dotasource Bundestagswahl 2013

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    • ok, nach dem bisschen getrolle und der erklärung zum ungültig wählen will auch einer der quotenkommunisten (ich) hier auch mal seinen senf zum besten geben.

      wir haben folgende situation: die politik hat das vertrauen der menschen, die in diesem land leben, verspielt. ausländische geheimdienste spionieren unser privatleben aus, um uns zu schützen; gegen religiöse und ethnische minderheiten zu hetzen ist salonfähig geworden. rechtsradikale terroristen konnten, unterstützt vom inneren nachrichtendienst, eine mordserie durchführen, ohne dass jemand skeptisch geworden wäre ob der zusammenhänge und den ressourcen, über die sie verfügten. die kanzlerin, staatschefin, ist fürs erweiterte schweigen (worte sprechen, ohne etwas dabei zu sagen) berühmt; und während wir hier weiter unsere smartphones kaufen und uns wundern, wie man uns ständig überwachen kann, arbeitet die EU an einem programm, die überwachung so weit auszudehnen, bis übermäßig lange an einer bushaltestelle zu sitzen verdächtig wird.
      die geheimdienste sind außer kontrolle geraten. die bürger, die sie zu schützen gedacht waren, geraten nun selbst ins visier; und niemand weiß mehr so recht, wem er trauen kann in dieser welt, wo der staat mit einer hand deinen wohlstand gewährleistet und mit der anderen hand, eine kamera haltend, penibel darauf achtet, dass du beim arbeiten nicht versehentlich anfängst zu denken.
      nachzudenken. ob das alles sein muss. ob der weg der vollständigen indifferenz und apathie, den wir eingeschlagen haben, nicht ein irrweg ist. willst du frei oder wohlhabend sein? die eu steckt noch in einer wirtschaftskrise und mehrere länder stehen kurz vor oder durchstanden gerade einen finanziellen ruin; mit vielen fingern wird auf schuldige gedeutet, aber gewesen sein will es keiner. hass staut sich auf. man weiß, irgendjemand hat schuld, doch wer? klar, dass in dieser atmosphäre die lautesten finger, die die ungewöhnlichsten schuldigen präsentieren, zulauf bekommen.
      und nun steht ein ereignis vor der tür, das etwas verändern könnte. oder nichts.
      wie können wir es wissen? die deutsche parteienlandschaft steht vor einer aufgabe, von deren größe und wichtigkeit sie nicht einmal was ahnt. sie soll ein entscheidungsfaules volk befragen, welchen weg es nehmen möchte. und wird es überhaupt ein weg? in welche richtung wird ein schiff steuern, deren sechs kapitäne uneins sind?

      der diensthabende kapitän sagt, die aktuellen gewässer sind ruhig, und wir sollten einen kurs halten. der zweite sagt, wir müssen einen weg finden, den schiffsmotor auszutauschen, denn die tankfüllung reicht vielleicht nicht für den sicheren hafen. der dritte sagt, dass die besatzung entscheiden können sollte, und der safe mit den seekarten sollte endlich geöffnet werden. der vierte meint, dass die kapitäne sich zu sehr an den rationen bereichert haben, und die belegschaft daran teilhaben sollte, um danach zusammen den weg zu suchen. der fünfte meint, dass wir vielleicht in nicht allzu weiter ferne eventuell fischen können, um treibstoff zu kaufen, und der sechste findet, dass der erste unrecht hat, alle sollten zusammen an einem strang ziehen, dann ergibt sich eine lösung.

      aber alle haben schonmal gelogen, und jeder weiß, sie werden es wieder tun. sie müssen es tun, weil sie sonst nicht an der macht bleiben. und darum geht es doch letztendlich, bei den wahlen: die macht, die man erlangen kann. aber etwas muss damit angefangen werden, wenn wir nicht kollektiv an eine wand rasen wollen.
      und das ist die aufgabe, vor der die parteien stehen. dieses land ist in beziehungen eingeflochten, die mit ihm stehen und fallen. es ist nicht nur unser schicksal, über das wir entscheiden!

