Outrages Weltgeschehen-Thread

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    • betrayus_ schrieb:

      Ich habe da immer dieses Bild von Urteilen im Kopf, wo Kinderschänder, was für mich schon die Untermenschen sind teilweise nur Bewährung bekommen, oder halt gemessen an anderen Straftaten nur gering bestraft werden
      das ist genau die rethorik die ich meine
      was denkst du wer du bist dass du irgendjemanden als untermenschen bezeichnest

      Ein Pädophiler hat absolut 0 (!) EInfluss darauf dass er pädophil ist. Würdest du gerne mit jemandem tauschen der Kinder sexuell anziehend findet? Bist du stolz drauf dass du nicht auf Kinder stehst oder dass du niemanden vergewaltigt hast? Das ist keine Leistung wenn du niemals das Bedürfnis hattest.
      Als Pädophiler bist du selbst wenn du deinem Trieb niemals nachgehen wirst gefickt in unserer Gesellschaft wenn du es offen zugibst.
      Jemand der solche Triebe hat braucht primär Hilfe, wenn er eine Gefahr für andere darstellt muss er diese Hilfe in einer geschlossenen Einrichtung bekommen aber der Ansatz darf niemals sein die Menschen für ihr Verhalten zu bestrafen, das ist einfach absolut kontraproduktiv in jeglicher Hinsicht.
    • Einzelne Urteile sind nicht wirklich vergleichbar, bei unterschiedlichen Delikten erst Recht nicht, da immer Motiv, Umstände, schwere der Schuld, Vorstrafen etc. mit einbezogen werden.
      Deswegen dauern Verfahren ja auch und das ist gut so. Immerhin sollen Fehler vermieden werden und das Urteil gerecht sein, also gleichzeitig eine Strafe für das Fehlverhalten des Opfers zum Ausgleich für die Gesellschaft sein, sowie die Möglichkeit zur Resozialisierung bereitstellen.

      Was du jetzt genau an den konkreten Fällen zu bemängeln hast kann ich nicht rauslesen, falls es die Höhe des Strafmaßes ist: 12 Jahre sind schon im obersten Bereich des möglichen in Deutschland, und der eine Täter kommt anschließend in Sicherungsverwahrung. Zu den anderen kann ich nix sagen weil ich die Fälle nicht kenne.


      till schrieb:

      Jemand der solche Triebe hat braucht primär Hilfe, wenn er eine Gefahr für andere darstellt muss er diese Hilfe in einer geschlossenen Einrichtung bekommen aber der Ansatz darf niemals sein die Menschen für ihr Verhalten zu bestrafen, das ist einfach absolut kontraproduktiv in jeglicher Hinsicht.
      Mit dem ersten Punkt gehe ich daccord.
      Aber bestrafen muss man diese Leute trotzdem wenn sie zum Täter werden. Ich glaube da bist du auch nicht gegen weiß aber nicht was du sonst mit "bestrafen" meinst wenn außerhalb des Kontexts Gerichtsurteil.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Der_Busfahrer. ()

    • Gbe dir zwar im Kern recht, würde hier aber ne gewaltige Unterscheidung zwischen Kinderschänder = jemand der sich actually an einem Kind vergangen hat und Pädophiler = jemand, der für seine Neigung erstmal nichts kann und sein Leben lang völlig schuldfrei bleiben kann machen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rob ()

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    • Sunslayer schrieb:

      betrayus_ schrieb:

      Ich habe da immer dieses Bild von Urteilen im Kopf, wo Kinderschänder, was für mich schon die Untermenschen sind teilweise nur Bewährung bekommen, oder halt gemessen an anderen Straftaten nur gering bestraft werden
      Schick mal Quelle
      habe es wie gesagt nur im Radio morgens gehört
      hier steht jetzt nichts von wie lange er verurteilt wurde, aber mir schweben diese 5 Jahre noch im Kopf rum

      presseportal.de/blaulicht/pm/57895/4220830


      till schrieb:

      das ist genau die rethorik die ich meine
      was denkst du wer du bist dass du irgendjemanden als untermenschen bezeichnest
      habe mir wohl immer die Einstellung vorgaukeln lassen, dass es schlimm sei pädophil zu sein.

