Wir reden hier von zwei grundsätzlich unterschiedlichen Sorten Glück.
Die eine Sorte ist die Reaktion auf ein bestimmtes Ereignis, sei es ein Kriegsende, eine Jobzusage, das Erlegen eines Tiers im Dschungel, etc. Darüber wurde hier jetzt viel Richtiges gesagt, aber grundsätzlich gilt in meinen Augen, dass man sich selber keinen Gefallen tut, wenn man versucht, glücklich zu sein, indem man eine möglichst lückenlose Aneinanderreihung von solchen Glücksmomenten anstrebt. Denn diese Glücksmomente sind immer vergänglich und wie @roterbaron schon sagte wird man nie zu einem Zustand gelangen, in welchem es keine weiteren Ziele mehr anzustreben gibt.
Jetzt könnte man sich fragen, was denn daran so schlimm ist. Dann gibt es halt keinen perfekten Zustand, aber irgendwelche Ziele muss ich mir doch setzen damit ich vorankomme. Nun, zum Einen gibt es da das Problem, welches die Kurzstory von @SagaN9ne ganz gut zeigt. Nämlich die Überschätzung des Glücks, welches einem das angestrebte Ziel einbringt und die dann eintretende Enttäuschung, wenn man sein Ziel erreicht hat und feststellt, dass man sich doch nicht so toll fühlt wie man es sich zuvor ausgemalt hatte. Und zum Anderen, was noch viel wichtiger ist, führt ein Streben nach solchen Glücksmomenten häufig dazu, dass man auf dem Weg zu einem angestrebten Ziel überhaupt nicht glücklich ist, aber man sein Leiden damit rechtfertigt, dass sich die Plagerei schon auszahlen wird wenn man irgendwann am Ziel angelangt ist. Weil dann bist du fast nie glücklich. Du hast zwar immer die glückliche Zukunft im Auge, aber du lebst nie in der Zukunft. Du lebst immer nur in der Gegenwart. Und solange du dein Glück vom Erreichen eines Ziels abhängig machst, bist du in der Gegenwart nicht glücklich, solange dieses Ziel noch nicht erreicht ist.
Ich weiß nicht ob das verständlich war, falls nicht bitte nachfragen. Aber jetzt kommen wir erstmal zur zweiten Sorte Glück, die einen Ausweg aus dem ganzen Dilemma aufzeigt. Wir haben gesehen, dass Glück immer temporär ist, wenn wir es von äußeren Gegebenheiten abhängig machen. Wir haben die Nachteile davon gesehen. Aber glücklicherweise sind wir nicht dazu gezwungen, unser Glück nur im Erreichen von Zielen zu suchen. Wir haben viel mehr Macht über unser Glück, als uns bewusst ist. Wir denken, wir brauchen einen Grund, um glücklich zu sein. Aber das stimmt nicht. Unser Grundzustand ist Glück. Und zwar nicht Glück im Sinne von euphorischen Glücksmomenten, sondern im Sinne von permanenter innerer Ruhe und Zufriedenheit. Und dieses Glück ist tief drinnen in jedem Einzelnen von uns. Aber wir spüren es nicht, weil es überlagert wurde von allen möglichen Überzeugungen, Konzepten, Philosophien, Idealen, etc. die uns alle weismachen wollen, dass uns irgendetwas Äußeres fehlt und wir deswegen unglücklich sind. Um also zu diesem Glück zu finden, müssen wir uns von alldem lossagen um zu erkennen, dass wir in jedem einzelnen Moment bedingungslos glücklich sein können. Das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich, sondern ist in der Regel ein langer Lernprozess. Aber jeder von uns hat das Potential, zu diesem Glück zu finden.
Um ein praktisches Beispiel zu geben: Setz dich mal zehn Minuten lang ins Grüne. Lächle. Ohne Grund, einfach so. Denk an nichts. Schau dir stattdessen einfach an was du empfindest, ohne Wertung. Das Gefühl des Grases, auf dem du sitzt. Die Schönheit der Pflanzen um dich herum. Die Gerüche dieser Pflanzen. Der Vogelgesang. Der Die Sonne und der blaue Himmel oder alternativ die Wolken über dir. Und jetzt sag mir, wie du in dieser Zeit unglücklich sein kannst. Warum du nach irgendeinem Ziel streben musst, wenn doch die Perfektion schon da ist.
