Angepinnt Die besten Filme die ihr in letzter Zeit gesehen habt

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      Beitrag von Normal McNormalson ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: falsche Mentalität ().
    • Behind the Curve

      Ist eine Dokumentation über flat earther. Ist auf Ebene 0 schon sehr amüsant, sich stumpf über vermeintlich bekloppte Andersdenkende lustig zu machen, aber hat mir auch aufgezeigt, wie schwierig es sein kann, seine Ansicht zu irgendetwas zu ändern, das bereits fest zur eigenen Identität gehört und was für absurde Denkpfade das Hirn einschlagen kann, um sein vergangenes Handeln und Denken zu rechtfertigen. Das sind Leute, die von der normalen Gesellschaft stets belächelt oder gar ausgeschlossen werden, dementsprechend besteht das gesamte soziale Umfeld dann auch nur noch aus flat earthern und ein "Ausstieg" würde zum einen bedeuten, erneut alle sozialen Kontakte zu verlieren und zum anderen, dass das vorherige Leben als flat earth weirdo auch noch komplett pointless war.
      Aus diesem Grund ist ihnen wirklich keine Absurdität zu schade, um doch weiterhin an die flache Erde zu glauben: So besorgt sich beispielsweise eine Gruppe ein Präzisionsgyroskop im Wert von $20.000, um endgültig zu beweisen, dass die Erde nicht rotiert. Vor dem Versuch sagt der Typ selbst, dass das Gyroskop eine Abweichung von 15° pro Stunde zeigen müsste, wäre die Erde tatsächlich rund. Als nach dem Versuch tatsächlich diese 15° herauskamen, schiebt er es auf fehlende Abschirmung des Gyroskops vor "heaven energies" des rotierenden Himmels, die man nur mithilfe eines Bismuthcontainers erreichen könne. Das kommt einem zuerst wie totaler Rodel vor, ist aber anscheinend voller Ernst. Fakten, die dem eigenen Weltbild widersprechen, verlieren vollkommen an Bedeutung und sind Produkt irgendwelcher Verschwörungen, nur was mich bestätigt, erkenne ich als glaubwürdige Tatsachen an.
      Mehrere Male im Film sind Leute so kurz davor, self aware zu werden, dass man beinahe mitfiebert, der letzte Schritt gelingt dann aber doch nicht und es wird doch weiter an der Weltverschwörung festgehalten.

      Dieses Phänomen lässt sich dann natürlich auch auf andere Themen übertragen, z.b. Anti-Vaxxer oder aktuelle US-Politik. Bei derartig festgefahrenen Fronten ist es den Leuten beinahe unmöglich, sich einzugestehen, dass man vielleicht doch falsch lag. Wenn ich mir seit Jahren von der anderen Fraktion anhören muss, was für ein Vollidiot und schlechter Mensch ich als Trump-Wähler doch sein muss, und ich mich im Gegenzug in meiner eigenen Echo Chamber auch stets über Libtards stelle, dann werden wöchentliche Skandale, Lügen und Verbrechen der eigenen Partei irrelevant, alles, was mir nicht passt, sind fake news. Ist man erst einmal zu tief im rabbit hole, lebt es sich einfach angenehmer in einer selbstgeschaffenen als in der tatsächlichen Realität.

      Bevor mir getriggerte Trumpflakes nun dumm kommen: Geht selbstverständlich in beide Richtungen, aber ich glaube natürlich nur an meine Realität.



      eventually there comes a point where it's like the true test for your team - will he cast a spell or will he not
      - Artour Babaev

      Und wenn beide dann nicht mehr stacken und der einer 6k Boi, der vorher 4k war, mit einem anderen 4k Boi spielt, dann ist er nicht mehr 6k, weil er reverse trägert, oder?
      - User des Monats


    • Kann man gesehen haben

      Ansonsten lohnt sich momentan ein MUBI Account, zeigen in einer großen Retrospektive die Filme von Straub-Huillet.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von mallelalle ()

    • John Wick 3 erinnert mich warum fsk 18 filme öfter gedreht werden müssen.
      explodierende köpfe und abgehackte finger erwischen einen in irgendwelchen inneren instinkten.
      ich hab jetzt erst gemerkt wie wenig action filme noch fsk 18 sind im gegensatz zu den glory 90s action filmen.

