Lehr- und Pädagogikecke

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    • Mal so ein paar Worte von einem Doofie.
      Habe nie höhere Mathematik genossen als den goldenen Schnitt oder etwas Algebra.
      Kann bis Heute nicht viel mit Mathe anfangen. Nebst irgendwelchen Kostenkalkulationen und Betriebsbuchhaltungen wurde aber auch nie irgendwas verlangt.
      Selbiges ist dann ja auch meist nur einfache Addition und hat in diesem Sinne nicht viel mit Mathematik zu tun.
      Und auch wenn ich nur Hausmeister bin, habe ich Abschlüsse von höheren Fachschulen. (Das nur zum klarstellen, das ich nicht nur mit ach und krach ne Handwerkerlehre abgeschlossen habe.)
      Bin auch in allen Anderen Bereichen weit davon entfernt ein Genie zu sein.
      Aber es ist durchaus möglich ohne jegliche weiterführende Mathematik in vielen Berufen mindestens bis ins mittlere Kader zu kommen.
      Weiterführende Mathematik als Notwendigkeit für ein erfolgreiches Berufsleben ist also überhaupt nicht gegeben.
      Das Problem ist wohl eher die Fliessbandproduktion von Hochschulabsolventen.
      Alleine was schon für Gesocks zur mittleren Reife geprügelt und gehätschelt wird ist ein Witz.
      Ich bin daher auch eher für Leistungsstufen. Und wer diese Stufen nicht packt, macht halt kein Abitur. Das würde allerdings heissen, das der duale Berufsbildungsweg ausgebaut werden müsste.
      Finde das Schweizer System da wesentlich flexibler. Natürlich nur soweit ich das beurteilen kann. Ist aber wieder ein anderes Thema sein.
      Hater prallen ab an der Karbonschicht wie der Regen.
      Mann, ich setz mich auf den Thron und geb ein Fick dabei auf Jeden.
      Und roll weiter auf Chrom bis sie dann nicht mehr mit mir reden.
      Keine Bitch und kein Stress zieht mich runter wie ein Dämon,
      Ich blend sie alle weg mit ultraviolettem Xenon.
    • Das Problem liegt auch darin, dass die SuS alle unbedingtaufs Gymnasium wollen. Meine Freundin hat mal eine Stunde zum Thema "Wünsche und Träume" (5. Klasse IGS) oder so ähnlich gemacht und da stand bei 90% der SuS "Abitur" auf dem Zettel, natürlich neben "Model", "Superstar" und "Fußballprofi".
      Es wird ihnen mitlerweile von klein auf eingetrichtert, dass man ohne Abi nichts erreichen kann (nehme ich an, da ich mir die 90% sonst nicht erklären kann) und dann ist es kein Wunder, wenn dadurch frustrierte, unmotiverte und depressive Jugendliche herauskommen.
      „Wissenschaft ist wie Sex. Manchmal kommt etwas Sinnvolles dabei raus, das ist aber nicht der Grund, warum wir es tun.“

      Richard P. Feynman
    • In nem gewissen Sinne ist das ja auch so: Für viele Firmen ist ne einfache Ausbildung nach der mittleren Reife nicht mehr genug, da sie sich an die Abitur-Inflation angepasst haben. Ergo steht man ohne Abitur heute ganz schön beschissen da.

      Der ganze Saft ist imo aber noch vielschichtiger und komplizierter. Greulich und andere sprechen z.b. ganz selbstverständlich davon, dass es dumme und intelligente Menschen gibt, und auch wenn da eventuell etwas dran ist, heißt das nicht unbedingt, dass diese Klassifizierungen stark mit schlechten und guten Schulleistungen korrelieren (außer natürlich, man definiert sie entsprechend). Siehe z.B. hier für ein recht gutes Interview darüber, was IQ-Tests überhaupt aussagen können und sollen, warum sie mit der Volksauffassung von Intelligenz selten übereinstimmen und warum ein schlechter IQ nicht zwingend etwas negatives über das Leben einer Person prophezeit.
      Geht nun eine Person davon aus, dass sie dumm ist, weil sie etwas nicht schafft und bekommt dann die Möglichkeit, besagtes Fach abzuwählen (anstatt es wieder und wieder zu versuchen und eventuell irgendwann zu entdecken, das etwas anderes den Erfolg verhindert hat - schlechte Lernstrategien z.B.), dann wird sich diese Überzeugung bloß festsetzen und der Mensch glaubt dann bis ins hohe Alter, keine Mathematik-Leuchte zu sein oder generell einfach dumm.

