Outrages Weltgeschehen-Thread

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    • wolliver twist schrieb:

      In der Kolo10 sollen scheinbar ohne Räumungstitel die Remisen abgerissen werden, klassischer abfuck mal wieder. Erstmal Tatsachen schaffen und dann ne Rechtsbewertung. Geil
      So, Abriss wurde erstmal gestoppt, wenn ich Zuhause bin schreibe ich mal zusammen, was da passiert ist. Das war echt ein Paradebeispiel für Sachen, die mich an der Stadtentwicklung hier abfucken.
      we do not sow
    • Kyuzo schrieb:

      Alex- schrieb:

      Und genau so lösen sie ja das Problem. Weil sie Gewinn machen wollen und deshalb neue Wohnungen bei steigenden Mieten bauen. Das ist ja gerade die Schönheit des freien Handels.
      Hast du dir die Entwicklung der Mietpreise / des Wohnunsmarktes von Berlin, München, Heidelberg, .... , o.ä. mal angeguckt?
      Das mag auf dem Papier schön klingen, aber die Realität ist eine andere.

      Die Wohnungen, die dort gebaut werden, sind eben nicht für die Leute, die sie brauchen.
      Die Leute sind ganz einfach gesagt arm und können sich Mieten jenseits der 10€/m2 nicht leisten (plaktaiver Wert, keine Ahnung wo die Grenze ist)
      Aber für Bauunternehmer / Investoren ist es nicht lukrativ, Wohnungen zu bauen, die in dieses Mietniveau fallen.

      Und wehe jetzt du kommst mir mit „dann sollen die halt woanders hinziehen“, dann gibts PPs.
      Das mit dem "sollen sie halt woanders hinziehen" trifft inzwischen sogar zu. Nach Jahrzehnten der Landflucht scheint das Pendel wieder etwas in die andere Richtung auszuschlagen, was per se sicher keine schlechte Sache ist.
      welt.de/finanzen/immobilien/ar…OUDcSdaAPIffZSMD0AI1xNxQQ
      Fakt ist halt auch einfach, dass sozialer Wohnungsbau einfach maximal eine sehr schlechte Lösung ist, die häufig mehr Probleme schafft als löst, was man ja auch schon seit vielen Jahrzehnten an verschiedensten Beispielen sehen kann.
      spoa.com/how-the-government-killed-affordable-housing/

      city-journal.org/html/how-publ…g-harms-cities-12410.html
    • Danke für die Artikel Alex, hab ja schon angekündigt, dass ich mich auf eine "Gegendarstellung" für meine Wohnungsmarkt-Position freue. Allerdings finde ich nicht ,dass deine Artikel meine Position angreifen.

      Der eine bezieht sich ja auf die USA und hat u.A. folgend Argumente gegen öffentlichen Wohnungsbau:

      1. -Es gäbe keinen absoluten Mangel an Wohnraum

      =Das mag auf die USA ja zu treffen, ist auf D. aber überhaupt nicht zu übertragen, wo es das Problem absoluten Wohnraummangels schon gibt.

      2. Infolge übermäßigen Bauens durch den Staat werden private aus dem Markt gedrängt

      =Auch das ist ein speziell auf die USA bezogenes Argument. In Deutschland ist der staatliche Wohnungsbau in viel kleineren Dimensionen unterwegs und aufgrund der großen Wohnraumnachfrage, würden, im Gegensatz zu den USA, weitere Bauten nicht zu einer Markt(über)Sättigung führen.

      3. Sozialwohnungen seien für "soziale Fehler" verantwortlich= Dieses Problem gibt es auch hier, aber im wird viel mehr Vorsicht und Beachtung geschenkt und auch rechtlich ist man besser abgesichert. Nur weil du wenig verdienst, wohnst du in D. nicht automatisch nur neben Kriminellen, Drogenabhängigen, sozial auffälligen etc etc., wie in USA Projects. Der Autor des Artikels unterstellt ja ein gewisses Kalkül bei diesem Vorgehen, "sozial Unbeliebte" auszugliedern und hat damit wahrscheinlich nicht ganz unrecht, in Deutschland achtet man aber schon seit Jahrzehnten darauf, keine sozial abgehängten Trabantenstädte mehr zu bauen, zudem gibt es das Segregationsproblem "Schwarze vs. Weiße" aus Amerika hier im Grunde ja gar nicht.

