Neuauflage von Hitlers „Mein Kampf“

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    • Es soll Menschen geben, die gerne ihre eigene Meinung bilden wollen ohne direkte Beeinflussung von außen. Warum sollten diese Leute nicht auch hier die Möglichkeit dazu bekommen? Wer das nicht will kann ja gerne kommentierte Versionen kaufen. Finds eher schade, dass ein rechtsgerichteter Verlag der einzige ist, der unkommentiert eine Auflage rausbringt. Dadurch unterstützt man beim Kauf indirekt andere rechte Autoren/Verleger. Ich fänd es besser, wenn Reklam und co. alternativen bieten würden.

      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • Nicht zu den Preisen.
      Zumindest nicht damals.
      Gerade in Osteuropa hatte jeder Opi noch ein paar Souveniere rumliegen.
      Vor allem "Mein Kampf" würde nicht so überteuert gehandelt werden, wenn durchdas Verbot nicht ein Mythos entstanden wäre.
      Hater prallen ab an der Karbonschicht wie der Regen.
      Mann, ich setz mich auf den Thron und geb ein Fick dabei auf Jeden.
      Und roll weiter auf Chrom bis sie dann nicht mehr mit mir reden.
      Keine Bitch und kein Stress zieht mich runter wie ein Dämon,
      Ich blend sie alle weg mit ultraviolettem Xenon.
    • HumanlyPuma schrieb:

      Das Werk ist volksverhetzend.
      Und in dieser wenig, bzw. unkommentierten, Publikationsform wird dies nicht relativiert.
      Ergo bleibt es volksverhetzend?
      Ich sage deshalb ja auch, dass ich Volksverhetzung als Begründung eines Verbots bescheuert finde.

      Kazuiii schrieb:

      Woher nimmst du das? Mit der Zurechnungsfähigkeit meine ich. Und warum muss jemand der zurechnungsfähig ist, differenziert mit Volksverhetzung umgehen können? Also warum sollte sich das zwingend ausschließen?
      Die Begründung ist doch, dass man die Vebreitung von Inhalten verbieten will, die "das Volk ver-/aufhetzen". Damit wird das Volk als dumme Masse betrachtet, die einfach durch irgendwelche Hassschriften zu unrechten Handlungen verführt werden könnte. Demokratie sollte aber davon ausgehen, dass das Volk sich differenziert seine Meinung bildet und seinen Standpunkt vertritt, warum sollte sonst jeder wählen dürfen und nicht nur Schlaue/Reiche/Religiöse/... Man muss sich doch entscheiden, ob die Masse weiß, was richtig ist, oder eben nicht. Wenn man die Volksverhetzungs-Verfolgung übertreibt (um meinen Punkt auszuführen, nicht weil das tatsächlich passiert oder passieren könnte) kann man meiner Meinung nach auch schnell bei "AfD-Sprüche sind Volksverhetzung, was die Linke sagt auch" landen und zementiert damit eine vorherrschende Meinung, nämlich die des derzeitigen Staates. Aber durch die Demokratie soll doch aus _allen_ Meinungen einen sinnvollen Mittelweg finden.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • @Bighead
      Wie sieht es denn mit einer Argumentation von Seiten der Geschädigten aus: Kann man das Verbot darüber begründen? So wie es auch Verboten ist, dass ich öffentliche Reden halte oder Schriften verbreite, in welchen ich eine einzelne Person beleidige oder zur Gewalt gegen diese Person aufrufe, so gilt dies auch für Glaubensrichtungen, Völker und Gruppen im Allgemeinen? Ist nur eine Idee, wie ich das Verbot begründen würde, da ich prinzipiell auch deiner Meinung bin und den Menschen gerne Verstand und Verständnis zuspreche.
    • Yarox schrieb:

      Es soll Menschen geben, die gerne ihre eigene Meinung bilden wollen ohne direkte Beeinflussung von außen. Warum sollten diese Leute nicht auch hier die Möglichkeit dazu bekommen? Wer das nicht will kann ja gerne kommentierte Versionen kaufen. Finds eher schade, dass ein rechtsgerichteter Verlag der einzige ist, der unkommentiert eine Auflage rausbringt. Dadurch unterstützt man beim Kauf indirekt andere rechte Autoren/Verleger. Ich fänd es besser, wenn Reklam und co. alternativen bieten würden.
      Wollte gerade das selbe schreiben. Würde sofort eine günstige Version kaufen und heftig ablulen beim Lesen.

