Outrages Weltgeschehen-Thread

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      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • @ardet4 schrieb:

      Gibt es ein Interesse an der rechtlichen Aufarbeitung von Hamburg? Sind bereits spannende Dinge passiert, will aber natürlich das Forum nicht mit linksversifften Fakten (literalen) überfordern.
      zeit.de/gesellschaft/zeitgesch…lizeieinsatz-linke-Kritik

      "Die Polizei sei mitten in einem Prozess. "Wir haben sehr viel Asservate sichergestellt. Die Auswertung und Zuordnung dauert noch an", sagte der Polizeisprecher."

      Hast du da schon mehr Infos? Soweit ich informiert bin, dauert der Prozess noch an. Willst du denn wirklich mit linksversifften Fakten arbeiten oder mit objektiven? An Zweitem wäre ich interessiert :)


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • Dein Link ist leider tot, aber einer der Punkte, welcher kontrovers ist wird beim Einsatz in Bahrenfeld, gegen 6:30 am 07. Juli gesehen.

      Die Polizei hat folgende Meldung noch immer abrufbereit

      Polizei Hamburg schrieb:

      Die Polizisten waren von den mutmaßlichen Tätern massiv mit Flaschen, Bengalofackeln und Böllern beworfen worden, die auf ein Gelände flüchteten, welches mit einer Mauer und einem darauf montierten Zaun begrenzt war.
      Es gibt jedoch Berichte in der sueddeutschen und vom ndr die dieser Darstellung widersprechen. Sie haben Einblick in ein von der Polizei gefilmten Videos des Vorfalls erhalten und schreiben folgendes:

      sueddeutsche Zeitung schrieb:

      6.28:05 Uhr: Eine bengalische Fackel fliegt aus dem Pulk heraus in Richtung der Polizei, notiert die LKA-Ermittlerin. Der Bengalo landet auf leerer Straße, etwas rosafarbener Rauch steigt auf. 6.28:10 Uhr: Ein zweiter Bengalo fliegt, wiederum auf die weithin leere Straße. 6.28:18 Uhr: Ein dritter Bengalo landet auf der Straße, wieder zu weit entfernt von den Beamten, um als eine versuchte Körperverletzung gelten zu können.
      [...]
      Was man in dem Video nicht sieht: ein einziger Steinwurf. Oder eine einzige Flasche. Unmittelbar angegriffen wurde - zumindest vor dem Sturm der Polizei - kein Beamter. Man würde es sehen.
      Zu diesem Zeitpunkt sind die Demonstranten zwischen Wasserwerfern und der Hundertschaft der Polizei, die dann auch sofort stürmen, eingezwängt. In der Akte listet die Polizei auch Gegenstände, welche bei dieser Aktion gesichert wurden.
      Am Rande des Demonstrationszugs fand die Polizei Gegenstände, die sie in der Akte auflistet, u.a. 28 Handschuhe, 51 Mützen, 41 Sturmhauben, zehn Vorhängeschlösser, ein Fahrradschloss, sechs Handfackeln, acht Böller ohne BAM und eine "Zwille".

      Das Video gibt es mittlerweile auch zu sehen. Ob man jetzt auch die "massiven" Angriffe sehen kann, könnt ihr euch ja anschauen. Nicht zu sehen: 14 Demonstranten die versuchen zur Seite über einen Zaun zu fliehen und sich bei dessen Einsturz schwer verletzen. Ich vermute es gibt noch mehr Videomaterial (Helmkameras von Polizisten, der Dude mit der Kamera auf einem Stab, aber ich kenne keine Weiteren).

      Stand 04 August waren 59/160 Ermittlungsverfahren zum g20 Gipfel in diesem Zusammenhang eingeleitet worden. Mittlerweile ist die Gesamtzahl der eingeleiteten Ermittlungsverfahren leicht gestiegen, jedoch afaik noch immer unter 200 an der Zahl.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dumbaz ()

    • Noch ein wenig Background zu Katalonien. In Barcelona war man ja gestern erfreulich zahm und hat Madrid noch mal die offene Hand ausgestreckt.

      Die Regionen im spanischen Staat verfügen über sogenannte Autonomiestatute, die von deutschen Kommentatoren manchmal mit hiesigen Landesverfassungen gleichgesetzt werden, aber nur eine Schwundstufe davon sind, mit eng begrenzten Gestaltungsräumen der Regionalregierungen. So auch das neu verhandelte Statut für Katalonien, 2006 vom spanischen Parlament verabschiedet. Es befriedigte das katalanische Bedürfnis nach Anerkennung mit ein paar symbolischen Streicheleinheiten, ohne dass Madrid zusätzliche Kompetenzen an Barcelona abgetreten hätte. Die Katalanen aber gaben sich zufrieden. Die Unabhängigkeitsbewegung, die ohnehin nie mehrheitsfähig gewesen war, schrumpfte auf ein folkloristisches Häuflein zusammen.

