Outrages Weltgeschehen-Thread

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    • In Zeiten einer globalen Pandemie (und auch darüber hinaus) sollte man gar nicht mehr (so oft) pendeln (müssen)

      Aber was hat das jetzt mit dem ursprünglichen Thema zu tun?
      Bestreitet ja niemand, dass in Deutschland für bestimmte Zwecke enteignet wird und das nicht mal von Linken.

      Die Frage ist, ob die Vergesellschaftung von großen Immobilienkonzernen die Wohnungsnot in Berlin (und dann auch anderen Städten) lindern kann.

      Wenn jetzt das Argument ist, dass der Bestand für Geringverdiener im Kiez erhalten bleibt, damit sie nicht von dort vertrieben werden, klingt das ja erst mal gut.
      Aber wie verhindert man, dass man das Problem nicht auf Neu-Berliner verlagert, die dann trotzdem keine Wohnungen mehr finden, weil es ja trotzdem keine neuen gibt? Und mal angenommen, die Stadt kann das echt gegenfinanzieren, dann könnte sie das bei Neubau doch auch. Oder sie kauft pro Kiez den großen Konzernen ein paar Blöcke ab.
      Also ich bezweifle, dass das langfristig tatsächlich der beste Weg ist, Wohnungsnot zu lindern. Vielleicht ein möglicher Hebel, um für den Bestand etwas Ruhe rein zu bringen, aber dann versuch mal Investoren für deine Stadt zu begeistern, wenn der Geist von Karl Marx durch die Gassen zieht
    • südländer schrieb:

      Ich rede hier über Verkehr nach Düsseldorf und Köln und da sind die Öffis schon ziemlich gut ausgebaut. Trotzdem ist es langsamer, unbequemer und unzuverlässiger.
      Ist objektiv falsch.

      Habe bereits mein Gegenbeispiel gebracht, um dir aufzuzeigen, dass du aus deinen persönlichen Erfahrungen - wie eigentlich immer - grob unzutreffende Verallgemeinerungen extrapolierst.
    • Das stimmt einfach nicht. Mag sein, dass deine Routen schneller sind. Wenn ich von meiner Stadt im Düsseldorfer Umkreis nach Düsseldorf rein-pendel habe ich zwei Optionen. Ich kann mit dem Auto 5 Minuten zur nächsten Bahnhaltestelle fahren (welche mich in meinem Fall DIREKT vors Büro bringt, sind vllt 100 Meter, also Idealfall).
      Wenn alles glatt läuft dauert das, alles in allem, 50 Minuten.
      Alternativ nehme ich die Autobahn und brauche, dank Verkehr, für eine 25 Minuten Strecke 40-50 Minuten. Best case also gleich auf.
      In der Realität fällt auf meiner Strecke allerdings ein paar mal im Monat meine Bahn kommentarlos aus, oder ich verliere versus Auto die Möglichkeit auf dem Rückweg schnell einkaufen zu gehen oder mich auf direktem Weg mit Freunden zu treffen, was im Alltag schon einen Unterschied macht.
      Ist Bahn ökonomischer? Auf jeden Fall. Möchte ich einen signifikanten Teil meiner geringen Freizeit opfern, damit ich auf das Auto verzichten kann? Nicht wirklich.
    • Der springende Punkt ist hier aber, dass man wenn man das verbessern möchte nicht (nur) die Autobahn ausbauen sollte, sondern auch die Bahn (und alle anderen Alternativen) verbessern muss. Wenn man sich auf die besser verlassen kann, dann könnten mehr Verkehrsteilnehmer öfter darauf umsteigen, die Straßen wären damit leerer, die Effizienz des gesamten Verkehrsnetzes würde nach oben gehen und alle profitieren. Wenn man aber weil das Auto so geil ist immer nur die Straßen ausbaut, dann nutzt am Ende jeder der es sich leisten kann mangels guter Alternativen immer das Auto und die tollen neuen Straßen bringen gar nichts, weil sie ständig verstopft sind. Individualverkehr grenzenlos zu fördern und öffentliche Verkehrsmittel zu vernachlässigen ist in dicht besiedelten Regionen fast immer kontraproduktiv und führt oft zu einer Verschlechterung der Verkehrslage.

