Lehr- und Pädagogikecke

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    • Philo und Chemie auf LA Gym (Staatsexamen). Sollte recht bald fertig sein, will mich nach dem Ref aber gern umorientieren in ne eher psychologische Richtung. Ausbildung zum Psychotherapeuten wärn Traum, kostet aber leider und die Voraussetzungen ändern sich momentan wohl. Mal schaun, ob ich zugelassen werd und das mit ner Teilzeitlehrstelle finanziert krieg.

      In die grobe Richtung gibts aber ja recht viele Alternativen; vielleicht werd ich auch Einzellehrer für sehr schwierige Schüler oder so.

      Eigentlich würd ich gerne weg von Kindern und Jugendlichen, weil sie einem für die eigene persönliche Entwicklung einfach nicht ähnlich viel zurück geben können - und die ist mir schon wichtig. Auf der anderen Seite sind sie häufig dankbarere Ziele für ne Therapie, weil sie noch nicht so festgefahren in ihren Denkmustern sind, heißt, hier trifft man seltener auf die total frustrierenden Fälle, die seit Jahrzehnten in Behandlung sind und keine wirkliche Besserung erfahren. Sollte ich in die therapeutische Richtung gelangen, werd ich mich da wohl irgendwann noch entscheiden müssen.

      Hab auch mal an ner reinen Philo-Karriere überlegt, aber das ist mir glaub zu einsam.
    • la* dowN schrieb:

      Eigentlich würd ich gerne weg von Kindern und Jugendlichen, weil sie einem für die eigene persönliche Entwicklung einfach nicht ähnlich viel zurück geben können
      Interessant. Gerade das finde ich nicht (zumindest bei Kindern). Jugendliche natürlich sehr minus. Ne Diskussion darüber würde aber glaube ich den Thread sprengen.

      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • /edit: War dann doch eher über mich als über die allgemeinen Nachteile einer Pädagogiklaufbahn, obwohl ich's am Anfang noch andersrum intendiert hatte. Ist daher im Spoiler, dann störts hftl nicht.

      Spoiler anzeigen

      Ach nö, ich find das passt ganz gut in einen allgemeinen Pädagogikthread. Ich war glaub nicht spezifisch genug: Wenn du mit "etwas zurückgeben" so was wie Erfüllung, Glück, Freude etc. meinst, dann sind da Kinder wirklich besser drin als pubertierende Bälger.

      Aber ich meine konkret meine charakterliche und geistige Weiterentwicklung. Obwohl ich den Kindern dabei sehr helfe (egal ob als Lehrer oder als Psychologe, ist dann ja mein Job), können die mir kaum was Ähnliches zurückgeben. Manchmal sicherlich, immerhin schauen sie sich nicht nur von mir Sachen ab, sondern auch von ihren Eltern & anderen Bezugspersonen, und die können in einigen Bereichen sicherlich weiter sein als ich. Aber eben nur manchmal.

      viel zu langer Text

      Das ist denn auch mein großes Problem mit dem Lehrerdasein: Momentan widme ich meine gesamte Arbeitszeit dazu, mehr zu lernen, und zwar sowohl fachlich als auch persönlich. Wenn ich dann erstmal länger Lehrer bin, fällt die fachliche Weiterbildung schonmal größtenteils flach - natürlich, ich bin dazu angehalten, mich weiterzubilden, aber 95% meines Alltags wird sich dann eben nicht mehr damit beschäftigen, sondern wird das ewige Wiederkauen derselben Inhalte als Grundlage haben.
      Und auch charakterlich wächst man im Schulsetting nur begrenzt, weil es ein so künstliches Setting ist - man ist immer die anleitende Person, diejenige, die Verantwortung hat, man hat immer eine gewisse Rolle und Aufgabe. Man kann also z.B. schlecht einfach alles geschehen lassen und schauen, was passiert. Kann sich nicht fallen lassen, obwohl man ja am meisten lernt, wenn man die Kontrolle verliert. Auch persönliche Beziehungen zu den Schülern sind meistens etwas künstlich (weil man Autorität wahren möchte) und noch dazu zeitlich sehr eng begrenzt.