      das problem sind nicht die worte und versprechungen derer, die sich zur wahl stellen. es ist, dass wir nicht wissen, ob sie auch umsetzen können, was sie versprechen.
      und vor allem: wir wissen nicht, ob wir ihnen glauben können.
      es gab nicht nur ein böses erwachen nach einer wahl; zahllose schicksale tun kund, was täuschung anrichten kann. vielleicht können wir vertrauen fassen, und werden nicht enttäuscht. vielleicht wird es unser untergang sein.


      denkt daran, wenn ihr wählen geht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sundry () aus folgendem Grund: kurz wat korrigiert

      Ne marche pas devant moi, je ne te suivrai peut-être pas.
      Ne marche pas derrière moi, je ne te guiderai peut-être pas.
      Marche à côté de moi et sois simplement mon amie. - Albert Camus
      Sundry's Gameblog! NEUER POST: Hunt: Showdown
    • Ich weiß jetzt nicht, ob ich lachen oder weinen soll. So viel geballte Ideologie, kommst du direkt aus einer Kader-schule oder was?
      Ist natürlich relativ polemisch von mir, aber was du da schreibst hat mit der Realität kaum etwas zu tun. Muss ich da jetzt Satz für Satz durch gehen, damit man merkt, wo du in deiner Argumentation schummelst? Es fängt ja damit an, dass du keinerlei Quellen anführst oder dich niedriger Argumentationstechniken wie etwa der Strohmannargumentation oder schlicht und einfach unwahre Behauptungen.

      Hier ein Paar beispiele:

      "ob der weg der vollständigen indifferenz und apathie, den wir eingeschlagen haben" -> der Weg der "vollständigen indifferenz und apathie" wurde keineswegs eingeschlagen. Tatsache ist, dass die BRD mit ihrer Wahlbeteiligung von über 70% relativ gut da steht. Zum Vergleich die USA als ein sehr viel stärker polarisierter Staat hat nur knapp ~57% und der Schweizer Nationalrat (der natürlich weniger zu sagen hat, das muss man im Hinterkopf behalten) hat ebenfalls mit ~50% ebenso wenig.
      Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass die Anzahl der Wähler über die Zeit abnehmen würde, was natürlich korrekt ist, man sollte aber daran denken, dass dies eher eine Wellenbewegung ist und das so bald die Diskussion durch Demagogen und polarisierende Politiker (Beispiel USA Obama vs McCain u. Obama vs Romney) wieder angeregt wird - nur will man das wirklich? Zur Zeit kann in der USA kaum ein Gesetz verabschiedet werden und die Zustimmungsraten sind komplett im Keller (Präsident, Kongress, oberster Gerichtshof - schlicht alle) und warum? Weil durch diesen ideologischen (größtenteils rechten) Ballast es kaum noch möglich ist, sinnvoll zu regieren.
      Deutschland ist derzeit eher auf einem anderen Kurs. Alle wichtigen Parteien (sprich koalitionsfähig) wissen, dass man anstatt auf Ideologien, lieber darauf setzt, dass Deutschland regierbar bleibt.
      "Hass Staut sich auf"-> ja vlt in in dir und bestimmt auch ein paar anderen in diesem Forum, aber in der dt. Gesellschaft? Wohl eher weniger.
      "in welche richtung wird ein schiff steuern, deren sechs kapitäne uneins sind?" Wohl eher vier. Die Linke ist kein Kapitän (die einzige Rolle, die sie spielt ist, dass sie der Union zur Macht verhilft, weil sie der SPD die Stimmen klaut) und du zählst die Union doch nicht doppelt, oder?

      könnte das jetzt stundenlang machen, aber warum denn? Du scheinst ja gut und stramm bei der Antifa zu stehen. Nun, Waidmanns Heil wenn ihr wieder Deutschlandflaggen jagt.