      der film ist in allen bereichen vernünftigen bereichen schlechter als 1 und 2 aber ich musste die ganze zeit lachen, zusammen zucken und schrie auf.
      ich habe außerdem gemerkt wie sehr ich es genieße filme zuschauen kurz bevor sie ihr kinoleben verlassen. es ist leerer und die leute sind viel aktiver und reagieren tatsächlich auf den film und es fühlt sich fast schon familiär an obwohl man nicht mal die gesichter der leute kennt mit denen man schaut. erinnert an stadion feeling.

      kann den film echt für ne runde chillen mit freunden zuhause mit bierchen empfehlen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von fugo ()

      Nice Meme

    • WDR Doku - Ungleichland (3 Teile)

      Kam letztes Jahr im Mai raus, deshalb weiß ich nicht, wie viele sie von euch schon kennen, aber kann sie jedem wärmstens ans Herz legen. Die dreiteilige Doku verdeutlicht gut recherchiert und eindrucksvoll, wie soziale Ungerechtigkeit neben Klimaschutz das brennendste Problem unserer Zeit ist.



      Meine 2 Cent zu der Doku:
      "Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer" ist so eine Aussage, der ich immer wieder begegnet bin, doch was für ein bedrohliches Stadium die Ungleichheit wirklich erreicht hat, wurde mir erst richtig klar, als ich mit konkreten Zahlen und Beispielen, die die Doku liefert, konfrontiert wurde. Durch die Veranschaulichungen wird diese abstrakte Aussage schlichtweg greifbarer. Schockiert hat mich beispielsweise, dass die Einkommen im Gesamtdurchschnitt zwar gestiegen sind, aber die der Mittelschicht kaum bis gar nicht und das trotz der stetigen Inflationsrate von 1-2%. Der/die durchschnittliche Angestellte in Deutschland bekommt also seit den 90ern quasi fast dasselbe Gehalt. Betrachtet man dann noch die aktuellen Niedrigzinsen der Banken, die nicht einmal die Inflation bereinigen, so erleidet die durchschnittliche Bevölkerung in Deutschland eine stetige Entwertung ihres Geldes.
      Bezieht man jetzt auch noch das Problem der Wohnungsnot ein (was in der Doku u.A. zentrales Thema ist), kann man eigentlich nur noch den Kopf schütteln. Der Bevölkerung steht immer weniger Geld zur Verfügung, gleichzeitig haben sich zwischen 2007 und 2017 die Mieten in deutschen Großstädten verdoppelt, in München sogar verdreifacht. Und das obwohl z.B. in Frankfurt die Wohnungspreise schon vor 20 Jahren astronomisch waren.
      Außerdem akkumuliert ein kleiner Prozentsatz der deutschen Bevölkerung den Großteil deutscher Immobilien immer weiter und der Rest geht an ausländische Investoren, die auf Wohnraum spekulieren. Den sozialen Wohnungsbau hat Deutschland 1988 zugunsten von Privatisierung und Renditemaximierung abgeschafft und die bis dato bestehenden Sozialwohnungen seitdem Jahr für Jahr an Unternehmen verkauft. Dresden z.B. hat seine Bestände an Sozialwohnungen bereits komplett verscherbelt.

      Ein essentieller Konflikt ist auch, dass das Volumen des Finanzkapitalismus mittlerweile 4x so groß ist wie das des Realkapitalismus, in den 70ern war das Verhältnis noch 1:1. In der Diskussion über sozio-ökonomische Ungerechtigkeit wird oft, und auch berechtigterweise, auf die Einkommensungleichheit verwiesen, diese ist jedoch nur ein Teil eines viel größeren Problems, der Vermögensungleichheit. Durch Arbeit kann fast niemand mehr wirklich reich werden, der heutige Reichtum basiert mehr denn je zuvor auf Erbschaft und Vermögensmaximierung. Nun könnte man natürlich einwerfen, dass der Normalbürger sein Geld, statt es auf der Bank mit Niedrigzinsen zu deponieren, auch in Kapitalanlagen investieren kann, nur liegt eben genau da die Wurzel der Ungerechtigkeit. Untere Einkommensschichten geben ihr gesamtes Einkommen aus, besser Verdienenden bleibt Geld übrig, welches sie in Immobilien, Aktien etc. anlegen können, wodurch sie ohne wirkliche Leistung profitable Erträge erwirtschaften. Ich halte es für absolut fatal und schlichtweg unfair, wenn unser System gut angelegtes Geld mehr belohnt als Leistung und Arbeit. Dass solch ein Mechanismus die Geringverdiener, die nun mal über keine ausreichenden Geldreserven verfügen, zusätzlich belastet, während Superreiche und Erben, ohne großes Zutun und ohne überhaupt dafür arbeiten zu müssen, ihr Millionen Vermögen auch noch in Milliarden Vermögen umwandeln, ist die größte Misere. Diese Entwicklung wird massiv katalysiert, dadurch dass Finanzprodukte steuerbegünstigt sind und auf das Vermögen kaum Steuern anfallen, während Einkommens- und Verbrauchssteuern im Verhältnis hoch sind. Eine 19% Mehrwertsteuer belastet einen Normalverdiener, der ja wie gesagt den Großteil seines Einkommens konsumiert, logischerweise deutlich mehr als einen Gutverdiener, der relativ zu seinem Einkommen weniger konsumiert. Manche sprechen in dem Zusammenhang sogar von einer Umverteilung von unten nach oben.

