Der nächste Schritt in der Gleichstellung der Menschheit.

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    • Greulich schrieb:

      Ich finds nach wie vor keine gute Idee, würde aber zu gerne sehen wie diese Diskussion in 10 Jahren geführt würde, wenn die Leute hier selber einen kleinen Stöpsel haben, der deprimiert nach Hause kommt, weil er einer der letzten ist.
      Dieses pseudoelitäre "survive of the fittest" kriegt meist einen bitteren Beigeschmack wenns das eigene Kind betrifft.


      Und wenn mein Kind dann deprimiert nach Hause kommt weil er eine fünf in Physik hat, bin ich empört und startel direkt mal eine Petition.
      Nene, so läuft das nicht in unserer Gesellschaft. Dann kann man gleich Benotung abschaffen und alle gleich bewerten.

      Wo bleibt der Anreiz und Leistungsgedanke für Kinder wenn alle, egal ob dick, dünn, sportlich oder unsportlich die selbe Urkunde erhalten.
      Super Erziehung.
    • Ist halt meine Erfahrung aus dem Schulalltag.
      Aber hast schon recht, ist nur höhrensagen.
      Hater prallen ab an der Karbonschicht wie der Regen.
      Mann, ich setz mich auf den Thron und geb ein Fick dabei auf Jeden.
      Und roll weiter auf Chrom bis sie dann nicht mehr mit mir reden.
      Keine Bitch und kein Stress zieht mich runter wie ein Dämon,
      Ich blend sie alle weg mit ultraviolettem Xenon.
    • Ich weiß damit aus Erfahrung, dass viele Mütter mit dem Kindkriegen eine enorme Umstellung der eigenen Vorstellung einhergeht. Zum Großteili Hormongesteuert, sie machen das also nicht extra. Aber es ist auffällig und ich habe noch keine Mutter kennengelernt, wo das nicht der Fall war.

      Und denen geht dann eben der Schutz des Kindes über alles und dann wird der "Schutzgedanke" auch mal von manchen Müttern überbewertet und das führt dann zu solchen Petitionen.

      Bei Vätern hab ich ähnliche Gedankengänge noch nie gesehen.

      Deshalb wundert es mich genau NULL, dass hier eine Mutter diese Petition gestartet hat.


      TLTR: Passt in mein Weltbild/Erfahrungen.
      Ich bin nur hier weil Dotacontents!
    • Greulich schrieb:

      Bleibt zu beachten, das die Trulla nur diese eine Veranstaltung abschaffen will. Nicht den Sportunterricht an sich.

      Das sollte in der Tat mal etwas mehr beachtet werden. Hier kommen immerzu Argumente nach dem Schema "Bewegung ist wichtig" und "Mathe wird auch nicht abgeschafft, weil mal jemand schlecht im Rechnen war". Das ist aber gar nicht was gefordert wird. Nicht sportliche Betätigung soll abgeschafft werden, sondern der Zwang zur öffentlichen Ausübung. Da hier in dem Thread überwiegend Sportskanonen und/oder harte Kerle, denen es nichts ausgemacht hat mal Verlierer zu sein unterwegs sind, kann ich ja vielleicht mal meine Perspektive darstellen. Hoffe es trägt bei dem Ein oder Anderen vielleicht ein wenig zur Empathiefähigkeit bei.

