Outrages Weltgeschehen-Thread

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    • till schrieb:

      Hat keiner was davon wenn man pauschal einen nicht gerade kleinen Teil der Bevölkerung als dumm abstempelt, so überzeugt man sie sicher nicht beim nächsten mal wen anders zu wählen.
      Ich finde dass kann man nur mit "kommt drauf an" beantworten.

      Einerseits hast du insofern Recht, als dass es, unabhängig von den schlechten Lösungswegen und der Polemik der AFD Probleme gibt (real oder wahrgenommen), die von vielen/allen anderen Parteien schon im Grundsatz negiert oder kleingeredet werden. So wird etwa der Standpunkt "Migranten sind einfach kulturell anders" von vielen führenden Politikern schon ganz grundsätzlich abgestritten, obwohl die Behauptung zumindest in Teilen sicher wahr ist (ohne dass jetzt zu bewerten oder wegen dieser Feststellung Integration in Frage zu stellen, aber schon die Sorge der Bevölkerung an sich als irreal zu bezeichnen ist schon sehr stur und führt sicher auch zum Abwandern vieler Wähler Richtung AFD).

      Andererseits: Man muss sich auch fragen, inwieweit ein gewisser Teil der Bevölkerung tatsächlich politisch so ungebildet und ahnungslos ist, oder desinteressiert, oder schon propagandageschädigt, oder intellektuell begrenzt (oder wie du sagtest "dumm"), oder wie auch immer.

      Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte: Sorgen und Forderungen als berechtigt ansehen, gleichzeitig aber wissen, dass ein Teil der Leute, die die radikaleren Forderungen stellen, unbelehrbar bleiben wird. Man kann auch nicht mit JEDEM sachlich diskutieren.

      Unter Strich muss man glaube ich versuchen zu verstehen, welche von deren Forderungen und Ängsten tatsächlich berechtigt sind. Häufig passiert das leider heute mit "Statistiken und Zahlen", die Aussagen über Vergangenheit machen aber nicht über die Zukunft und auch häufig nicht kleinräumliche persönliche Alltagserfahrungen abbilden, so dass der Versuch die Leute mit irgendwelchen Kennzahlen aus ihren Zukunftsängsten zu holen, der völlig falsche Weg ist.
    • till schrieb:

      Grimm schrieb:

      > afd als partei bezeichnen
      > meine seiten
      also meine Meinung ist in so ziemlich allen relevanten Punkten absolut konträr zum Standpunkt der AfD aber man muss einfach die Realität akzeptieren dass ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung denkt dass die AfD ihre Probleme lösen kann.Damit sollte man sich denke ich konstruktiv auseinandersetzen und versuchen die Wähler zu überzeugen dass auch andere Parteien ihre Probleme ernst nehmen.
      Hat keiner was davon wenn man pauschal einen nicht gerade kleinen Teil der Bevölkerung als dumm abstempelt, so überzeugt man sie sicher nicht beim nächsten mal wen anders zu wählen.

      Viele wählen sie sicherlich auch nur aus Protest, was völlig legitim ist.
    • Liegt aber auch am Establishment und nicht an der EU an sich. Klar gibts da einige strukturelle Probleme, das will ich nicht kleinreden. Aber letztlich liegts ja wohl an den Leuten die dort reingewählt und "reingewählt" werden, was dabei rauskommt, genauso wie bei uns in den Parlamenten.
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • Viel schlimmer ist doch die elektronische Gesundheitskarte. Kaum hat man ein paar F-Diagnosen gestapelt, untersucht dich kaum noch jemand ernsthaft und vermutet direkt eine Somatisierung. :fresse:
    • Hatte mich ja der eGK lange verweigert gehabt. (Nicht wegen dem Foto auf der Karte, sondern der zentralen Akte die hintendran hängt). Aber eines Jahreswechsels haben die Wixer (ohne dass ich es mitbekommen hatte) das Gesetz geändert, dass man sich von der Krankenkasse keinen Wisch mehr ausstellen lassen kann, der die Mitgliedschaft bestätigt und man das nicht mehr beim Arzt als Ersatz für ne Krankenkarte abgeben darf. Ich war echt krank und brauchte ein Attest für ne Klausur. So haben sie mich bekommen :sadface:
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • Will an der Stelle aber gerne mal relativierend hervorheben, dass die Daten auf einer eGK eben doch potentiell extrem hilfreich sein können.
      Es passiert tagtäglich in der Klinik, dass bei Patienten schon bekannte Vorerkrankungen "neu" herausgefunden wurden, einfach weil der Patient die falschen Briefe (oder oftmals überhaupt keine) mitbringt.
      Da einen Überblick zu haben spart Zeit, teure Prozeduren und bedeutet einfach mehr Sicherheit, dass man nicht eventuell doch etwas übersieht.
      Ich verstehe, dass die Art der Durchsetzung in der Form absurd ist, aber das eigentliche Ziel der Karte ist ohne Frage sinnvoll.
    • Das von dir beschriebene Problem wäre aber auch technsich lösbar, ohne ne zentrale Akte zu haben. Gab übrigens direkt 2 Wochen nachdem das Gesetz zur eGK durch war die ersten Anfragen von Pharmaunternehmen auf die "anonymisierten" Daten von der Zentralakte zuzugreifen.
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • Klar hat das auch seine Vorteile, vor allem auch in Bezug auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, leider habe ich aber eben genanntes schon selbst erleben müssen und daher ein gespaltenes Verhältnis zur neuen GK. Hilft wohl nur ein Arztwechsel.
    • Zagdil schrieb:

      einfach mit Baumarkttools Schäubles Fingerabdruck draufmachen
      Ey, ich hab das schon vor Wochen gepostet :(

      l0sth0pe schrieb:

      Will an der Stelle aber gerne mal relativierend hervorheben, dass die Daten auf einer eGK eben doch potentiell extrem hilfreich sein können.
      Es passiert tagtäglich in der Klinik, dass bei Patienten schon bekannte Vorerkrankungen "neu" herausgefunden wurden, einfach weil der Patient die falschen Briefe (oder oftmals überhaupt keine) mitbringt.
      Da einen Überblick zu haben spart Zeit, teure Prozeduren und bedeutet einfach mehr Sicherheit, dass man nicht eventuell doch etwas übersieht.
      Ich verstehe, dass die Art der Durchsetzung in der Form absurd ist, aber das eigentliche Ziel der Karte ist ohne Frage sinnvoll.
      Ich würde behaupten, dass beschissen ausgeführte Bürokratie echt gar keine Ausrede dafür sein darf, so unglaublich massive Datenrisiken in Kauf zu nehmen. Ich verlinke ein wirklich sehr interessantes Video vom CCC 2018 (35C3) zu dem Thema. Er zeigt vor allem auf, wie er literally jede Form von elektronischer Gesundheitskarte mit stumpfesten Mitteln hackt und warum das doof ist. Mir ist schon klar, dass ein Großteil der Leute, die an der Diskussion teilnehmen, das nicht schauen werden, aber die Empfehlung geht an der Stelle mal raus.
      Kurze Zusammenfassung: Krankenkassen sind scheiße in Datenschutz und wenn Leute deine Krankenakte und ein finanzielles Interesse haben, ist das echt kacke. Und chronische oder psychische Krankheitsbilder sind auch Jahrzehnte später noch interessant.
      https://www.youtube.com/watch?v=82Hfh1AItiQ&

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nigma.wolliver twist ()

      we do not sow
    • Ein wichtiger Punkt bei Gesundheitsdaten ist auch, dass diese nicht altern, wie wir das z.B. im Finanzsektor haben. Daten wie Kontoauszüge von mir, die heute leaken, sind in 10 Jahren praktisch nichts mehr wert. Bei Gesundheitsdaten ist das nicht gegeben und bedeutet daher es bedarf eines Schutzniveaus, das wir auf dieser Skala (alle Bundesbürger) bisher noch nicht kannten.
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • wolliver twist schrieb:

      Ich würde behaupten, dass beschissen ausgeführte Bürokratie echt gar keine Ausrede dafür sein darf, so unglaublich massive Datenrisiken in Kauf zu nehmen. Ich verlinke ein wirklich sehr interessantes Video vom CCC 2018 (35C3) zu dem Thema. Er zeigt vor allem auf, wie er literally jede Form von elektronischer Gesundheitskarte mit stumpfesten Mitteln hackt und warum das doof ist. Mir ist schon klar, dass ein Großteil der Leute, die an der Diskussion teilnehmen, das nicht schauen werden, aber die Empfehlung geht an der Stelle mal raus.
      Kurze Zusammenfassung: Krankenkassen sind scheiße in Datenschutz und wenn Leute deine Krankenakte und ein finanzielles Interesse haben, ist das echt kacke. Und chronische oder psychische Krankheitsbilder sind auch Jahrzehnte später noch interessant.
      youtube.com/watch?v=82Hfh1AItiQ&t=3249s

      Soll ja in dem Fall gar keine Ausrede sein, ich wollte lediglich die Sinnhaftigkeit der Verfügbarkeit dieser Daten im eigentlichen Sinne hervorheben. In keinster Weise wollte ich eine technisch unzureichende Umsetzung rechtfertigen. Das war nur ein Einwurf, dass aus Sicht der Patientenbetreuung das Wissen um Vorerkrankungen, Allergien und weitere medizinische relevante Infos sehr begrüßenswert und potentiell schadensbegrenzend für den Patienten sind.
      Dementsprechend finde ich es ein wenig zu einfach zu sagen "brauchen wir nicht, wollen wir nicht". Ein "wollen wir in dieser Form nicht" finde ich dagegen sehr nachvollziehbar und unterstützenswert, weshalb ich einem der Schlussworte des von dir verlinkten Videos zustimme, dass wir eine Diskussion darüber brauchen, was diese elektronische Kranken-/Gesundheitsakte können soll, muss und darf und in wie weit dies technisch machbar ist, ohne dass es zu kompliziert für die Endanwender wird und mit allen notwendigen Vorteilen.

      Mach übrigens mal den timestamp aus deinem Video. Ich dachte erst nur die letzten 8 Minuten relevant, bis ich mir den ganzen Talk gegeben habe,
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