Songs. Ist der ruhigste Track auf dem Album. Ich stelle mir vor, wie ich einsam irgendo durch ein weites Feld laufe zur Dämmerung und diesen Song höre. Und ja, man geht halt. Passieren wird da aber nichts. Aber ich bin eventuell echt zu sehr von den ersten beiden Tracks beeinflusst: Relancer ist schon einer der besseren Tracks auf dem Album und imho auch kein Filler. Gerade der 2. melodische Teil gefällt mir richtig gut, wasn das fürn Sound? Klingt nach Keyboard / Akkordeon. Wer reinhören will an die Stelle, gönnt sich hier. Übrigens hier wieder keine Vocals, sprich Shouts. Gute Entscheidung.
      04 Kobe: Mit Atom Smasher sicherlich der beste Track auf dem Album. Und passt sehr gut hinter Relancer. Der Song startet ähnlich ruhig wie sein Vorgänger, wird aber durch das Schlagzeug, das jetzt mehr arbeitet, mehr voran getrieben. Nach 4 Minuten verlässt der Track die für Doom gewöhnliche Geschwindigkeit und geht noch mal einen Schritt nach vorne. Passend kommen dann auch die Vocals hinzu, die an dieser Stelle den Track bereichern. (Post-) Hardcore Einflüsse sind hier definitiv zu finden, wenn ich das überhaupt beurteilen kann. Und yeah, der Track endet heftig mitm Blastbeat.
      05 Atom Smasher: Schön doomig, geiles riff, erstes mal automatisches Kopfnicken. Vocals gefallen hier auch, vor allem weil man nicht viel von ihnen mitbekommt :D . Eines meiner Highlights.
      06 Nadir: Filler, kein Bock was zu schreiben. Geht zum Glück nur 3 Minuten
      07 The Reverie II: Ja, Track gefällt mir natürlich auch vorzüglich. Liebe einfach Tremolo-picking. Mein Highlight des Albums. Der Song endet da, wo The Reverie angefangen hat. Nur dauert der Übergang 10-20Sekunden und keine 4 Minuten. Passt hier gut hin und ist ein nice Cycle ergebend. Hätte bei Reverie sicher ähnlich kurz ausfallen können.

      Anspieltipp:

      Wir haben also ein shit Intro und 2 filler unter 7 Tracks. Schade eigentlich, Kobe, Atom Smasher und The Reverie II sind nämlich starke Songs. Relancer passt für mich nicht so ganz ins Albumkonzept, aber ist ja wie beschrieben dennoch 1 nice Song. Overall 3/5. Eventuell 3.5/5. Bin noch unentschlossen

      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • Dass keiner den weiteren Review eines tollen Albums verpasst doch nicht per Edit.

      Sibylle Baier - Colour Green (2006)



      Auch über dieses Album erst ein paar sehr interessante Fakten vorweg. Bei diesem Album handelt sich um eine Art-Tracksammlung von Sibylle Baier eine deutsche Komponistin und Schauspielerin, die inzwischen in den USA lebt. Die Tracks hat sie Anfang der 70er Jahre aufgenommen und wurden erst 2006 mit Hilfe ihres Sohnes veröffentlicht. Inwieweit diese Aufzeichnungen an die heutige Zeit angepasst wurden weiß ich nicht, jedenfalls hört sich nicht nach den 70ern an und hat mich nach dem ersten Spin ziemlich geflasht.

      Genre des Albums ist dementsprechend Singer/Songwriter bzw. Folk. Die gute Dame begrenzt sich meist auf ihre Stimme und Gitarre, somit gibt es quasi kein Tamtam. Der Openingsong gibt dann auch ein sehr gutes Gefühl was einen erwartet. Finde ihn auch sehr schön und möchte ihn gerne als Anspieltipp teilen.

      Die Atmosphäre zieht sich über das Album mit einer sehr melancholischen Stimmung. Hierfür verantwortlich ist unter anderem die tolle Stimme in der sehr viel Gefühl steckt. Mir kommt diese sehr einzigartig vor und ich könnte mir nicht vorstellen, dass man es einfach nachsingen kann, weil es sich eben auch sehr frei vorgetragen anfühlt. Dadurch wird es auch nicht langweilig, man wartet nämlich auf gewisse Ausraster, bei dem sie aus sich herausgeht vergeblich, was es eben auch ausmacht. Somit schafft das Album auch ohne spektakuläre Gitarrenplays auszukommen. Bin kein Experte aber es hört sich simpel gehalten an, dafür schön verspielt und dreamy an.
      Die Lyrics erinnern an einen Gedichtvortrag, enthält bestimmt auch einiges an Potential. Habe ich jetzt mich nicht näher mitbeschäftigt, dürften nach meinem Eindruck aber sicher zur musikalischen Stimmung passen.

      Hat mich insgesamt schon sehr impressed und werde ich mir auch sicher noch öfters geben, wenn ich in der Stimmung bin.
    • Diese Woche wurde ich @irie- zugeteilt. Habe mir dann von ihm nen ordentlichen Anteil Black Metal gewünscht und auch bekommen. Er hatte mir zunächst zwei Sachen vorgeschlagen, die ich schon kannte und ich habe dann auch fleißig Ersatz von ihm bekommen. Da ich aber gerade dabei bin mein RYM-Profil wieder aufzubauen habe ich auch in die beiden mir bekannten Alben nochmal reingehört und werde dazu zunächst auch noch was schreiben.

      Fleetwood Mac - Rumours



      Als erstes das einzige nicht-metal Album der Woche. Rumours ist klassischer 70s Soft Rock und für mich schon lange ein Standardwerk, in das ich immer mal wieder reinhöre. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann sind die Songs alle inspiriert von den Beziehungen innerhalb der Band und wurden teilweise auch von einzelnen Mitgliedern alleine geschrieben. Da Fleetwood Mac eine typische 70s Rockband mit allerlei Drogen und freier Liebe waren, kommen da dann auch recht interessante Themen zustande und wer sich für Lyrics und Hintergründe interessiert wird hier denke ich auch fündig werden.

      Musikalisch wird durch sehr eingängige Melodien und abwechslungsreiche Instrumentation geglänzt. Das Album ist vorwiegend akustisch, aber ab und an werden auch E-Gitarren eingestreut und ein etwas rauerer Ton aufgespielt. Die Mitglieder der Band wechseln sich fleißig mit sehr angenehmen, teilweise auch mehrstimmigen Gesangsparts ab, die denke ich hauptverantwortlich sind für die durchgehend sehr warme und angenehme Stimmung die sich durch alle Lieder zieht.

      Insgesamt ein wirklich sehr schönes Album mit sehr einfach zu hörenden Songs und ohne wirkliche Ausfälle. Ich hörs mir immer gerne an und bekomme davon eigentlich immer gute Laune. Lieblingslieder sind für mich Dreams, The Chain und Gold Dust Woman. Besonders hervorheben möchte ich auch noch die folgende Liveversion von The Chain, die mir eigentlich noch besser gefällt als das Original:



      Wolves In The Throne Room - Two Hunters



      Ab zum Black Metal. Two Hunters kenne ich aus FMEs Musikthread und es war glaube ich auch mein erster Kontakt mit dem Genre. Ich denke der Grund warum ich mich damals dafür interessiert habe war der Name der Band. Wolves In The Throne Room klingt so derb kvltig, da musste ich einfach mal reinhören. Ich erinnere mich noch daran, dass ich das Album sehr atmosphärisch fand und davon auch irgendwie angezogen war, aber es dann doch wieder aus den Augen verloren hatte. Vor etwa einem halben Jahr habe ich nochmal reingehört und es mir sogar auf Bandcamp gekauft, war dann aber irgendwie doch enttäuscht davon. Im Nachhinein denke ich, dass ich es einfach in einem falschen Setting gehört habe (an der Uni beim Arbeiten) und es deshalb nicht wertschätzen konnte. Deshalb gabs dann jetzt direkt nochmal ein paar Spins um das ganze neu einzuordnen. Da es nur vier Lieder sind mach ichs mal track-by-track:

      Meine Erinnerung hat sich bestätigt. Das Album ist richtig dicht gepackt mit Atmosphäre, schon der Opener Dea Artio bringt einem direkt in die richtige Stimmung. Ein sehr langsames, lethargisches Schlagzeug gibt den Takt vor und die Gitarre folgt melancholisch. Darüber liegt dann dieses BM-typische Rauschen und ein Hall vermittelt eine gewisse Tiefe und Einsamkeit, die bei mir Bilder einer weiten, kalten Naturlandschaft hervorruft.

      Im zweiten Track Vastness and Sorrow gehts dann härter zur Sache. Das Schlagzeug drückt, die Gitarre schreddert und der Gesang setzt ein. Typisches Black Metal Geschrei, erinnert mich hier akustisch sehr an ein Rudel Wölfe - hat der Bandname bestimmt die Assoziation für geliefert. Es wird recht rau und bedrückend, es ist fast stressig der Musik zu folgen und bei mir setzt in der zweiten Hälfte des Songs mit dem Instrumentalteil ein gewisses Herzrasen ein. Ich fühle mich als würde ich an einer hektischen Jagt in der freien Natur teilnehmen, obwohl ich hier ganz allein und geschützt vorm Rechner sitze.

      Der Anschlusstrack Cleansing öffnet dann zunächst mit ruhigeren Tönen. Im Hintergrund das Knacken eines Lagerfeuers und wieder das leicht atmosphärische Rauschen, dazu ryhtmische Trommeln und eine engelsgleiche Frauenstimme, die himmlisch schön klingt und auf mich eine sehr beruhigende Wirkung hat. Aber das ist natürlich nur die Ruhe vor dem Sturm. Nach etwa vier Minuten hört man kurz ein Donnerschlag und es geht weiter mit fünf Minuten Gitarrengewitter und Kehlengesang. Alles auch wieder sehr beeindruckend.

      I Will Lay Down My Bones Among the Rocks and Roots folgt einem ähnlichen Konzept. Eine ruhige Akustikgitarre leitet ein und wird gefolgt von bretterndem Schlagzeug, harten Gitarren und animalischem Gebrüll. Es wird dann aber ein Stück ruhiger, die Intensität lässt etwas nach und es wird übergegangen zu fast hyptnotisierenden Schlagzeugspiel und einem dröhnendem Gitarrenriff, welches zwar immerwieder von härteren Phasen unterbrochen wird, am Ende aber doch gewinnt. Es fühlt sich an als gehe der Musik unter stetigem Widerstand langsam die Energie aus, was einen sehr schönen Schlusspunkt setzt und absolut nicht negativ zu verstehen ist.

      Insgesamt bin ich wirklich sehr froh mir Two Hunters nochmal genauer angehört zu haben, da es doch eine Menge zu bieten hat. Einen Anspieltipp will ich eigentlich nicht geben, man muss das ganze Album schon von vorne nach hinten hören und sich Zeit dafür lassen. Wahrscheinlich braucht es auch mehrere Spins bevor es richtig klick macht.

      Panopticon - Autumn Eternal



      Autumn Eternal ist das erste wirklich neue Album in dieser Runde für mich. In der Beschreibung steht Black Metal mit Bluegrass-Einflüssen. Das klingt erstmal interessant und macht Lust aufs Reinhören. Der Eröffnungstrack ist zunächst auch eine ruhige Country-Nummer völlig ohne Metaleinflüsse. Danach gehts dann über in die härteren Gefilde und wie erwartet wird ordentlich aufs Schalgzeug gehauen und in die Gitarren gedrescht. Ab und an mischt sich eine Leadgitarre ein, die fast improvisiert klingt und sich schon sehr in den Vordergrund drängt. Bin jetzt nicht so der Black Metal Experte, aber das hat mich doch ein wenig überrascht.

      Nicht so überzeugt bin ich leider vom Gesang, es wird eigentlich immer recht heiser ins Mikrofon gebrüllt. Erinnert mich ein wenig an Hardcore-Bands, die mir ja eher nicht so taugen. Dazu ist der Mix irgendwie komisch. Der Gesang ist recht verschleiert und klingt ein wenig deplatziert. Ab und an erinnert es mich an den Klang von Wind, wie er über die Bäume pfeifft. Ist zwar ein interessanter Effekt, aber es funktioniert für mich zu selten. Meistens klingt es einfach nur matschig und das macht es schwer dem Ganzen zu folgen. Eigentlich mag ich Black Metal abseits von Skandinavien ja gerade weil dort oft auf diesen absichtlichen Low-Fi Stil verzichtet wird. Da merk ich hier leider nicht so viel von.

      Außerdem hat das Album für mich zu wenig Abwechslung. Irgendwie klingt jeder Track gleich, was auf Dauer ein wenig langweilig wird. Die Länge von etwas über einer Stunde machts da auch nicht gerade leichter. Ich habe jetzt über die Woche immer wieder mal versucht dem Album eine Chance zu geben, aber habe immer mittendrin irgendwie den Fokus verloren. Von Bluegrass habe ich auch nicht so viel mitbekommen, aber vielleicht kenne ich mich da einfach zu wenig in beiden Genres aus um das zu merken.

      Zusammenfassend bin ich leider nicht so überzeugt. Höre es grade beim Schreiben nochmal an, aber wenn ich nicht irgendwie einen Geistesblitz bekomme werd ichs mir in Zukunft wohl nicht nochmal geben.

      An Autumn For Crippled Children - Try Not to Destroy Everything You Love



      Zunächst mal ein kleiner Rant über diesen Bandnamen. Kann man sich denn da nicht irgendwie Mühe geben und sich etwas ausdenken, was vielleicht ein bisschen weniger klischeebeladen ist? In Kombination finde ich den Albumtitel direkt auch viel zu cringy. Die Genrebezeichnung auf Youtube ist dann auch noch "Depressive Experimental Post/Black Metal". Alles klar.

      Okay, Rant over. Jetzt Zähne zusammenkneifen und versuchen das Album nicht direkt mit Vorurteilen abzustrafen. Das Cover find ich immerhin ganz nett anzuschauen. Ich bekomme davon irgendwie diesen neumodischen Blackgaze-Vibe, den man ja auch z.B. von Deafheaven kennt.

      Die Musik klingt auf Anhieb erstmal recht vielversprechend. Leicht abgedämpfte Metal-Basics gemischt mit eher klassischer Instrumentation. Ab und an kommt ein Klavier durch, ich glaube auch Streicher gehört zu haben. Oben drauf gibts noch Synthesizer Sounds, post-rockige Klangwände und dazu eigentlich immer recht eingängige Melodien. Dadurch entsteht ein interessanter Kontrast zwischen schöner klassischer Musik und "hässlichem" Metal.

      Ähnlich wie bei Panopticon steht der Gesang hier irgendwie neben dem Rest der Musik und ist recht verschleiert. Es klingt ein wenig so als würde man in einem Krankenzimmer liegen, draußen auf dem Flur spielt eine Band mit den Instrumenten und in einem anderen Zimmer schreit sich hinter verschlossener Tür jemand die Seele aus dem Leib. Finde ich richtig nice muss ich sagen. Gibt mir so einen merkwürdigen Vibe, als würde außerhalb meiner direkten Wahrnehmungssphäre etwas wunderschönes passieren und ich kann nur gerade so einen kleinen Einblick darauf gewinnen und nicht wirklich dabei sein. Macht mich irgendwie melancholisch und auch gleichzeitig ein wenig optimistisch.

      Ich bin hier schon recht beeindruckt, habe aber erst gestern das erste mal reingehört und heute auch erstmal die anderen Alben zwecks Review vorgeschoben. Ein wirkliches Lieblingslied hab ich daher noch nicht, weil meine Meinung eben noch nicht wirklich gefestigt ist. Closer gefällt mir aber auf alle Fälle schonmal ziemlich gut und gibt auch einen guten ersten Eindruck. Denke mal ich werd das Album die kommenden Tage noch ein paar mal loopen und sehe schon, dass es Potential hat noch zu wachsen.

      Danke für die Recs, hat Spaß gemacht die Woche. :)

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    • World's End Girlfriend
      The Lie Lay Land

      Spoiler anzeigen


      world's end girlfriend ist katsuhiko maeda (japan), der auf diesem album die gitarre spielt (und meines wissens auch die elektronischen parts selbst gemacht hat) und sich für die aufnahmen zahlreiche kollaborateure geholt hat um die klangkulisse um streicher, bläser (saxophon, trompete, posaune, flöte), piano, bass und schlagzeug zu erweitern.
      die grundtenor der musik ist eindeutig post-rock: die grobe struktur, die klangfarben, die stimmung die evoziert werden soll, das kompositionelle pacing etc. die ausführung dagegen hebt sich deutlich von der des klassischen post-rocks ab. da das ganze basically ein ein-mann-projekt ist stechen die einzelnen instrumentalparts niemals aus dem gesamtwerk heraus, alles fügt sich sehr subtil und bedacht in das klangbild, das sehr stark einer sound collage anmutet. besonders gut fand ich dabei, dass auch das schlagzeug und die percussions selten einen prominenten rhythmus vorgeben, sondern wie alle anderen elemente einen völlig gleichberechtigter layer im gesamtkonzept darstellen. dadurch ist die struktur der songs auch sehr lose, vieles wirkt freischwebend, dissoziiert, instrumente kommen und fließen. sowas kann ich feiern.

      auf jeden einzelnen track einzugehen ist mir an dieser stelle zu aufwändig, aber um das konzept ein wenig zu veranschaulichen:
      der erste track beginnt mit einer vagen melodie der blechbläser, dazu ein sehr freies saxophon solo untermalt von dezenten background synths und occasional percussions. die ruhe wird dann durch einen sehr chaotischen outburst gebrochen, mit blast beats und allen möglichen instrumenten auf anschlag. dann wieder ruhe mit allen möglichen noises und sounds, am ende nochmal klimax. der zweite track ist etwas strukturierter, mit einer rührseligen melodie der streicher, die fast zu cheesy wäre, wenn dazu nicht diese sehr passenden aufnahmen von lachenden/spielenden kinder darüber gelegt wären, die das ganze doch etwas abstrakter wirken lassen. beim dritten track gibt es nach einem kurzen piano-streicher-intro das erste mal rock. fand ich an dieser stelle etwas underwhelming, im letzten drittel wird es dann aber noch noisier und ganz am ende setzt ein sehr schönes mehrstimmiges saxophon-thema ein. der vierte track war dann mein persönliches highlight des albums. rhythmus wie ein getragener walzer, mit einem schönen thema wechselnd gespielt von streichern, flöte, glockenspiel (?) mit vielen noises und sprech-samples, wieder überwiegend kinder. der track hört sich an wie eine skurril melancholische szene in einem (seemingly) verlassenen zirkus. dieser zirkus-vibe zieht sich übrigens auch (in meist weniger prägnanter form) durch das ganze album.



      auch wenn es nicht weniger abwechslungsreich weiter geht, so wiederholen sich die ideen und konzepte doch irgendwann und verlieren dabei für mich deutlich an wirkung. im vergleich zur ersten hälfte wirkt die zweite viel berechenbarer, formelhafter, overall einfach weniger interessant. track 5 hat noch nice noises am start und der superschöne letzte track ist ein perfekter closer, aber gerade die beiden längsten songs (8 und 9) fand ich richtig boring.

      insgesamt echt gutes album, aber meines erachtens zu lang geraten um das level der ersten tracks zu halten.
      3.25/5
    • Huss und Hodn – Jetzt schämst du dich!





      War ja am Anfang ziemlich skeptisch (wie bei jedem Germi rec), aber muss zugeben dass mich das Album schon beim Intro abgeholt hat. In Overall vier Mal durchgespinnt und bei jedem Durchgang mehr explored. Kurt Hustle und Hulk Hodn haben damals im Jahre 2008 echt feiste 19 Tracks rausgeballert. Was mir das Album sofort sympathisch gemacht hat ist die Verspieltheit mit der die bois ans Werk gehen. Beats sind für mich persönlich on point, klingen gut und sind schlicht. Die Tracks sind entspannt und der flow lädt zur genießenden Zurücklehnung ein. Die Punchlines sind dabei richtig saftig und verbinden sich gut mit dem flow der einzelnen Lieder. Es fühlt sich nichts erzwungen oder aufdringlich an. Grundsolide Platte mit einer guten Prise Selbstironie und erheiterndem Wortwitz.

      Was mir leider Missfällt ist die Thematik der Songs. Man erkennt schnell dass sich so gut wie jeder Song um die damaligen fake Gangster Rapper handelt. Eventuell war dieses Thema im Jahre 2007 relevanter als heute, aber das war mir beim listenen dann schon ein Dorn im Auge und fand ich dann doch meh.

      4/5
      (15:11:23) (+aHCoS) iRiE^
      (15:11:27) (+aHCoS) ich weiß es einfach nicht

      (13:31:30) (@Napo) österreicher sind deutscher als deutsche ...

      Beitrag von TripperK ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: dafuq ().