      Ich war immer scheiße in Sport. Ich hatte keine Kraft, keine Ausdauer und auch keine Geschicklichkeit. Typischer Lauch halt.
      Habe demzufolge den Sportunterricht gehasst und die schlechten Noten gestackt. Aber das konnte ich so einigermaßen akzeptieren. Andere sind halt schlecht in Mathe, ich bin schlecht in Sport. Kein Ding.
      Was ich aber immer unfair fande war, dass ich im Gegensatz zu fast jedem anderen Fach ALLE meine Leistungen vor Publikum abliefern musste. Klar, in Deutsch muss man auch mal vor der Klasse vorlesen, in Mathe gibts Vorrechnen an der Tafel, usw. Aber der überwiegende Teil der Bewertungen die man bekommt ist zumindest in der Theorie privat. Wenn ich in nem Test mal nen Fehler mache weiß das nicht direkt die ganze Klasse.
      In Sport wusste es direkt jeder, jeder hat gesehen wie dumm ich mich anstelle. Und zwar permanent. Es gab keine ruhige Minute in der ich mal nur für mich üben konnte, sondern man stand andauernd unter Beobachtung. Rückblickend ists wahrscheinlich so, dass die meisten meiner Mitschüler viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren, als dass sie mir zugeschaut hätten. Aber wie so oft ist die Realität und wie wir sie wahrnehmen eben nicht immer das gleiche.
      Spätestens ab dem Gymnasium hatte ich dann richtige Angstzustände wenns in Sport wiedermal nen Test in irgendwas gab. Es hat null Spaß gemacht und ich wollte es einfach nur so schnell wie möglich hinter mir haben. Ich hätte lieber einfach so ohne Diskussion ne 6 genommen, wenn es bedeutet hätte nicht vorturnen zu müssen (und obwohl ich schlecht war, 6en hab ich normalerweise nicht bekommen).
      Und dann kommt im Sommer immer der Höhepunkt des sportlichen Schuljahres. Das Sportfest (von BJS hab ich vor dem Thread hier noch nie gehört, wird aber im Kern das selbe sein). Die ganze Schule setzt einen Tag lang aus nur um mir dabei zuzuschauen wie schlecht ich in Leichtathletik bin. Nicht nur meine Klasse, in der ja eh schon jeder weiß was für ein Lauch ich bin. Nein, vor der ganzen Schule muss ich jetzt zu schau stellen was für ein Versager ich bin.
      Und die Betonung liegt auf muss. Im Gegensatz zu jedem ordentlichen Wettbewerb in der richtigen Welt wird man in der Schule nämlich nicht gefragt ob man sich vor Publikum mit anderen Leuten messen möchte. Es wird einfach gefordert, dass jeder mitmacht. Ich hab in der Oberstufe mal versucht mich vorm Weitsprung zu drücken. Hab der Lehrerin gesagt ich will lieber einfach auf meinem Platz sitzen bleiben und sie soll mir einfach ne 6 geben. Das ging natürlich nicht, es wurden mir irgendwelche Strafen angedroht und ich wurde gezwungen mir meine 6 zu "verdienen". Die anderen Schüler die schlecht in Mathe waren haben bei mir damals einfach nicht gelernt und leere Blätter in den Tests abgegeben und sich dann ne schöne Freistunde gemacht. Aus irgendwelchen Gründen durfte ich das in Sport aber nicht. Ich musste vor versammelter Mannschaft darbieten wie schlecht ich bin - und das wöchentlich über 12 Jahre.

      Hoffe ich konnte einigermaßen verständlich darstellen, warum die Analogie zu diesem "Wettbewerb" eben nicht die Physikklausur ist, in der auch mal jemand ne 6 schreibt und die deswegen trotzdem nicht per Petition verboten wird. Die Analogie dazu wäre eher, wenn alle (und zwar auch der schlechteste) Schüler einmal im Jahr eine Physikklausur mündlich vor der gesamten Schule vortragen müssten.
      Und das wird mit gutem Grund nicht gemacht. Und nur weil man findet, dass das ne schlechte Idee wäre, heißt das nicht, dass man den Physikunterricht abschaffen will.

      Ach und bezüglich des "Sport ist wichtig" Arguments: will mir hier wirklich irgendjemand erzählen, dass meine natürliche Reaktion in der oben geschilderten Situation ein Drang nach sportlicher Betätigung in meiner Freizeit sein soll? Weil ich muss dann irgendwas falsch gemacht haben, ich hab bis weit nach Ende meiner Schulzeit kein bisschen Sport gemacht. Hat bis Mitte Zwanzig gedauert bis ich kapiert habe wie gut es einem tut fit zu sein. Mittlerweile mach ich sogar gerne Sport. Aber für mich alleine und weil es mir gut tut - und nicht um irgendwelche sinnfreien Wettbewerbe zu bestreiten (aus meiner Perspektive, wer wettbewerblich orientiert ist soll sich bitte mit anderen messen so viel er will - solange diese anderen eben auch wollen.)

