till schrieb:
Hat keiner was davon wenn man pauschal einen nicht gerade kleinen Teil der Bevölkerung als dumm abstempelt, so überzeugt man sie sicher nicht beim nächsten mal wen anders zu wählen.
Einerseits hast du insofern Recht, als dass es, unabhängig von den schlechten Lösungswegen und der Polemik der AFD Probleme gibt (real oder wahrgenommen), die von vielen/allen anderen Parteien schon im Grundsatz negiert oder kleingeredet werden. So wird etwa der Standpunkt "Migranten sind einfach kulturell anders" von vielen führenden Politikern schon ganz grundsätzlich abgestritten, obwohl die Behauptung zumindest in Teilen sicher wahr ist (ohne dass jetzt zu bewerten oder wegen dieser Feststellung Integration in Frage zu stellen, aber schon die Sorge der Bevölkerung an sich als irreal zu bezeichnen ist schon sehr stur und führt sicher auch zum Abwandern vieler Wähler Richtung AFD).
Andererseits: Man muss sich auch fragen, inwieweit ein gewisser Teil der Bevölkerung tatsächlich politisch so ungebildet und ahnungslos ist, oder desinteressiert, oder schon propagandageschädigt, oder intellektuell begrenzt (oder wie du sagtest "dumm"), oder wie auch immer.
Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte: Sorgen und Forderungen als berechtigt ansehen, gleichzeitig aber wissen, dass ein Teil der Leute, die die radikaleren Forderungen stellen, unbelehrbar bleiben wird. Man kann auch nicht mit JEDEM sachlich diskutieren.
Unter Strich muss man glaube ich versuchen zu verstehen, welche von deren Forderungen und Ängsten tatsächlich berechtigt sind. Häufig passiert das leider heute mit "Statistiken und Zahlen", die Aussagen über Vergangenheit machen aber nicht über die Zukunft und auch häufig nicht kleinräumliche persönliche Alltagserfahrungen abbilden, so dass der Versuch die Leute mit irgendwelchen Kennzahlen aus ihren Zukunftsängsten zu holen, der völlig falsche Weg ist.