      Meines Erachtens nach müsste Deutschland zur Vermögenssteuer zurückkehren, es kann ja ein großzügiger Freibetrag von ca 1 Million festgesetzt werden. Dass diese Steuer aufgrund einer Ungereimtheit 1996 vom Verfassungsgericht widerrufen worden ist, bedeutet nicht, dass sie generell nicht erhoben werden kann. Sicherlich werden Investoren mit dem Rückzug aus Deutschland drohen, aber es kann und darf nicht sein, dass Investoren gemäß ihren Interessen die Politik durch Erpressung diktieren und damit die politische Autonomie unseres Staates angreifen. Umso wichtiger ist in diesem Kontext ein starkes Europa, denn mir fällt im Rahmen eines einzelnen staatlichen Akteurs keine effiziente Möglichkeit ein, die Abwanderung von Investoren zu verhindern.

      Angesichts des neu entstandenen Gleichgewichts wird zudem bewusst, dass der Gini-Koeffizient kaum aussagekräftig ist, was soziale Gerechtigkeit angeht. Statt das Einkommensgefälle als Maßstab zu benutzen, sollte das Vermögensgefälle der neue Maßstab sein. Einen Gini-Koeffizienten über Vermögen statt Einkommen gibt es zwar, dieser wurde jedoch nur für eine Handvoll Länder kalkuliert und basiert größtenteils auf Schätzungen, weil über die Vermögensverteilungen wenig Daten vorliegen (kein Wunder, wenn man als Staat Vermögende nicht besteuert und deshalb die Vermögen auch nicht erfasst). Schaut man sich aber beispielsweise mal die USA an, so ist sie beim Ranking des Gini-Einkommensindex zumindest noch in der unteren Mitte platziert (Wert: 0,42), beim Ranking des Gini-Vermögensindex aber auf einmal auf dem drittschlechtesten Platz (Wert: 0,82), nach Russland und Indien. Deutschlands Gini-Einkommensindex liegt bei vorbildlichen 0,29, unser Vermögensindex wiederum bei katastrophalen 0,79. So viel dazu.
      - I actually love that about being a millennial, TBH. People can call us snowflakes and overly sensitive and high maintenance all they want. But I enjoy the fact that our generation and younger is VERY loud about the fact that we won't work garbage jobs, enduring garbage treatment, for garbage pay, under garbage bosses, with garbage benefits just for the "privilege" of working. Companies are making more money than ever. You've filled you Beverly Hills swimming pools with cash for years, and now you're crying that you "don't have the budget" to pay people what they're worth or give them good working conditions. Now people are calling nonsense. Good.
    • Also wenn superhero fatigue zu filmen wie joker führt bin ich all in.
      unglaublich interessanter film. sehr makaber, aber der film schafft es immer diese makabere seite humorvoll darzustellen, wodurch die abstruse persönlichkeit des jokers imo funktioniert. der politische konflikt als setting der story steht gegen die absolut nihilistische einstellung jokers und die handvoll morde, die in dem film geschehen, sind teils nüchtern brutal, aber teils eben auch in einer gewissen überspitztheit.
      kennt ihr diese fast schon surrealen situationen, auf die man teils nur mit einem lachen reagieren kann?
      Joker ist definitiv kein protagonist und hat auf sein umfeld auch nur unbewussten einfluss, wodurch er ein untypischer narrator für den film wird.
      Solch einen charakter für den zuschauer interessant zu machen ist schon genial für sich allein. dazu noch eine tatsächlich gut gespielte charakter entwicklung und fuck yeah I like.
      ich bin tatsächlich das erste mal wirklich gespalten über die idee einer fortsetzung zu einem film. der film baut den charakter quasi nur auf und dementsprechend fände ich eine fortsetzung interessant, aber der film steht für sich alleine sehr gut und ich kann mir ehrlich gesagt keine gute fortsetzung zu dem film vorstellen.
      Nice Meme