      Ich stimme jedem zu der meint man muss Kinder dazu animieren sich zu bewegen. Die Vorzüge von Sport wurden ja schon von anderen angesprochen. Aber mit solchen Methoden sorgt man eben nicht dafür, dass die Kinder die keinen Zugang zu Sport haben auf einmal begeistert sind. Im Gegenteil, man züchtet sich eine Unmenge an Bewegungsmuffeln heran, die bis weit über die Schulzeit hinaus Sport hassen und gar nicht merken wieviel Schaden das an ihnen selbst anrichtet.
      Es wäre der Sache viel zuträglicher wenn bei einem SportFEST tatsächlich alle Beteiligten motiviert sind. Dann springt vielleicht auch der festliche Gedanke über. Einfach einmal im Jahr für alle Altersklassen ein komplett freiwilligen Wettbewerb stattfinden lassen, bei denen der beste Sprinter/Kugelstoßer/Weitspringer/... der Schule ermittelt wird und in dem sich die guten Schüler ne tolle Note dazuverdienen können. Könnte mir sogar vorstellen, dass ich in so einer Umgebung vielleicht sogar motiviert gewesen wäre mal an mir zu arbeiten, damit ich nächstes Jahr auch mitmachen kann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von langbutter ()

    • Weiß nicht. Dadurch, dass du es sehr an deiner eigenen Wahrnehmung aufhängst kann man da schwerlich was gegen sagen.

      Grundsätzlich find ich die These aber schwach und sie bedient wieder Klischees, die in so einer Männer/Jungs-Domäne wie hier natürlich viele triggern werden.

      Ich habs ja vorhin schon ausgeführt. Ich bin selber Vater, ich bin durchaus einverstanden mal einen konstruktiven Dialog über Sinn/Unsinn so einer Veranstaltung zu reden, da ich selber negative Erfahrung damit gesammelt habe. Deine Aussage, dass man "ganz andere Probleme als die BJSP hat" sobald man Kinder hat finde ich zu kurz gedacht. Geht ja nicht darum, dass ich mir hier jetzt ne Platte mache wie man das konzeptuell überarbeiten könnte und didaktische sowie pädagogische Mittel abwäge: es geht darum, dass ich will, dass es meinem eigenen Kind gut geht. Nicht, dass es nicht erlebt, was negative Einflüsse auf es haben könnte. Wenn es also meinem Sohn mal so geht wie mir - warum sollte ich in dem Moment andere Sorgen haben?
      Find ich zu kurz und undifferenziert, um ehrlich zu sein.

      das alles @henpara natürlich.
      Leben so.
    • netragtulb schrieb:

      Es gab keine ruhige Minute in der ich mal nur für mich üben konnte, sondern man stand immer permanent unter Beobachtung.

      Ist ja nicht so dass du in deiner Freizeit permanent die Chance bekommen hättest mal fit zu werden. Für Mathearbeiten lernt man auch zuhause und allein.

      netragtulb schrieb:

      Die ganze Schule setzt einen Tag lang aus nur um mir dabei zuzuschauen wie schlecht ich in Leichtathletik bin.


      Etwas paranoid, sorry. Klingt sehr tragisch deine Geschichte, aber das ganze hört sich einfach nach psychischen Problemen an. Ich war auch in zig Fächern in der Schule sau schlecht, wurde von den Lehrern permanent nach vorne geordert um "bloßgestellt zu werden", hat aber niemanden interessiert, weil jeder Schwächen in einem Fach hat.

      netragtulb schrieb:

      Ich musste vor versammelter Mannschaft darbieten wie schlecht ich bin - und das wöchentlich über 12 Jahre.