      4. Drogenprobleme überhaupt= Ist Spekulation, aber soweit ich weiß haben die USA, ganz unabhängig vom Wohnen, mehr Probleme mit Drogen (gesellschaftliche Probleme, Nähe zu südamerikanischen Anbaugebieten), somit sind in ohnehin geballten "Krisengebieten" natürlich auch die Drogenprobleme größer, für Deutschland müsste das entsprechend doppelt geringer ausfallen, weil staatliche Wohnung auch in relativ gute Gegenden gebaut werden und man Drogen hier mehr im Griff hat. Außerdem ist das ja auch ein Problem, was nicht unbedingt damit zu tun hat, ob der Staat oder private jetzt diese Wohnungen errichtet haben. Ist halt mehr eine Anmerkung zu "Sozialschwachem Wohnen" ganz grundsätzlich.

      Fazit: mag alles Stimmen, hat mit der DEUTSCHEN Wirklichkeit aber nix zu tun und darauf bezieht sich der Autor ja auch gar nicht, sondern ausschließlich auf die in den USA bestehenden Probleme, mit einer völlig anders gearteten sozialen und räumlichen Ausgangslage.



      Der 2te spricht von mehr Nachfrage nach Wohnungen auf dem Land. Das ist keine Widerspruch zum Wohnungsproblem in Großstädten, denn:

      -Die Leute ziehen auch deshalb aufs Land, weil sie lieber gleich ein geräumiges Eigenheim haben und nicht in überfüllten und überteuerten Innenstädten wohnen. Das ist also nicht unbedingt als Widerspruch zur Nachfrage nach Innenstadtwohnen zu interpretieren, sondern möglicherweise auch ein Symptom für die dortige Lage (wobei ich nicht bestreiten will, dass einige Leute vielleicht einfach wieder Lust, Zeit, Geld für ländliches Wohnen als Lifestyle für sich entdecken).

      -Der Artikel erwähnt nirgendwo (meine ich jedenfalls), dass der vermehrte Zuzug aufs Land VON den Großstädten weg erfolgt. Zudem wächst die Bevölkerung (siehe auch unten). Es ist halt durchaus denkbar, dass die Leute statt in der unattraktiven Kleinstadt lieber ENTWEDER auf dem Land ODER in der Großstadt leben möchten, es wir nirgendwo gesagt, dass der Zuzug zum Land hin und die BElastung des Landes eine ENTtlastung der Großstädte zur Folge hat,

      -Zuwanderung (Ostblock. Flüchtlingsbewegung) erhöht die Nachfrage insgesamt, wie der Artikel sagt, ergo: Überall steigende Preise, ist also insofern sogar eine Stützung meiner These.

      -Das "Wohnen auf dem Land" bezieht sich auch insbesondere auf bestehende geräumige Immobilien und Eigenheime und ist logischerweise ländlich=man muss also mobil sein, sich das leisten können, es werden besonders "klassische Familien" angesprochen...das sind alles keine Angebote die sozial SCHWACHEN bis Mittleren Großstädter ansprechen und gerade um den geht's ja. Wenn du die dir ohnehin das teure Appartement leisten kannst, alleinstehend lebst und n schnellen Flitzer oder zwei vor der Tür hast, kommst du ja auch in der Großstadt prima zurecht.