    • Hatte echt bedenken als ich Todd Philipps gelesen habe, da er sonst in anderen Filmen die Finger im Spiel hatte, ich mag Old School und Hangover, aber wie er den Joker in Szene setzt, wie man stellenweise mitleidet ist schon top. (Vorbehalte waren unnötig.)

      Finde der Film kann einfach vor die ersten beiden Nolan Filme gehangen werden und beides würde immer noch funktionieren.
    • hatte ich gestern mit nem kumpel noch diskutiert. ist per se nicht komplett abwegig, aber je mehr ich darüber nachdenke desto mehr muss ich widersprechen. der heath ledger joker hatte alle situationen geplant. er spricht zwar von chaos aber sein intro alleine zeigt wie sehr die planung und manipulation von menschen ihm inne liegt.

      der phoenix joker ist tatsächlich nihilistisch und chaotisch. situationen passieren um ihn herum und er will nicht einmal anführer sein sondern tanzt in mitten des chaos.

      beide haben chaos in ihrem charakter, aber phoenix suhlt sich darin und ledger streut es wie saat :]
      Nice Meme

    • Habe gerade parasites gesehen. Ein koreanischer film über 1 betrügus familie, welche eine wohlhabende familie scammen will.
      Hat die palme d'or von cannes gewonnen.

      9.5/10

      Selten so gelacht. Bestimmt noch besser wenn man actually koreanisch versteht und nicht auf untertitel angewiesen ist. Trotzdem keine reine Komödie. Einfach anschauen, kann man nichts falsch machen mit!
    • Gangster squad ist ein amüsanter Film in Richtung avengers trifft heat. Klingt bescheuert? Jop.
      Der Film ist eine überraschende Mischung aus Genres verpackt in einem 50ger Jahre Machismo Contest. Ein frisch aus dem Krieg zurückgekehrter Rambo sammelnt eine Gruppe spezialisierter cops zusammen, um einen größenwahnsinnigen Mafia Boss aufzuhalten. Das ganze ist noch so unfassbar eindimensional dargestellt, dass man nur an oceans eleven denken kann. Frauenheld, Technikexperte, Pistole oder Faust. Jeder hat sein Gimmick. Zusammen machen sie kleine Jobs, um dem mafiosi auf den Schlips zu treten, aber diese Jobs sind ehrlich gesagt kaum weiter durchdacht als "und dann folgen wir Ihnen und dann jagen wir alles in die Luft". Der Film nimmt außerdem Western Züge an, die Gruppe an Männern muss ihre Stadt von den bösen Ganoven beschützen. Die Frauen spielen dabei eher die Rolle der teils unterstützenden, aber hauptsächlich zu beschützenden Schwachpunkte der helden. Dazu slow-mo Szenen.
      Es ist einfach faszinierend wie altbacken der Film sein müsste in seiner Bravado, mit seinen wagemutigen Haudegen, aber eine schöne Inszenierung durch gute Besetzung und guter Regie macht das ganze irgendwie sympatisch. Der Film könnte mit nur kleinen Änderungen eine komplette Parodie seiner selbst sein. Sowas hab ich bisher so noch nie gesehen.

      Ich würde mich nicht so weit aus dem Fenster legen und sagen, der Film sei ein Meisterwerk. ich kann ihn kaum gut nennen so ganz ohne subtext, Message oder Charakterentwicklung. Aber er ist so faszinierend eindimensional, dass ich davor schon Respekt zollen muss.
      Wie eine perfekt geformte Kartoffel. Egal wie viel Mühe man sich macht die darzustellen, es bleibt eine Kartoffel.
      Nice Meme

    • Komme gerade abends dazu ein paar Filme von meiner Watchlist zu streichen.