      Du hattest also 12 Jahre Zeit dich zu verbessern. Hast aber nichts an dir geändert, dich noch nicht mal bemüht und die sechsen bewusst in kauf genommen. Wie soll ich da Mitleid bekommen?
      Ganz davon ab, was ist deine Forderung? Sportunterricht und Prüfungen einzeln abhalten? Unmöglich. Und du wurdest ganz sicher nicht gezwungen teilnehmen. Hättest auch einfach dem Unterricht fernbleiben können, dann aber deine hochverdiente sechs kassiert.
    • wenns für dich so grausam und demütigend ist mach halt blau?
      sportfest schwänzen is doch np, gab wenn ich mich recht erinnere nicht mal nen normalen fehltag und juckt keine sau. maximal den sportlehrer, hast dann halt in dem halbjahr statt ner 3+ ne 3- oder so aufm zeugnis. interessiert am ende auch keinen.

      WE GON TAKE OVER THE WORLD
      WHILE THESE HATERS GETTIN MAD
    • Die Klobürste schrieb:

      Zitat von »netragtulb«

      netragtulb schrieb:

      Die ganze Schule setzt einen Tag lang aus nur um mir dabei zuzuschauen wie schlecht ich in Leichtathletik bin.

      Etwas paranoid, sorry. Klingt sehr tragisch deine Geschichte, aber das ganze hört sich einfach nach psychischen Problemen an. Ich war auch in zig Fächern in der Schule sau schlecht, wurde von den Lehrern permanent nach vorne geordert um "bloßgestellt zu werden", hat aber niemanden interessiert, weil jeder Schwächen in einem Fach hat.

      Das war offensichtlich eine Übertreibung um der Schilderdung meines damaligen Empfindens Nachdruck zu verleihen. Rückblickend ist mir klar, dass das so nicht der Fall war und dass kaum jemand (oder niemand) mir böswillig zugeschaut hat um mich dann nachher auslachen zu können. Hätte man mich damals gefragt hätte ich das wohl auch nicht in allem Ernste so behauptet.
      Das hab ich aber auch fünf Zeilen drüber erklärt, deshalb dachte ich, ich komm hier an der Stelle mit einer offensichtlichen Überzeichnung der Realität davon ohne mich explizit erklären zu müssen. Hab ich wohl falsch gedacht.

      Dass du psychische Probleme ansprichst find ich aber ganz nett. Das war mein kompletter Punkt. Der Sportunterricht und vor allem die Zwangsereignisse vor erweitertem Publikum führen bei den "Schwächeren" eben nur zu negativen Erfahrungen die bestimmt nicht dazu führen, dass sie die positiven Seiten von sportlicher Betätigung anerkennen können.

      Man kann sich natürlich hinstellen und sagen, das sei alles die Schuld des Schülers. Ultimativ ist es das auch, jeder kann an sich selbst arbeiten und besser werden. Und zwar in jedem Fach und nicht nur in Sport. Man könnte aber vielleicht eine etwas einladendere Atmosphäre schaffen um die schlechteren Schüler tatsächlich auch dazu zu animieren genau das zu tun.
      In 12 Jahren Sportunterricht habe ich zum Beispiel nie von einem Lehrer erklärt bekommen wie ich mich verbessern kann. Es gab allerhöchstens mal ein "streng dich einfach mal mehr an" - so funktioniert es aber nicht. Wird in dem Artikel am Ende auch von der Frau beschrieben. Ich hab in meiner Schulzeit den Eindruck gewonnen ich sei einfach unsportlich und es gibt nichts was ich da machen könnte. Kann man sich jetzt wieder hinstellen und behaupten es sei meine eigene Dummheit. Ich finde aber es sollte die Aufgabe der Schule sein auch die Schüler zu fördern die sich dumm anstellen.