      Finde die Artikel somit zwar lesenswert, sehe am Ende des Tages aber meine Argumentation pro sozialem Wohnungsbau dadurch sogar eher noch gestützt als widerlegt.
    • Gerade damit es nicht zu Problemvierteln kommt ist es doch wichtig, dass Sozial- und geförderte Wohnungen mit im Haus sind bei Leuten die eben keine Probleme haben ihre Mieten zu zahlen. Oder wenigstens nicht komplett ausgegliedert sonstwo entstehen.
      Eine Stadt muss für alle Schichten offen sein
    • Bin nicht per se gegen staatliches Wohnen, aber man muss es richtig machen.
      Habe ja 2 Jahre in Stockholm gewohnt, dort ist der Wohnungsmarkt eine absolute Katastrophe. Es wird nicht genug privat gebaut, auch weil der Staat eben viel gebaut hat und nun zu wenige Baulizenzen rausgibt. Die öffentlichen Wohnungen sind deutlich günstiger als privates Wohnen, aber man hat ewig lange Wartelisten (mehrere Jahre). Ist einfach ein komplett unflexibles System. Dieses benachteiligt vor allem die Mobilität der Menschen, sowie neu hinzugezogene.

      Hier in Singapur ist das etwas besser gelöst imo. Der Großteil der Bevölkerung lebt in staatlichen Wohnungen, sogenannten HDBs (Housing and Development Board, ca 80% der Bevölkerung lebt in solchen Wohnungen). Damit sich keine Ghettos bilden hat die Regierung eine Quotenreglung durchgesetzt. Also in HDBs müssen x% Chinesen, y% Inder, z% Malays und (1-x-y-z)% others wohnen. Diese HDBs sind deutlich günstiger als private Condos, aber nur für Bürger und Leute mit unbefristeter Aufenthaltsgenehmigung erwerblich. Es gibt recht strenge Regelungen zur Untermiete und man darf afaik nicht mehrere besitzen (HDB + private property ist ok wenn man schon mindestens 5 Jahre im HDB gewohnt hat).
      Das geht aber nur, weil Singapur quasi aus dem nichts gebaut wurde. Das System einfach auf Deutschland kann nicht funktionieren.

      Bin deshalb auch eher bei den Ökonomen der Regierung:
      sueddeutsche.de/wirtschaft/imm…wohnungspolitik-1.4102319
      Anstelle von teurem staatlichen Bauen welche Marktpreise verzerrt, lieber den Markt Preise festsetzen lassen, Wohngeld erhöhen und evtl an den Mietspiegel koppeln, sowie es unkompliziert machen dieses zu beantragen. Dazu mehr Baulizenzen rausgeben sowie öffentliche Verkehrsmittel ausbauen.

      Vor allem dieser Punkt zeigt doch wie ineffizient das jetzige System an Sozialwohnungsbau ist:

      SZ schrieb:

      Der soziale Wohnungsbau kommt bei Regierungsberatern nur geringfügig besser weg. Im Zuge ihrer "Wohnraumoffensive" will die große Koalition weitere zwei Milliarden Euro dafür ausgeben. Dadurch entstünden zwar neue Wohnungen, was die Lage am Markt entspanne, heißt es in dem Bericht. Dem stünden aber gravierende Nachteile gegenüber. So werde nur beim Einzug geprüft, ob Mieter wirklich Anspruch auf eine Sozialwohnung haben. Wächst ihr Einkommen im Laufe der Zeit, habe das keinerlei Folgen.
    • wolliver twist schrieb:

      wolliver twist schrieb:

      In der Kolo10 sollen scheinbar ohne Räumungstitel die Remisen abgerissen werden, klassischer abfuck mal wieder. Erstmal Tatsachen schaffen und dann ne Rechtsbewertung. Geil
      So, Abriss wurde erstmal gestoppt, wenn ich Zuhause bin schreibe ich mal zusammen, was da passiert ist. Das war echt ein Paradebeispiel für Sachen, die mich an der Stadtentwicklung hier abfucken.
      Ich schaffs doch nicht wirklich, das so gründlich zu machen wie man sollte. tl:dr ist, dass der Investor über zwei Mittelsmänner eine Baufirma beauftragt hat, im Hof der Künstlerkolonie eine Reihe Garagen/Remisen abzureißen, von denen zwei noch vermietet und genutzt sind/werden. Die stehen alle Wand an Wand (also "teilen" quasi immer eine Wand). Das bedeutet, dass einerseits, dass die Ateliers möglicherweise bei den Bauarbeiten beschädigt werden und andererseits, dass die dadurch einsturzgefährdet sind, da auch die Dachstruktur zusammenhängt.
      Wir haben daher erstmal die Bauarbeiten mit im Weg rumstehen behindert und mit ein paar Leuten alle Register gezogen, was rechtliche Möglichkeiten angeht, um die sofort zu stoppen. Turns out, sie hatten nicht die notwendige Sonderverfügung, um das abreißen zu dürfen, haben kein Gutachten was Artenschutz angeht das ist stark bewachsen, mit vielen Vögeln usw.) und kein Gutachten was die Statik angeht, sollten die das abreißen. Wir konnten die dann ausreichend delayen, bis Leute von den entsprechenden Ämtern da waren und einen Abrissstop erwirkt haben.
      Wenn man sich jetzt noch den record von der Baufirma und dem Investor anschaut, dann sollte man Gedanken an Zufall von sich weisen, die machen das genau so methodisch: Fakten schaffen, Strafe zahlen/Betroffene nach endlosen Gerichtsverfahren entschädigen. Die wollen das Gelände haben, um ihre daran grenzenden "Studiwohnheime" (19,8 qm für 750€ warm) weiter auszubauen und ein Hostel soll auch noch dahin. yeah. Dafür soll halt die seit Jahrzehnten bestehende Kolo weg, die genau das ist, was Berlin so wundervoll macht.
      Gestern noch bisschen beraten wies weitergehen könnte, nachdem die Baufirma weg war, es gibt ein fertiges Konzept für eine alternative Nutzung, und da das im Milieuschutzgebiet liegt könnte die Stadt da theoretisch eingreifen und möglicherweise über eine Landeseigene Gesellschaft reingehen. Jetzt geht es halt um politischen Druck einerseits und durchhalten/auf Posten sein andererseits, falls die Baufirma es nochmal ohne Genehmigung probiert.

      Sorry da fehlt noch echt viel Kontext, aber ich habe nicht so wirklich die Zeit das richtig gründlich runterzuschreiben, Fragen sind immer willkommen :)
      we do not sow
    • Gibt's da keine höheren strafen für das Unternehmen, dass die ganze Geschichte nicht lukrativ macht?
      Läuft da bereits eine Klage?
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"
    • Es geht um ~50 Apartments für 750€ im Monat, also 450.000€ Umsatz pro Jahr, dazu noch ein Hostel. Schadensersatz berechnet sich aus dem nachweisbaren Wert zum Zeitpunkt der Schädigung - wenn du nicht anwesend bist während die Werkstatt eingerissen wird, steht im Zweifelsfall dein Wort gegen das der Baufirma. Dann komm mal an mit Belegen für 15 Jahre alte Maschinen, um deine Ansprüche nachzuweisen.
      Dazu kommt, dass du als Kleinkünstler Anwaltskosten gegen eine große Investorengruppe rechnen darfst - Verfahren beim Amtsgericht Berlin dauern 3-5 Jahre, während dein Lebensunterhalt (Werkstatt/Atelier) kaputt ist. Das riecht schon bisschen nach Vergleich oder? Und das wissen diese Firmen auch.
      we do not sow

      Beitrag von südländer ()

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    • Annegret, argh

      Im ersten Wahlgang haben 999 Delegierte ihre Stimme abgegeben, alle Stimmen waren gültig. Enthaltungen gab es keine.
      450 Delegierte stimmten für Annegret Kramp-Karrenbauer
      392 Stimmen gingen an Friedrich Merz
      157 der CDU-Mitglieder wählten Jens Spahn
      twitch.tv/all4hm

      "Du greifst nach den Sternen, ich greif' nach dem Sideboard."
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