Und dann merke außerdem, wie es dazukommen kann, dass du doch aus diesem glücklichen Zustand herauskommst. Z.B. indem du plötzlich an deinen nervigen Termin in der Arbeit morgen denken musst. Oder daran, dass du gerne mal wieder in Urlaub fahren würdest, aber dein scheiß Chef dir zu wenig Geld bezahlt. Oder wie am Wochenende dein Fußballverein wegen nem Abseitstor verloren hat. Oder oder oder.
Irgendwann merkst du, dass dich all deine Gedanken immer vom Jetzt wegbringen. Sie handeln immer von einer potentiellen Zukunft, von der Vergangenheit oder von irgendwelchen Traumwelten. Und die Gedanken zeigen dir Dinge auf, die erstrebenswert wären. Oder gegen welche du starke Abneigungen hast und sie deswegen gerne verhindern würdest. Und allen gemein ist, dass sie die eben noch dagewesene innere Ruhe zunichte machen. Also entschließt du dich, deinen Gedanken nicht mehr so viel Macht über dich zu geben, indem du dir bewusst wirst, was sie in dir bewirken. Nach und nach ziehen sie dich immer weniger runter. Du merkst es schneller, wenn du mal wieder in Gedanken verloren warst und kommst schneller zu deiner inneren Ruhe wieder zurück. Irgendwann merkst du, dass du nicht alleine irgendwo hocken musst um diese innere Ruhe zu spüren. Du merkst, dass die Arbeit weniger nervig ist, wenn du nicht mit dem Gedanken "Gott ist das alles wieder kacke heute" an sie ran gehst, sondern wenn du sie so nimmst, wie sie nun mal ist. Egal in welche räudige Situation du reinkommst, du weißt, dass alles gut ist, so wie es gerade ist. Denn es gibt nur dieses eine Jetzt. Und du hast die Wahl darüber, ob dieses Jetzt für dich ein glückliches oder ein unglückliches ist. Niemand sonst.
Shalom.
Die eine Sorte ist die Reaktion auf ein bestimmtes Ereignis, sei es ein Kriegsende, eine Jobzusage, das Erlegen eines Tiers im Dschungel, etc. Darüber wurde hier jetzt viel Richtiges gesagt, aber grundsätzlich gilt in meinen Augen, dass man sich selber keinen Gefallen tut, wenn man versucht, glücklich zu sein, indem man eine möglichst lückenlose Aneinanderreihung von solchen Glücksmomenten anstrebt. Denn diese Glücksmomente sind immer vergänglich und wie @roterbaron schon sagte wird man nie zu einem Zustand gelangen, in welchem es keine weiteren Ziele mehr anzustreben gibt.
Jetzt könnte man sich fragen, was denn daran so schlimm ist. Dann gibt es halt keinen perfekten Zustand, aber irgendwelche Ziele muss ich mir doch setzen damit ich vorankomme. Nun, zum Einen gibt es da das Problem, welches die Kurzstory von @SagaN9ne ganz gut zeigt. Nämlich die Überschätzung des Glücks, welches einem das angestrebte Ziel einbringt und die dann eintretende Enttäuschung, wenn man sein Ziel erreicht hat und feststellt, dass man sich doch nicht so toll fühlt wie man es sich zuvor ausgemalt hatte. Und zum Anderen, was noch viel wichtiger ist, führt ein Streben nach solchen Glücksmomenten häufig dazu, dass man auf dem Weg zu einem angestrebten Ziel überhaupt nicht glücklich ist, aber man sein Leiden damit rechtfertigt, dass sich die Plagerei schon auszahlen wird wenn man irgendwann am Ziel angelangt ist. Weil dann bist du fast nie glücklich. Du hast zwar immer die glückliche Zukunft im Auge, aber du lebst nie in der Zukunft. Du lebst immer nur in der Gegenwart. Und solange du dein Glück vom Erreichen eines Ziels abhängig machst, bist du in der Gegenwart nicht glücklich, solange dieses Ziel noch nicht erreicht ist.
