Politik-Thread

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    • Wird wohl früher oder später kommen müssen (es sei denn die Bevölkerungsanzahl implodiert oder unser Bildungssystem wird viel, viel, viel besser), aber zZ einfach sinnlos, da man mit ALGII und Mindestlohn, Kindergelt u.a. ähnliches erreichen kann und es ziemlich problematisch wird es einzuführen.
    • AdakaN_ schrieb:

      Wie sieht's hier eigentlich mit der Meinung zum bedingungslosen Grundeinkommen aus?

      auswirkungen des grundeinkommens:

      -> keiner nimmt mehr unattraktive (schlecht bezahlte) arbeit an
      -> viele stellen müssen deutlich besser als jetzt bezahlt werden weil sie sonst unbesetzt bleiben
      -> wirtschaft nimmt grossen schaden
      -> öffentliche einnahmen sinken enorm
      -> irgendwann staatsbankrott

      langfristig mmn nicht finanzierbar.

      Beitrag von calcu ()

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    • Wieso werden denn nur Nachteile aufgelistet? Zu einer möglichst genauen Abwägung, sollte man vielleicht auch die positiven Aspekte berücksichtigen.

      € Nehmt doch das Modell der negativen Einkommenssteuer von Milton Friedman - der Mann wird hier doch von einigen vergöttert.

      Vorteile, die mir gerade einfallen:

      + ein ECHT liberales Gesellschaftsbild (jeder kann mit weniger Zwang wählen, was er mit seinem Leben tun möchte)
      + mehr Möglichkeiten der Emanzipation sozial schwächer gestellter Schichten und Gruppen (Gerechtigkeit)
      + Entbürokratisierung (Kostenersparnis/schlanker Staat)
      + Anpassung an moderne Produktionsverhältnisse (immer weniger Arbeitsplätze durch technischen Fortschritt)
      + Ein würdevolleres gesellschaftliches Leben durch indirekte Umverteilung
      + Fairness
      + Motiviertere Arbeiter - höhere Qualität der Arbeit
      + Generelles Ethisches Argument
      + Demokratischer Gewinn durch Befreiung von Existenzängsten (Bürger sind weniger "käuflich" oder "zu erschrecken")
      + Absicherung für Menschen, die eine Familie gründen wollen (Demographie)
      + Altersarmut adé

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von AdakaN_ ()

    • Wir müssten uns zuerst einmal darauf einigen, welches Modell des Bedingungslosen Grundeinkommens wir diskutieren wollen (gibt mehrere), erst danach kann man imo Aussagen treffen.
      Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation

      Beitrag von calcu ()

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    • Welche positiven Aspekte? Man muss nicht mehr arbeiten, weil es doch eh andere für einen tun?

      Ganz ehrlich, Grundeinkommen kostet Geld. Der Staat kriegt Geld durch Steuern, die nach Einführung des Grundeinkommens erhöht werden müssten, damit jeder, auch Steuerzahler, seine gezahlten Steuern ( - Gehalt für 34723798 Beamte, die mein Geld verwalten) zurückbekommt. Wie sinnfrei ist das denn? Lasst die Leute einfach selbst bestimmen, was sie mit ihrem Geld machen...
      Außerdem kann ich calcus Inflationsargument unterstreichen und hinzufügen, dass es in Deutschland quasi keine Armut gibt, sondern "nur" eine relative. Absolut JEDER Hartz IV-Empfänger hat in Deutschland 2013 einen höheren Lebensstandard als der Durchschnittsmensch 1970, bedingt durch technischen Fortschritt, jedem ist die Möglichkeit gegeben sich selbst zu ernähren und zu wohnen. Das Problem ist, dass der gesamtgesellschaftliche Lebensstandard in (mindestens) gleichem Maße gestiegen ist und man sich deswegen arm fühlt. Was also würde ein Grundeinkommen, von dem jeder in gleichem Maße profitiert, an der Situation ändern?

      Edit auf Adakan Edit: Friedman-Modell imo wirklich ziemlich gut, weil eigene Leistung das Einkommen steigert und ab einem gewissen Einkommen keine Unterstützung mehr gezahlt wird. Ich bin von dem Piratenmodell mit jeder kriegt random nen Tausender pro Monat ausgegangen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DerSaxe ()

      Beitrag von calcu ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
    • -> viele stellen müssen deutlich besser als jetzt bezahlt werden weil sie sonst unbesetzt bleiben Inflation entwertet das Grundeinkommen in gewisser Weise gleich sofort, gilt auch für steigende Mieten usw.


      Nicht wenn es eine Umverteilung ist.


      Letztendlich muss man sich fragen was passiert wenn immer mehr Jobs automatisiert werden. Klar, es wird immer einige Niedrigqualifizierte berufe geben, aber ein großer teil kann wegfallen.