      Ich finde es auch äußerst schade, dass man sich nie mit dem Buch auseinander gesetzt hat in der Schule. Nicht mal auszugsweise.

      Und ich bin auch der Meinung, dass eine Demokratie Volksverhetzung aushalten können muss. Sonst kann man sein Land auch gleich dicht machen.
    • Ich denke auch dass es bei Volksverhetzung eher darum geht, dass man gegen eine Volksgruppe (halt meist ne Minderheit) vorgeht. Man könnte das auch Minderheitenschutzgesetz nennen. Außerdem steht doch im Gesetz explizit drin, dass es zum Schutz derer Menschenwürde geht. Wenn man sich die rechtliche Definition (Tatbestandsmerkmale nur 1. Absatz) anschaut, liest sich das für mich eigentlich als wollenswert.
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • Ich finde es sehr wichtig Mein Kampf nur kommentiert rauszubringen, weil viel von dem was Hitler schrieb einfach faktisch falsch war. Gilt auch für die Schlussfolgerungen die er zieht.


      Die Leute lesen das hinterher wie ein Geschichtsbuch und fangen (vielleicht auch nur innerlich) an, den Holocaust als gerechtfertigt anzusehen.


      Ich glaube allerdings nicht, dass Mein Kampf jetzt die rechte Szene aufblühen lässt (das schafft die Flüchtlingssituation viel besser), dafür ist es zu sehr aus einer anderen Zeit. Hab da ja weiter oben schon mal was zu geschrieben
    • ramius schrieb:

      @Bighead
      Wie sieht es denn mit einer Argumentation von Seiten der Geschädigten aus: Kann man das Verbot darüber begründen? So wie es auch Verboten ist, dass ich öffentliche Reden halte oder Schriften verbreite, in welchen ich eine einzelne Person beleidige oder zur Gewalt gegen diese Person aufrufe, so gilt dies auch für Glaubensrichtungen, Völker und Gruppen im Allgemeinen? Ist nur eine Idee, wie ich das Verbot begründen würde, da ich prinzipiell auch deiner Meinung bin und den Menschen gerne Verstand und Verständnis zuspreche.
      Vielleicht störe ich mich auch einfach an dem Wort Volksverhetzung, es klingt total nach Hexenjagd und wütendem Pöbel.

      Natürlich sollte man nicht erlauben, dass Einzelpersonen oder ganzen Gruppen der Tod angedroht wird, aber Mein Kampf ist offensichtlich ein historisches Werk. Ich meine in der Bibel stehen auch irgendwelche Gewaltandrohungen gegen Ehebrecher oder was weiß ich, da sagt doch auch keiner "Ja aber das wäre ja Selbstjustiz, sowas kann man nicht veröffentlichen". Wenn ich mir einen Spaß mache und ein "Jeder Stoß ein Franzos' " Poster in die Autoheckscheibe hänge, ist das dann auch Volksverhetzung? Oder muss ich da noch nen Kommentar drunter hängen, dass diese Aussage natürlich nicht haltbar ist und man das ganze ja im Kontext der damaligen Zeit zu lesen und auch zu verdammen hat.

      Sie sollen halt neu verfasste Hetzschriften verbieten, aber nichts was älter als 20 Jahre oder so ist.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • @Der_Busfahrer. Und wieso glaubst du dass dein Interesse, "heftig abzululen" in irgendeiner Weise relevanter ist als die Befürchtung, dass einfache, monokausale Weltvorstellungen überall auf fruchtbaren Boden fallen können und sogar unfassbar gut dokumentierte Lügen und Unwahrheiten wie die Hitlers von irgendwelchen Mongos für bare Münze gehalten werden? Da würde eine kommentierte Fassung abschrecken oder zumindest den Versuch wagen, diese zu bilden.