      Ach und ich wollte hier übrigens kein Mitleid auslösen, sondern lediglich versuchen mal die andere Perspektive darzustellen. Glaube es hilft wenn man tatsächlich an einer Lösung eines Problems interessiert ist sich so viele Sichtweisen wie möglich anzuhören.
    • War auch damals schon eher der Typ Moppelchen, habe aber durch meine Eigeninitiative in Sportvereinen gelernt, ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen. Natürlich kann nicht jeder alles, aber viele im Sportunterricht wollten auch nie. Es war, als wäre überhaupt gar kein Ehrgeiz in manchen Körpern vorhanden.

      Spätestens nach der 7. Klasse waren doch dann sowieso diese ganzen puren Ausdauerleistungen nur noch eine Randnotiz. Wir haben Noten auf komplette Themenbereiche bekommen (Fußball, Volleyball, Basketball, Leichtathletik). Natürlich gab es auch da die klassischen harten Benotungen, aber irgendwie hatte man immer mindest 6 Teilnoten zusammenbekommen, die auch sehr unterschiedlich waren. Wenn man einen guten Partner im Volleyball hatte, musste der dann halt mit der ganzen Klasse die Leistungskontrolle im oberen Zuspiel machen. Das hat wirklichen Zusammenhalt geschaffen. Da war dann auch Ehrgeiz da. Wenn man nur am Rand sitzt und bereits aufgegeben hat, zeigt man eine charakterliche Schwäche.

      Vielleicht hatte ich aber auch einfach eine utopisch gute Klassengemeinschaft, in der man sowas und auch das alljährliche Sportfest als etwas spaßiges angesehen hat ohne andere auszugrenzen. Meine Eltern haben mich nie dazu gezwungen, irgendetwas im Verein auszuüben, sondern das waren immer meine freien Entscheidungen. Die Lehrer waren größtenteils auch human (hi@ mein Sportlehrer, der mich durchs Kugelstoßen meine schwächeren Leistungen im Cooper-Test ausgleichen ließ. Einfachste 22 Punkte meiner Schullaufbahn) - gefordert und gefördert wurde trotzdem.
      Ab aufs Velo:

    • kann alles was netragtulb sagt nur bestätigen.

      Ich war auch immer unsportlich, klein und den anderen Kindern körperlich unterlegen. Da hat man es schon schwer genug nicht zum außenseiter zu werden, vor allem hier auf dem land, wo eh das halbe dorfgeschehen im fussballverein stattfindet. Hatte immer gute Noten in Mathe und Deutsch, aber damit allein findest du keine Freunde und wenn du in mathe schlecht warst wurdest du auch nicht gemobbt, im gegenteil, da war man halt 2 cool 4 school. Aber wenn man in Sport scheiße war und doch immer wieder gezwungen wurde trotzdem mitzuspielen? wenn man immer als letzter gewählt wurde, ob beim völkerball oder beim fussball und niemand einen in der mannschaft haben wollte und man für jede niederlage hauptverantwortlich war, weil die Verlierermannschaft "ja einen weniger hatte"? Das war schon eine scheiß zeit damals. wirklich.

      und jetzt nochmal zu den bundesjugendspielen. ist ja richtig und wichtig den kindern eine wettbewerbserfahrung mitzugeben, aber die bjsp? ich bitte euch, wo ist da denn der wettbewerb? es waren bei uns damals immer die gleichen leute die entweder am oberen oder am unteren spektrum standen. die einen waren halt nen kopf größer, die anderen nicht. ich hab gleich gewusst wo ich stehe und hab dann ziemlich schnell gelernt komplett auf die bjsp zu scheißen und den sport zu hassen und ich würde mal behaupten, dem großteil der unsportlichen leute erging es ähnlich, der demoralisierende effekt überwiegt halt bei weitem.

      und warum hier manche die sportnote mit der mathenote vergleichen können, verstehe ich ohnehin nicht. letztere qualifiziert dich halt für ne bessere bildungsanstalt und damit für einen besseren job, erstere tut das nicht.
    • dynamit dieter schrieb:

      und warum hier manche die sportnote mit der mathenote vergleichen können, verstehe ich ohnehin nicht. letztere qualifiziert dich halt für ne bessere bildungsanstalt und damit für einen besseren job, erstere tut das nicht.