      Das heißt nicht, dass man gar nichts lernt. Ich würd mit der Zeit bestimmt ein immer besserer Redner werden. Klassenmanagement ist ein weiteres Stichwort. Oder wie man etwas richtig gut präsentiert. Lehrkunst. Organisationskunst.
      Es gibt sicher Leute, die sowas sehr interessiert. Die vielleicht auch die damit einhergehende Kontrolle mögen. Die (fachliche) Pädagogik so wichtig finden, dass sie in genau diesem Aspekt immer besser werden wollen.

      Mir ist sowas nicht so wichtig. Die meisten der Inhalte lernen die Kinder auch ohne mich. Dafür ist der Lehrplan ja da. Dann macht das halt wer anderes - vielleicht nicht so gut wie ich, aber die Grundlagen werden schon vermittelt werden. Und ob ich ne Klasse nun theoretisch gut managen kann oder nicht, ist für mich sekundär.

      Mich interessiert viel zu sehr noch, wie die Welt funktioniert und wie ich funktioniere. Ich bin noch nicht bereit, meine halbverdauten Weisheiten an andere weiterzugeben, weil ich 70% davon ebenfalls nur abgeschaut habe. Und ich hänge bei meiner persönlichen Entwicklung viel zu weit zurück (nicht hinter anderen, sondern hinter dem angestrebten Ideal).
      Wenn ich jetzt schon alt und weise wär und glauben würde zu wissen, was im Leben wirklich wichtig ist, dann wär Lehrer wahrscheinlich interessanter.


      Als (Erwachsenen-)Psychologe hingegen wär ich a) viel näher und tiefer mit anderen Menschen konfrontiert, etwas, das mMn für eigenes Glück extrem wichtig ist, und b) würde ich durch die tiefe Auseinandersetzung mit den Problemen der anderen unweigerlich viel über mich selbst und meine Probleme lernen. Auch von meinen Patienten, weil die dann halt ihren eigenen Lebensweg beschritten haben und ihre eigenen Strategien entwickelt - sodass dann irgendwann nichtmal mehr das Therapeut-Patienten-Verhältnis richtig besteht, wenn genug Vertrauen da ist, sondern eher sowas wie Freundschaft. Hoffe ich.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von la* dowN ()

    • Eine gute Freundin von mir is Psychologin und hat mal gesagt, dass 3/4 aller Psychologiestudenten dieses Fach nur wählen um sich selber zu therapieren.
      Finde diese Erwartung etwas unglücklich.
      Hater prallen ab an der Karbonschicht wie der Regen.
      Mann, ich setz mich auf den Thron und geb ein Fick dabei auf Jeden.
      Und roll weiter auf Chrom bis sie dann nicht mehr mit mir reden.
      Keine Bitch und kein Stress zieht mich runter wie ein Dämon,
      Ich blend sie alle weg mit ultraviolettem Xenon.
    • Ref ist hart steht da drin
      Sind eher die Kommentare, die mal wieder triggern. Und der Schreibstil des Autors.

      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • roterbaron schrieb:

      ...
      Warum stellst du Ethik über alle anderen Fächer (kommt mir zumindest so vor)?
      sorry, ich hatte deinen beitrag nicht gesehen.
      zum ersten teil deines posts kann ich nur sagen, dass ich der meinung bin, dass (mit jetzigem KLP) der matheunterricht bezüglich seiner relevanz ziemlich overrated ist. es ist wie ein fachtrichter, und bei 90% der SuS bleibt absolut überhaupt nichts, und bei den anderen 10% nichts wahnsinnig wichtiges hängen. ich sehe bei einigen namhaften pädagogen und lernpsychologen bestätigung für diese these. die grundphilosophie hinter dem mathematikunterricht muss verbessert werden, dann wäre ich persönlich auch mit einer viel größeren leidenschaft dahinter. ich hab auch konkrete vorschläge, die ich in zukunft in einem brief ans kultusministerium NRW präsentieren will.
      warum ethik über allen fächern ist? weil die grundprinzipien des menschlichen zusammenlebens die notwendigen eckpfeiler fürs behandeln jedes anderen faches stellen. auch bei den naturwissenschaften; gewiss unabdingbar bei allen geistes-/sozialwissenschaften. des weiteren befürworte ich jede maßnahme, die sich gegen jegliche form von diskriminierung ausspricht. und zwar bevor es kracht. ist auch ermüdend ständig zu klagen. die bildung muss vor der untat kommen.
      ein guter ethikunterricht entzieht jeder diskriminierung jede grundlage.
      ich bin kein fan von einseitigen schuldzuweisungen oder schwarz-weiß-denken.
      ich würd mir wünschen, dass wir präventiv in der schule gegen diskriminierung mit viel mehr elan und muße vorgehen. welches fach ist dazu besser geeignet als ein verbindlicher ethikunterricht, an dem auch hardcorekatholische oder krankhaft muslimische eltern nichts zu reden haben? ich folge william dilthey, der die primäre funktion von hermeneutischer auslegung als 'bildung' beschreibt. und der ethikunterricht ist in meinen augen das fach, indem das fachübergreifend und fächerverbindend (nach der bund-länder-kommission 2007 ein 'ideal' für schulischen unterricht) stattfindet.
      wie man das praktisch umsetzt ist halt ohne spaß keine doktorfrage. aber der trend ist wohl eher, dass ethik als lachhaft und unnütz abgetan wird, und gleichermaßen platz machen soll für hippige trendfächer wie ""kreatives"" lernen mit ~~lernapps~~ und -_-minecraft-_-, tabletkunde, googlekompetenz und smartphonegaming. das fach informatik/programmieren ist natürlich wichtig, hat aber auch nichts damit zutun.
    • SagaN9ne schrieb:

      platz machen soll für hippige trendfächer wie ""kreatives"" lernen mit ~~lernapps~~ und -_-minecraft-_-, tabletkunde, googlekompetenz und smartphonegaming.
      Witzig, dass du das erwähnst, halte es nämlich für das sinnvollste was die Schule machen kann. (Ethik kommt dann an 2. Stelle)

      In einem Zeitalter, in dem man jede Information im Internet finden kann ist es extrem wichtig, den Schülern beizubringen wie sie sich Informationen aneignen und welche Quellen vertrauenswürdig sind, bzw. wie sie sich informieren können, ob Informationen vertraut werden kann.
      Früher war es vielleicht wichtig, sich viel Wissen anzueignen, weil man eben nicht alles ständig nachsehen konnte. Heutzutage findet man alles (wenn man weiß wie) innerhalb weniger Sekunden.

      Es gibt genug Leute in meinem Bekanntenkreis, die irgendwelche Postillion Artikel ernst nehmen. Genauso gibt es Leute, die jeden Scheiß ohne Quellenangabe glauben und auf facebook bei jedem Bildchen "Gratis iphones für alle" brav kommentieren.

      Natürlich ist es immer noch wichtig, den Schülern die Grundlagen beizubringen, auch damit sie sich mit den Fächern beschäftigen können, um festzustellen, was ihnen gefällt. Aber zu wissen, wie man sich später im Leben neue Skills und neues Wissen aneignet, halte ich auch für sehr wichtig.
    • Grimm schrieb:

      Aber zu wissen, wie man sich später im Leben neue Skills und neues Wissen aneignet, halte ich auch für sehr wichtig.
      Ich habe das auch ohne hippige Trendfächer geschafft, wie viele andere hier auch.
      Wenn man Referate hält, sollte man eigentlich ausreichend Feedback bekommen. Auch beim vorbereiten.

      Gegen die Beschränktheit mancher Mitmenschen ist keine Bildung gewachsen und die meisten Menschen auf die du dich beziehst, sind, denke ich, auch nicht mit digitalen Medien aufgewachsen.

      LerYy schrieb:

      Shrodo es ist schon lange nichts mehr witzig wir sind im Krieg.

      Beitrag von Doctor_Seltsam ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
    • Ich war richtig metti als die Wurst ne 1 im 2. Staatsexamen bekommen hat *sorry for spoiler*
      Liegt aber eher an den komplett konträren Vorstellungen.

      Und ja, Gym ist wesentlich entspannter. Mein heutiger UB ging auch gut durch :)

      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • Hättet ihr halt mal was vernünftiges gelernt.
      Hater prallen ab an der Karbonschicht wie der Regen.
      Mann, ich setz mich auf den Thron und geb ein Fick dabei auf Jeden.
      Und roll weiter auf Chrom bis sie dann nicht mehr mit mir reden.
      Keine Bitch und kein Stress zieht mich runter wie ein Dämon,
      Ich blend sie alle weg mit ultraviolettem Xenon.
    • Wtf. Der Huso kriegt am Ende echt ne 1?

