Lehr- und Pädagogikecke

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      Beitrag von Doctor_Seltsam ()

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    • Ach komm, das hast du jetzt sehr schönend gerechnet. Du sitzt momentan meinetwegen eine Stunde an ner Deutschklausur, aber ich wette mit dir um meinen Erstgeborenen, dass sich das innerhalb der nächsten 2-3 Jahre mehr als halbiert. Ebenso der Zeitaufwand für die Vorbereitung: Klar musst du im ersten Jahr jede einzelne Unterrichtsstunde vorbereiten und ich glaube dir, dass das sehr stressig ist. Wenn du aber einigermaßen strukturiert bist, kannst du im nächsten Jahr vor den gleichen Stunden einen Ordner aus dem Schrank nehmen und dir deine Vorbereitung bei der "Schlacht um den Kopierer" nochmal ins Gedächtnis rufen. Klar wirst du Stunden verbessern und aktuelle Themen aufgreifen, aber das kostet dich nur einen Bruchteil der Zeit für die gesamte Vorbereitung.
      I am in extraordinary shape, but I do not think I could survive a bullet in the head.

      Beitrag von südländer ()

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      Beitrag von Doctor_Seltsam ()

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    • Echt schade Mann :/

      Frag doch mal deine Kollegen nach zwei Gläsern Sekt wie lange sie sich für sowas Zeit nehmen. Eine Stunde für ne Deutschklausur à 4 Seiten halte ich, Routine vorausgesetzt, für wahnsinnig ineffizient.
      I am in extraordinary shape, but I do not think I could survive a bullet in the head.
    • Hab jetzt richtig Mitleid mit allen Lehrern ;(

      Was du völlig vergisst (oder warum auch immer nicht erwähnst): Einige dieser Tätigkeiten (zb. Prüfungen korrigieren) lassen sich wunderbar in den Unterrichtsstunden erledigen. Außerdem hast du im Vergleich zu anderen Personen deutlich mehr Urlaub, der kann und soll auch fürs Arbeiten genutzt werden. Klar sind die Einführungsjahre hart, aber spätestens wenn du jede Klasse und jeden Stoff 1x unterrichtet hast, hast du gute Vorlagen und musst kaum noch was ändern (bis du Bundesland wechselst, nehme ich mal an).
    • Deswegen gibts doch z.B. in Deutsch bei schönerer Handschrift auch bessere Noten, oder? Gedruckt 4 Seiten lesen kein Problem aber Handschriften entziffern stell ich mir echt grausam vor. Wobei 4 Seiten handschrift natürlich weniger inhalt sind als gedruckt. egal.

      Also ich hab den Einblick zu meiner ehemaligen Englischlehrerin, die ich heute noch so 1x im Jahr zu nem Spieleabend treffe und die ist auch von der Sorte die guten Unterricht gemacht hat und die meint das selbe wie flyhigh. Guter Unterricht kosted viel Vorbereitungszeit. Und das wird mit Routine besser aber bleibt aufwendig.

      Man muss dazu sagen, in der freien Wirtschaft hat man aber auch genug Stress. Nicht JEDER Beamtenjob schaut aber so wie von shrodo beschrieben aus. Von mir aus dürften Lehrer aber gerne mehr verdienen (wie ja gefordert im Stundenlohn und dafür Stunden reduzieren/mehr einstellen). Dafür vll wirklich endlich mal die Beamtung national abschaffen und unfähige Lehrer langsam dem System entziehen um mehr Platz für die Superstars zu machen. Wenn der Job gut bezahlt ist und der Aufwand im Rahmen, interessieren sich vll auch mehr Leute dafür, die's drauf haben.
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • ardet4 schrieb:

      Eine Stunde für ne Deutschklausur à 4 Seiten halte ich, Routine vorausgesetzt, für wahnsinnig ineffizient.
      Habs flyhigh schon per PN geschrieben:
      Meckern über zuviele Seiten und keine Obergrenze angeben ist halt auch daneben. Ne klare Ansage à la:
      "Für jede angefangen Seite nach der 2ten gibt's 2 Punkte Abzug", löst halt das Problem UND lehrt die Schüler sich aufs wesentliche zu konzentrieren.
      Byron - Attributmagier
      Der Korpothread

      Oster schrieb:

      Wenigstens shrodo denkt mit.





      "some games just feel so unthrowable until you suddenly lost"
    • ardet4 schrieb:

      Ach komm, das hast du jetzt sehr schönend gerechnet. Du sitzt momentan meinetwegen eine Stunde an ner Deutschklausur, aber ich wette mit dir um meinen Erstgeborenen, dass sich das innerhalb der nächsten 2-3 Jahre mehr als halbiert. Ebenso der Zeitaufwand für die Vorbereitung: Klar musst du im ersten Jahr jede einzelne Unterrichtsstunde vorbereiten und ich glaube dir, dass das sehr stressig ist. Wenn du aber einigermaßen strukturiert bist, kannst du im nächsten Jahr vor den gleichen Stunden einen Ordner aus dem Schrank nehmen und dir deine Vorbereitung bei der "Schlacht um den Kopierer" nochmal ins Gedächtnis rufen. Klar wirst du Stunden verbessern und aktuelle Themen aufgreifen, aber das kostet dich nur einen Bruchteil der Zeit für die gesamte Vorbereitung.
      Die zwei Stunden Vorbereitung für fünf, sechs Stunden (guten) Unterricht halte ich schon für realistisch. Es ist ja nicht nur kurz drei Zettel aus einem Ordner rauspflücken, sondern sich wenigstens etwas ins Thema hereinlesen, welche Ziele die Stunde haben soll, eventuell sinnvolle Aufgaben heraussuchen (Schulbuch usw.) und letztendlich auch banale Sachen wie Ablage und Taschen packen.
      Ich hatte in der Mittelstufe einen Englischlehrer, der null kehrte und stumpf das Buch abgearbeitet hat, sich dann in der Stunde überlegte, welche Aufgaben im Buch denn gut wären. In der Oberstufe kam dann eine wirklich gute Lehrerin, ordentlich vorbereitet und mit einem Plan was die Stunde errreichen sollte. Unterricht ward nie mehr derselbe. Wäre deswegen ziemlich glücklich, wenn Lehrer sich die Zeit nehmen können
    • shrodo schrieb:

      ardet4 schrieb:

      Eine Stunde für ne Deutschklausur à 4 Seiten halte ich, Routine vorausgesetzt, für wahnsinnig ineffizient.
      Habs flyhigh schon per PN geschrieben:Meckern über zuviele Seiten und keine Obergrenze angeben ist halt auch daneben. Ne klare Ansage à la:
      "Für jede angefangen Seite nach der 2ten gibt's 2 Punkte Abzug", löst halt das Problem UND lehrt die Schüler sich aufs wesentliche zu konzentrieren.
      ja geil, dann kriegst du mega eng beschriebene Seiten und die Leute mit großer Handschrift sind gefickt^^^^^^
      we do not sow
    • Ich verstehe nicht ganz was du meinst Karsten, ins Thema Einlesen gebe ich dir (bedingt, ist ja ein Auffrischen), aber Aufgaben und Ziel der Stunde hat er sich doch beim ersten Gestalten der Stunde überlegt? Natürlich ist das Klischee nicht völlig zutreffend, dass Lehrer mit dem Klingeln die Beine für den Rest des Tages hochlegen. Vor allem wenn sie es gut machen. Ich störe mich nur daran mir den Beruf als dauerhafte 70 Stunden Woche verkaufen zu lassen.
      I am in extraordinary shape, but I do not think I could survive a bullet in the head.
    • ardet4 schrieb:

      Ich verstehe nicht ganz was du meinst Karsten, ins Thema Einlesen gebe ich dir (bedingt, ist ja ein Auffrischen), aber Aufgaben und Ziel der Stunde hat er sich doch beim ersten Gestalten der Stunde überlegt? Natürlich ist das Klischee nicht völlig zutreffend, dass Lehrer mit dem Klingeln die Beine für den Rest des Tages hochlegen. Vor allem wenn sie es gut machen. Ich störe mich nur daran mir den Beruf als dauerhafte 70 Stunden Woche verkaufen zu lassen.
      War bei meinem Vater definitiv ein 60 Job, aber er hat sich das dann angenehm gemacht. Klausuren korrigieren ging gerne mal beim in der Sonne sitzen im Garten oder mal im Café.
      we do not sow
    • flyhighs Erzählungen kann ich voll und ganz unterschreiben.

      Was ne Klausur vorzubereiten bedeutet (->Was sind die Kompetenzen, die mir als Lehrperson wichtig sind zu überprüfen ->Wie könnte eine alltagsbezogene, schülerorientierte / motivierende Aufgabe aussehen, die diese Kompetenzen abdeckt ->Sind alle Niveaustufen gerecht vertreten? ->Punkteverteilung, Gewichtung vom Output, wie beurteile ich Fachspracheinsatz (Beispiel heute Seminar: "a = ungerade = 2n+1 ...", Punktabzug oder nur anstreichen?) ->Erwartungshorizont erstellen.

      Dann ne Klausur korrigieren. Schüler machen Fehler / Lösungswege, die teilweise richtig sind oder nicht im Erwartungshorizont auftauchen -> Einheitliche Bewertung über alle Klausuren muss aber gegeben sein.
      Allgemeine Fehler sammeln, damit man sie später ansprechen kann. Das dann aufbereiten...

      Wir haben heute im Matheseminar für eine Aufgabe etwa 1h gebraucht. Klar, mit Diskussion und allem drum und dran. Dennoch vertut euch da mal nicht. Ansonsten findet sich meine Klausur auf 4chan, reddit und co irgendwann wieder weil #lehrerfail #WasWillDerVonMir.


      Und vom Unterricht will ich gar nicht erst sprechen. Beobachtet mal SuS in sehr gesprächsgeleiteten Unterrichtsformen. Da sind 3-4 aktive Gesprächspartner, der Rest langweilt sich. Von den Aktiven war dann wohl ds.de ein Teil. Der Rest braucht aktive Lernzeit und lernt nicht primär aus Büchern. Den Satz des Pythagoras lernt niemand, indem er Satz -> Beweis sich durchließt.