      klar muss den Leuten geholfen werden, und ja womöglich ist es eine Krankheit die man so ohne große Hilfe nicht ablegen kann. Aber rechtfertigt denn das, dass man KINDER missbraucht? Mir fehlt da irgendwie etwas.
      kann dir aber auch nicht sagen, was es ist - womöglich zwischen "ich finde Kinder attraktiv" und "Vergewaltigung, um meinen Trieb zu befriedigen"

      kann jetzt auch was missverstehen haben, oder bin einfach zu sehr von der Gesellschaft geblendet.

      luke schrieb:

      ALLE 18 jährigen außer betrayus sind scheiße

    • Macht die Gesellschaft das? Nein, ganz sicher nicht
      Wenn ich mich jetzt hinstelle und sage "jo ich fand die achtjährige von nebenan schon immer heiss"
      dann kann ich mich eingraben gehen
      Die Folge ist KOMPLETTE soziale Ächtung, und genau das ist das Problem
      Wenn jemand sagen könnte dass er pädophil ist und dann nicht damit rechnen muss dass sein Leben zur literalen Hölle wird wäre so einiges einfacher. Nimmt jemandem der solche Neigungen hat eventuell auch die Hemmung sich in Therapie zu begeben, weil das ist das einzige was einen positiven Effekt haben könnte.
      Der Fakt dass sowohl psychische (nicht nur pathologische) Eigenheiten als auch Sex (wenn auch in geringerem Maße, aber immer noch viel zu stark) Tabuthemen in unserer Gesellsschaft sind ist eines der größten Hindernisse dass sich unsere Gesellschaft positiv weiterentwickelt meiner Meinung nach.


      betrayus_ schrieb:

      habe mir wohl immer die Einstellung vorgaukeln lassen, dass es schlimm sei pädophil zu sein.

      klar muss den Leuten geholfen werden, und ja womöglich ist es eine Krankheit die man so ohne große Hilfe nicht ablegen kann. Aber rechtfertigt denn das, dass man KINDER missbraucht? Mir fehlt da irgendwie etwas.
      kann dir aber auch nicht sagen, was es ist - womöglich zwischen "ich finde Kinder attraktiv" und "Vergewaltigung, um meinen Trieb zu befriedigen"

      kann jetzt auch was missverstehen haben, oder bin einfach zu sehr von der Gesellschaft geblendet.
      Pädophilie hat hauptsächlich genetische Ursachen, der übermäßige Großteil von Pädophilen lebt seinen Trieb niemals aus.
      Natürlich ist es schrecklich wenn es passiert, das ist ja nicht das worüber ich rede. Ich möchte das genau so gerne verhindern wie du, aber ich denke eben wenn ein Triebtäter jemanden vergewaltigt ist es ihm herzlich egal ob die Strafe nun 5 Jahre Knast oder 20 Jahre sind, das ist einfach nur Rache.
      Das Ziel muss sein solchen Menschen zu zeigen dass es okay ist dass sie diese Triebe haben (weil das ist okay, da kann man halt nichts gegen tun, solange es eine Fantasie bleibt und niemandem etwas zuleide getan wird können die sich ja vorstellen was sie wollen) aber dass es absolut nicht okay ist diese Triebe auszuleben.
      Momentan ist es so dass einem pädophilen suggeriert wird dass er ein schlechter Mensch ist weil er so fühlt wie er fühlt.
      Wie würdet ihr euch fühlen wenn Sex allgemein so stigmatisiert wäre wie pädophilie? Würdet ihr euch denken "jo dann hab ich mal keinen Sex, die Gesellschaft wird schon recht haben" oder würdet ihr euch insgeheim einen keulen und dann denken "scheiss auf die Gesellschaft, bin ja eh kein Teil davon"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von till ()

    • betrayus_ schrieb:

      habe es wie gesagt nur im Radio morgens gehört
      hier steht jetzt nichts von wie lange er verurteilt wurde, aber mir schweben diese 5 Jahre noch im Kopf rum
      1. War das gestern, also gibt's da kein Urteil. Hast wohl gehört ihm drohen bis zu 5 Jahre Haft im Radio
      2. Hast du die Hanfplantage unterschlagen

      Pädophilie: ca. 1% der männlichen erwachsenen Bevölkerung haben solche Neigungen. Nur ein kleiner Teil davon wird auch zum Täter
      zeit.de/wissen/gesundheit/2018…ention-uebergriffe-kinder
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      1. War das gestern, also gibt's da kein Urteil. Hast wohl gehört ihm drohen bis zu 5 Jahre Haft im Radio
      2. Hast du die Hanfplantage unterschlagen
      habe tatsächlich noch nie was von der Plantage gehört.
      Werde Radionachrichten jetzt wohl des öfteren mal hintergooglen..

      my bad.

