Lehr- und Pädagogikecke

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • das problem ist, dass jeder spacko von uns eine meinung (und offenbar oft auch meinungshoheit...) über den komplex schule und das lehrertum im allgemeinen zu haben scheint. ist schon ein beschissenes spannungsverhältnis wenn man probiert das persönlich beste in einem starren, über jahrzehnte manifestierten system geben zu wollen, gleichzeitig immer innovativ und anders zu unterrichten und dazu ständig in der rechtfertigungsrolle über eigenen status, privilegien und arbeitsalltag zu stehen.

      ist schon ganz geil, dass wir in ger eine gute ausbildung und fleiß bei den lehrern voraussetzen. bildung ist einfach essentiell und wenn ich mir andere länder angucke ist es echt traurig wie lapidar dort lehrtätigkeit angeleiert und durchgeführt wird.
      Leben so.
    • Zagdil schrieb:

      oder platziert Hausmeister Grause im Gebüsch
      Ist leider nur möglich, solange diese Observation nicht die Überwachung der Damenumkleide beeinträchtigt.
      Flyhigh müsste sein Auto also in der Dusche parken.
      Wollte ich nur noch anmerken, weil ich pädagogisch wertvoll bin.
      Hater prallen ab an der Karbonschicht wie der Regen.
      Mann, ich setz mich auf den Thron und geb ein Fick dabei auf Jeden.
      Und roll weiter auf Chrom bis sie dann nicht mehr mit mir reden.
      Keine Bitch und kein Stress zieht mich runter wie ein Dämon,
      Ich blend sie alle weg mit ultraviolettem Xenon.

      Beitrag von Doctor_Seltsam ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
    • Gestern habe ich mir folgende Diskussion angehört:

      SWR2 Forum

      "Ich geh' da nicht mehr hin!"

      Wenn Kinder die Schule verweigern

      Es diskutieren:
      • Claudia Dippon, Schulrätin, Staatliches Schulamt Backnang (Baden-Württemberg)
      • Dr. Volker Reissner, Kinder- und Jugendpsychiater, LVR-Klinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
      • Stefan Schwall, Lehrer und Bildungsunternehmer, Apeiros-Institut, Wuppertal
      Gesprächsleitung: Susanne Kaufmann

    • swr2-forum-20160914-wenn-kinder-die-schule-verweigern.12844s


    • Audio herunterladen (40,59 MB | mp3)

      Meistens beginnt es schleichend: Kinder und Jugendliche beteiligen sich nicht mehr am Unterricht, schalten immer mehr ab, bleiben weg - bis sie dann gar nicht mehr zur Schule gehen. Nach Schätzungen des Deutschen Lehrerverbandes fehlen täglich 200.000 Schülerinnen und Schüler unentschuldigt.

      Es gibt Eltern, die die Schulverweigerung ihrer Kinder decken, andere sind ahnungslos und fallen aus allen Wolken, wenn sie erfahren, dass sich ihr Sohn oder ihre Tochter tagsüber herumtreibt, statt am Unterricht teilzunehmen.

      Warum verweigern sich Kinder und Jugendliche? Wie lassen sie sich wieder in die Schule integrieren? Experten mahnen, dass schon gelegentliches Schwänzen ernst genommen werden müsse.


      Meine Frage an die noch studierende, angehende oder bereits unterrichtende Lehrerschaft unter uns:
      In wie weit wird man im Studium und der Ausbildung zum Lehrer auf solche Fälle vorbereitet?

      In der Diskussion stellt Stefan Schwall ein Projekt vor, an welchem er maßgeblich beteiligt war, bei welchem um die sechzig Schulen mit Software ausgestattet wurden, die es den Lehrern erlaubt hat, leicht die fehlenden Schüler zentral zu erfassen (Edit: Es geht nicht um eine zentrale, bundesweite Erfassung, sodass auf ewig festgehalten und für den Staat einsehbar ist, wann eine Person unentschuldigt gefehlt hat. Zentral, außerhalb der Schule, werden nur nicht-personalisierte Daten erfasst. Die personalisierten Daten bleiben in der Schule). Mithilfe der erfassten Daten konnten Muster ausfindig gemacht werden, welche angehende Schulverweigerer bereits frühzeitig identifizieren. Was haltet ihr von einer zentralen Erfassung der Fehlzeiten? Ist der klassische Eintrag ins Klassenbuch noch zeitgemäß oder kennt ihr aus eurer praktischen Erfahrung an Schulen bereits neue Systeme, welches dieses ablösen?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ramius ()

    • habs noch nicht gehört ramius, aber bin gespannt, wie stefan schwalls vorschlag gerechtfertigt wird. das ist nämlich auf jeder ebene absolut bescheuert. möchte er auch, dass deine schulakte europaweit einsehbar ist und deine fehlzeiten eingerahmt im führungszeugnis abgedruckt werden?

      der vorschlag ist nichts als der inbegriff der pädagogischen lethargie. warum gibt es überhaupt vier weiterführende schulen? hat nichts mit fördern zutun, sondern ist outsourcing von kindern aus bildungsfernen elternhäusern, die trouble machen könnten. der lehrer will schön faul bleiben dürfen. stefan schwalls vorschlag wäre demnach so, als würde die lehrperson mit dem eintrag in so ein register sich selber auf die schulter klopfen und sagen "so. jetzt hast du alles in deiner macht stehende getan. ZeIT ZuM FaCeBOoKEN X---D"

      ein kleiner bruchteil der lehrpersonen würde sich diese kinder mal einbestellen und in eine ernsthafte diskussion mit ihnen treten, warum sie denn nun schwänzen. so eine konfrontation hat eine viel größere wirkung als das als abschreckung getarnte und in wirklichkeit nur von der pädagogischen lethargie ablenkende zentralregister. und wenn lehrer jauchzen, dass für sowas nun keine zeit ist, frag sie mal, wofür dann zeit ist. der lehrer soll nicht asketisch sein leben auf seine lehrtätigkeit ausrichten, aber ein qäuntchen ernst nehmen. wenn er das täte, würde auch prinzipiell viel weniger geschwänzt und das ansehen der voruniversitären bildungsinstitute in DE nicht so im keller.

      zweitens: dass jugendliche schwänzen ist auch die nachwirkung der frühkindlichen und kindlichen erziehung im kindergarten o.Ä. es braucht noch paar jahrhunderte bis DE einsieht, dass kindergartenerzieher und -erzieherinnen/grundschullehrer und -lehrerinnen die besten der besten sein müssen, die so eine humanwissenschaftliche fakultät spawnen kann. sowohl intellektuell als auch die persönlichkeit betreffend. schwänzen in späteren zeiten ist mitunter symptom von misslungener früherziehung.
    • SagaN9ne schrieb:

      habs noch nicht gehört ramius, aber bin gespannt, wie stefan schwalls vorschlag gerechtfertigt wird.
      Geht, wenn ich es recht in Erinnerung habe, nicht darum personalisiert die Daten zentral zu sammeln. Die Daten sollen lediglich einen Überblick geben, in welchen Teilen Deutschlands es wie viele (unentschuldigte) Fehlzeiten gibt. Im oben von mir zitierten Einleitungstext ist von 200'000 unentschuldigten Schülern pro Tag die Rede. Allerdings werden während der Diskussion auch andere Hochrechnungen genannt, die von 300'000 bis 1M Schüler ausgehen. Es gibt keine gesicherten Daten, was mit einem zentralen System geändert werden könnte.

      Personalisiert bleibt das ganze aber beim Lehrer (oder in der Schule). Die Software bietet dem Lehrer zum einen einen besseren Überblick als das klassische Klassenbuch (Monats- oder gar Jahresansicht anstatt pro Woche) und kann durch Mustererkennung helfen, den Lehrer bereits früh auf angehende Schulverweigerer Aufmerksam zu machen, damit er gerade nicht auf Facebook surft sondern frühzeitig mit dem Schüler in persönlichen Kontakt tritt, um die Probleme zu identifizieren.

      In der Diskussionsrunde wurde als grobe Unterteilung, welche als Hilfestellung dient und nicht als harte Grenze für Schwarz-Weiß-Malerei, folgende Unterscheidung vorgenommen: (1) Schulverweigerer, welche aufgrund von Ängsten fernbleiben, beispielsweise Mobbing oder zu großer Leistungsdruck. (2) Und jene, welche eher aggressiv dem System den Rücken kehren, die kein Bock auf bestimmte Fächer oder Lehrer haben, die das Schulsystem ablehnen, etc. - am besten bei Interesse aber selbst rein hören, ich kann es nicht so gut wiedergeben.

      Auf jeden Fall habe sich gezeigt, dass diese zwei Gruppen unterschiedliche Muster im Vorfeld zeigen. Die erste Gruppe fehle die ersten Tage der Woche den ganzen Tag. Häufig auch entschuldigt, weil sie den Eltern Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, etc. vorspielen. Die zweite Gruppe hingegen fehle über die Woche verteilt an den Randstunden, meistens unentschuldigt. Sie kommen morgens erst zur zweiten oder dritten Stunde oder lassen Nachmittags ein oder zwei Schulstunden ausfallen.

      Hat man nun ein System, was bei Eingabe der Daten einen automatisch darauf hinweist, dass ein Schüler in das entsprechende Muster passt, kann der Lehrer frühzeitig seine Fühler ausstrecken und versuchen herauszufinden, ob es sich tatsächlich um einen angehenden Schulverweigerer handelt (und dann versuchen die Probleme herauszufinden), oder ob er nur zufällig in das entsprechende Muster gerutscht ist und er wenig später wieder regelmäßig anwesend ist.

      Kurz gesagt: Es geht um Prävention, bevor das Fernbleiben von der Schule sich so beim Schüler festsetzt, dass eine Umkehrung deutlich schwerer wird.

      Edit: Ich merke gerade, dass ich in meinem ersten Beitrag zum Thema tatsächlich sehr undeutlich den Begriff zentrale Erfassung benutzt habe. Kein Wunder, dass du auf die falsche Fährte geführt wurdest.
    • macht es eine großen Unterschied, ob der Schüler gar nicht erst erscheint, verglichen mit dem Fall, dass er physisch aber nicht psychisch anwesend ist? In begrenztem Umfang verhindert man halt dass sie sich im Park besaufen oder sowas, aber ansonsten ist schwänzen doch nur die Weiterentwicklung vom vorigen Abkapseln meiner Meinung nach.
      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800
    • Ajo, hatte Intervention in der 11. Klasse und dann für paar Monate absolyte Anwesenheitspflicht. Wurd dann halt eingehalten und danach wieder eher xd. Guter Unterricht wurde halt besucht und der Rest eher nicht. 11. Klasse fiel leider komplett unter Rest.
      [8:45 PM] WhineTraube: Ich gucke keine twitchhoes
    • mein professor für qualitative und quantitative forschung war ehemaliger direktor des instituts für qualitätsentwicklung im bildungswesen und leitet jetzt die deutsche schulakademie. seine letzte stichhaltige statistik zur schulverweigerung war von 2012, als noch 7.8% aller deutschen schüler an weiterführenden schulen schulschwänzer waren - leider habe ich die quelle nicht mehr. das wären aber auf jeden fall, wenn man heutzutage von der gleichen prozentzahl ausgeht, laut statistischem bundesamt aktuell 239.150 kinder (aufgerundet) von insgesamt 3mio 758.327 schülern an weiterführenden schulen. also kommt das mit der obigen schätzung von den 200-300k wohl gut hin und ist leider zugleich erschreckend, denn das ist eine sehr hohe zahl. rund jeder zwölfte schüler fehlt demnach regelmäßig respektive hat schon mal geschwänzt. in einer klasse mit 30 kindern wären das 2.5 kinder, die quasi mehrfach bzw. oft fehlen würden. bei mir am gymnasium (sachsen) gab es damals vielleicht pro jahrgang ein bis zwei schüler, auf die das zugetroffen hätte, d.h. es wird sich in den sozialen brennpunkten und statistisch bildungsferneren bundesländern noch wesentlich deutlicher herauskristallisieren.

      völlig abgesehen von dieser statistik muss ich saga natürlich zustimmen, sowas wird viel zu wenig gelehrt und wenn ich nicht absichtlich wahlbereiche in der richtung belegt hätte und somit auch seminare zu schulverweigerung gehört hätte, wäre mir sowas sicher auch nie beigebracht worden. grundschullehrern obviöslich erst recht nicht @Aro, wohl aber, weil es da statistisch noch gar keine so große rolle spielt (grundschüler schwänzen in der regel nicht bzw. trauen sich sowas gar nicht oder können so ein verhalten noch gar nicht einordnen).

      last but not least bin ich ebenfalls für die punkte von saga, was die qualität angeht. viel zu viele leute werden lehrer oder ähnliches und dürfen ins erziehungs- und bildungssystem eintreten, obwohl sie fachlich absolute blindgänger sind, menschlich absolute blindgänger sind oder den beruf z.b. nur ausüben, weil es ihre eltern auch tun und sie gerade nichts besseres wussten. aber die bildungsabschlüsse in deutschland verfallen (-> stichwort: entwertung des abiturs) und an den unis geht es nur noch darum, leute durchzubekommen...oft werden selbst die schwächsten mit durchgeschleift. denn universitäre abschlüsse werden staatlich subventioniert, jedes zeugnis und jeder doktortitel spült geld in die kassen. also ist es wayne wie schlecht oder ungeeignet manche sind und im master zählt nur noch "bestehen lassen". aussagen wie "eine hohe durchfallquote" werden in zehn jahren in den geisteswissenschaften nur noch an privatunis relevant sein, wenn überhaupt. denn auch dort knabbern viele ums überleben. aber was soll's, ich schweife ab. in den skandinavischen ländern wird jedenfalls viel, viel mehr geld für bildung investiert und da sind lehrer "helden". die letzte statistik die ich gehört habe war, dass von 2500 studierenden dort maximal 250 am ende als lehrer eingesetzt werden. und das (in der regel) plus einer pädagogischen fachkraft pro klasse, die einfach nur permanent mit im unterricht sitzt, alles beobachtet, protokolliert und sich dann hinterher mit sozial schwächeren schülern hinsetzt und probleme klärt, aushilft, etc. ist geisteskrank. kein vergleich zu uns hier. da braucht man sich dann auch nicht wundern, warum die dort oben immer so gut in PISA & co abschneiden.

      zur einordnung: ich bin kein nomineller lehrer, sondern habe in erster linie bildungswissenschaften studiert sowie stellenweise lehrervorlesungen (mit-)gehört und auch schon als lehrer gearbeitet. aktuell erarbeite ich mit meiner regionalen bildungsagentur konzepte zur (besseren) integration von flüchtlingen ins deutsche bildungssystem und unterrichte jene auch. das soll übrigens keine beweihräucherung sein, sondern bitte nur analytisch verstanden werden, damit klar ist, dass ich kein oberstufenlehrer bin und nicht aus dieser unterrichtspraxis heraus argumentiere. da fehlt mir wirklich komplett die praxiserfahrung und deswegen habe ich mich auch aus der bisherigen notendiskussion komplett herausgehalten, obwohl ich viele punkte spannend fand und mich hier und da gern beteiligt hätte.
      MfG

      "You wanted life
      - I showed you love."
      Seraphs Post-Hardcore/Emo/Screamo/Metalcore/Deathcore - Thread (Hell YELL!)
      ---

      Boo^ schrieb:

      Seraph. Connecting people.
    • kann sein, dass die in pisa besser abschneiden, aber laut meiner anekdotischen erfahrung kommen dabei nicht bessere abiturienten bei raus. Vor allem das mathematikniveau war eher abschreckend. Ist natürlich rein subjektiv, und mein "sample" beschränkt sich auf leute die ihren bachelor an der SSE anfangen (dafür braucht man allerdings ne 1.0).
    • Benutzer online 1

      1 Besucher