      Wofür brauche ich hunderte Supportmenschen wenn Watson und ein Dutzend menschen das selbe billiger und in eine höheren Qualität machen können ? Wozu brauche ich Taxifahrer und Trucker wenn ich automatisch fahrende Autos habe ? Wozu brauche ich Industriearbeiter oder Postboten wenn ich ihn hier: youtube.com/watch?v=tFrjrgBV8K0 habe ? Mit 3D Druckern kann man auch eine ganze Reihe von

      Das ganze wird noch eine Ewigkeit dauern und der Mensch wird nie verschwinden, aber auf 40 Millionen Jobs zu kommen wird immer schwerer.

      Klar, das ganze ähnelt einer Dysoptrie, aber wer kennt bessere Möglichkeiten ? Wenns gut läuft könnts auch Utopische züge annehmen.

      + Demokratischer Gewinn durch Befreiung von Existenzängsten (Bürger sind weniger "käuflich" oder "zu erschrecken")
      so eine Waschlappenargumentation. In Afrika müssen sie jeden Tag hungern und wir wollen vor den simpelsten Dingen des Lebens kapitulieren?


      Srsly ? Wo anderst ist noch schlechter, lass uns gar nicht erst versuchen was zu verbessern ? Ist dass dein ernst ? Ich kann ja viele Argumente nachvollziehen, aber das ist ganz großer mist.
    • @Calcu:

      Die hälfte der Punkte sind jetzt aber nur Polemik, oder? Frag dich doch mal, warum keine Kinder mehr gekriegt werden. Es könnte doch tatsächlich etwas mit dem finanziellen Risiko zu tun haben.
      Zusätzlich glaube ich wohl kaum, dass du in der Lage bist in wenigen Sekunden alle Argumente eines seit 50 Jahren existierenden finanzpolitischen Modells (an dem Wirtschaftsnobelpreisträger beteiligt waren) zu falsifizieren. Auf Polemik hab ich keinen Bock - bin an konstruktiven Meinungen interessiert.

      Beitrag von calcu ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
    • "The negative income tax has come up in one form or another in Congress, but Friedman eventually opposed it because it came packaged with other undesirable elements antithetical to the efficacy of the negative income tax. Friedman preferred to have no income tax at all, but said he did not think it was politically feasible at that time to eliminate it, so he suggested this as a less harmful income tax scheme."
      Ausm wiki artikel zur negative income tax.
      Kommt halt alles auf die zahlen drauf an...
      en.wikipedia.org/wiki/Negative_income_tax
      Bei implementation hat man die versuchten studien. Interessierte können sich die ja mal angucken.
    • @Akkarin:
      Ich möchte eigentlich garnicht gross auf die Grundeinkommensdiskussion eingehen, sondern auf deine aufgeworfene Frage antworten, was in Zukunft aus den "Niedrigqualifizierten" wird. Es ist ja keine neue Erkenntnis, dass sich unsere Gesellschaft immer mehr zu einer Wissensgesellschaft entwickelt. Der technische Fortschritt wird in Zukunft noch schneller voranschreiten (wegen mooreschen Gesetz z.B.) und dadurch diese Transformation beschleunigen. Technologischer Fortschritt hat schon immer Veränderungen mit sich gebracht und bei Veränderungen gibt es meist Verlierer und Gewinner.
      Ich persönlich gehe nicht davon aus, dass das jetzige Gesellschaftsmodell an diesen Veränderungen zu Grunde geht. Die Geschichte lehrt uns, dass dort wo sich Türen schliessen, Neue auftun. Probleme gibt es lediglich, wenn man (Menschheit, Politik, Wirtschaft, ...) nicht aktiv auf diese neuen Möglichkeiten zugeht. Eingriffe von Staaten und fragwürdige Aktionen von Gewerkschaften verzögern eine Entwicklung nur, die so oder so stattfinden wird. Als Negativbeispiel könnte man das Handeln des französischen Staates in der heimischen Industrie anführen, die durch fragwürdige Massnahmen versuchen Arbeitsplätze in diesem Bereich zu konservieren.
      Ich denke die Verantwortung der Gesellschaft liegt insbesondere darin, den von diesem Wandel negativ betroffenen Personen einen Ausweg anzubieten. Frankreich könnte diese Millionen oder Milliarden dazu nutzen, in die Zukunft dieser Menschen zu investieren. Es gibt vermutlich tausende Wege den Zugang zu Bildung zu vereinfachen und so abgedroschen diese Forderung sogar in meinen eigenen Ohren klingt, in Zukunft wird es noch mehr darauf ankommen.
      Es liegt dann in der Verantwortung der betroffenen Personen, etwas an ihrer Situation zu ändern. Gewisse Menschen müssen in Zukunft (wie heute auch) von der Dotasource-Community und ähnlich elitären Gesellschaftsschichten geträgert werden ;)
      So lange keine Computer erschaffen werden können, die gleich- oder leistungsfähiger (und hierbei geht es selbstverstänlich nicht nur um stumpfe Rechenkapazität) wie das menschliche Gehirn sind, hat der Mensch gegenüber der Maschine einen zentralen Vorteil: Der gesunde Menschenverstand. Dieser "Wettbewerbsvorteil" wird vermutlich recht lange bestehen bleiben und dafür sorgen, dass wir nicht alle arbeitslos werden.