      "Sie sind ein schöner Mann" ist ein Französischer Film über einen altbackenen Bauern, der innerhalb der ersten paar Minuten seine Frau verliert. Er spürt den Verlust jedoch nicht durch Trauer, sondern als extra Arbeit auf dem Bauernhof. Die Lösung des Problems findet er per Dating Agentur eine Frau aus Rumänien heran zu holen um ihm auf dem Hof zu helfen.
      Der Film ist wunderschön gedreht. Haufenweise Metaphern und unausgesprochene Emotionen der Charaktere sind eine angenehme Abwechslung zu Filmen, die dir alles durch unnötige Dialoge vorkauen.
      Der Zuschauer bekommt die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht des Bauers mit, die eigentliche Protagonistin ist jedoch die Rumänin Elena. Der Film schafft es sie super sympatisch darzustellen und man ist quasi gezwungen mit ihr mitzufühlen. Der Film ist sehr untypisch verglichen mit Hollywood Romanzen und bleibt dementsprechend sehr offen. Es gab durchgehend immer 2-3 neue Richtungen die der Film einschlagen könnte. Hat mir tatsächlich ein Tränchen aus den Augen gedrückt.

      Wenn ihr nen Film über Menschen statt über Story schauen wollt ist der Film klasse.
      Nice Meme

    • fugo schrieb:

      Komme gerade abends dazu ein paar Filme von meiner Watchlist zu streichen.

      "Sie sind ein schöner Mann" ist ein Französischer Film über einen altbackenen Bauern, der innerhalb der ersten paar Minuten seine Frau verliert. Er spürt den Verlust jedoch nicht durch Trauer, sondern als extra Arbeit auf dem Bauernhof. Die Lösung des Problems findet er per Dating Agentur eine Frau aus Rumänien heran zu holen um ihm auf dem Hof zu helfen.
      Der Film ist wunderschön gedreht. Haufenweise Metaphern und unausgesprochene Emotionen der Charaktere sind eine angenehme Abwechslung zu Filmen, die dir alles durch unnötige Dialoge vorkauen.
      Der Zuschauer bekommt die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht des Bauers mit, die eigentliche Protagonistin ist jedoch die Rumänin Elena. Der Film schafft es sie super sympatisch darzustellen und man ist quasi gezwungen mit ihr mitzufühlen. Der Film ist sehr untypisch verglichen mit Hollywood Romanzen und bleibt dementsprechend sehr offen. Es gab durchgehend immer 2-3 neue Richtungen die der Film einschlagen könnte. Hat mir tatsächlich ein Tränchen aus den Augen gedrückt.

      Wenn ihr nen Film über Menschen statt über Story schauen wollt ist der Film klasse.
      Dankeschön, haben den im Freundeskreis vor über 10 Jahren Mal angeschaut und jetzt wurde ich da wieder dran erinnert :love:
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • Sorry to bother you.
      Ohne spaß zieht euch den rein! Kein Trailer schauen, einfach hin chillen und schauen.
      ne richtig witzige, kluge und skurrile Satire
      Der film ist quasi ne stunde lang die clips die ihm Verhoeven robocop im fernsehen laufen nur um in der letzen halben stunde komplett abzudrehen.
      besser kann man den film nicht zusammen fassen ohne groß zu spoilern.
      cassius erlebt der amerikanischen dream nachdem er in einem call center voll aufgeht. doch gerade als er befördert wird brechen seine mitarbeiter einen streik aus. er entscheidet sich für die beförderung und erlebt eine surreale welt er "power caller" die millionen deals am telefon abwickeln für unternehmen, die ihre arbeiter ausbeuten.
      der film super interessant geschnitten und filmtechnisch klasse. die metaphern sind extrem eindeutig und ins gesicht gespuckt, deshalb musste ich mich auch an die verhoeven clips erinnern. von subtext kann keine rede sein
      der protagonist selbst heißt Cassius Green (Cash is Green), die arbeiter werden als sklaven dargestellt und einiges mehr. darstellung der medien und die vermarktung von rebellion wie che guevara tshirts sind vom feinsten.
      atm auch free auf amazon prime und ja ich verstehe die ironie dahinter :]

      €:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von fugo ()