      Ich konnts mir nicht geben, weil die (zumindest am Anfang) echt alle Hitler waren. Die waren ja nur genervt und am meckern. Klar, war auch so zusammengeschnitten, für ne schöne Einleitung. Aber grad der Musiktyp und die Blonde...Der Musiktyp hat keine Authentitzität und versucht dann Autorität durch sture Befehlswiederholung zu generieren (und es klappt nicht, ja sowas), und die Blonde hält denen eine Predigt nach der anderen. Als ob die Schüler ein Bewusstsein dafür hätten, was für ein Dreck Stundenvorbereitung ist, geschweige denn wertschätzen könnten, dass man was "für sie macht". Was erwartet sie? Was ein Witz. "Ich bin jetzt ganz doll enttäuscht von euch, weil ich mir so viel Mühe gegeben habe, nur für euch!" - Als ob sie die Stunde auch gehalten hätte, wenn sie kein Arbeitsverhältnis da hätte, und als ob die Schüler da alle freiwillig säßen.
      "Wenn ihr nicht still seid, gehn wir wieder rein und ihr schreibt vom Arbeitsbuch ab!" - Wenn ihr meinem Willen nicht aufs Wort folgt, bin ich halt wieder ein Scheißlehrer und ihr leidet. Dabei wollte ich doch cool sein, aber ihr habts euch dann halt selbst versaut. Dumme kleine Bälger.

      Der Schwarze war der einzige, bei dem die Predigt wenigstens ein ganz kleines bisschen sinnvoll war, und der einzige, der sich nicht auf ständige Ermahnungen verlassen hat (sein Runterzählen hat ja funktioniert).

      Ich meine - kA wie's dann später im Alltag wird, da bin ich sicherlich dann auch genervter und huriger als ich's mir jetzt grad so einbilde. Aber ich hab schon Praktika bei wesentlich entspannteren Lehrern machen dürfen, die genau dadurch auch besser klar kamen. Kinder sind laut und haben ne kurze Aufmerksamkeitsspanne. So what. Damit dealt man nicht, indem man tausend mal "Seid doch mal bitte ruhig!" sagt.
    • danke für den post yarox.
      ich hab so dermaßen kein bock auf das 2. examen, obwohl lehrer so ein geiler beruf ist... als die frau den typen anguckt und fragt (irgendwann am anfang war das), was denn nun genau das lernziel gewesen sei, und dass sie bezweifle, dass die SuS in den 45 minuten was "gelernt" hätten..... ich hätte auf die frage den raum verlassen.
      es scheint, dass diese zombies vom kultusministerium sich 0 mit den wirklich basalen fragen auseinandersetzen. warum müssen die 12-jährigen denn jede stunde etwas neues "lernen"? kann man vielleicht auch mal etwas langsamer?
      und bitte viel mehr tests und arbeiten in chemie/physik mit nem durchschnitt von 4,xy. der satz von der frau war so megahart.... ihr MÜSST zuhause euch ransetzen und es euch reinhauen.. hat die frau mal auch nur ein werk von irgendeinem, egal welchem, didaktiker gelesen? selbst wenn sie es wüsste; die arme kann in der situation dann ja auch nicht anders. sie ist knecht des KLP und muss den stoff durchbringen, wenn nicht, ist das 2te examen gg.
      und wenn man bei diesen hospitationen dann sagt, dass man mit dem jetzigen schulsystem komplett disagreed, dann ist halt komplett gg.
    • Chillt mal bitte. Gerade der Anfang spiegelt die ersten Wochen im Ref. wieder. Gibt halt Leute, die erstmal klar kommen müssen mit der Situation. Trotz der neuen Praxiselemente ist das nochmal eine andere Situation alleine im Raum mit den SuS zu sein, und die testen gewiss auch, wie weit sie gehen können. Ohne Erfahrung im Umgang mit Gruppen wirkt wohl jeder untrainierte schnell gereizt.

