Der musique concrète-Thread

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    • Der musique concrète-Thread

      „Pierre Schaeffers ursprüngliche Definition war, mit dem Klang im Ohr zu arbeiten, direkt mit dem Klang, als Entgegensetzung zur „abstrakten“ Musik, in der Klänge geschrieben wurden. Wie Schaeffer, ein Soundengineer an der Arbeit, hatte ich Übung als „Arbeiter mit Rhythmen, Frequenzen und Intensitäten“. Als Nichtmusiker konnte ich keine Musik schreiben, aber diese „neue Tonkunst“ brauchte keine Notation. Am Anfang wurde Konkrete Musik nicht einmal als Musik anerkannt. Schaeffers erste Werkschau hieß Ein Konzert der Geräusche“
      Tod Dockstader

      de.wikipedia.org/wiki/Musique_concr%C3%A8te

      Gerade entdeckt, zerrissene Technik


      Ich war mit Barbara und elephantTalk nämlich hier, wo dieses Stück gespielt wurde, auf 8 Boxen verteilt und ausschließlich elektroakkustisch, darauffolgend ein kleiner Bericht der mich dann auch etwas heiß gemacht hat und dazu geführt hat, dass ich diesen Thread eröffne.

      adk.de/de/programm/?we_objectID=55439

      Eintritt 5€ für Studenten, 7€ normal. Waren etwas zu spät. daher den pretalk verpasst, argh.
      Kleiner Raum, etwa 40 Leute, zwei Leute am Laptop, die die Soundlevel gemanaged haben. Bestes Sound Design was ich je gehört habe, dazu 8 Boxen für Surroundsound und die Stücke waren alle extra dafür angefertigt, sick.

      Der erste Track hieß Streams und war die ganze zeit Wasser was fließt dazu Knarzen von einem Schiff und später Strandgeräusche (Wasser was an einen Strand fließt) und ich meinte, dass man während dem hören das Boot erfühlen wollte, aber der wasserfluss war nicht wirklich "normal" also man dachte erst man wäre in einem Boot, eine "Ebene" aber dann floss das Wasser nach unten weg mit einem sogartigen Geräusch, also war man dann im unteren Teil, und gleichzeitig war oben auf einmal ein loch wodurch es nach unten gelaufen ist, als ob das Boot gerade untergeht, aber es war nicht hektisch oder panisch, sondern eher ganz ruhig, als ob das Loch ganz normal reingekommen ist. An sich nichts besonderes, aber schon mega chillig und etwas trippy. Fand die räumliche Vorstellung ziemlich krass.

      Das zweite war Rojo von Hans Tutschku und war so eine Art Ritual, mega trippy. Hat immer aus drei verschiedenen Ecken angeteased, Geräuschschnipsel aus Wörtern, die wurden dann langsam immer mehr, bis es dann schlagartig krass laut wurde und man in einen stark meditativen Zustand kam, weil alles am chanten war, dazu kam ein riesiger Gong, dessen Schwingungen sich über die acht Boxen verteilten. Das Ganze hat er dann mit drei verschiedenen "Kulturen" (afaik keine realen) gemacht, heftige Meditation. Hatte sowieso die ganze Zeit meine Augen zu für mehr immersion, hier war die Wirkung dadurch noch heftiger.
      Diesen Track hätte ich gern in einen Goa track eingebaut, richtig trippy.

      Der dritte war mein Favorite, nureinwortgenügtnicht (random ins deutsche übersetzt, orignal onewordisnotenough) von Pierre Alexandre Tremblay, er fängt an an so eine art Fahrradklingel mit einem Löffel dranzuschlagen (bzw. elektronisch zu erzeugen) und hat eine Kick, als ob er mit dem Fuß auf der Box stampft, sehr funky weil die Klingel auch immer tonabwärts ging (klingel kick "klingel -1" kick "klingel -3" kick "klingel -4" etc. mit verschiedenen pausen dazwischen aber relativ schnell). Dann kam eine lange breite Harmonie von Synthies, sehr warm und hat den ersten Part gecuttet, was dem ganzen einen sehr starken Break gegeben hat. Dann kamen die klingeln wieder, aber viel freier, bisschen improvmäßig. Dann kam am Ende noch ne riesige Kick, mega weit weg vom "hinteren raum" und so richtig funky Geräushe, da war echt Technohausen am Start, wäre das nicht serious gewesen hätte ich erstmal abgeraved. Wirklich mega crispy produced, überall ging was ab, mega viel "Raum" der bespielt wurde. danach kam noch so elektrische Geräusche, die aber wieder mega funky waren, sehr verspielt.

      Das vierte war relativ normal wie ich fand, Polychromie von Gottfried Michael Koenig. elephantTalk meinte, dass das eher klassische serielle Musik ala Stockhausen war, für mich ein bisschen "Star Wars als free jazz", kann ich nicht zuviel dazu sagen, es gab ab und zu ein paar "Laser" die von vorne links nach hinten rechts nach vorne mittig flogen, war ganz cooles Hörerlebnis, ansonsten für mich relativ unspektakulär.

      Nummer 5: Barry Truax: The Garden of Sonic Delights, ging los mit "Regentropfen" aber natürlich elektronisch erzeugt, manche waren mega nah, manche waren eher wie ganz leicht mit einem Schlüssel auf Metall geklopft, hohe "*kling*" Töne. dann kam noch ein funky elektronisches "boing" Geräusch (nicht extrem boing, aber schon merklich), ansonsten wärs wohl 100% Regen Immersion gewesen, vielleicht hat er es gerade deswegen eingebaut. Ansonsten hätte das Gehirn es wohl als Regen interpretiert. Dann kamen sogar ab und zu paar Autos vorbei (ingame) und irgendwann so Lichtsounds, dann kam man plötzlich auf eine Steppe, Jungle, das Stück war sehr journeymäßig, kein Banger aber doch durchaus sehr interessant. Bräuchte da aber wohl noch n Spin (xd).


      Soviel zum Bericht, hier noch ein Classic, Lied geht ab 0:20 los:

      Stockhausen schrieb:

      Der Gesang der Jünglinge ist eine Folge von Akklamationen, von Anrufungen des Herrn und in diesem Text sind 21 Zeilen so verteilt, dass jede Zeile wieder beginnt mit "Preiset den Herrn" und dann werden alle möglichen Elemente aufgezählt, Elemente aus der Natur[...]


      Hab selber noch sehr wenig gehört und freue mich auf Recs (:
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