      @till ich verstehe wie du das meinst.
      Ich glaube aber das Pädophilie nicht das einzige Thema ist, wo es Menschen so geht - und das hasse ich regelrecht an dieser Gesellschaft, dass man gewisse Randgruppen so schnell so schlecht machen kann (im Sinne von dem, dass sie sich nicht als Teil der Gesellschaft fühlen)
      Deine Sichtweise ist legit und ich denke, ich kann mich damit auch besser anfreunden als direkt davon zu sprechen, dass alle Menschen mit sexuellen Neigungen zu Kindern "Untermenschen" sind.

      luke schrieb:

      ALLE 18 jährigen außer betrayus sind scheiße

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Südländer schrieb:

      Wat? Es gibt gewisse Kulturkreise in denen zumindest die Vergewaltigung nicht negativ konnotiert ist. Und genau hier muss das Gesetz mit voller Härte zuschlagen.
      Selber wat?

      Was sollen das denn für Kulturkreise sein? Wenn du jetzt von Vergewaltigung aus "Bestrafungsgründen" oder als "Zwangsehelichung" redest, das soll es ja geben, aber das kann ja kaum der Fall sein, wenn Täter und Oper sich nicht kennen und man dürfte auch erwarten, dass Leute die seit längerer Zeit in unserer "zivilisierten" und aber auch "bürokratischen" Society leben zumindest gemerkt haben, das hier anderes Recht gilt als bei Ihnen.

      Also ich stelle diese Behauptung grundsätzlich nicht in Frage, aber auf unsere "Inlands-Fälle" kann das jawohl nicht bezogen werden. Wie beschränkt sollen Leute denn sein, nicht zu merken, dass Kultur und Gesetzeslage anders sind oder sein könnten als bei ihnen.


      Dass das Gesetz mit Härte zuschlagen soll, da bin ich vollkommen einer Meinung mit dir. Aber ich denke nicht, dass die Täter, die, auch bei jetziger Gesetzlage und Rechtsauslegung, die meist nur geringe Freiheitsstrafen verhängt, bei oder vor der Tat an die juristischen Folgen denken, oder zumindest sehr nachrangig. Sollte man harte Taten hart Strafen? Natürlich ja! Wird das aber die Tatvorkommen deutlich reduzieren oder beseitigen? Ich denke nicht.
    • Südländer schrieb:

      Wat? Es gibt gewisse Kulturkreise in denen zumindest die Vergewaltigung nicht negativ konnotiert ist. Und genau hier muss das Gesetz mit voller Härte zuschlagen.
      interpretiere ich das gerade nur oder implizierst du, man solle verschiedene bevölkerungsgruppen für dieselben vergehen verschieden hart bestrafen?
      Ne marche pas devant moi, je ne te suivrai peut-être pas.
      Ne marche pas derrière moi, je ne te guiderai peut-être pas.
      Marche à côté de moi et sois simplement mon amie. - Albert Camus
      Sundry's Gameblog! NEUER POST: Hunt: Showdown

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Sundry schrieb:

      interpretiere ich das gerade nur oder implizierst du, man solle verschiedene bevölkerungsgruppen für dieselben vergehen verschieden hart bestrafen?
      Verstehe ich gerade null? Wo sagt er das denn?