      In meinen Augen sind die u.a. von dir angesprochenen Veränderungen der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft. Der Kapitalismus benötigt ständiges Wachstum, wo sonst, als im angeblich unendlichen und sich ausdehnenden Universum liesse sich ein solches System langfristig verwirklichen? Und auch in 200 Jahren, wenn die Menschen aus heutigen Augen betrachtet, wie Götter leben, wird es Unterschiede und Ungerechtigkeiten und Verlierer geben, da es in der menschlichen Empfindung von Wohlstand nicht um absolute "Zustände" geht, sondern um Relative. Jeder vergleicht seine Situation mit dem Durchschnitt und das Bedürfnis des Menschen nach Selbstverwirklichung treibt ihn dazu, aus diesem Durchschnitt herausragen zu wollen.
    • Zum Thema BGE und Armut in Deutschland:

      DerSaxe hat es bereits gesagt: Es gibt keine "Armut" in Deutschland, hier stirbt niemand vor Hunger oder muss im Freien kampieren/ im Winter erfrieren. Dafür gibt es einfach zuviel Sozialstaat, das Niveau ab dem man hier als "arm" gilt, liegt im Vergleich mit anderen Ländern relativ hoch. Was eine gute Entwicklung ist (m.E.n.).

      Wobei ich der Meinung bin, dass sich hier mehrere Themen überschneiden: Wir leben in einer, sich immer rasanter entwickelnden, Informationsgesellschaft. Mehr Wissen bedeutet fast automatisch einen Wettbewerbsvorteil. Anders gesagt, wer schneller Informationen verarbeiten und dementsprechend handeln kann ist im Vorteil. Nun wird es aber nicht möglich sein, allen Teilen der Gesellschaft die gleiche Bildung zu vermitteln, da die Grundlagen zum erreichen einer kompetitiven Intelligenz nicht jedem Menschen gegeben sind.
      Es wird also noch lange weniger gut gebildetes RTL2-Publikum geben. Allerdings weniger lange auch tatsächlich Berufe in denen diese Menschen noch benötigt werden. Längerfristig werden Jobs im ÖPNV genauso wegfallen wie die aller Nicht-profit orientierten Organisationen die Haushalten dienen (ernsthaft kp wie das auf deutsch heißt ich meine NPISHs) und vieles mehr, alles was irgendwie automatisiert werden kann, wird automatisiert werden. Was auf der einen Seite natürlich eine enorme Entlastung für unsere überalterte Gesellsschaft darstellen wird, auf der anderen Seite einen Verlust für o.g. Gruppe, die dann verstärkt in die Arbeitslosigkeit gedrängt werden wird. (u.a. aufgrund fehlender Bildung)

      Gerade hier könnte ein BGE eine der wenigen Möglichkeiten sein, diesen Menschen ein "würdiges" Leben bzw. Altern zu ermöglichen, da diese, aufgrund des technologischen & gesellschaftlichen Wandels von der Gesellschaft abgedrängt werden.



      Allgemein regt mich auf, dass die CDU die Wahl gewonnen hat, was aber absehbar war, da sich die Deutschen seit Merkel in einer derartigen Lethargie befinden, dass sogar ein komplett inkompetenter Regierungssprecher rumsalbadern kann, dass es kracht und trotzdem nich auf den Deckel kriegt. Genauso wie Brandt nach der Guillaume-Affäre zurückgetreten ist, so hatte auch Merkel Ihre Sachen packen sollen. Ich finde den Sachverhalt durchaus vergleichbar, vielleicht mit dem Unterschied, dass die DDR keine so potentielle Bedrohung darstellt wie die USA (wirtschaftlich wie militärisch)

      c.

      "Ad victorem spolias"
    • Mal ne ganz abstruse Idee, wie wärs mit einem "Leistungstest" für Akademiker der die Opportunitätskosten approximiert die beim Kinderkriegen entstehen würden und je nach Ergebnis bekommen sie unterschiedliche Aufwandsentschädigung für die verlorene Zeit.
      Lädt natürlich wieder zu Lug und Betrug ein aber deshalb ja auch das "abstrus".
      edit: Natürlich muss das Geld irgendwo her kommen aber das könnte Bafögtechnisch gelöst werden.