Deutsch lehren - Alltagstauglich

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    • Deutsch lehren - Alltagstauglich

      Yo mois!

      Ein Arbeitskollege (Ire) hat ne deutsche Freundin und möchte ab 2015 in Deutschland arbeiten und leben. Ich habe ihm angeboten, dass wir die Basics erstmal lernen können und ich ihm die Aussprache etc beibringe.
      Easy, dachte ich! Nicht ganz, weil alles, was ich gelernt habe (Deutsch, Englisch, Französisch) habe ich auf eine Art gelernt, die einfach überhaupt nicht Alltagstauglich ist. Deswegen würde ich gerne von euch wissen, ob jemand sowas schonmal gemacht hat.

      Würde ansonsten wohl erstmal anfangen, mit:

      - Vokabular: Obst, Gemüse, Lebensmittel, Alles rund ums Haus, Körper, Basic-Gefühle.
      - Leichte Sätze, die man im Alltag benutzt (also im Supermarkt, oder Einsteigergespräche auf Partys.

      Habe sowas aber, wie gesagt, noch nie gemacht. Also, wenn jemand von euch nen Plan hat, immer her damit ;)
    • Versuche dir eine Alltagssituation von vorne bis hinten durchzudenken.

      Wie stehst du auf? Worin wachst du auf? Wie heißen die Klamotten, die du dir anziehst? Utensilien im Bad? Was muss ich für das Frühstück wissen?

      Wie komme ich zur Arbeit? Wie heißen die Verkehrsmittel und was muss ich wissen? Was sind die nötigsten Floskeln, um mich im Alltag von A nach B zu bewegen?

      Was muss ich für meinen Alltag wissen? Wie komme ich zurecht? Wie kann ich mich verständigen? Wie kann ich etwas zu trinken bestellen? Etwas zu essen? Wie kann ich mich mit Menschen unterhalten? Wie kann ich ihnen mitteilen, dass sie etwas langsamer sprechen sollen?

      Wie bestelle ich ein Bier? Was muss ich machen, um ein Taxi bestellen zu können? Was heißt bitte, danke, auf Wiedersehen?


      Ich denke das sind die wichtigsten Dinge. Einen Tag von vorne bis hinten durchdenken und darauf deine Lektion aufbauen. Ich muss dir bestimmt nicht erklären, dass es keine bessere Möglichkeit gibt eine andere Sprache zu lernen, als in ein anderes Land zu fahren und dieser ausgesetzt zu sein. Es gibt komplette Studiengänge dafür eine andere Sprache zu unterrichten, also gehe nicht davon aus, dass du das ohne Ausbildung ohne Probleme schaffst.

      Obst und Gemüse lernen ist, naja, für mich eher unsinnig. Versuche stattdessen an die Zeit zurückzudenken, was dir am meisten zu schaffen gemacht hat und bilde daraus deine eigenen Lehrstunden. Und das wichtigste: Präge deinem Schüler ein, dass, wenn er in ein anderes Land fährt, er so wenig wie möglich in seiner eigenen Sprache sprechen, lesen oder schreiben soll. Das ist das A und O. Das weißt du auch. Alles andere ist nebensächlich. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.
    • wichtig: mit jedem substantiv gleich das richtige geschlecht lehren.
      DER baum, DIE blume, DAS blatt, ...

      wer mit englisch als muttersprache aufgewachsen ist hat damit oft probleme
    • Danke Kevin, ich bin mir komplett bewusst, dass ich das studieren kann und das kein Zuckerschlecken wird. Er wird ja auch ab Dezember in Deutschland wohnen, also wird das wohl laufen. Seine Freundin fragt ihn auch regelmäßig irgendwas am Telefon ab und ich sehe, dass er willig ist die Sprache zu lernen.

      Das mit dem Alltag, finde ich sehr cool! Vielen Dank für die ganzen Ideen, das hilft mir sehr gut eine Struktur reinzubekommen.

      Und du wirst jetzt lachen, aber Obst/Gemüse/Besteck/etc ist das was mir am meisten zu schaffen gemacht hat ;)

      Ich denke nachher mal drüber nach, wie ich das so aufbaue! Danke!
    • Wie wäre es mit "die 100 meistbenutzeten Vokabeln"?
      Also dass man die meistbenutzten Wörter der Sprache lernt - um sich anfangs rudimentär anfangen kann zu verständigen - und so ein Sprachgefühl aufbauelt?
      Also weg von dem Schul-Mist, rein ins tiefe Wasser. Habe irgendwo auch gelesen (frag mich nicht wo), dass das ganze sogar einenmwissenschaftlich-didaktischem Hintergrund zu Grunde liegt.
      Was halt dabei ungemein wichtig ist, dass man viel versucht zu reden, auch wenns schwierig und ermüdend ist.

      Letztlich ist am Anfang die Grammatik erstmal völlig nebensächlich, da es darum geht, erstmal im Alltag voranzukommen, und die meisten Leutevaus Sätzen wie "Ich haben Brot" verstehen, dass derjenige beim Bäcker ein Brot haben will...


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Ich weiß nicht, ob ich das von meinem persönlichen Empfinden auf allgemeines Sprachlernen beziehen kann, aber ich finde bevor man sich in einer Sprache irgendwie unterhalten kann oder in der jeweiligen Sprache lernt (also z.B halt Englischunterricht wo nie Deutsch gesprochen wird), muss man ein gewisses, teils abstraktes, Grundvokabular haben, so Wörter wie: Nicht, oder, obwohl, aber usw und alle Wörter die mit Personen zu tun haben. Die ändern meistens ja komplett denn Inhalt des Satzes indem sie vorkommen und wenn man die nicht kennt kommt ne ganz andere Bedeutung dabei raus.

      Außerdem finde ich es bei Sprachen wichtig "generelle" Aussprache von Buchstabenkombinationen zu besprechen. Also z.B Sch,ch , Diphtonge wie Ei,Eu oder das bei ie das e nicht mitgesprochen wird. Alles andere führt zu extremen Akzenten. Kenne so viele Leute die in fremden Sprachen Buchstaben aussprechen wie in Deutschen und es hört sich scheiße an (mache ich selber wahrscheinlich aber auch). Klingt zwar nach Kleinigkeiten, aber ich glaube dass einer der wichtigsten Gründe warum man Leute nicht versteht, dass sie zu krassen Akzent sprechen.

      Obst und Gemüse oder so finde ich jetzt nicht so wichtig, schon gar nicht sowas wie "Unterhaltung am Bahnhof" oder so was, dass sollte man nur lernen wenn man denkt es zu brauchen, würde erstmal mit der klassischen Vorstellung anfangen: Name, Alter (Zahlen müssen na klar bekannt sein), Wohnort und vllt. Dinge die man mag oder macht (Hobby, Job, Lieblingsessen).
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