      Doch Rajoys PP, damals in der Opposition, klagte vor dem Verfassungsgericht. Vier Jahre verstrichen. Dann, im Sommer 2010, erklärte ein seinen eigenen Regularien gemäß nicht beschlussfähiges Tribunal – von zwölf Richtern hatten drei die Altersgrenze überschritten, ein vierter war verstorben – das katalanische Statut für teilweise verfassungswidrig.

      Aus der massenhaften Empörung über dieses Urteil ging der heutige Independentisme erst hervor: als Graswurzelbewegung, von der sich die katalanische Politik mitreißen ließ. Wer über die Eskalation in Katalonien schreibt, sollte nicht verschweigen, dass sie schon vor mehr als sieben Jahren begann. Und dass Rajoys Partei sie ausgelöst hat.

      ...

      Das Demokratieverständnis der Regierung Rajoy beruht also auf einer Verfassung, deren überfällige Reform sie selbst blockiert, und auf einem Verfassungsgericht, das „für sie die Drecksarbeit erledigt“, wie es der katalanische Schriftsteller Jordi Puntí ausdrückt.
      Ganz anders, doch ebenfalls dubios: das Demokratieverständnis der Independentistas. In Katalonien regiert seit zwei Jahren ein Zweckbündnis aus Christdemokraten, Linksnationalisten und Linksradikalen. Einziger gemeinsamer Nenner der drei Parteien ist der Drang nach dem eigenen Staat. Sie versuchten gar nicht erst, zusammen Politik zu machen, sondern rasten mit Tunnelblick auf das Referendum zu. Dabei verfügen sie zwar über die Sitzmehrheit im katalanischen Parlament, haben aber nicht die absolute Mehrheit der Wählerstimmen hinter sich – sie kamen zusammen auf knapp 48 Prozent.

      Mit dem Referendum wollten sie ihr Projekt der Abspaltung von Spanien legitimieren. Nach eigener Ansicht ist ihnen dies auch gelungen. Schließlich kreuzten gut 90 Prozent der Abstimmenden „“ an. Dass die Wahlbeteiligung nur bei 43 Prozent lag und das Referendum wegen der Polizeigewalt unter wenig transparenten Bedingungen ablief, ficht die Generalitat nicht an. Ihr Wahlgesetz sehe keine Mindestbeteiligung vor, und wenn Rajoy eine reguläre demokratische Abstimmung verhindern wolle, sei er selbst schuld. Angesichts der Repressalien habe es mit dem Referendum ja sogar erstaunlich gut geklappt.

      ...

      Mit ihrer stur konfrontativen Haltung zu Katalonien hat die Regierung Rajoy nicht nur binnen weniger Jahre das Monster des Staatszerfalls großgepäppelt. Sie hat zudem das Monster eines brutalen spanischen Nationalismus von der Leine gelassen. Die Grenzen zum rechtsradikalen Spektrum waren bei der PP immer fließend, und wenn es gegen „die Katalanen“ geht, fallen sie ganz weg. Da wird das Referendum zum „Staatsstreich“ erklärt, Puigdemonts Aufruf zum Dialog als „Erpressung“ bezeichnet, und ein Parteisprecher droht Puigdemont an, er könne „enden“ wie Lluís Companys. Companys, Präsident der Generalitat während des Spanischen Bürgerkriegs, wurde 1940 auf Francos Befehl gefoltert und erschossen.

      zeit.de/freitext/2017/10/11/ka…mariano-rajoy-geschichte/

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Bin mir auch nicht so im klaren darüber, welches Endgame man in Madrid verfolgt.
      Ich schätze sie setzen auf eine Neuwahl in Katalonien, mit der Hoffnung dass die treuen Parteien klar gewinnen und die neue Regionalregierung zu Spanien steht.
      Ist quasi wie ein neues Referendum :1f914:

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Spätestens wenn die Ungleichheit so groß ist, dass wieder die Bourgeoisie Guillotiniert wird und eine neue freie Republik ausgerufen wird.
      Die dann in einem Despotismus endet, der wieder von einer ultrakonservativen Regierung abgelöst wird.

      Siehe Europa 1700-1900 rinse and repeat.
      Eine richtige Antwort ist nicht immer eine gute Antwort.
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