      Wie unterscheiden wir nun die mathematisch tatsächlich Unbegabten von denen, die bloß an externen Umständen scheitern, wenn wir Mathe (und hier kann man jedes Fach einsetzen, Mathe ist aber so schön plakativ) nicht mehr verpflichtend anbieten? Zu sagen, dass diese Unterscheidung dann halt bestmöglich vorher getroffen werden muss, ist imo sehr naiv, da wir den Kindern ja nicht nur den Stoff vermitteln, sondern gleichzeitig dazu Lernstrategien und soziale Aspekte etc., die alle (ähnlich wie der Stoff) nicht verstanden/schlecht gelehrt werden können und dann genauso zum Scheitern führen.

      Schauen wir im Bereich Schule weiterhin auf Piaget: Er war der erste, der untersucht und geordnet hat, in welchem Alter Kinder zu bestimmten kognitiven Leistungen in der Lage sind. Er hat dabei sicherlich Fehler gemacht und natürlich können seine Analysen nicht auf jedes Kind angewandt werden. Gerade das zeigt dann aber auch eine Komponente auf, die hier bisher kaum beachtet wurde: Nämlich wie zeitsensitiv bestimmte Inhalte für (bestimmte) Kinder sein können. Und mit Inhalten meine ich jetzt bewusst nicht nur den fachlichen Stoff (das ließe sich ja recht einfach lösen, indem die Lehrpläne entsprechend angepasst werden), sondern eben auch verschiedenste Strategien zum erfolgreichen Umgang mit anderen Menschen, Stresssituationen, neuem Stoff etc.
      Wenn man sich die Lehrpläne für so was durchliest, dann sind die alle auf ner recht hohen Abstraktionsebene formuliert, bei der man davon ausgehen kann, dass ein Oberstufenschüler damit wahrscheinlich etwas anfangen könnte, aber ein Siebtklässler eben nicht. Ergo muss der Lehrer einen Weg finden, dem Siebtklässler Verhaltensstrategien beizubringen, ohne dass er sie verbal abstrakt formulieren kann - das ist echt nicht einfach, v.a. wenn "Affe sieht, Affe macht nach" nicht funktioniert hat.
      Und auch beim rein inhaltlichen steht man schon vor einem Problem, wenn man zwanzig Kindern im ersten Halbjahr etwas beibringt, fünf von denen aber kognitiv noch gar nicht dazu in der Lage sind, zu verstehen, was da grade abgeht. Hätte man nur ein Jahr gewartet, dann wären alle weit genug entwickelt gewesen, aber das konnte man sich nicht erlauben, weil man ja noch x anderen Stoff durchprügeln muss, der dann auf dem alten Stoff aufbaut und die fünf Spätentwickler erst recht zurück lässt. Und jetzt komm mir bloß keiner mit der beschissenen Idee, dass "Spätentwickler" halt ein Synonym für "dumm" ist. Die Entwicklung von Kindern verläuft größtenteils arhythmisch, d.h. in bestimmten Bereichen kann sich jahrelang wenig tun und dann in wenigen Monaten alles Grundlegende entstehen. Unser Lehrplan hingegen ist eher thematisch und aufeinander aufbauend entwickelt - wie will man's auch anders machen? Kinder entwickeln sich nunmal alle unterschiedlich schnell in den unterschiedlichen Bereichen.

      tl;dr: Wenn wir Kindern den Satz des Pythagoras beibringen, lehren wir sie dabei (im besten Falle) nicht nur den bloßen Satz, sondern auch gleichzeitig, wie man über solche Probleme denkt, wie geometrische Abstraktion funktioniert, auf welche Weise man sich sowas am besten aneignet etc. pp.
      Das alles kann aber durch tausend Gründe schiefgehen. Ergo sind viele der Vorschläge hier sehr zweischneidige Schwerter, da sie quasi voraussetzen, dass der versagende Schüler halt einfach zu schlecht ist und fertig.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von la* dowN ()

    • kann man irgendwo in deutschland 2 schlechte fächer nicht mit anderen ausgleichen? außer man hat eine 6, aber ne 6 auf dem zeugnis kriegt man nicht mal so eben.



      eventually there comes a point where it's like the true test for your team - will he cast a spell or will he not
      - Artour Babaev

      Und wenn beide dann nicht mehr stacken und der einer 6k Boi, der vorher 4k war, mit einem anderen 4k Boi spielt, dann ist er nicht mehr 6k, weil er reverse trägert, oder?
      - User des Monats
    • Das Abitur stammt halt auch einfach aus einer Zeit, in der es auch noch okay war das man seine Schüler mal ordentlich eine mitgibt wenn sie nicht spuren. Könnte man also auch mal überarbeiten....