      Sportnote zählt halt im Abi bei vielen genauso viel wie Mathe / Deutsch oder sonstwas, damit genauso qualifizierend weil gleiche Auswirkungen auf den Abischnitt und damit die Zulassung an der Uni.

      Hab mir dazu nie Gedanken gemacht, war immer gut und kann mich auch nicht erinnern dass sich über wen lustig gemacht wurde. Man saß da halt rum und hat sich mit der "Konkurenz" verglichen und geguckt welche Zeiten/Weiten zu überbieten waren. Die Leistungen der schwächeren Schüler haben so weit ich das mitbekommen habe keinen besonders interessiert.
      Wenn mein Deutschlehrer rumgeht, den ersten 3 Schülern die Klassenarbeit austeilt und danach verkündet die 5en sind weg ist das zumindest in meiner Schullaufbahn bei weitem die größere Bloßstellung gewesen.
    • Dass du psychische Probleme ansprichst find ich aber ganz nett. Das war mein kompletter Punkt. Der Sportunterricht und vor allem die Zwangsereignisse vor erweitertem Publikum führen bei den "Schwächeren" eben nur zu negativen Erfahrungen die bestimmt nicht dazu führen, dass sie die positiven Seiten von sportlicher Betätigung anerkennen können.


      Das ist mMn ein wichtiger Punkt. Und das liegt eben gerade NICHT an den BSJ, sondern an der Umsetzung und vor allem im Speziellen am Lehrer und den Mitschülern.

      BSJ sind doch hier nur Symptome und eben NICHT die Ursache. Daher wirst du durch die BSJ höchstens Symptome mindern können, praktisch verbessern wird sich nichts. Wenn Mitschüler hänseln wollen, werden sie auch außerhalb der BSJ Situationen finden. Wenn Lehrer scheiße sind, werden sie auch außerhalb der BSJ Möglchkeiten haben, dich scheiße zu behandeln.


      Davon abgesehen hätte die Petition sicherlich mehr Unterstützer, wenn sie statt Abschaffung freiwillig machen als erklärtes Ziel hätte. Eben mit den Vergleichen zu Mathe/Deutsch/whatever.
      Man könnte aber auch überlegen, dass der ursprüngliche Sinn hinter den BSJ gut und sinnvoll ist (Mehr Bewegung der Kinder, mehr Spaß am Sport) und dann überlegen, warum das bei einigen, die es vielleicht am ehesten ansprechen sollte NICHT geholfen hat und hier zur Verbesserung ansetzen:

      Konkret an diejenigen, die überwiegend schlechte Erinnerungen an die BSJ haben: Was hätte man denn aus eurer Sicht besser machen können, um euch ein MEHR an Spaß an Sport zu vermitteln?
      Ich bin nur hier weil Dotacontents!
    • Pflaume schrieb:


      Hab mir dazu nie Gedanken gemacht, war immer gut und kann mich auch nicht erinnern dass sich über wen lustig gemacht wurde. Man saß da halt rum und hat sich mit der "Konkurenz" verglichen und geguckt welche Zeiten/Weiten zu überbieten waren. Die Leistungen der schwächeren Schüler haben so weit ich das mitbekommen habe keinen besonders interessiert.
      Wenn mein Deutschlehrer rumgeht, den ersten 3 Schülern die Klassenarbeit austeilt und danach verkündet die 5en sind weg ist das zumindest in meiner Schullaufbahn bei weitem die größere Bloßstellung gewesen.

      Frag mal die schwächeren Schüler, ob sie das auch so sehen. Das Problem ist oft, dass die Wahrnehmung in solchen Situationen unterschiedlich ist. Nur weil ich denke die anderen schauen mir zu und lachen mich innerlich aus, heißt das natürlich nicht, dass das der Fall ist. Aber nur weil du dich nicht für die schlechteren Schüler interessiert hast heißt das aber auch nicht, dass die nicht vielleicht doch das Gefühl hatten erniedrigt zu werden.
      Das Schwierige bei psychischen Problemen (egal obs nur ein unangenehmes Gefühl beim Vorturnen oder eine voll ausgeprägte Depression ist) ist, dass es sich oft komplett im Kopf des Betroffenen abspielt und keine tatsächliche Grundlage in der Realität hat. Das macht die Probleme aber nicht weniger relevant.