      Und Korrigieren in den Unterrichtsstunden. Wow. Als würden Klassenarbeiten kontinuierlich erscheinen. Soll dann 1-2 Wochen ich einfach im Unterricht da sitzen und nichts neues an Stoff machen, nur damit ich Klassenarbeiten korrigiert bekomme?
      Das geht vielleicht in nem LK, in der die Erarbeitungsphase bei geschätzt 70% der Zeit liegt. Schon beim GK sehe ich da erhebliche Schwierigkeiten, von Unterstufe ganz zu schweigen.

      Jeder kann ein vierwöchiges Eignungspraktikum an Schulen absolvieren. Macht das doch einfach mal und lernt die Schule aus einer anderen Perspektive kennen. Der Romantikwahn in dem Thread ist schon sehr speziell.


      Und shrodos Ideen bitte gleich wieder verwerfen. Ein wichtiger Punkt der Bewertung ist: Fairness. Und Kreativität negativ zu bewerten (schreibt dann viel, weil ihm viel einfällt) mega minus. Es gibt einige Studien, dass Kreativität beim Lernen den Lernerfolg signifikant erhöht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Yarox ()


      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.
    • Danke flyhigh und Yarox. Man darf natürlich nicht vergessen, wenn man dann mal um 21:00 Uhr aus lauter Verzweiflung ein Bier abends trinkt, wird man in der Regel von den Eltern vom Klassenclown-Lukas entdeckt, die dann anderen Eltern mitteilen, was Lehrer doch für faule Schweine sind.
    • Beobachtet mal SuS in sehr gesprächsgeleiteten Unterrichtsformen. Da sind 3-4 aktive Gesprächspartner, der Rest langweilt sich. Von den Aktiven war dann wohl ds.de ein Teil. Der Rest braucht aktive Lernzeit und lernt nicht primär aus Büchern. Den Satz des Pythagoras lernt niemand, indem er Satz -> Beweis sich durchließt
      Das verstehe ich so nicht ganz.
      Dann bekommen die drei Leute gute Noten und der Rest eben nicht?
      Man ist ja auch nicht in der Schule, um aus Büchern zu lernen. Gerade in Mathe bringt einem der Lehrer doch die neue Formel bei und beweist das im Unterricht. Als Hausaufgabe wendet man die Formel dann an und in der nächsten Stunde bespricht man das nochmal alles und fragt bei Problemen nach.
    • Matlok schrieb:

      Danke flyhigh und Yarox. Man darf natürlich nicht vergessen, wenn man dann mal um 21:00 Uhr aus lauter Verzweiflung ein Bier abends trinkt, wird man in der Regel von den Eltern vom Klassenclown-Lukas entdeckt, die dann anderen Eltern mitteilen, was Lehrer doch für faule Schweine sind.
      Weil aktuell: Begleite ja zur Zeit ne 5. Klasse. Die testen zur Zeit die Hierarchie in der Klasse aus -> Viel Streit usw. Klassenlehrerin hat gestern um 21 Uhr noch eine Nachricht von einem besorgten Vater bekommen. Mail wurde mir weitergeleitet. Dann hat man den Anspruch, Probleme schnell lösen zu müssen -> Elternanliegen müssen auch beantwortet werden. Soll heißen: Auch kurz vor dem zu Bett gehen ist man in seinem Job irgendwie noch drin und kann nicht abschalten.

      Der_Busfahrer. schrieb:

      Beobachtet mal SuS in sehr gesprächsgeleiteten Unterrichtsformen. Da sind 3-4 aktive Gesprächspartner, der Rest langweilt sich. Von den Aktiven war dann wohl ds.de ein Teil. Der Rest braucht aktive Lernzeit und lernt nicht primär aus Büchern. Den Satz des Pythagoras lernt niemand, indem er Satz -> Beweis sich durchließt
      Das verstehe ich so nicht ganz.Dann bekommen die drei Leute gute Noten und der Rest eben nicht?
      Man ist ja auch nicht in der Schule, um aus Büchern zu lernen. Gerade in Mathe bringt einem der Lehrer doch die neue Formel bei und beweist das im Unterricht. Als Hausaufgabe wendet man die Formel dann an und in der nächsten Stunde bespricht man das nochmal alles und fragt bei Problemen nach.
      Gibt genug didaktische Spiele, in denen die SuS einen Sachverhalt selbst am Beispiel finden können. Ich persönlich finde einen solchen Zugang zu Inhaltsfeldern wesentlich interessanter, als alles vorgekaut und als Gott gegeben preisgegeben zu bekommen. Daher kommen dann solche Fehler wie a/b + c/d = (a+c) / (b+d); was sogar noch an der Uni (!!!) in Tutorien man häufig ließt: Konzepte hinter einer Abstraktion werden sehr oft nicht verstanden. Und das lernt man nur durch Eigenarbeit.

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      Heinrich von Kleist schrieb:

      [...] [D]u hast an mir getan, [...] was in Kräften [...] eines Menschen stand, um mich zu retten: Die Wahrheit ist, daß mich auf Erden nicht zu helfen war.