      Seit über 20 Jahren gibt es in der Pädagogik eine Forschung nach der anderen, die besagt das unser Schulsystem einfach super schlecht ist und eine digende Überarbeitung braucht.
      Empfehle hier mal Alphabet von Erwin Wagenhofer. Linksgrünversiffter Gutmenschen Film.
      Und am Ende werden zum Großteil auch die Leute Lehrer, die sich in diesem behinderten System am wohlsten fühlen. Wie überall bestätigen auch hier die Ausnahme die Regel. Gibt hier wohl, von dem was so hört, super engagierte Lehrer, die wohl auch Top unterricht machen. Gibt aber halt doch deutlich mehr schlechte....
    • BuckChass schrieb:

      Wer denn hier?
      saga wird doch meines Wissens Lehrer. Hat schon alles Hand und Fuß was er hier gepostet hat. Wenn er auch nur ein bisschen so ist wie er sich hier gibt, sehe ich da keine Probleme. Bei flyghigh sehe ich es ähnlich. Mit den Gedanken die er sich macht ist er schonmal besser als 90% der Lehrer die ich hatte.
    • Der_Busfahrer. schrieb:

      Also ich hatte seit der 6. Klasse statt Religion Ethik. Das waren 1-3 Wochenstunden je nach Jahrgang glaube ich, was auch vollkommen ausreicht imo
      Wenn man auch wirklich so früh damit anfängt schon. Wär mal Zeit Religion die optionale Alternative zu Ethik/PP zu machen. Ist halt awkward wenn du 10 Jahre Religion gemacht hast, dir denkst in der Oberstufe mal ne Philo zu gönnen und dann in der ersten Stunde 15 Seiten Höhlengleichnis vor die Nase bekommst und die nicht mal ordentlich durchgegangen werden, weil 75% des Kurses das schon in der 8. gemacht haben.

      mpklaen schrieb:

      Gibt aber halt doch deutlich mehr schlechte....
      Würde ich nicht so sagen. Wenn ich mich so zurückerinnere waren wirklich die meisten Lehrer echt solide bis sehr gut. Gab aber jedes Jahr mindestens 2 die richtig räudig waren und das reicht dann auch schon.
      [8:45 PM] WhineTraube: Ich gucke keine twitchhoes
    • Religionsspezifischer "Unterricht" hat eh nix an der Schule verloren. War schon immer ziemlicher kek, was mir da so inhaltlich erzählt wurde, während wir in Ethik tatsächlich mit Philosophie angefangen haben. Irgendwie Adam und Eva ausmalen und ne Kirche basteln war dann Vergleichsprogramm in Reli
    • Ich fand den evangelischen Religionsunterricht und die Lehrerin bei mir gut. Themen wie Sterbehilfe oder das menschliche Bewusstsein (mit Blick auf die Neurologie Forschung, Entscheidungsfindung im Gehirn, etc.) wurden recht weit entfernt von der Bibel und dem evangelischen Glauben vermittelt. Und auch andere große Religionen sowie ein paar Sekten wurden inhaltlich mal betrachtet. So stelle ich mir allgemein das Unterrichten von Religion als richtig vor: Nicht das Indoktrinieren eines Glaubens, sondern ohne Aufspaltung der Klasse in einem gemeinsamen Unterricht ein Blick auf alle Religionen. Natürlich auch einzeln jede der größeren Religionen mal durchnehmen (Entstehung und geschichtliche Entwicklung, Strukturen und auch ein paar Abschnitte aus den jeweils heiligen Schriften) aber dann Weg von der spezifischen Religion und eher gesellschaftliche Themen wie Sterbehilfe aus den Blickwinkeln der Religionen und beispielsweise der Rechtslage in Deutschland (und Ländern mit anderer Rechtslage) betrachten: Ist Sterbehilfe mit Glaube X vereinbar und wenn ja, wie und wann darf Sterbehilfe geleistet werden?