      Er fordert doch nur Strafe für die Vergehen. Ob das der syrische Muslim ist oder der deutsche Christ, er will harte Bestrafung für alle. So hab ich das verstanden und was anderes hat er nie gesagt. Zitiere doch mal bitte, wo er sagt, dass man zweierlei Maß ansetzen soll, wenn du ihm das vorwirfst. Aus der von dir angeführten Stelle geht doch nur hervor, dass er sagt, man müsse Härte zeigen, weil in einigen Kulturkreisen gegenüber solchen Verbrechen nachlässig vorgegangen wird. Das heißt doch aber nicht, dass die irgendwie "anders" bestraft werden sollen als Deutsche. Härte für alle war die Forderung.
    • ich habe gefragt ob ich überinterpretiere, was südländer bestätigt hat, und was meine befürchtung, er würde aus welchen gründen auch immer die rechtsstaatlichkeit cutten wollen, zerstreut hat

      ist doch alles fine
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    • es gibt übrigens auch Studien zum Thema wie sich Strafmaß auf die Abschreckung auswirkt. Die gängige Lehrmeinung seit einigen Jahren ist, dass die Höhe der Strafe quasi keinen Effekt hat wohl aber der Zeitpunkt zu dem die Strafe angetreten werden muss.

      Es ist also deutlich sinnvoller in einen schnelleren (ohne qualitätseinbußen) Rechtsstaat zu investieren als einfach sinnlos härte Strafen zu fordern/in Gesetze zu schreiben. Ist aber leider auch deutlich teurer.

      quelle müsste ich raussuchen. Wurde bei der Lage der Nation aber mehrfach erwähnt und weil der eine dude als Strafrichter gearbeitet hat, glaub ich dem einfach.

      edit: random Quelle von nem Prof: praeventionstag.de/dokumentati…ung-von-StrafenF_1423.pdf

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von roterbaron ()

    • Das Ding ist, dass der Täterschutz in manchen Ländern deutlich ausgeprägter ist. Ich behaupte Mal hier würden die meisten Familienmitglieder eher anzeigen, als ihnen zu helfen die Tat zu vertuschen.
      Die Kommilitonin eines Freundes der in Izmir studiert hat ist in ihre Heimatstadt gefahren, als letzte im Bus geblieben. Wurde vom Busfahrer vergewaltigt und in einer Höhle vom Täter und seinem Vater verbrannt. Sie hatte sich wohl so krass gewehrt, dass der Mann sie aus Panik totschlug. Wurde gefunden und dank Zeugenaussagen gebustet, da in dem Kaff direkt eine Riesensache daraus gemacht wurde.

      Wer von euch würde als erstes zu seiner Familie für Support laufen, bzw von irgendwem support erwarten. Ist jetzt nur ein Beispiel aber hab die auch dort Mal getroffen und hat mich nachhaltig geprägt...
      "There comes a moment when creation ceases to be tragic, it is simply taken seriously. Then the person deals with hope, but hope is not his task. His task is to turn away from excuses."
    • Ich finde das Erörtern der Hintergründe der Straftäter zwar schon wichtig, um einfach als Gesellschaft im Überblick zu haben, wie man ggf. gewisse Straftaten verhindern kann und dann eben im Falle der Flüchtlinge zum Schluss kommen kann, lange Duldungszeiten, verspätete Abschiebung und co zu verhindern. Aber ich finde auch, dass das Mitgefühl für Täter wirklich nicht ins Übermäßige steigen muss. Irgendwo muss man diesen Leuten schon eine Eigenverantwortung zugestehen können. Ja, Leute, die bspw nur pädophil sind, aber nicht straffällig werden, sollten ganz gewiss nicht stigmatisiert werden und da haben wir als Gesellschaft auch noch Einiges an Aufklärungs- und Verständnisarbeit zu leisten. Aber wenn jemand straffällig wird, gerade wenn es zu einer schweren Straftat kommt, will ich nicht noch Mitgefühl für diese Person an den Tag zu legen. Ich glaube zwar nicht, dass irgendjemand böse geboren wird. Vermutlich eher ne Kombo aus genetischer Prädisposition und traumatischen Erfahrungen, schlechte Kindheit etc. Wie hier ja auch schon gesagt wurde.

      Vielleicht kann man also die Beweggründe eines Straftäters wirklich durch nicht-selbstverschuldete Umstände erklären. Und dann? Spricht man solchen Leuten die komplette Verantwortung ab? Manchmal frage ich mich halt wirklich, wie sehr man seinen Mitmenschen die Schuld für deren Handeln geben kann. Und auf der anderen Seite habe ich aber ebenso keine Lust, Mitgefühl für so ne Scheiße aufzubringen. Außerdem erscheint es auch ultra absurd, den Charakter des Menschen als 100% deterministisch und damit als aushebelnden Faktor des freien Willens anzusehen. Und im nächsten Moment halte ich es für logisch. Aber für extrem unangenehm entmündigend.

      Ok, sorry, dass ich jetzt gerade so wirre Scheiße gelabert hab, aber ich hatte, angestoßen durch die Diskussion hier, eine mentale Sackgassen-Debatte in meinem Kopf und vielleicht kann ja jemand hilfreichen Input geben.
      - I actually love that about being a millennial, TBH. People can call us snowflakes and overly sensitive and high maintenance all they want. But I enjoy the fact that our generation and younger is VERY loud about the fact that we won't work garbage jobs, enduring garbage treatment, for garbage pay, under garbage bosses, with garbage benefits just for the "privilege" of working. Companies are making more money than ever. You've filled you Beverly Hills swimming pools with cash for years, and now you're crying that you "don't have the budget" to pay people what they're worth or give them good working conditions. Now people are calling nonsense. Good.
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Deswegen dauern Verfahren ja auch und das ist gut so.
      Nein, Verfahren dauern so lange weil die Justiz maßlos überbelastet ist in allen Bereichen. Und das was RoterBaron sagt Raute dran, genau so ist es. Man braucht einfach massiv mehr Personal in den Gerichten, und da reicht es halt nicht, Richter einzustellen, sondern man braucht auch den Unterbau, sonst bringt das nichts. In Hessen hat man jetzt zuerst vor einiger Zeit die Polizei massiv aufgestockt, und zwar zum großen Teil eben auch das Personal, was kein Polizist ist, sondern anderen Arbeiten im Revier macht. Wie hat sich das ausgewirkt? Die fertig ausgebildeten Justizangestellten sind, anstatt am Gericht eine befristete Stelle anzunehmen, alle zur Polizei gegangen, so dass Gerichte und Staatsanwaltschaften kaum noch gutes Personal zur Verfügung hatten, weil die Menschen natürlich die guten, unbefristeten Stellen bei der Polizei lieber annehmen. Dann wurde vor kurzem massiv in den Staatsanwaltschaften investiert, weil die auf einmal, oh Wunder, nicht mehr mit der Arbeit nachkamen, die von der Polizei jetzt rüber kam. Die neuen Leute gehen also alle zu den Staatsanwaltschaften, bei den Gerichten steht noch weniger gutes Personal zur Verfügung (unsere neuen Protokollkräfte, die Diktate schreiben und Protokolle in der Sitzungen mussten wir jetzt zum Rechtsschreibkurs an der Volkshochschule verdonnern, weil die Rechtsschreibqualität so schlecht ist). Und oh Wunder, jetzt sind die Gerichte noch mehr überlastet und haben viel zu hohe Fallzahlen, weil es bei Polizei und Staatsanwaltschaft läuft. Hoffe so langsam bekommen wir auch endlich mal die Stellen.

      Seit Jahren wird in Deutschland im öffentlich Dienst nur gespart. Dies wird von einem Großteil der Bürger auch gefordert. Trotzdem regt man sich natürlich munter über die langsam mahlenden Mühlen der Justiz auf. Achja, die gehören ja auch zum öffentlichen Dienst und sind Beamte. Komisch, wieso läuft das da nicht so gut? Ist ja unglaublich.

      Deshalb nochmal, wir brauchen eine schnell agierende, tatkräftige Justiz, die in Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaft und Polizei Strafverfahren möglichst schnell abschließt. Das geht nur mit mehr Personal. Und das Personal ist zur Zeit nicht verfügbar, daher muss man jetzt investieren, damit man in ein paar Jahren endlich wieder richtig gut aufgestellt ist.

      Für die meisten Delikte finde ich ansonsten das Strafmaß schon angemessen, es gibt immer Ausnahmen, bei denen es nach meinem Empfinden zu hoch oder zu niedrig liegt, aber das sind Details. Wichtig ist, wenn das aktuelle Gesetz schnell und konsequent durchgesetzt wird, hat man auch wieder mehr Respekt davor.


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs

      Beitrag von südländer ()

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