      Diesen und meinen letzten Post habe ich jetzt nur geschrieben weil ich die Aussage "Wir brauchen mehr und breitere Autobahnen" in dieser Allgemeingültigkeit nicht stehen lassen wollte. Ob damit überhaupt der Standpunkt gegen den ich hier argumentiere gemeint war weiß ich nicht. Mich kotzt dieser deutsche Autofetisch nur sehr an und ich bin da wohl leicht getriggert. Mit der Wohnungsdiskussion hat das jedenfalls überhaupt nichts mehr zu tun, von daher entschuldige ich mich für den Derail und halte mich ab sofort aus dem Thema raus.

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: Es ging um Wohnungen, kein Bock mehr über Autos zu sprechen ().
    • Da alle das Thema Auto nicht mehr diskutieren wollen
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      lege ich Genua hier nochmal nach. Ich finde die antiautofraktion lässt immer dermaßen viele offensichtliche Argumente außen vor. Ich persönlich fahre jederzeit lieber 40 Minuten in meinem konfortablen Auto als 30 Minuten mit irgendwelchen Geringverdiener im regioexpress zu sitzen und bin auch der Meinung, dass dies so in Ordnung ist. Es geht ja nicht nur um die Dauer der Strecke, sondern auch um Flexibilität. Fahren genau dann wann man möchte, kurz wo anhalten zum einkaufen, bei der Familie spontan vorbeischauen.... Alles viel besser mit dem Auto. Meine persönliche Erfahrung ist, dass mein Autokauf und der seit dem stattfindende individual verkehr... Hehehe... Eine riesengroße Verbesserung meines Lebens darstellt. Allerdings gilt alles was ich schreibe nur für meine aktuelle wohnlage, in meiner wohnzeit in Hamburg bin ich nur öffis gefahren und würde das dort auch präferieren. Generell hab ich mit 31 mein erstes Auto gekauft und bin vorher einer dieser regioexpress Geringverdiener gewesen, fand das aber immer schon kacke. Mit steigendem Alter und Verdienst will man ja auch nichtmehr darauf angewiesen sein, dass andere ein Auto haben, damit man mal gewisse Dinge erledigen kann. Dieses antiauto Gerede geht mir aufn Keks, individual verkehr bereichert das Leben und sollte in meinen Augen nicht aufgrund der mangelnden Effizienz als Büchse der Pandora dargestellt werden von irgendwelchen Großstadt Taugenichts Studenten lümmeln.
      Bin allerdings auch für den massiven Ausbau der öffis und Natürlich muss sich an der verkehrstruktur was ändern, aber in meinen Augen nur durch ein besseres Angebot bei den öffis und nicht durch das verteufeln der Autofahrer von irgendwelchen Baerbocks und yuppistudenten mit ihrer Städter Arroganz
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      habe gottkanzlerin trotzdem gewählt, imo hat sie sich mit dieser Art aber einiges an stimmen selbst geklaut
    • Ich weiß noch, als das hier ein freies Land war und der Grund und Boden, für den meine Vorfahren geschwitzt und geblutet haben, nicht einfach von dem Staat abgezockt werden konnte, um eine fucking Autobahn zu bauen. Leben wir hier in der Sowjetunion? Ich glaub es hackt.

      Dafür habe ich nicht FDP gewählt.
    • Wie sieht es den mit dem Kraftstoff-Preisen aus, die werden doch schon das Argument Öffis deutlich hervorheben.
      Die Kraftstoff-Alternativen sind noch nicht so weit und E-Autos und Co ebenfalls in einen Maß vorhanden, was man freundlich gesagt überschaubar nennen kann, so ist zu mindest mein Stand.

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Wenn ich nur den Sprit rechne, fahre ich ein gutes Stück günstiger als mit den Öffis. Nimmt man jedoch die Anschaffungskosten (+ Wertverlust, bei Verbrennern ist der sicher bald hoch), Versicherung, Steuern und gelegentliche Wartungen dazu, ist das Auto natürlich um einiges teurer.
    • Ich gehe zu Fuß zur Arbeit und empfinde das als großen Luxus. Kraftstoffpreise erhöhen finde ich unnötig ohne Ende. Trifft nur die falschen. Lkws zwingen nur noch 80 max zu fahren ist in meiner denke auch ne Maßnahme, die man einfach mal erzwingen müsste und die was bringt (mutmaße ich zumindest, 0 Belege dafür). Mehr gütertransport auf die schiene verlegen, Neuzulassungen von verbrennen noch früher verbieten. Aber ne, Hauptsache der privatmensch zahlt mehr Geld für sprit. Dazu muss man heutzutage bei der jobsuche sowie wohnungasuche sehr flexibel sein, sodass ein Auto (eben nicht nur für den dienstweg) einfach nötig ist.
    • Ich habe einen Dienstwagen und fahre trotzdem lieber mit der Bahn zur Arbeit (und Fernstrecken sowieso), weil bequemer, entspannter und zuverlässiger. wenn planbar.
      Mit Kindern Bahnfahren nochmal exponentiell besser.
      Lastenrad wird 2022 angeschafft werden.