      Eine Frage an die Pädagogen und natürlich auch an alle anderen, die sich damit auskennen: Bei mir wurde vom Klassen- auf ein Kurssystem in den letzten zwei Jahren, also 12. und 13. Klasse umgestellt. Ist ein Kurssystem, beispielsweise auch mit Abstufungen nach stärkeren und schwächeren Schülern, nicht schon viel früher sinnvoll? Oder ist in der Mittelstufe der Klassenverband ein wichtiges Konstrukt für die Schüler, welches erhalten bleiben sollte? Ist dann die Aufteilung beim Religionsunterricht nicht widersprüchlich?
    • Naja, der Klassenverband an sich ist schon wichtig. Wenn man eine gescheite Gruppe "formen" kann sorgt das dafür, dass stärkere schwächere Schüler mitziehen. Das Kurssystem ist glaube ich ja auch ein Überbleibsel der Zeit, als man die Kurse für sein Abitur noch nach seinen Stärken wählen konnte. Fernab von verschiedenen Leistungskurslisten und Quasi alle Fächer Pflicht bis zur 13.
      Fände gut wenn Schüler schon früher, idealerweise ab der 1. Klasse entsprechend ihrer Stärken gefördert und gefordert würden. Dabei kann man dann auch gleich dieses unsinnige 3 gliedrige Schulsystem abschaffen. Niemand kann nach 4 Jahren Schule beurteielen, welchen Weg ein Kind dann einschlagen wird.

      Was die Aufteilung angeht kann ich relativ wenig zu sagen. War auf einer Semiprivaten Katholischen Schule. Da gab es katholische Religion verpflichtend bis zur 13. Alle die nicht katholisch waren, mussten in den evangelischen Religionsunterricht gehen :D
    • Hatte von der 5. Klasse an durchgehend Werte und Normen (aka Ethik). Wir sind in der Mittelstufe die Weltreligionen durchgegangen + ein paar ethische Grundsatzfragen. In der Oberstufe kamen dann paar Philosophen (nur ganz oberflächlich obv) und Filme a la Fahrenheit 451, Animal Farm etc

      Parallel dazu wurde im Religionskurs meiner Brüder und Schwestern eine "Klausur" in der Oberstufe geschrieben die daraus bestand ein Bild zu einem vorher gesehenen Film zu malen.

      Was mich immer gewundert hat war warum so wenig Leute in den Ethikkurs gewechselt sind, was ja theoretisch problemlos möglich gewesen wäre. Stattdessen wurde sich immer nur über den schlechten Religionsunterricht beschwert und lustig gemacht.
    • @Der_Busfahrer. dein earnest? Hattest bis zur 6. Religion und dann erzählst du was aus dem Unterricht dort und vergleichst das mit Ethik aus 7+.
      Gönn dir mal bissl selbst Reflexion.

      Ab spätestens der Mittelstufe hatte ich nicht mehr das Gefühl, dass man für den evangelischen Religionsunterricht irgendwie gläubig sein müsse.
      Ging wie Ramius dann schon meinte viel um Religionen allgemein und andere ethische Themen.

      In der Oberstufe würde ich jetzt rückblickend sagen, dass der Unterricht richtig gut und Gehaltvoll war.
      Leider hat mein damaliges Ich sich gedacht, dass Reli eh langweilig ist und sich der Aufwand nicht lohnt.
      Wurden dann so Sachen gemacht wie Exegese schreiben, verschiedene Philosophen betrachtet(Thomas von Aquin ist mir noch hängen geblieben) und sonst auch interessante Fragestellungen gestellt, wie "was ist Wirklichkeit/Real".
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"
    • Nein nein, die haben tatsächlich in der Mittelstufe eine Kirche gebastelt mit so einem Bausatz bei uns. Kein Witz
      Hatte auch selbst nie Religionsunterricht, war da in der 5. nur zur Beaufsichtigung.

      Jedenfalls ist das, was Ramius beschreibt, 100% mein Ethik-Unterricht gewesen. Ist auch das einzig sinnvolle in meinen Augen was Bildung angeht.
      Politikunterricht überlässt man ja auch nicht Parteien
    • @dankpotato

      Keine Ahnung wie es bei euch ist, aber bei uns kann man nicht einfach vom Religionsunterricht weg. Wollten zumindest bei uns viele bzw haben sie gesagt. Aber im Saarland hier braucht man die Zustimmung der Eltern oder man tritt halt aus der Kirche aus. Geht ja aber auch erst ab 14 und wollen viele nicht, weil heiraten xD.

      Beitrag von SagaN9ne ()

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