Feelgood.de - Was soll das bitte?

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  • Feelgood.de - Was soll das bitte?

    Ihr werdet euch sicherlich noch daran erinnern, dass Dominik "FucapozumMittag" Multerer vor geraumer Zeit angekündigt hat, neben readmore.de und dotasource.de zusätzlich in den Gesundheitssektor einzusteigen und ein Portal über Fitness, Abnehmen und dergleichen zu schaffen. Da ich ja dieser ganzen Ernährungs- und Gesundheitsindustrie sehr kritisch gegenüberstehe habe ich also Feelgood getestet, natürlich mit der ausgesprochenen Absicht, Schmähkritiken wie diese hier verfassen zu können und, wie ihr seht, ich wurde nicht enttäuscht.

    Das erste, wozu Feelgood aufruft (noch vor der Registrierung), ist ein so genannter "Körpercheck" im Stile eines Psychotests aus einer Frauenzeitschrift. Da wird man also im ersten Schritt gefragt, welches Ziel man erreichen will (es stehen vier zur Auswahl: Fitter werden, besser schlafen, ausgeglichener werden, oder abnehmen. Ich habe mich natürlich gleich meinem Lieblingsthema, dem Abnehmen zugewandt. Es folgten Fragen über meine Vorlieben bei essen und trinken, zu meinem Schlafrythmus, meiner Bewegung, meinem Sozialverhalten (z.B. ob ich gerne Verantwortung übernehme, oder ob ich mich in Diskussionen oft durchsetze) und schließlich sollte ich noch aus einem Repertoir von 12 Tierarten die 5 raussuchen, die mir am besten gefallen (srsly, wtf?). Schließlich sollte ich noch mein Geschlecht, Körpergröße, Gewicht und Taillenumfang eintragen. Einen möglichen Ergebnisbildschirm des Psychotests seht ihr im unteren Bild:



    Wie ihr seht habe ich die Maße einer stark untergewichtigen Person eingegeben um die Vorschläge, die Feelgood dieser Person macht, mit den Vorschlägen für meine (ja, übergewichtige) Person zu vergleichen. Hier fällt als erstes auf, dass in beiden Testläufen als "Stresstyp" der edle Adler herauskam, was das aber für Bedeutungen und Auswirkungen haben soll, erschließt sich mir nicht. Außerdem wird noch der Tageskalorienverbrauch berechnet, was aber bei Eingabe von Körpergröße und Gewicht allenfalls einer groben Schätzung entspricht und keinerlei Realitätsbezug hat.

    Als nächstes sehen wir ein Wochenprogramm, in dem schon für den nächsten Tag drei Mahlzeiten eingetragen sind. Zählt man den Energiegehalt der drei Mahlzeiten zusammen, kommt man für die übergewichtige Person auf ein Gesamtpensum von ca. 1300 kcal. Die stark untergewichtige Person, bei der ich eigentlich erwartet habe, dass eine Meldung kommt vom Typ "Achtung, sie sind stark untergewichtig und sollten auf keinen Fall noch weiter abnehmen", hatte ein Tagespensum von gerade einmal 1052 kcal und darüber hinaus sollte die untergewichtige Person laut Feelgood auch noch abends zusätzlich Kniebeugen machen. Eine potentiell tödliche Kombination!

    Also der Dreh- und Angelpunkt von Feelgood ist dieser Wochenplan, auf dem man seine Mahlzeiten und Workouts selbst eintragen soll, man kann sich aber auch Vorschläge machen lassen (siehe nächstes Bild):



    Wie ihr seht (und ihr seht den Vorschlag für die untergewichtige Person) werden bei den Vorschlägen auch mal gerne Mahlzeiten ausgelassen, z.B. sind Freitag und Samstag nur zwei Mahlzeiten eingetragen und am Sonntag nur eine, dafür gibts am Samstag gleich drei Fitnessübungen (zwei morgens und eine abends). Also meine Vermutung ist, dass aus den paar hundert Rezepten und Fitnessübungen, die Feelgood vorstellt einfach per Zufallsprinzip einige rausgesucht werden, egal was man beim "Körpercheck" eingibt. Dazu gibts noch ein Lexikon im Stile von Marions Kochbuch und das wars dann schon auch. So und für den Scheiß soll ich jetzt 10 € im Monat bezahlen, wenn ich den Wochenplaner im vollen Umfang nutzen will, bzw. 25 € wenn ich auch noch einen "Coach" haben möchte, der mir bei der Erstellung des Wochenplaners hilft.

    Also wenn es DomMuls Absicht war, eine Parodie auf diese ganze Ernährungs- und Gesundheitswirtschaft im Internet zu schaffen, dann ist ihm das gelungen, weil Rezepte und Fitnessübungen kann ich in jeder Frauenzeitschrift nachlesen und einen Tischkalender gibts bei Aldi zu Neujahr umsonst und ich muss nicht 10 € im Monat dafür blechen. Fazit: Feelgood ist so schlecht, dass es eigentlich nur etwas taugt, wenn man es als Parodie versteht. Ich könnte mich noch mehr drüber aufregen, aber ganz ehrlich: Wer dafür Geld bezahlt, ist imo selbst schuld und verdient es, über den Tisch gezogen zu werden.
    Ab aufs Velo:

  • finde es interessant wie du immer betonst "stark" untergewichtig aber du bist schlicht übergewichtig

    finde es gleichzeitig auch beleidigend, da die maße der "stark" untergewichtigen person zufällig genau auf mich zutreffen und mein körper perfekt ist.

    du hingegen bist "stark" übergewichtig

    mfg
  • Vielen Dank für diese wichtige Verbraucherinformation, für die Zukunft empfehle ich jedoch nicht jedesmal einen eigenen Thread aufzumachen, sondern in einen geeigneten Thread zu posten (Mitttel/Glücklich/Aufreg/Fitness etc.).
    Dieser Beitrag wurde bezahlt vom George Soros Zentrum für politische Agitation