      Aber ist natürlich alles sehr subjektiv.
      Nichtsdestotrotz könnte man den Bahn/Nahverkehr beinahe deutschlandweit überall verbessern und ein größeres Angebot schaffen. Die Kosten für Strassenausbau und Langzeitschäden werden da wahrscheinlich wesentlich größer sein (nicht geprüft, meine Annahme).


      HumanlyPuma schrieb:

      junge leg dir ne hantel ins büro oder geh kegeln
    • Nochmal kurz zum Thema Neubau vs Enteignung:

      1. Die betroffenen Wohngesellschaften schaffen bereits jetzt kaum Neubauten. Man würde also etwas verlieren, was durch ihre Lobbyarbeit viel gewaltiger aussieht, als es in der Realität ist. Bereits jetzt entsteht der Löwenanteil der Neubauten durch die landeseigenen (inberlinwohnen.de/die-landeseigenen/), Vovonia/DW kaufen hauptsächlich Bestandswohnungen auf.
      2. Die Umwandlung von Spekulationsmasse in der Hand großer Gesellschaften zu bezahlbarem Wohnraum ist nicht dafür geeignet, neuen Wohnraum zu schaffen.
      3. Dazu gibt es ja bereits konkrete Vorschläge durch die Initiator:innen der Kampagne - Neubau durch eine AöR neben den landeseigenen Wohnungsgesellschaften und die Genossenschaften.
      4. Die ausgeschüttete Dividende der DW bedeutet stumpf heruntergerechnet, dass jede Wohnung 177€ für Aktionär:innen bedeutet. Wie scheiße soll denn eine AöR arbeiten, dass das nicht günstiger für die Mietparteien wird, und trotzdem Geld für Reinvestitionen übrig bleibt?
      5. Mehr Wohnraum in öffentlicher Hand senkt den Mietspiegel effektiver als alles andere. Schaut bspw. mal nach Wien.
      6. Warum haben Konzerne den Anspruch darauf, Wohnraum aufkaufen zu dürfen, Anwohner:innen aber nicht darauf, in ihrem Kiez bleiben zu können? Das ist nicht gottgegeben, sondern ein von Menschen gemachter Marktmechanismus bzw. geltendes, ergo änderbares Recht. Dass wer genug Geld hat, einfach alles kaufen kann, ist kein Naturzustand. Mit etwas politischer Phantasie lässt sich das ändern. Gesetze regeln unseren Lebensalltag, sie müssen diesem aber eben auch regelmäßig angepasst werden. In allen anderen Bereichen nehmen wir das doch auch hin. Der Volksentscheid hatte doppelt so viele Stimmen wie die stärkste Partei in Berlin, das ist vom Gesetzgeber zu respektieren.
      we do not sow

      Beitrag von südländer ()

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    • südländer schrieb:

      Dein letzter Punkt dürfte schon ziemlich verfassungsfeindlich sein.
      das bezweifle ich, in der Verfassung steht zum Eigentum:
      Art. 14 GG (1): Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.

      Gibt ja genug Beispiele für staatliche Infrastrukturmonopole (Wasser, Straßen, Bahn) und stark marktverzerrende Maßnahmen (Niedrigzinsen, EEG Umlage). Das sollte ja dann auch für Wohnraum gehen wenn politisch gewünscht.

      Beitrag von südländer ()

      Dieser Beitrag wurde von ramius gelöscht ().
    • Ich sehe nicht wie das Recht auf Entschädigung bei Enteignung dem 6. Punkt wiederspricht. Wenn man Kiezbewohnern das Recht geben will unkündbar zu sein, why not, da muss niemand entschädigt werden? Wenn man Konzernen verbietet Wohnraum zu kaufen, auch nicht.

      Beitrag von südländer ()

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