      Verstehe auch nicht warum ihr euch daran so sehr stoßt: Ist es nur der Preis? Dann wartet ein Jahr bis ein Taschenbuch und ihr habt euch die Geldsorgen gespart... oder könnt ihr nach 91 Jahren nicht noch ein weiteres warten...? ;)
    • Diese "Mongos" werden aber sicher nicht durch das Buch allein zum Antisemiten, da spielt einfach viel mehr ein als das man es auf Mein Kampf allein runterbrechen könnte.
      Das Potenzial ist bereits vorher bei solchen Personen vorhanden, zu mal man es auch überall kriegen kann. Unkommentiert und das schon seit Jahren.
      Als ob solche Leute sich von der kommentierten Version beeindrucken lassen.

      Ich persönlich stoße mich daran, dass der einfache Bürger mal wieder als dummer Idiot (du hast ihn als Mongo betitelt) dargestellt wird, der nicht mündig und fähig ist seine eigene Meinung zu bilden.
      Und wer dann nach Lesen des Buches nicht checkt, dass das Buch menschenverachtend ist, bei dem hat die Bildung versagt, aber nicht erst mit dem Lesen der Lektüre.


      ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von TripperK ()

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.
    • Heph schrieb:

      @Der_Busfahrer. Und wieso glaubst du dass dein Interesse, "heftig abzululen" in irgendeiner Weise relevanter ist als die Befürchtung, dass einfache, monokausale Weltvorstellungen überall auf fruchtbaren Boden fallen können und sogar unfassbar gut dokumentierte Lügen und Unwahrheiten wie die Hitlers von irgendwelchen Mongos für bare Münze gehalten werden? Da würde eine kommentierte Fassung abschrecken oder zumindest den Versuch wagen, diese zu bilden.

      Verstehe auch nicht warum ihr euch daran so sehr stoßt: Ist es nur der Preis? Dann wartet ein Jahr bis ein Taschenbuch und ihr habt euch die Geldsorgen gespart... oder könnt ihr nach 91 Jahren nicht noch ein weiteres warten...? ;)
      Bei diesen Leuten ist ohnehin schon einiges schief gelaufen, da ändert "Mein Kampf" auch nix mehr dran.

      Weiß nicht woher die Angst vor einem Buch kommt. Ich hab vor ein paar Jahren mal reingeschaut (wir hatten das Thema "Oral History" in der Oberstufe und eine Gruppe hat das Buch in Originalausgabe von ihrem Interviewten bekommen) und fand es ziemlich wirr geschrieben und wenig überzeugend. Glaube in der Passage, die ich gelesen habe, ging es vor allem darum, dass die deutsche Jugend unbedingt Boxen lernen sollte.

      Wie auch immer: Das Buch verbieten ist Bevormundung, das Buch nur kommentiert herauszubringen ist Bevormundung. Ich kann auch ganz alleine denken und meine Bildung hat mich hoffentlich darauf vorbereitet, dieses Buch ohne Nebenwirkungen wie plötzlichen Haarausfall bis zur Glatze lesen zu können.
    • Joah und der Staat darf (wie wir in Flüchtlingsthemen oft gesagt bekommen) nun mal ein Interesse daran, seine BürgerInnen in bestimmte Bahnen zu lenken. Deshalb gibt es auch Sicherheitsgurtpflicht, (bald) öffentliches Rauchverbot, Helmpflicht, indizierte Filme und FSK. Liste beliebig erweiterbar.

      Selbstverständlich kann man sinnvoll über die Vor- und Nachteile einer ausschließlich kommentierten Veröffentlichung von "Mein Kampf" diskutieren. Ein pauschales "Muh Freedom" / "Bevormundung" ist aber ein denkbar schlechtes.