Songanalysen - 4# Amewu - Wenn

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    • Songanalysen - 4# Amewu - Wenn

      4# Amewu - Wenn

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      Künstler: Amewu
      Song: Wenn
      Text:
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      Wenn die Erde wirklich nur Erde wär, glücklich unter dem Sternenmeer
      Und jeder ein bisschen ehrlicher, nicht immer tun würde, als wär er wer
      Wenn dein geteiltes nicht mein doppeltes Leid wär'
      Wenn keine Zeit ist und wir hoffen nicht weiter
      Wenn vieles verborgen bleibt, obwohl du so vieles sehen willst
      Die Zukunft immer ein Morgen bleibt, du nie den Durst deiner Seele stillst
      Du weiter willst, doch angestrengt ganz still stehst, weil die Angst dich hemmt
      Die Flamme brennt, man nichts von außen sieht, obwohl du schon lange kämpfst
      Wenn das Fundament zerbricht, auf dem das ganze System erbaut ist
      Du noch von Kämpfen sprichst, und ich in den Augen sehe, du glaubst es
      Würde was ändern, noch weiter hier durchzuhalten
      Und einfach immer egal, was passiert, nur wirklich nie Furcht zu zeigen
      Wenn Leid zu Neid wird, und Geist dabei stirbt
      Du im Wald irrst, weil keiner deinen Schrei hört
      Wenn Trauer dem Hass weicht, und Tränen zu Fäusten werden
      Wenn außer dem Abfall nichts da ist, um sich neu zu stärken
      Wenn du dich für deine Liebe durch den Wahnsinn boxt
      Doch das Herz des anderen Menschen ist ein schwarzes Loch
      Du nicht mehr kannst und sagst, ein bisschen wart ich noch
      Und du nicht merkst, dass in deinem schon etwas Schwarzes pocht
      Wenn alte Freunde plötzlich nicht mehr wissen, wer du bist
      Ein falscher Freund dir ständig immer mehr und mehr verspricht
      Und alt und falsch nicht heißt, dass neu richtig bedeutet
      Wenn du eigentlich weißt, dir fehlen wirklich nur Träume
      Wenn bunte Farben in deinen Augen nur grau erscheinen
      Und alle außer dir einfach durch diese Mauer schreiten
      Wenn deine Bauarbeiten ersetzt werden durch Trauerzeiten
      Wenn nichts das Nichts davon abhält, sich weiter auszubreiten
      Wenn Halt dir Halt gibt, doch dich festhält beim Versuch zu fliegen
      Wenn es sich anfühlt, als müsstest du einen Fluch besiegen
      Wenn ich merke, die Sünden bringen mein Blut zum Sieden
      Wenn wir gerne empfinden, ohne den Mut zu lieben
      Wenn plötzlich mehr als nur zwei Türme fallen
      Sich Konsequenzen anderer tief in deine Würde krallen
      Wenn andere sterben und du weißt, dein Leben hängt mit drin
      Und man die Freiheit sucht in finsteren Gefängnissen
      Wenn Himmel Hölle ist und Erde irgendwas dazwischen
      Gewinn die Völker frisst, und Werte durch Wirtschaft verwischen
      Wenn meine Stimme bricht bei dem Versuch, es auszusprechen
      Und ich noch innerlich versuche, etwas rauszupressen
      Wenn Wellen brechen, was dein war, weil sie zu riesig sind
      wenn der Boden bebt, als ob plötzlich ein Krieg beginnt
      Wenn Luft dich tötet, obwohl du sie doch zum Atmen brauchst
      Wenn eine falsche Sonne scheint und dir die Nacht als Tag verkauft
      wenn irgendwas von dem passiert, was ich gerade prophezeie
      Und ich nicht einfach nach Konzept irgend'ne Strophe schreibe
      Wenn alles wahr oder es nur eine Zeile ist
      Was dann ist, fragst du mich?
      Tut mir Leid ich weiß es nicht

      Interpretation/Abstraktion

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      Wenn die Welt ihren Platz im Dasein akzeptieren würde,
      zufrieden im Angesicht von allem was es gibt,
      und nicht jeder nur auf Selbstüberschätzung baut und sich auf Werte verlassen würde,
      Wenn mich nur die schlimmen Schicksale der anderen runterziehen würde, weil ich ihr Beispiel auf mich übertrage und glaube, ihre Probleme müssten auch für mich gelten,
      wenn die Ressourcen nicht mal für Hoffnung reichen und unsere Lage sich verschlechtert,
      wenn sich nichts neues ergibt obwohl du nach Wahrheit lechzt,
      wenn das was du dir erträumst nie erreichst und so nie zufrieden wirst,
      wenn deine Hemmungen noch größer sind als dein Verlangen danach, etwas zu erreichen, und du deshalb trotzdem allem, was dich doch so sehr umtreibt, still stehst
      wenn du dich seit langer Zeit innerlich verzehrst, ohne jede Außenwirkung,
      wenn das sich auflöst, auf dem du alles aufgebaut hast
      wenn du davon redest, nie aufzugeben und auch wenn die Einflüsse die dagegen sprechen Überhand nehmen zu scheinen, weil plötzlich eine Kraft, die aus dem nichts zu kommen scheint auf den Plan tritt, und die sich daraus speist, was du dir selbst einmal abgerungen hast und auf das du zugreifst, wenn etwas dich in Frage stellt, frei nach dem Motto "mich kriegst du nicht so leicht"
      und dass du auf Grund der neuen Kraft, trotz Zweifels, es in Erwägung ziehst, weiter deine innere Haltung zu bewahren
      und dabei so zu tun, als gäbe es keine Probleme,
      dann aber, um ein bisschen Kraft zu gewinnen, deine friedliche Natur opferst, ohne das du es willst und so das, worauf es ankommt, in den Hintergrund tritt.
      Wenn du dich in dir selbst verlierst und niemand dich davon erlöst,
      wenn du statt es dir aufzubürden andere beschuldigst und dein Leid zu Aggression/Missgunst gegen andere wird, weil Bitternis dich beherrscht.
      wenn du innerlich verbraucht bist und nichts neues da ist, das dir hinaushelfen könnte,
      wenn du für das, was dir alles bedeutet, die fatalen Misstände an dir vorüberziehen lässt bzw. diese einfach ignorierst,
      doch deine Mühe ins Leere geht
      du weiter hoffst, auch wenn du meinst, nicht mehr weiter zu können
      aber selbst unersättlich wirst, weil deine Ansprüche zu lange ignoriert wurden, und es ewig dauern würde, diese nachzuholen,
      wenn du den Zugriff auf das verlierst, was dir früher vertraut und nah war und dir nicht länger helfen/dir Zuflucht bieten,
      wenn etwas zweifelhaftes dir immer mehr und mehr in Aussicht stellt,
      wenn du weißt, dass obwohl es bis jetzt nicht gut war, sich mit dem Neuen nicht unbedingt etwas ändern wird,
      wenn dir klar wird, dir fehlen Konzepte für die Zukunft,
      wenn dir die Dinge, die dich eigentlich inspirieren müssten und Sinn haben sollten, immer gleich und unbedeutend vorkommen,
      und alle anderen dieses Problem mühelos lösen ohne jedes Anzeichen davon, es überhaupt wahrgenommen zu haben, obwohl es dir unschaffbar und unausweichlich erscheint,
      wenn kein Platz mehr für das angestrengte Streben zum Besseren da zu sein scheint, weil die Vergangenheit dich zu schwer belastet und alles für sich vereinnahmt,
      wenn keine Antwort auf das Schwinden von dem, was du hast, kennst
      wenn die realen Dinge auf die du dich zurückbesinnst, um die Bedrohungen in die Knie zu zwingen, deine Hoffnungen/Wünsche/Fanatasien ebenso niederringen
      wenn es dir so vorkommt, als sei dein Schicksal gegen dich, und alles worauf du dich verlässt, würde dich ins abseits bringen,
      wenn meine Fehler, die mich von meinen Idealen trennen, mich in den Wahnsinn treiben,
      wenn ich aufhöre zu versuchen, meine Gefühle vollständig zu verwirklichen, und es nur noch halbherzig angehe,
      wenn auf einmal mehr als nur die heile Welt zusammenbricht,
      dich die Probleme anderer beeinträchtigen, weil du dich für jeden verantwortlich fühlst, und deshalb logische Schlüsse aus ihren Angelegenheit für dich, gegen deine Instinkte, durchsetzt, und so deinem Wesen etwas fremdes aufzwingst,
      wenn du das scheitern anderer für dich hernimmst,
      und du daher dunkle Orte, aus denen es keine Ausweg geben zu scheint, in Gedanken aufsuchst und durchlebst und versuchst, doch einen Weg hinaus zu finden, um dir zu beweisen, dass du doch an das Richtige glaubst, obwohl bereits einer damit gescheitert ist.
      Wenn die extremen Gegenpole in ihrer Krassheit gleich sind und unsere Welt zwischen diesen liegt,
      wenn das Erreichte das Bisherige in Frage stellt, und Werte im Angesicht der Effizienz in den Hintergrund treten,
      wenn ich daran versage, es in Worte zu fassen,
      und es doch mit aller Kraft innerlich zu erzwingen versuche,
      wenn das immer wiederkehrende, das an dir nagt, deine Errungenschaften zerstört, weil es deine Möglichkeiten die Dinge aufrecht zu erhalten, übersteigt,
      wenn alles auf einmal unsicher wirkt, als ob unsichere, gefährlich Zeiten bevorstehen,
      wenn dich was du zum Leben brauchst, bedroht, weil das weiterleben das was du hast, zerstören würde,
      wenn ein fremde, starke Kraft, deine Verhältnisse umzukehren scheint,
      wenn irgendetwas davon Realität wird,
      und ich nicht einfach nur nach Gefühl etwas produziere
      egal ob alles nur eines eintritt,
      was man dann tun könnte fragst du mich
      tut mir Leid ich weiß es nicht.


      Zusammenfassung der Abstraktion/Interpretation

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      Zu Beginn des Lieds klagt Amewu zunächst den Mangel an Werten und Zufriedenheit an, und kommt schließlich zu dem hauptsächlich beschriebenen Prozess, nämlich das kämpfend-sich-selbst-verlieren, wenn seine Versuche etwas zu erreichen und/oder glücklich zu werden scheitern oder zunächst nicht in Reichweite liegen, wobei dies zum einen aus dem Grund geschieht, dass er sich für zu vieles verantwortlich und verbunden fühlt usw. Gegen Ende fragt er sich selbst, was wäre, wenn die beschriebenen Probleme und auch Verbesserungen eintreten würden, und gibt zu, es nicht zu wissen.