Genetische Veränderung von Embryos

    • Hoppla, bin gestern mit meinen Aussagen ein wenig am Thema vorbei und über das Ziel hinausgeschossen. War ein wenig im "rette die Welt, fick dich arroganter Westen-Mode. Sorry.

      Und wahrscheinlich verstehe ich auch zu wenig von medizinischer Forschung.
      Ich habe nur manchmal - als neutraler Nachrichtenleser - den Eindruck, dass für sowas immense Forschungsmittel gebunden werden, die man aus meinem Verständnis globaler medizinischer Probleme besser anlegen könnte und dafür Möglichkeiten geschafft werden, die nur einem sehr geringen Teil der Menschheit zur Verfügung stehen.


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Ethischer Standpunkt:
      Wenn ich alle möglichen Szenarien, die sich aus dieser Technologie entwickeln können, bedenken will, werde ich alt und grau.
      Bin aber, eben wegen diesem "Potential zum extrem Guten bzw. Schlechten", fasziniert von den Anwendungsmöglichkeiten, und denke, dass man sowas nicht aufhalten sollte.
      Haben wir halt ne weitere Sache mit der wir uns kaputtmachen können, yay.
      Wenn die Menschheit also die nächsten 100 Jahre überlebt ohne sich in die Steinzeit zurück zu sprengen, wird sie auch das aushalten.
      Klar, sie wird, wenn sowas mal gang und gäbe ist, eine ganz andere sein, als wir sie jetzt kennen, aber das steht auf nem anderen Blatt.

      Kosten/Nutzen:
      Keine Ahnung, ehrlich.
      Denke mal, hier steckt das größte Missbrauchspotential, das die Technologie nur für wirklich wohlhabende Elitemenschen zugänglich sein wird.
      Gattaca & Co. lässt grüssen.

      Danke auf jeden Fall mal für die Info und die Diskussion :)
    • Reflexhaft würde ich die Forschung als ganzes verurteilen, etwas rationaler betrachtet ist es wohl wichtig zu schauen was man machen könnte (möglichst ohne dabei Embryos wie Laborratten durchzuheizen). Die größten Probleme kommen erst, wenn tatsächlich irgendwann provisorisch alle Embryos auf alle Krankheiten getestet und repariert werden, der Schritt zum "Pimp my Baby" ist dann nicht mehr weit. Empfehle jedem sich dazu mal wie oben schon empfohlen Brave New World zu lesen oder auch Gattaca zu schauen, finde unsere Gesellschaft heute schon zu prädestinierend, hoffentlich wird das ganze erst in 100 Jahren marktreif, weil die Entwicklung nicht aufzuhalten ist. Wenn wir es nicht öffentlich hier machen, dann die Chinesen, Inder oder private Forschung im Westen.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • BladerJoe- schrieb:

      nur mal als gedankengang für dich: was glaubst du wie man eine annähernd 100% erfolgschance erreicht? die wird anfangs selbstverständlich nicht gegeben sein. der nächste punkt wäre, glaubst du dass man genügend embryonen, die nachweißlich nicht lebensfähig währen so einfach bekommt? die nachfrage der forschung ist vermutlich größer als die fälle in denen so etwas diagnostiziert wird und die embryonen freigegeben werden.


      Da hab ich mich etwas unsauber ausgedrückt. Mir geht es darum, dass das Targeting und der Austausch des Gens reibungsfrei und in annähernd 100% der Fälle nur an dieser Stelle im Genom abläuft.
      Ich glaube allerdings, dass gerade in Fertilitätskliniken genug befruchtete Eizellen nicht genutzt werden/werden können und gerade in diesen Einrichtungen ist pränatale Diagonstik Gang und Gäbe. Chromosomenaberrationen (Trisomie/Monosomie) sind weitaus häufiger als man vermutet (Alleine 0,6% der geborenen Kinder tragen eine Chromosomenaberration, Quelle). Die in utero Gestorbenen (was bei den meisten Aberrationen der Fal ist) sind hier noch gar nicht berücksichtigt. Also ich kann mir schwerlich vorstellen, dass eine Weiterforschung an der Anzahl von durch genetischen Mutationen, nicht lebensfähigen Embryonen scheitert.
    • Für Embryos kann ich irgendwie nur wenig Mitgefühl empfinden, selbst wenn sie gesund sind. Finde es viel bedenklicher, was mit den Embryos passiert, die im Rahmen der Forschung nicht direkt sterben, denn zu irgendeinem Zeitpunkt muss ja irgendwer entscheiden, was mit dem heranwachsenden Kind passiert. Bringt man es vor einem bestimmten, mehr oder weniger willkürlich festgelegten Alter um? Wird das auch wirklich kontrolliert? Die meisten Forscher hätten ja sicher starkes Interesse, sowohl persönliches als auch rein akademisches, ihre "Kreation" noch weiter heranwachsen zu sehen. Lässt man es leben, eventuell ohne Eltern und mit unvorhergesehenen (oder auch vorhergesehenen) Missbildungen als Folge der genetischen Manipulation?

      Habe mich mit dem Thema noch nicht näher beschäftigt und weiß auch nicht, ob solche Sachen schon irgendwo festgelegt wurden, halte es aber für wichtig, dass solche Fragen vorher diskutiert werden. Die zigtausenden Laborratten, die jedes Jahr für die Forschung draufgehen, sind zwar auch nicht zu beneiden, aber die Horrorvorstellung vom menschlichen Laborbaby ist dann noch mal ein paar Stufen fieser.

      Die Möglichkeiten, die dieses Gebiet bietet, sind enorm, aber es wirft eben auch enorme ethische und mögliche gesellschaftliche Probleme auf. Man sieht ja auch hier bereits, dass das Thema stark polarisiert, aber wie so oft machen es sich beide Extrempole etwas leicht, sei es das Abstempeln von sämtlichen Bedenken als die Hirngespinste "technophober Moralapostel" oder das Verteufeln des gesamten Forschungsgebiets.

      Bin sehr gespannt, wie sich das ganze zu meinen Lebzeiten so entwickelt :fine:

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      eventually there comes a point where it's like the true test for your team - will he cast a spell or will he not
      - Artour Babaev

      Und wenn beide dann nicht mehr stacken und der einer 6k Boi, der vorher 4k war, mit einem anderen 4k Boi spielt, dann ist er nicht mehr 6k, weil er reverse trägert, oder?
      - User des Monats