      Ich will nicht einmal dass du antwortest, hat ja sowieso keinerlei Sinn dass hier über das Internet zu diskutieren. Ich würde wirklich sehr viel lieber über die Realitäten der Wahl reden und weniger über die Ideologien, die eigentlich das Wurzel allen Übels, aber auch die Motivation für so viel gutes sein kann.
      Spoiler anzeigen
      Wenn dass ein Troll war, btw sehr nice gemacht. Hast mich dann relativ heftig dran gekriegt.

      Spoiler anzeigen
      Hier noch mal eine Kostprobe, was polarisieren wirklich bedeutet
      'Maturity,' father had slowly begun,'
      Is knowing you're wrong and accepting it, son.
      There's prudence in pausing with patience and joy -
      And hearing the wisdom in others, my boy.
      'A person's perspective,' he said with a smile,
      'Is plain if you walk in their shoes for a while.
      And if you can do it - if maybe you do -
      You might understand, and agree that it's true.'
      I followed his reasons, and nodded, polite;
      Perhaps that was logic - perhaps he was right.
      Perhaps there was truth in his claim all along...
      'I'm twenty,' I countered: 'I'm right, and you're wrong.'
    • Trotzdem ist die Frage wem man vertrauen kann. "Wir senken die steuern wenn wir gewählt werden" - nach der wahl: "ups, na das deutschland sooooooo große schulden hat war vorher nicht absehbar, da können wir leider die steuern nicht senken"

      oder auch ne sehr beliebte Methode unter Politikern: unliebsame wahrheiten unter den teppich kehren. Immer nur irgendwelche häppchen dem Volk hinwerfen welche sowieso schon aufgedeckt wurden. Eines der jüngeren Beispiele eurohawk: zeit.de/politik/deutschland/20…obal-hawk/komplettansicht
    • Ich finde leider auch, dass die Wahl nichts mehr großartig mit Inhalten zu tun hat, wenn sich nachher nicht mehr wirklich dran gehalten wird. Und hier geht es nicht darum, dass sich Gegebenheiten ändern auf die reagiert werden muss. GERADE Fukushima zeigt doch, wie wenig es den Politikern auf ihre eigenen Inhalte ankommt. Als würde eine studierte Physikerin nicht im Vorfeld die Risiken der Atomkraft abschätzen können. Nur weil dann tatsächlich was passiert ist, wurde umgeschwenkt. Sowas ist lächerlich und nur ein Beispiel unter vielen.

      Das traurigste für mich ist, dass es dabei völligst egal ist, welche Partei man als Beispiel heranzieht. Das ist bei jeder Partei so.

      Deswegen ist dieses Jahr keine Partei für mich ohne schlechten Gewissens wählbar.
      Was ich jetzt mache? Ich werde das für mich kleinste Übel wählen. Aber damit kann man es nicht belassen. Es darf kein - im wahrsten Sinne des Wortes - "Stimme abgeben" (und 4 Jahre warten, bis man sie wiederbekommt...) alleine sein.
      Ich halte es für meine Bürgerpflicht, dass ich sobald ich unzufrieden mit der Regierung bin (und das beinhaltet auch die Opposition) politisch aktiv werde.
      Gerade Studenten enttäuschen mich immer mehr. Die meisten mit denen ich mich unterhalte sind politisch sowas von desinteressiert. Und selbst die, die informiert sind, halten es für wichtiger sich toll freizeitlisch zu beschäftigen und wollen keine Freizeit dafür opfern politsch ihre Meinung SELBST zu vertreten. (Politische Arbeit ist halt richtige Arbeit. Sollte man auch so sehen. Und mit politsch aktiv werden meine ich jetzt nicht parteipolitisch. Es gibt viel mehr Möglichkeiten). Und bevor sich an dieser Einstellung nichts ändert, können die Parteien auch einfach machen was sie wollen.

      Weil wir alle 4 Jahre brav zur Wahl gehen. Und dort unsere Stimme abgeben...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Walnuss (die Echte) ()

      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • Naja, politisches Engagement ...