Ich weiß nicht ob das verständlich war, falls nicht bitte nachfragen. Aber jetzt kommen wir erstmal zur zweiten Sorte Glück, die einen Ausweg aus dem ganzen Dilemma aufzeigt. Wir haben gesehen, dass Glück immer temporär ist, wenn wir es von äußeren Gegebenheiten abhängig machen. Wir haben die Nachteile davon gesehen. Aber glücklicherweise sind wir nicht dazu gezwungen, unser Glück nur im Erreichen von Zielen zu suchen. Wir haben viel mehr Macht über unser Glück, als uns bewusst ist. Wir denken, wir brauchen einen Grund, um glücklich zu sein. Aber das stimmt nicht. Unser Grundzustand ist Glück. Und zwar nicht Glück im Sinne von euphorischen Glücksmomenten, sondern im Sinne von permanenter innerer Ruhe und Zufriedenheit. Und dieses Glück ist tief drinnen in jedem Einzelnen von uns. Aber wir spüren es nicht, weil es überlagert wurde von allen möglichen Überzeugungen, Konzepten, Philosophien, Idealen, etc. die uns alle weismachen wollen, dass uns irgendetwas Äußeres fehlt und wir deswegen unglücklich sind. Um also zu diesem Glück zu finden, müssen wir uns von alldem lossagen um zu erkennen, dass wir in jedem einzelnen Moment bedingungslos glücklich sein können. Das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich, sondern ist in der Regel ein langer Lernprozess. Aber jeder von uns hat das Potential, zu diesem Glück zu finden.
Um ein praktisches Beispiel zu geben: Setz dich mal zehn Minuten lang ins Grüne. Lächle. Ohne Grund, einfach so. Denk an nichts. Schau dir stattdessen einfach an was du empfindest, ohne Wertung. Das Gefühl des Grases, auf dem du sitzt. Die Schönheit der Pflanzen um dich herum. Die Gerüche dieser Pflanzen. Der Vogelgesang. Der Die Sonne und der blaue Himmel oder alternativ die Wolken über dir. Und jetzt sag mir, wie du in dieser Zeit unglücklich sein kannst. Warum du nach irgendeinem Ziel streben musst, wenn doch die Perfektion schon da ist.
Und dann merke außerdem, wie es dazukommen kann, dass du doch aus diesem glücklichen Zustand herauskommst. Z.B. indem du plötzlich an deinen nervigen Termin in der Arbeit morgen denken musst. Oder daran, dass du gerne mal wieder in Urlaub fahren würdest, aber dein scheiß Chef dir zu wenig Geld bezahlt. Oder wie am Wochenende dein Fußballverein wegen nem Abseitstor verloren hat. Oder oder oder.
Irgendwann merkst du, dass dich all deine Gedanken immer vom Jetzt wegbringen. Sie handeln immer von einer potentiellen Zukunft, von der Vergangenheit oder von irgendwelchen Traumwelten. Und die Gedanken zeigen dir Dinge auf, die erstrebenswert wären. Oder gegen welche du starke Abneigungen hast und sie deswegen gerne verhindern würdest. Und allen gemein ist, dass sie die eben noch dagewesene innere Ruhe zunichte machen. Also entschließt du dich, deinen Gedanken nicht mehr so viel Macht über dich zu geben, indem du dir bewusst wirst, was sie in dir bewirken. Nach und nach ziehen sie dich immer weniger runter. Du merkst es schneller, wenn du mal wieder in Gedanken verloren warst und kommst schneller zu deiner inneren Ruhe wieder zurück. Irgendwann merkst du, dass du nicht alleine irgendwo hocken musst um diese innere Ruhe zu spüren. Du merkst, dass die Arbeit weniger nervig ist, wenn du nicht mit dem Gedanken "Gott ist das alles wieder kacke heute" an sie ran gehst, sondern wenn du sie so nimmst, wie sie nun mal ist. Egal in welche räudige Situation du reinkommst, du weißt, dass alles gut ist, so wie es gerade ist. Denn es gibt nur dieses eine Jetzt. Und du hast die Wahl darüber, ob dieses Jetzt für dich ein glückliches oder ein unglückliches ist. Niemand sonst.
Shalom.