      Was @SagaN9ne sagt bzgl. der Seminarleiterin, so muss ich dir auch voll zustimmen. Nach meinem UB heute (Praxissemester, also unbenotet) kam die Frage: Was würden Sie am System verändern wollen / anders haben? antwortete ich genau in die Richtung, dass jede Stunde ein neues Lernziel erreichen soll und damit den SuS weniger Zeit für tiefergehende Gedanken gegeben wird. Klar erkennbar sind die Symptome des ständigen Nachfragens, eine Art der Absegnung einer Lösung durch den Lehrer nicht nur in Tests oder Klassenarbeiten, sondern gar im Unterricht ganz allgemein. Das verstärkt meiner Ansicht nach die Unwilligkeit vieler SuS, sich überhaupt mal hinzusetzen und eigene Gedanken auszuformulieren. Warum selbst verifizieren, wenn ein Verifizierer im Raum ist? Warum selbst denken, wenn ich googlen kann?
      Dann muss man sich nicht wundern, dass Oberstufenschüler den fundamentalen Stoff der Mittelstufe nicht sicher beherrschen oder Studenten nicht mehr wissen, wie man einfache Funktionen ableitet.

      Ich habe natürlich sehr den Blick aus dem Mathe- / Informatikunterricht, wo dieses Verhalten wohl am deutlichsten (auch: Physik, Chemie ...) zu beobachten ist.
      Problem ist natürlich der KLP und die Vorgaben. Es bleibt keine Zeit für entdeckendes Lernen. Viele stoffdidaktische Überlegungen sind einfach zwecks Zeitmangel nicht umsetzbar. Das finde ich so paradox: Man hätte ja so viel Zeit am Tag und doch wird sie überhaupt nicht nachhaltig genutzt.

      Die Behauptung der Wurst, in Physik könnte man keine Projektarbeit machen, triggerte mich ungemein. Ich glaube, das kann man in jedem Fach machen. Was sagst du (du hattest Physik als Fach, oder?) zu der Aussage?

      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • Denke in Physik sind eigene Projekte sehr wohl und sehr gut machbar. Gerade was Elektronik angeht gibts sogar gute Baukästen, sodass die Kosten auch echt überschaubar sind. (Sowas wie nen Elektromotor selbst bauen aus Drähten und nem Magneten). Bei Mechanik würd mir dann aber auch erstmal nichts direkt einfallen. Ist dann vll doch eher Konzept verstehen und beobachten. Was mir da als Projekt einfällt is im Prinzip verschiedene Dinge zu messen um dann versch. Phänomene zu überprüfen. Denke da ist eher die Zeit das Problem, weil man da sicher nicht so schnell lernt wie im Frontalunterricht.
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • ne, hab mathe/engl.
      die aussage triggert mich auch. projekte gibt's für jedes fach im übermaß.
      in welchem fach bietet sich projektarbeit besser an als in physik? zwei meiner positivsten erinnerungen an die schule waren planung, konstruktion und inbetriebnahme eines flaschenzugs und eines katapults mit zwei mitschülern. dann haben wir daraus eine kleine competition gemacht (welcher flaschenzug kann mehr kg ziehen / welcher katapult kann einen 200g sack weiter schleudern). der mechanikunterricht war einfach erste klasse. und für die sachen hatten wir mehrere monate zeit, deswegen kann ich mich noch daran erinnern.
      kann man auch beliebig permutieren. projektarbeit in der elektrizitätslehre? einen trafo selber bauen.
      akustik? ein megaphon konstruieren, und danach messen, welches das lied justin bieber - baby [oder 2pac-hit em up] am lautesten wiedergibt. optik? lochkamera + ein stativ, und danach holt man sich den deutschlehrer und spielt theater mit den kameras, indem man so tut, als sei das ein hollywood-set mit ralligen kameramännern. wäre bestimmt witzig und darauf haben junge menschen immer lust.
      oder bei den dingen wie megaphon/katapult holt man sich nen kunstlehrer und bewertet das ganze (authentisch) auch auf künstlerisch-kreativer ebene. das hatten wir einmal beim bau eines mobiles und ist halt übergeil. sich die zeit nehmen das ordentlich zu machen und das danach auch ordentlich belohnen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von SagaN9ne ()