      Ein Freund von mir ist strammes CDU Mitglied. Er ist mit riesen Elan vor ein paar Jahren gestartet, hat sich wählen lassen, hat einen Wahlkreis gewonnen der sonst immer zur SPD fällt, hat diskutiert, Kompromisse gesucht (und gefunden), die Menschen überzeugt und wurde letztlich dann doch abgesägt, von der eigenen Partei und von Leuten, die er zwar überzeugt hatte, aber die dann doch dem Lockruf des Geldes gefolgt sind =)

      Ich will damit nicht sagen, dass es keinen Zweck hat sich zu engagieren. Aber man muss halt bereit sein, für einen Schritt vorwärts tausend Schritte im Kreis zu rennen, und das auch gegen die eigene Marschrichtung. Und es kann durchaus passieren, dass man dann, wenn man grade denkt man könnte den Schritt vorwärts gehen, stattdessen zwei Schritte zurück geht.
      Das ist einfach sehr frustrierend und eine Realität, mit der sich (fast) niemand abfinden will, besonders nicht junge Leute, die ihre Energie logischerweise nicht verschwenden wollen gegen ein System zu ackern, was zuerst einmal all ihre Energie schluckt und dann zu etwas umwandelt was vielleicht gar nicht das ist, was sie erreichen wollten =) Hätte ja selbst sehr großes Interesse daran, mich politisch zu engagieren, aber mir ist da letztlich einfach meine Zeit zu schade :> Wenn ich einen ganzen Tag Dota spielen erreiche ich genauso viel, wie wenn ich einen ganzen Tag mit dummen Menschen diskutiere. Es ändert sich nichts, die Fronten verhärten sich, whatever. Keinen Bock drauf.

      Ganz ehrlich: ich nehm es niemandem übel, wenn er sagt, dass er keine Lust hat sich zu engagieren.
    • FME schrieb:

      Naja, politisches Engagement ...

      Ein Freund von mir ist strammes CDU Mitglied. Er ist mit riesen Elan vor ein paar Jahren gestartet, hat sich wählen lassen, hat einen Wahlkreis gewonnen der sonst immer zur SPD fällt, hat diskutiert, Kompromisse gesucht (und gefunden), die Menschen überzeugt und wurde letztlich dann doch abgesägt, von der eigenen Partei und von Leuten, die er zwar überzeugt hatte, aber die dann doch dem Lockruf des Geldes gefolgt sind =)

      Ich will damit nicht sagen, dass es keinen Zweck hat sich zu engagieren. Aber man muss halt bereit sein, für einen Schritt vorwärts tausend Schritte im Kreis zu rennen, und das auch gegen die eigene Marschrichtung. Und es kann durchaus passieren, dass man dann, wenn man grade denkt man könnte den Schritt vorwärts gehen, stattdessen zwei Schritte zurück geht.
      Das ist einfach sehr frustrierend und eine Realität, mit der sich (fast) niemand abfinden will, besonders nicht junge Leute, die ihre Energie logischerweise nicht verschwenden wollen gegen ein System zu ackern, was zuerst einmal all ihre Energie schluckt und dann zu etwas umwandelt was vielleicht gar nicht das ist, was sie erreichen wollten =) Hätte ja selbst sehr großes Interesse daran, mich politisch zu engagieren, aber mir ist da letztlich einfach meine Zeit zu schade :> Wenn ich einen ganzen Tag Dota spielen erreiche ich genauso viel, wie wenn ich einen ganzen Tag mit dummen Menschen diskutiere. Es ändert sich nichts, die Fronten verhärten sich, whatever. Keinen Bock drauf.