      Nice Meme

    • Ok weil ich es mir doch von der Brust schreiben will und es gleich für mehrere Stunden Richtung Berlin geht.
      Falls ihr den Film schon kennt oder einfach nicht vorhabt ihn zu schauen aber einen filmnerd ein bisschen abschwärmen hören wollt:
      Der Film wirkt zu aller erst auf der offensichtlichsten Ebene und auch aus meiner kurzen Zusammenfassung als wäre es ein Film über die Probleme des Kapitalismus und zu nem drittel ist das auch zutreffend, doch das weitere wichtige drittel ist die Idee von Persona.
      Jeder von uns kennt es, wenn man sein eigenes ich an die situation um sich herum anpasst. Man benutzt unter Freunden andere Phrasen als am Arbeitsplatz oder beim Besuch bei Omi.
      Diese Persona Ist eine Art Charakter dem man seinem Umfeld vorspielt. Die Persona im Film werden sehr klar von einander differenziert und überspitzt dargestellt, aber ihre Einflüsse auf dein eigentliches ich hingegen passieren eher unauffällig. Die weiße Stimme Persona ist natürlich mehr als eindeutig und ebenfalls die Momente in denen Cassius unbewusst diese Persona seine "Ur-Persona" überschreiben lässt. Aber auch seine Freundin "Detroit" springt zwischen Persona zwischen Künstler, Rebell und der Genießerin wenn sie mit Cassius zusammen ist. Andere Leute haben auch eine Erwartungshaltung welche Persona du haben sollst oder zumindest verspielen sollst, wie die weiße Stimme am Arbeitsplatz oder Rap Künste auf der Feier. Die weiße Stimme selbst ist eine Erwartungshaltung anderer und es wird in der Szene ihrer Vorstellung direkt darauf hingewiesen, dass es nicht wirklich um weiß oder schwarz geht. Es geht um die Erwartung von Erfolg und historisch ist unser Bild von einem reichen, erfolgreichen Entrepreneur eben etwas in Richtung steve Jobs/lift.
      Das dritte Thema des Films ist ein wenig ein bait meinerseits, denn es ist die Verbindung beider Themen. Welchen Einfluss Kapitalismus auf unsere Persona und damit auf unser direktes ich haben. Cassius ist von Beginn an ein trügerischer Charakter, der bereit ist zu lügen um den Job zu bekommen, aber dennoch hat er moralische Bedenken als "Power caller" zu arbeiten, bis er vom Lohn dazu verführt wird zuzustimmen. Und anstatt die kontroversen seiner Moral auszuarbeiten ändert er sich selbst und beginnt sklavenarbeit zu verteidigen.
      Der Einfluss der antagonisierten großen bösen Firma "worryfree" ist natürlich die komplette Enteignung der eigenen Persona wodurch der Sklavenvergleich so stark durchscheint. Das ganze nimmt Cronenbergische Ausmaße, indem die firma ihre Arbeiter via wunderdroge in arbeitstiere verwandelt. Ja Menschen werden in sogenannte Equi sapiens verwandelt. Wie gesagt, der Film versteckt Metaphern nicht im subtext.
      Hier liegt die größte und interessanteste Kritik des Filmes.
      Es ist nicht schwarz gegen weiß, arm gegen reich, gut gegen böse. Auf der lift Party wird sehr klar dargestellt, dass die "Power caller" Oberschicht genauso Sklaven unter ihm sind. Siehe die Szene in der alle um lift versammelt sind und Cassius auf dem Boden sitzen darf.


      TL;DR: der Film ist skurril und nicht jedermanns aber eine filmtechnisch unglaublich gute und witzige Kritik an den sozialen Einflüssen des Kapitalismus, die klüger abgedreht ist als "besiege den bösen chef"

      Gönnt euch!
      Nice Meme

    • wow, gerade hellboy: call of darkness gesehen und ich war wirklich positiv überrascht, da die bewertungen ja nichts gutes verlauten ließen, aber als hellboy fan musste ich ihn jetzt doch einfach mal schauen. del toro + ron perlman vermisse ich nun nicht mehr, da der neue cast auch gut miteinander harmoniert. leider brach wie immer nur kurz die hölle aus, aber dafür umso schöner. über die gags, konnte ich im gegensatz zu den letzten marvel filmen, auch lachen. ich freue mich also über eine fortsetzung.
    • Rewatch von "Once upon a time in America", weil ich den zuletzt vor >10 Jahren und afaik auch nicht komplett gesehen hatte.

      Sergio Leone + Music von Ennio Morricone - alleine deswegen schon 8/10

      Gefallen hat mir die Detailverliebtheit in einigen Szenen und den Einsatz von Musik zur Erzeugung von Emotion, auch die Blenden zwischen den Einzelnen Zeitebenen sind echt gut gemacht und cool inszeniert. Handlung geht "Full Circle" aber hat ein paar Längen und Schwächen, trotzdem ein must watch.
      Hier sollte irgendwas mit Bierpong stehen :grinking: