Ist Religion noch zeitgemäß?

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    • Ist Religion noch zeitgemäß?

      Religion gibt es wahrscheinlich seit einigen 10.000 Jahren. Sie liefert meistens ein fertiges Weltbild, in das man sich nur noch einfügen muss. Ob Entstehung der Erde, die Rolle des Menschen auf der Erde, Sinn des Lebens oder der Tod und was danach kommt, auf alles wird eine Antwort geliefert.

      Religion schafft Gemeinschaft, da man den Glauben mit anderen Menschen teilt und dadurch ähnlicher tickt als Menschen anderer Religionen. Außerdem werden auch Moral und Ethik durch Religion vermittelt. Viele Religionen basieren dabei sehr stark auf Tradition. Außerdem liefert Religion einen Unterhaltungswert, wenn Schöpfungsgeschichte, griechische Halbgott-Legenden oder ähnliches weitererzählt werden.

      Früher war der Einfluss von Religion meiner Meinung nach enorm wichtig. Durch die religiöse Ethik wurden gesellschaftliche Normen geprägt (Beispiel: 10 Gebote), die zu einem besseren Zusammenleben führen. Zu einer Zeit, als es womöglich gar keine staatlichen Gesetze gab, lieferte Religion einen Rahmen, der die Gesellschaft stabil hielt. Dabei waren Dinge wie kein Sex vor der Ehe durchaus sinnvoll, da Frauen mit Kind ohne ernährenden Mann sozial sehr schwach gestellt waren (danke Patriarchat).

      Allerdings haben Religionen durch diese Allgegenwärtigkeit einen großen Einfluss auf Menschen, der wie immer auch ausgenutzt werden kann. Extrembeispiele wäre die katholische Kirche zur Zeit von Ablasshandel und Hexenverbrennung oder heute Scientology.

      Heute gibt es Gesetze, die vom Staat durchgesetzt werden, und nicht mehr durch Religion. Westeuropäische Werte werden in allen möglichen Medien verbreitet, jeder Tatort ist ein Mahnmal gegen Mord, Diebstahl und Kriminalität anderer Art. Gemeinschaft wird ebenso durch nicht-religiöse Bräuche und Medien gestiftet, von Computerspielen über Oktoberfest bis Game of Thrones und die Bundesliga.

      Es gibt jedoch noch Bräuche, die aus der Religion entstanden sind und auch heute noch verbreitet sind. Zu nennen wären meiner Meinung nach Taufe, Kommunion/Konfirmation, Heirat und Begräbnis, also die großen Schritte im Leben von Geburt über Erwachsenwerden und Partnerfindung bis zum Tod. Ich persönlich finde eine kirchliche Trauung deutlich feierlicher als eine nicht-kirchliche Hochzeit je sein könnte. Der religiöse Charakter von Weihnachten und Ostern ist wohl mittlerweile ziemlich klein, aber vllt noch am Rande erwähnenswert.

      Außerdem liefert Religion für viele Menschen ein Auffangnetz, das Antworten gibt, wenn man verzweifelt ist. Als soziale Wesen genießen Menschen die durch Religion gestiftete Gemeinschaftlichkeit. Nicht jeder möchte sich außerdem über alle möglichen Aspekte des Lebens Gedanken machen, und dort liefert Religion ebenso einfache Antworten, wie es beispielsweise Nazi-Organisationen tun.

      Es gibt außerdem viele Hilfsorganisationen, die zB durch die christliche Nächstenliebe gepusht werden, von Alten- und Behindertenpflege bis Brot für die Welt.

      Ich würde gerne die Diskussion führen, ob Religion inhärent schlecht ist, durch den potentiellen Machtmissbrauch, oder ob es nicht auch viele positive Aspekte gibt, die auch im 21. Jahrhundert und in Westeuropa die Existenz von Religionen zu etwas positivem zu machen.

      Dabei würde ich um die Diskussion aus unreligiöser Sicht bitten, um wenigstens eine große emotionale Komponente herauszuhalten. Eigene Religiösität dann nur als Beispiel für einen sachlichen Punkt nennen :)

      edit: Es geht mir um religiöse Institutionen und organisierte Religion, nicht um den Glauben des Einzelnen.

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      Let's Play: CK2, Patrizier 2, Anno 1800

      Beitrag von Pantofolaio ()

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      Beitrag von Grimm ()

      Dieser Beitrag wurde von TripperK aus folgendem Grund gelöscht: Bitte konstruktiv ausführlicher werden. ().
    • Ja, ich denke schon. Viele religiöse Bräuche bestimmt ja immer noch den Alltag und das Aufwachsen, was du ja auch schon genannt hast. Sie ist einfach ein fester Bestandteil unserer Kultur und daher kaum wegzudenken. Weiterhin geht, neben den schlechte Dingen, die aber nicht von der Religion, sondern deren Missbrauch, ausgehen, so viel gutes daraus hervor wie die Caritas, Johanniter etc. etc. Viele Menschen hilft es extrem, zu Wissen, da ist ein Gott der mich hält, es gibt sogar manchen erst einen Grund zum Leben.

      Daher schon eine super Sache, die leider oft missbraucht wird, das Gute überwiegt jedoch das Schlechte bei weitem IMO


      Guten Morgen an muh, sleepy, proudbavarian, seren, incognito, zinnsoldat, qory, juff, sic, banez-, arrow^gunz, cloud, zenarius, Tobi und den rest des DS-Stammtischs
    • Ich persönliche finde Glaube (=Religion?) wichtig.

      Bin aber ein Gegner der Kirche als Institution.
      Ich denke auch jeder definiert das Ganze für sich selbst.

      Vielleicht bin ich auch hier nicht objektiv, weil einfach durch mein Umfeld und meine Erziehung ich dadurch geprägt bin.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von SurFiN ()

      greystar_ schrieb:

      dotasource ist wie eine große familie

      zugegebenermaßen

      eine ziemlich behinderte familie.
    • Hi2u schrieb:

      so viel gutes daraus hervor wie die Caritas, Johanniter



      wikipedia schrieb:

      Der Anteil von Kirchengeldern in der Finanzierung aller Tätigkeiten von Caritas und Diakonie beträgt insgesamt etwa zwei Prozent.
      Wie würden wir nur ohne die Kirche klar kommen

      e: keine ahnung was dein Problem ist

      Wie oben gezeigt zahlt die Kirche sehr wenig und somit ist hi2us Argument wiederlegt, dass aus der Kirche tolle Dinge wie Caritas oder Johanniter hervorgehen, da sie lediglich zu 2% unterstützt werden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Grimm ()

      Beitrag von Grimm ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
    • Schon ne Schweinerei, dass Pfarrer auch Geld verdienen wollen.

      Halt dich doch einfach aus dem Thread raus, wenn du nicht den Wünschen des Autors diskutieren kannst:

      "... wenigstens eine große emotionale Komponente herauszuhalten."

      €: ninjas
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"
    • ich denke nicht dass es jemals eine gesellschaft ohne götzen geben wird die angebetet werden
      ob das jetzt ein gott, die partei, die wissenschaften oder eine allumfassende energie ist ist im prinzip egal.
      hauptsache der mensch kann sich auf irgendwas berufen wenn etwas passiert was er sich nicht direkt erklären kann

      @Grimm
      chill halt einfach so ne "diskussion" ist langweilig und bringt niemanden weiter
    • Grimm schrieb:

      Hi2u schrieb:

      so viel gutes daraus hervor wie die Caritas, Johanniter

      wikipedia schrieb:

      Der Anteil von Kirchengeldern in der Finanzierung aller Tätigkeiten von Caritas und Diakonie beträgt insgesamt etwa zwei Prozent.
      Wie würden wir nur ohne die Kirche klar kommen
      e: keine ahnung was dein Problem ist

      Wie oben gezeigt zahlt die Kirche sehr wenig und somit ist hi2us Argument wiederlegt, dass aus der Kirche tolle Dinge wie Caritas oder Johanniter hervorgehen, da sie lediglich zu 2% unterstützt werden.
      Und jetzt denk mal scharf nach, wie und warum diese Verbände von wem gegründet worden sind und sag nochmal, dass es nicht aus der Kirche hervorgeht :wave: Aber ganz offensichtlich willst du ja eh nur pöbeln :D schade, dass du Bigheads guten Thread gleich so kaputt machst.


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    • Hi2u schrieb:

      Und jetzt denk mal scharf nach, wie und warum diese Verbände von wem gegründet worden sind und sag nochmal, dass es nicht aus der Kirche hervorgeht
      Mag ja sein, dass die Kirche mal sinnvoll war und auch sinnvolle Dinge getan hat. Aber aktuell unterstützen sie eben die von dir angeführten Organisationen kaum, weswegen die Kirche meiner Meinung nach Obsolet ist.
    • Ja + alles was @Hi2u gesagt hat.
      In einer organisierten Gesellschaft sollte das Vorhandensein einer organisierten Religion nicht wirklich überraschen.

      Ich hatte vor ca.7 Jahren eine starke atheistische Phase, seit so 3 Jahren habe ich einen Waffenstillstand beschlossen, und mir geht's viel besser als damals :)
      So wie bereits im Anfangspost beschrieben steht, ist Religion in den "Meilenstein"-Events (Geburt, Tod) immer noch wichtig, und das wird noch sehr lange so bleiben.

      Erst letztens passiert - die Mutter einer guten Freundin hat Selbstmord begangen. Hat sich von ner 900 m Felswand runtergeworfen, das Bundesheer hat 2 Tage später die Überreste gefunden.
      Die Tage danach waren ned schön - die Messe und Beerdigung allerdings haben viel beigetragen zur Aufarbeitung, klarerweise war es nur bißchen mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber es war ein Anfang.
      Ohne eine Priester der sich damit seit Jahren beschäftigt, geschult wird, Vergleichsschicksale kennt, wäre das ned so einfach gewesen.
      Klar gibt's dumme Priester, Pädophile, Ablasshandel, usw..., aber das ist nicht das Problem der Religion, sondern der Menschheit an sich.

      Beitrag von Normal McNormalson ()

      Dieser Beitrag wurde von Zagdil aus folgendem Grund gelöscht: Spam ().
    • @Laulau Ich würde die Theorie ja aufstellen, dass wenn es keine Religion gabe, die Menschen sich einfach andere Gründe gesucht hätten anderen Menschen Tod, Hass und Leid zuzufügen.
      "I'd only suggest that you try to understand other people. Try to learn empathy"