      Ganz ehrlich: ich nehm es niemandem übel, wenn er sagt, dass er keine Lust hat sich zu engagieren.
      Zumindest mir ging es nicht darum es jemandem grundsätzlich übel zu nehmen. Aber wenn sich jemand so wenig mit den existierenden Parteien, bzw. dem gesamten politischen System identifizieren kann, dann kann es nicht die Lösung sein alle vier Jahre einen ungültigen Wahlzettel abzugeben oder seinen Arsch noch nichtmal ins Wahlbüro zu bewegen.
      Sich in einer Partei und sei es nur auf lokaler Ebene durchzusetzen ist schon ein harter Kampf, denn da fängt es schon mit den Machtspielchen an, aber es gibt etliche Möglichkeiten politischen Unmut kundzutun. Petitionen und Demonstrationen sind nur 2 der bekanntesten und mal ehrlich, man muss das Ganze noch nichtmal selber organisieren, denn es gibt immer Ideologen die sich den Arsch aufreißen. Aber seine Unterschrift unter eine Liste setzten oder 2 Stunden lang die Straße entlanglaufen ist wirklich nicht zu viel verlangt, wenn man so unzufrieden ist mit den jetztigen Zuständen.
      Denn eins ist klar, sich beschweren kann jeder, aber Veränderung kommt nicht davon nichts zu tun, das stärkt nur die von denen man eigentlich enttäuscht ist. Das ist der Punkt den ich bei den meisten Protestwählern nicht verstehe.
    • Ich bin mitlerweile eher Protestwähler, da ich alle etablierten Parteien verabscheue, weil nur noch gelogen wird ohne Ende und die meisten Bürger dumm genug bzw so ignorant sind und es nicht wahrnehmen. Ich habe mein Kreuz hier der AfD gegeben, auch wenn ich nicht glaube, dass sie den Einzug in den BT schaffen.
      Ich befürchte schlimmes, wenn das die nächsten Jahre so weiter geht, und überlege auszuwandern.
      Denn ich will nicht in einem Land leben, dass von dreckigen Kommunisten (SPD, Grüne, Linke, Piraten) oder von machtgeilen, verlogenen Konservativen (CDU, FDP) regiert wird.

      Beitrag von südländer ()

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    • FME schrieb:

      Naja, politisches Engagement ...

      Ein Freund von mir ist strammes CDU Mitglied. Er ist mit riesen Elan vor ein paar Jahren gestartet, hat sich wählen lassen, hat einen Wahlkreis gewonnen der sonst immer zur SPD fällt, hat diskutiert, Kompromisse gesucht (und gefunden), die Menschen überzeugt und wurde letztlich dann doch abgesägt, von der eigenen Partei und von Leuten, die er zwar überzeugt hatte, aber die dann doch dem Lockruf des Geldes gefolgt sind =)

      Ich will damit nicht sagen, dass es keinen Zweck hat sich zu engagieren. Aber man muss halt bereit sein, für einen Schritt vorwärts tausend Schritte im Kreis zu rennen, und das auch gegen die eigene Marschrichtung. Und es kann durchaus passieren, dass man dann, wenn man grade denkt man könnte den Schritt vorwärts gehen, stattdessen zwei Schritte zurück geht.
      Das ist einfach sehr frustrierend und eine Realität, mit der sich (fast) niemand abfinden will, besonders nicht junge Leute, die ihre Energie logischerweise nicht verschwenden wollen gegen ein System zu ackern, was zuerst einmal all ihre Energie schluckt und dann zu etwas umwandelt was vielleicht gar nicht das ist, was sie erreichen wollten =) Hätte ja selbst sehr großes Interesse daran, mich politisch zu engagieren, aber mir ist da letztlich einfach meine Zeit zu schade :> Wenn ich einen ganzen Tag Dota spielen erreiche ich genauso viel, wie wenn ich einen ganzen Tag mit dummen Menschen diskutiere. Es ändert sich nichts, die Fronten verhärten sich, whatever. Keinen Bock drauf.

      Ganz ehrlich: ich nehm es niemandem übel, wenn er sagt, dass er keine Lust hat sich zu engagieren.