      Deinen Deutschlehrer find ich übrigens mindestens genau so scheisse wie meine Sportlehrer.
    • 36789 schrieb:

      stardust* schrieb:

      ctrl schrieb:

      kunst abwählen und gg
      alternativ einfach random scheisse aufs papier klatschen und ne 4 oder so mitnehmen, kunst note juckt eh keine sau


      Wenn man zu der "random Scheiße" ne nette Story erfindet und angebliche Gefühle die man beim Malen empfunden hat beschreibt, gabs dafür immer ne 1. Step mal dein game up.
      Dann denkt aber jeder, dass du 1 Otto bist. Gibt wichtigeres als 1 Note.


      ein gf zum beispiel :(
    • Wie gesagt, waren solche Veranstaltungen für mich persönlich nicht wirklich schlimm.
      Leichtathletik muss einem aber wirklich liegen.
      Bei einem Mannschaftssport kann man seine Leistung einfach besser einbringen, auch wenn man nicht der Übersportler ist.
      Als Torwart, Verteidiger oder ähnliche Positionen, die bei den Cracks nicht beliebt waren.
      Da kann dann auch mal Erfolgserlebnis dabei sein.
      Das sind dann die Dinge die motivieren.
      Leichtathletik ist sicher eine gute Sache, und ich staune immer wieder zu was die Leute fähig sind.
      Ist man allerdings kein guter Leichtathlet, sind solche Wettkämpfe das demotivierendste was es gibt.
      Deshalb nochmal: ich wäre für eine Umgeszaltung, nicht aber für die Abschaffung.
      Hater prallen ab an der Karbonschicht wie der Regen.
      Mann, ich setz mich auf den Thron und geb ein Fick dabei auf Jeden.
      Und roll weiter auf Chrom bis sie dann nicht mehr mit mir reden.
      Keine Bitch und kein Stress zieht mich runter wie ein Dämon,
      Ich blend sie alle weg mit ultraviolettem Xenon.
    • dass es sich oft komplett im Kopf des Betroffenen abspielt und keine tatsächliche Grundlage in der Realität hat. Das macht die Probleme aber nicht weniger relevant.

      Sie sind weniger relevant, weil es nur wenige trifft, nicht weil sie im Kopf abspielen. Ähnliches ist es doch mit Phobien, bestes Beispiel Hundephobie. Frag mal einen Hundephobiker, ob man nicht Hunde verbieten sollte. Sicher wird er dir zustimmen. Da es aber nur wenige solcher Personen gibt, sind Hunde weiterhin erlaubt. Wenn bei den BJS 90% aller Klassen sich scheiße dabei fühlen würden, dann würde es die BSJ nicht mehr geben. Wenn es aber nur 5-10% pro Klasse sind, und dann von denen nur 1% den Mund aufmacht, ja dann wird das Problem sicherlich nicht pioritär angesprochen.

      In dem Punkt hat die Mutter immerhin geschafft, das Thema in "aller Munde" zu bringen, was ja evtl. auch nicht so schlecht ist.
      Ich bin nur hier weil Dotacontents!
    • Wer davon psychische Probleme hat sollte sich meiner Meinung nach mal mit seinem Selbstbild beschäftigen und sich wenn nötig professionelle Hilfe suchen. Die gleichen Probleme könnte genauso gut jeder Schüler in jedem Fach haben der Fragen nicht beantworten kann, da ist man auch vor der Klasse und sieht doof aus.

      Klar kann immer jemand Pech mit nem Lehrer haben aber das ist doch kein Grund direkt das Fach abzuschaffen.

      Beitrag von langbutter ()

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