      Du redest hier lediglich von parteipolitischen Engagement und dass viele Leute darauf keine Lust haben, ist mir klar, denn das ist bei mir genauso.

      Aber es gibt sehr viele politische Bewegungen die losgelöst von dem Partdenken sind und nicht eine breite Meinungspalette sondern eine Meinung zu einem sehr speziellen Thema behandeln. Wie Substitute schreibt, ist damit auch nicht endlos viel zeitiger Aufwand verbunden. In ein paar Mailinglisten eintragen, Nachrichten verfolgen (was viele ja ohnehin aus eigenem Interesse tun) und dann ab und an an Aktionen teilnehmen.
      Nochmal zum klarstellen: Politisches Engagement hat grundsätzlich nichts mit Parteipolitik zu tun.

      Der Kampf gegen ein System, dass man von Grund auf ändern möchte, habe ich hier auch bewusst nicht angesprochen. Die Arbeit am System ist eine grundsätzlich andere Arbeit als an Umsetzungen in der aktuellen Politik und der dazugehörigen Meinungsäußerung.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Walnuss (die Echte) ()

      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Südländer schrieb:

      real schrieb:


      Zitat von »Südländer«
      Wer was anderes als Linke wählt sollte mal seine Moralvorstellungen überprüfen. Und das sage ich als SPD Mitglied.
      Wenn ich einen deutschen Pass hätte würde ich Linke wählen.
      warum bist du dann spd-mitglied?


      Zeiten ändern sich, Menschen auch.


      naja, aber trotzdem find ichs ein wenig fragwürdig die moralvorstellungen anderer leute zu kritisieren wenn man selbst durch seine mitgliedschaft eine andere partei unterstützt. ich versteh auch nicht, was der verweis auf (frühere?) zeiten damit zu tun hat - du bist doch nicht lebenslänglich an die spd gebunden?

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Watnuss schrieb:


      Du redest hier lediglich von parteipolitischen Engagement und dass viele Leute darauf keine Lust haben, ist mir klar, denn das ist bei mir genauso.

      Aber es gibt sehr viele politische Bewegungen die losgelöst von dem Partdenken sind .


      Haha, ja... das bringt ja auch so viel ^^ Hat man an Occupy gesehen, paar Monate Zeltlager und getan hat sich genau gar nichts, sieht man an Stuttgart 21, sieht man am Protest gegen den Berliner Flughafen, sieht man an den Bürgerbewegungen hier zum Verbot von Nachtfluglärm :> Es bewegt sich nur etwas, wenn ein Politiker diese Themen aufgreift (von wegen "da krieg ich Stimmen, Matilde!"), in seinem Wahlkampf was verspricht und sein Versprechen einlöst. Wenn du wirklich willst, dass sich etwas ändert, dann MUSST du in die Politik. Die schert sich nämlich einen Dreck darum, ob irgendwelche Deppen mit Schildern durch die Gegend rennen. Um das System zu ändern musst du Teil des Systems werden - Veränderung von innen, nicht von außen. Sehr schön zu sehen an den Grünen in BaWü - die haben mit den Althippie-Grünen so ziemlich gar nichts gemein und wären von stramm links eingestellten Alt-68ern wohl als Nazis verschrien worden ^^

      Was anderes wären wirklich revolutionäre Bewegungen, aber davon halte ich noch weniger. Einfluss hast du nur wenn du Geld hast oder selbst zur Macht strebst. Es ist ja Teil des Problems, dass viele Leute, die sich beschweren, eigentlich auch keinen Bock haben den Job der Politiker zu übernehmen und deshalb "nur" gegen diese protestieren. Stell dir mal vor was passieren würde, wenn diese ganzen Prostestierer eine Partei gründen würden oder sich direkt in Parteien engagieren würden :>

      Nene, sorry, da bin ich desillusioniert. Solche Bürgerbewegungen haben nur dann Erfolg, wenns wirklich auf ganz breiter Front geschieht. Alle 2 Monate mal auf 'ner Demo mitlaufen bringt genau nichts.
    • Nochmal meine paar Cents zu den Parteien:

      CDU/CSU: Angela Merkel macht einen ziemlich guten Job darin, die ganzen unsinnigen Gesetze den kleineren Koalitionspartnern in die Schuhe zu schieben und selbst eine reine Weste zu bewahren.
      Ob es das völlig unsinnige Betreuungsgeld (der Name Herdprämie wäre angemessener) ist, der schnell wieder rückgängig gemachte Ausstieg aus dem Atomausstieg, das Milliardengeschenk an die Hoteliers, oder auch die einseitig die Arbeitnehmer belastende Reform der Krankenkassenfinanzierung, an allem ist jemand anderes Schuld, nur nicht die Chefin der Regierung und ihre Partei.
      Auch das sie gleich zwei Leute in ihr Kabinett benannt hat, die auf sehr kreative Art und Weise ihre Doktorarbeiten verfasst haben und das der aktuelle Verteidigungsminister mal eben eine halbe Milliarde Euro in den Sand gesetzt hat, was solls.
      Dass sich die Schwarzgelbe Koalition seit über zwei Jahren weigert die UN-Konvention gegen Korruption zu ratifizieren und Deutschland sich damit in guter Gesellschaft mit Ländern wie dem Sudan, Nordkorea(Kommunisten!!!!) und Syrien befindet, hat hier eh keiner mitbekommen.
      Ist auch alles egal, schließlich brummt die Wirtschaft, daran hat die Schwarzgelbe Koalition zwar keinen Anteil, sondern es ist die Folge der von Rot-Grün eingeführten Agenda 2010, aber das Arbeitsmarktreformen mit Verzögerung wirken ist für ein Großteil der Wähler anscheinend ein zu komplexes Konzept.
      Außerdem trägt uns unsere eiserne Kanzlerin ja mit bravour durch die Eurokrise. Dass der Griechenland aufgezwungen Sparkurs das letzte Stück Hoffnung vernichtet hat (die Menschen in Griechenland sind teilweise so verzweifelt, dass sie sich freiwillig mit AIDS anstecken) , die dortige Wirtschaftsleistung einbrechen lässt und zur Massenarbeitslosigkeit führt (65% Jugenarbeitslosigkeit) und radikalen Nationalistischen Parteien gewaltigen Auftrieb verschafft, während sich das Schuldenproblem eher verschlechtert als verbessert, wird von der deutschen Öffentlichkeit nicht wahrgenommen.
      Stattdessen werden von den Medien lieber protestierende Griechen gezeigt die Angela Merkel einen Hitlerschnurrbart aufgemalt haben und der deutsche Stammtisch kann sich über dieses faule, undankbare Griechische Pack aufregen. Diese Griechen sollten wirklich mal dankbarer sein für die ihnen undemokratisch aufgezwungenen brutalen Sparmaßnahmen.
      Die "Griechenlandhilfe" hat bis jetzt den deutschen Staat real 15,2 Milliarden Euro gekostet, während allein der Zinsvorteil bei deutschen Staatsanleihen 45 Milliarden dem deutschen Staat eingespart hat.
      Allerdings sind durch die jahrelange Insolvenzverschleppung Griechenlands immer mehr Risiken von der privaten in die öffentliche Hand gewandert, so dass Deutschland nun über EFSF und den ESM sowie über die Beteilligung an der EZB mit hohen dreistelligen Milliardensummen haftet.
      Ich bin mir allerdings sicher, dass sobald die unvermeidbare Insolvenz Griechenlands anstehen wird und klar wird welche gigantischen Kosten die Europapolitik unserer Kanzlerin verursacht hat, sich schon jemand anderes finden wird, der Schuld hat.


      Ich wollte noch über die anderen Partein schreiben, werde das aber erst morgen fortsetzen, mein Blutdruck muss sich erst beruhigen bevor ich über die FDP schreiben kann.
      Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation

      Beitrag von südländer ()

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